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höre gerade die Count Basie live at the mustermesse in Basel Vol 1 und die Band hat schön die Präzision eines Schweizer Uhrwerks.
die haben sich echt Mühe gegeben bei der Aufnahme.Ich sehe gerade dass aus der Reihe noch zwei Lionel hampton CDS gibt.
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WerbungVon Basie gibt’s auch zwei CDs – muss ich auch mal wieder hervorkramen!
Das Teil hier kann ich auch noch empfehlen (auch wenn 1962 die gute Zeit von Basies Big Band langsam zur Neige ging). Und natürlich „Basie at Newport“ und „Basie in London“, auch aus der Zeit!
Das Roulette Live-Mosaic ist ebenfalls toll, aber ziemlich teuer (das Studio hab ich [noch] nicht, ist noch viel teurer).Ja, die NT-Band war unglaublich präzise – nur so konnte sie die Hefit, Frank Foster, Thad Jones etc. Arrangements effektiv rüberbringen. Manchmal langweilt mich das, es ist irgendwie heutzutage der klassische Mainstream-Big-Band-Sound, aber an anderen Tagen gibt’s nichts besseres!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbana ja live klingt das viel lebthafter, vorallem beim Schlagzeuger merke ich das besonders.
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In der Mosaic-Box mit den Roulette Live-Aufnahmen sind ja nur drei lange Sessions (auf 8CD). Auf einer der dreien ist Louis Bellson an den Drums zu hören – speziell für den Gig dabei, und toll wie immer!
Vom ersten der drei Konzerte gibt’s die einzel-CD „Breakfast Dance and Barbecue“ – wohl gegenüber der LP etwas erweitert (vermutlich ein anderes Remaster als die Mosaic-Box).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbasolche musik muss man live spielen!
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Das Mosaic 4CD-Set Classic Columbia, Okeh and Vocalion: The Lester Young/Count Basie Sessions (1936-1940) von 2008 steht seit gestern auf der Running Low-Liste.
Es versammelt alle Stücke, die Young mit Basie in den genannten Jahren gemacht hat und auf denen er als Solist zu hören ist, zudem die Glenn Hardman Hammond Five-Session und die Goodman All-Star-Session (BG mit Charlie Christian, Buck Clayton, Young und Basies Rhythmusgruppe).
Die Box ist zwar nicht das grosse 8CD oder 9CD-Set, das man zu Basies Centennial 2004 hätte machen müssen, aber es ist sehr zu empfehlen. Die Musik klingt fantastisch und für den Sammler gibt’s ein Dutzend nie zuvor veröffentlichte Alternate Takes (was allerdings kein Wunder ist, denn davon gab’s in Basie Columbia-Jahren weiss Gott genug, die beiden LP-Boxen von der französischen Columbia sind voll davon… und für Leute, die Alternate Takes generell nicht mögen, ist die Mosaic-Box auch nicht geeignet… da böte sich das 4CD-Set „America’s #1 Band“ viel eher an).
Jedenfalls grad für den mit Basies alter Band oder Young noch nicht vertrauten Hörer ein wunderbarer Einstieg!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaCount Basie – Swinging The Blues (Aufnahmen 1938-46 / Compilation 2000)
Aufgelegt, um beim späten Frühstück in Schwung zu kommen. Das wird hier manchem nur ein müdes Lächeln entlocken, doch das fetzt. Klein, hässlich, billig aber scharf wie Nachbars Lumpi!
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Klar fetzt das! Ich würde nur bemängeln, dass die Compilation nicht schon 1936 einsetzt mit den ersten Decca-Sessions …
Und wenn der Thread grad oben ist, für Basie-Freaks gibt es via National Jazz Museum seit einigen Wochen ein schönes Präsent, über 70 Minuten nie veröffentlichtes Live-Material von 1938-1940 (alles mit Lester Young!) aus der Savory Collection. Zu kaufen leider nur in der Sekte mit dem angebissenen Apfel, aber es lohnt sich (ebenfalls Vol. 1 mit Musik von Fats Waller, Lionel Hampton, Coleman Hawkins u.a.)!
http://jazzmuseuminharlem.org/the-museum/collections/the-savory-collection/
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windKlar fetzt das! Ich würde nur bemängeln, dass die Compilation nicht schon 1936 einsetzt mit den ersten Decca-Sessions …
Und wenn der Thread grad oben ist, für Basie-Freaks gibt es via National Jazz Museum seit einigen Wochen ein schönes Präsent, über 70 Minuten nie veröffentlichtes Live-Material von 1938-1940 (alles mit Lester Young!) aus der Savory Collection. Zu kaufen leider nur in der Sekte mit dem angebissenen Apfel, aber es lohnt sich (ebenfalls Vol. 1 mit Musik von Fats Waller, Lionel Hampton, Coleman Hawkins u.a.)!
http://jazzmuseuminharlem.org/the-museum/collections/the-savory-collection/Hätte mich auch gewundert, wenn Du da nicht noch Optimierungspotential entdeckst. Tatsächlich ist eine Aufnahme aber sogar von 1937. War mir entgangen, da die Zusammenstellung nicht chronologisch ist.
