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AutorBeiträge
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Ach, die kenne ich ja beide … und klar, die Einnahme irgendwelcher Substanzen, die scheiternde Familie, der Wandel der Musik, das Nicht-mehr-Kinderwunder-Sein … 1961 war Wilen durch. Zum Glück raffte er sich wieder auf. Du weisst ja, wie sehr ich ihn schätze, aber dass die letzten Dinge vor der Pause manchmal etwas lustlos dahingespielt wirken, dünkt mich schon. Und dass danach eine lange Suche mit einigen spannenden Experimenten folgt (Le Nouveau Jazz, Moshi, Prof. Leary etc.) ist ja bekannt. Das wirklich Comeback erfolgte ja erst mit „La Note Bleue“ – und dauerte leider auch nicht so lange, wie erhofft.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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WerbungHabe mir gerade nochmal den ungeliebten #11 gegeben … hört mal auf den Drummer, der ist doch klasse, mit diesen zickigen Synkopen? Das könnte fast aus einem James Brown-Track stammen!
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#1
Die Rufe habe ich immer als Imitation von Hundegebell/-geheul verstanden … mir macht das Stück einfach Spass, den Pianisten schätze ich sehr, er war ein practial joker und so nehme ich das hier auch wahr, als einen kleinen Scherz. Das ist übrigens keine Posaune (und der Unterschied ist wesentlicher als der zwischen Trompete und Kornett oder Flügelhorn ;-)). Der Herr, der das Ding spielt, ist im zweiten Teil kurz auf seinem angestammten Instrument zu hören – das ist jetzt vielleicht ein zu klarer Hinweise für redbeans, aber was soll’s, ich hatte ja fest damit gerechnet, dass Einiges gleich erkannt würde, wollte es aber drinhaben, weil’s mir wichtig ist.danke für die übersetzung!
ich habe das jetzt so oft gehört und bin ein bisschen euren kontexten gefolgt – aber es bleibt mir so fremd wie nichts anderes hier in diesem bft. habe etwas gebraucht, um zu kapieren, dass der erwähnte wilen hier gear nicht gemeint ist, sondern der ehemann von blossom dearie, dass die posaune ein euphonium (?) ist (das man gut im bläsersatz, wie am ende, verstecken kann, aber nicht zu dieser presslaut-kaskade nötigen sollte… es gibt irgendein freddie-hubbard-album, wo das auch jemand solistisch spielt und mich sehr verwirrt).
ich weiß ja von eurer leidenschaft für dieses jazz-in-paris-thema, ich komme da nicht so mit. wilen finde ich nie so richtig prickelnd (auch nicht mit dorham, auch nicht auf MOSHI, was interessanter daherkommt als es wirklich ist) und dieser bernard pfeiffer bleibt mir auch ein rätsel. das erste solo hier ist hübsch, aber ich zucke jedesmal zusammen, wenn hier wieder das mikrophon aufs klavier gerichtet wird und wieder und wieder…clasjazz muss mir unbedingt mal erklären, was es mit verschmierten klavieren auf sich hat, das habe ich schon beim thema alice coltrane nicht verstanden – dass ab und zu hintereinander die weiße und die benachbarte schwarze taste gedrückt werden? arpeggien im allgemeinen? wenn das hier demgegenüber leicht und klar sein soll, dann wäre ich zu einem leidenschaftlichen plädoyer für alle denkbaren schmierereien bereit…
gypsy tail wind#2
Trocken, ungesanglich – echt? Das höre ich fundamental anders! Ich liebe das Stück in dieser Interpretation (oder bei Dexter Gordon) sehr, gesungen kenne ich es nicht.
Der Pianist ist spitze, es gibt ein sehr schönes Trio-Album mit dem Trommler, den Du unten korrekt identifiziert hast, das sich lohnt!mit gesanglich meine ich „beweglicher“ – das klingt hier fast so, als würde jemand das thema einüben. im original fließt das ja auch mehr. ich mag diese version hier sehr. aber auch mcleans montmartre-version ist toll (er liebte dieses stück offensichtlich auch sehr).
dem hinweis mit dem pianisten und dem schlagzeuger aus #5 gehe ich gerne mal nach.