Habe mir auch noch The Atomic Basie besorgt. Zwei Jahrzehnte später aufgenommen, aber wohl kaum weniger fetzig.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Gewiss eine gute Wahl! Insgesamt ist mir persönlich die frühere Band (Fokus auf 1936-1940/41, Nachtrag 1944) aber um Welten wichtiger, was natürlich an Lester Young liegt, der einer meiner allerliebsten Musiker ist (und der eben 1944 nochmal zurückkehrte zu Basie.
Bei Columbia hielt die Band aber eigentlich das hohe Niveau bis zum Schluss, danach entstanden für RCA einige eher mittelmässige Aufnahmen (auf denen Paul Gonsalves auftaucht, der später ja lange Zeit bei Ellington war). Um 1950 musste Basie seine Big Band dann für kurze Zeit auflösen, der Neuanfang erfolgte noch mit einer letzten Columbia-Session, dann ging es 1952 bei Norman Granz weiter und die sogenannte „New Testament“-Band kam rasch in Fahrt, u.a. mit Ernie Wilkins, Eddie „Lockjaw“ Davis, Paul Quinichette (der einen Stil prägte, der dem Spätstil Lester Youngs sehr nahe war – also dem, den Young damals gerade spielte), Gus Johnson am Schlagzeug war auch ein Schlüsselmusiker. Joe Newman (der schon in den Vierzigern zu Basie gekommen war), Thad Jones, Frank Wess, Frank Foster waren andere … und dann Sonny Payne, der zwar musikalisch weniger toll war als Johnson aber eine spektakuläre Show bot und mit viel „flash“ spielte – halt, was eine Big Band braucht. Und da ist „Atomic Basie“ gewiss ein feines Album, um diese Band gegen Ende ihrer besten Phase zu hören (das zweite Kapitel geht von 1956 bis 1962 auf Roulette, bis 1958 oder so sind die Aufnahmen fast durchweg klasse, danach verlor Basie immer mehr Schlüsselmusiker und das Niveau sank ein wenig, in den Sechzigern folgte dann die jazz-übliche Durststrecke, bis Granz für sein neues Label Pablo wieder eine lange Reihe von Alben mit Basie produzierte, die denen aus den Fünfzigern aber an sich wenig hinzufügten).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHatte vor einer Weile die Assoziation des swingenden Spätwerks von Sun Ra mit dem swingenden Count Basie. Zugegeben ist das etwas frei assoziiert, aber ganz abwegig ist es nicht. Von Sun Ras Herkunft aus dem Swing wissen wir ja („From Fletcher Henderson to Saturn“) und joyful noises höre ich hier wie dort.
Darum heute mal aufgelegt (Cover-Booklet in voller Schönheit):
Count Basie – Atomic Swing (Aufnahmen 1957-1962, Zusammenstellung und VÖ 1999)
Eine billige aber musikalisch tolle Compilation mit minimalen liner notes aber immerhin genauen diskografischen Angaben. Dreizehn Aufnahmen aus sechs Jahren, in denen Basie für das Roulette-Label aufnahm und in denen auch sein Hit-Album The Atomic Mr. Basie entstand – eine Zeit, in der offenbar nicht nur Atomenergie im Allgemeinen sondern sogar die Atombombe im Speziellen noch hoch im Kurs standen. Das space age begann gerade erst. Man blickte damals wohl ziemlich optimistisch in die Zukunft. Aus heutiger Sicht wirkt das fast schon paradox!
Aber egal, voller Energie ist diese Musik in jedem Fall. Saft-, kraft- und prachtvoll, raffiniert, witzig, elegant, funkelnd und mitreißend!
Edit: Aber natürlich höre ich auch den Unterschied zwischen der straffen Count Basie-Band jener Jahre und dem locker gestrickten Arkestra!
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Nachdem sich Darcy James Argue und ein paar andere auf Twitter grad ein wenig über Big Bands unterhalten haben (das hier war der Auslöser, Steve Lehman reichte dann noch eine Liste mit jüngeren Sachen nach, aber sein Account ist momentan nur für Leute sichtbar, die ihm folgen, daher kein Link hier … hier haben sich Argue und Mark Stryker dann nochmal über die NT-Basie-Band unterhalten) beschloss ich, mir mal die Roulette-Studio-Sessions der Count Basie Big Band vorzunehmen.
Die Mosaic-Box öffnet mit einer kurzen Session vom September 1957, direkt beim Auftakt des jährlichen Band-Urlaubs, von der nur ein Stück mit Joe Williams damals erschienen ist. In der Box gibt es drei weitere (Williams noch auf „Confessin‘ the Blues“). Snooky Young hat gerade Reunald Jones als Lead-Trompeter abgelöst und Lockjaw ist zurück, weil neben Jones auch Saxer Bill Graham ein paar Tage davor gefeuert wurde. Einen Monat später ging es weiter, die Band traf sich am 21. und 22. Oktober 1957 in New York im Studio und nahm die „Atomic“-Sessions auf – inzwischen mit Al Grey in der Posaunensection: Bill Hughes war gegangen und sein Ersatz Tom McIntosh erkrankt. Nach zwei Tagen als „sub“ wurde Grey angestellt – einer der besten Musiker, die Basies New Testament-Band in ihren Rängen hatte. Der zweifellos prägendste Solist der Musik, die auf dem Album landete, ist der Tenorsaxophonist Eddie „Lockjaw“ Davis, der seit den Anfängen der New Testament Band (1951/52) immer wieder dabei war.
Glaub ich hab die Roulette Studio-Sessions von Basie noch gar nie einigermassen am Stück durchgehört … kleines Sommerprojekt (ohne die Alben mit Co-Stars wie Tony Bennett oder Billy Eckstine und ohne Live-Aufnahmen … ausser ev. die für Roulette, das sind ja nur drei, die aber in der kompletten Version von Mosaic acht CDs umfassen, das Studio-Material deren zehn, eben ohne all die zusätzlichen Alben, es gibt einfach nur die Big Band-Alben ohne Sänger*innen – auf denen sass ja dann manchmal eh nicht Basie selbst am Klavier). Nach den Atomic-Sessions folgte im März 1958 in Chicago (die Band war on the road) eine Session, bei der eine Single von Williams und zwei neue Stücke eingespielt wurden, die aber erst etwas verspätet auf „Chairman of the Board“ erscheinen sollten: „Blues in Hoss‘ Flat“ von Frank Foster, der sich sehr lange im Repertoire halten sollte, und Thad Jones‘ „HRH“, entstanden, als die Band ein paar Wochen davor in London spielte und Prinzessin Margaret anwesend war.
Hier ist ein neuer Mann in der Saxophon-Section dabei: Billy Mitchell ersetzt Lockjaw Davis, der beschlossen hatte, sich mit einem Orgeltrio (mit Shirley Scott) selbstständig zu machen – und seinen ersten Gig im an Neujahr 1958 eröffneten Club „Count Basie’s“ in New York gab. Die (erneute) Trennung verlief also einvernehmlich, im Gegensatz zu den zwei Wechseln im Sommer 1957: Reunald Jones hatte, verärgert über den Mangel an Möglichkeiten, auch mal ein Solo zu spielen, angefangen, einhändig zu spielen und die linke Han in der Hosentasche zu lassen. Und Bill Graham hat wohl zuviel Blödsinn gemacht …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZurück in New York für zwei Wochen im Birdland von Morris Levy, über den auch der Wechsel zu Roulette zustande gekommen war (Norman Granz hatte sich 1957 zur Ruhe gesetzt, was er fürderhin so oft wie grosse Rockband tun sollte, und Basie brauchte ein neues Label), daneben mehrere Sessions für Roulette. Die ersten beiden fanden am 3. und 4. April 1958 statt und dienten der Einspielung eines weiteren Albums mit Arrangements von Neal Hefti. Nach einer Woche in Philadelphia (dort, in der Pep’s Lounge, hatte man übrigens im Vorjahr Al Grey „aufgelesen“) fand zurück in New York am 14. April die dritte Session für das Album statt. Es sollte an den Erfolg von „e=mc2“ angeknüpft werden. Bei der mittleren der Sessions wurden auch zwei Stücke mit Joe Williams aufgenommen, Nat Pierce übernahm dazu am Klavier, nur einer ist erhalten geblieben, „Hallelujah I Love Her So“. Das erfolgreichste Stück der Sessions war „Cute“, das zwanzig Jahre im Buch der Band bleiben sollte. Andere sind ähnlich toll, aber Basie war ja bekanntlich konservativ und gewährte z.B. Frank Wess‘ Flöten-Feature „Late Date“ keinen festen Platz im Repertoire. Das Album klingt anders – und der Grund ist trivial: es gibt kaum Tenorsaxophon-Soli zu hören – die Ausnahme ist das rasante „Count Down“, in dem Frank Foster und der neue Mann, Billy Mitchell, in einer „chase“ zu hören sind.
Trivia: Der Name Hefti (und die Vorfahren von Neal) stammt aus dem Glarnerland in der Schweiz.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie nächsten Sessions landeten dann auf „Chairman of the Board“. Vier Stücke entstanden bei zwei Sessions Ende April 1958 (plus je ein unveröffentlichtes), die restlichen vier bei diversen Sessions im Herbst 1958, die jeweils nur ein oder zwei Stücke zeitigten. Und zwei waren ja bereits im März aufgenommen worden. Ende April wurde Thad Jones‘ nächstes neues Arrangement aufgenommen, „Mutt & Jeff“, wieder mit Frank Wess an der Flöte, einer feinen Begleitung durch Eddie Jones am Kontrabass, und dann auch einem Solo von Basie selbst. Dieser fand die Charts von Jones bekanntlich oft schwierig zu spielen und setzte dem so begabten Musiker immer wieder Grenzen. Chris Sheridan schreibt völlig nachvollziehbar, dass in „Mutt & Jeff“ bereits Dinge zu hören seien, die dann im Jones-Lewis Orchestra zur vollen Blühte kommen sollten.
Nach den beiden Sessions vom April zog die Band an die Westküste weiter, wo die phänomenalen Live-Aufnahmen aus dem Crescendo entstanden, für die ausnahmsweise mal tatsächlich eine europäische Bootleg-Ausgabe zu empfehlen ist, in der die Aufnahmen wie es scheint zum ersten Mal gesammelt wurden:
https://www.discogs.com/release/10064200-Count-Basie-His-Atomic-Band-Complete-Live-At-The-Crescendo-1958
Die Band war zu dieser Zeit in exzellenter Form und die Aufnahmen klingen auch sehr gut.Bei einer der Sessions im Herbst – als die Band wieder im Birdland spielte – entstand das „M-Squad Theme“ (arr. Benny Carter oder Frank Foster), bei einer anderen die A-Seite der Williams-Single, auf deren Rückseite „Hallelujah“ zu finden ist, die Ballade „Tell Me Your Troubles“:
Der Rest dieser Session – die erste nach den jährlichen Band-Ferien im Spätsommer – galt der Fertigstellung des Albums mit Williams und Lambert, Hendricks & Ross („Sing Along with Basie“).
Bei den fünf Sessions vom Dezember 1958 – die Band spielte ihre „Christmas season“ im Birdland – wurden einerseits die letzten Stücke für „Chairman“ eingespielt – darunter Frank Wess‘ superbes „Segue in C“ und die tollen Jones-Stücke „The Deacon“ und „Speaking of Sounds“ (Flöte, Bassklarinette … die Jones-Lewis Band guckt wieder um die Ecke) – , andererseits aber bereits das nächste Projekt begonnen, dessen Veröffentlichung vorgezogen wurde: ein Album mit Arrangements von Quincy Jones, „Basie – One More Time“:
Drei Sessions Mitte Dezember ergaben je zwei Stücke vom Album mit Quincy Jones‘ Arrangements, einen Monat später im Januar 1959 folgte eine vierte (in Chicago), bei der die verbleibenden vier Stücke aufgenommen wurden. Klasse ist z.B. Joe Newmans gedämpfte Trompete in „For Lena & Lennie“ (Lena Horne und Lenny Hayton gewidmet), aber auch „Meet B.B.“, in dem Newman zusammen mit Wess das Thema vorstellt, Thad Jones dann aber zwischen Wess und Henry Coker ein Solo spielt. „The Midnight Sun Will Never Sets“ ist ein Feature für das süsse Altsax vom Section-Leader Marshall Royal. Anderswo ist Marshall Royal ausgiebig zu hören, und auch das Klavier von Basie erklingt zwischendurch da und dort. Alles in allem finde ich das Material hier weniger interessant – manchmal klischierter – als die Originals der Basie-ites auf „Chairman“.
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Schlagwörter: Big Band, Bill Basie, Clef / Norgran / Verve Records, Count Basie, Eddie "Lockjaw" Davis, Lester Young, Pablo Records, Roulette Records, Swing
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