gypsy tail wind#3
Sicher keine allzu grosse Sängerin, aber ich mag die Songs von Willard Robison sehr (letztes Mal war ja Teagarden dabei, allerdings mit einem Song, den man Robison wohl wie es scheint geschenkt hat), ich hatte mir schon mal überlegt, einen BFT nur mit denen zusammenzustellen, aber sobald Gesang dabei ist, findet man halt in diesen Google-Zeiten alles sofort heraus und dann ist die Spannung doch etwas draussen.DON’T SMOKE IN BED ist auch von ihm… OLD FOLKS mag ich ja nicht so, obwohl karin krog das mehrfach aufgenommen hat. ich finde das schon sehr schön, was die sängerin hier macht. bei der harfe bin ich mir unsicher.
gypsy tail wind#4
:sonne:
Keine Ahnung, was der Herr davor gespielt hat, das Stück stammt von einer phantastischen Compilation mit zuvor grossteils unveröffentlichtem Live-Material von diversen Konzerten – und das war zugleich mein Einstieg in seine Musik. Mehr mag ich jetzt gar nicht sagen, es ist ja klar, wer es ist, spätestens wenn Du meinen Kommentar zu redbeans liestWarum meintest Du denn, er sei es nicht? Man hört ihn ja sehr selten an der Klarinette, das Stück hier ist eine Schmonzette von Sidney Bhechet, der in Frankreich ja wie royalty gefeiert wurde, was auch der Grund für die Reaktion des Publikums sein könnte (die Aufnahme stammt aus Frankreich).
ah, PETIT FLEUR, stimmt… und jetzt weiß ich auch, welche aufnahme das ist (lässt sich auf einem gewissen blog finden…). tatsächlich habe ich ihn noch nie mit klarinette gehört und kenne auch wenig aus den 1970ern von ihm. die reaktion des publikums verstehe ich jetzt – und klar, der drummer ist toll, wenn er auch hier ziemlich neben der spur klingt.
gypsy tail wind#5
Roy Haynes, Altsaxophon – und redbeans hätte ihn erkennen müssen … aber jetzt, wo Haynes erkannt ist, dürfte der Rest auch klar sein. Ich sagte ja bei Deinem BFT, dass ich das Stück auch sehr gerne mag und darum kam ich darauf … das Album dürfte allerdings ziemlich unbekannt sein, es ist recht eigenartig, was das Repertoire betrifft, aber das hier ist doch klasse, oder?absolut. ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was man an diesem saxsolo herummäkeln kann (mag clasjazz allgemein nichts „heißes“?). er sitzt perfekt im beat des drummers, verschiebt gekonnt seine kleinen motivkürzel, behält seinen klaren kopf und klaren ton, nimmt in den fours nochmal fahrt auf. schade, ich kenne fast nichts von ihm, seine kurze zeit bei miles ist ja leider auch nicht dokumentiert (oder doch?) – und dieses album hier muss auch sein, jetzt, wo ich es gefunden habe…
gypsy tail wind#6
Siebziger, aber nur ganz knapp, ein paar Wochen bloss. Niemand brauchte das, aber ganz viele wollten es hören, er war Jahrzehnte lang der geschätzteste aller Jazzpianisten, und ja, klar, er ist es
Mir gefällt der Groove hier unheimlich gut, katharsis (der leider abwesend ist, Links hab ich mal geschickt) und THELONICA (der ja leider nicht mitmacht) müssten den Bassisten erkennen …aber wer denn jetzt OP oder AJ? ich höre nämlich wirklich deutliche jamal-figuren (1’18). ansonsten bleibe ich aber dabei, dass mich das anstrengt und ich das nicht brauche. es gibt wirklich nur ganz wenige pianisten, die ihre virtuosität heraushängen lassen, die ich mag. (schnell dazwischen nochmal #12 hören.)
gypsy tail wind#7
Tolle Stimme, sag ich doch! Diese Klarheit, und dazu die absolut perfekte Intonation … und wieder ein Song, den ich sehr mag. Vorhin die Harfe war natürlich kein Zufall, aber hier die Celesta dann doch nicht … ich mag das ganze Album extrem gerne, habe es schon seit Jahren. Die Sängerin kenne ich noch kaum, war mal eine Empfehlung von jemandem, der sie über alles verehrt – und dieses Album war dann eher mal ein Zufallskauf und ist bisher mein einziges von ihr.den zusammenhang harfe, celesta & zufall verstehe ich nicht…? habe hier noch gar nicht weitergeforscht. kennt ihr das hier, ganz große gänsehaut & etwas angst (vor dem „gesicht“), peggy lee 1981?
gypsy tail wind#8
Der Ton ist auch nicht ganz meine Sache, aber der Herr hier hat eine Weile lang ein paar sehr schöne Dinge gemacht. Die Aufnahme ist sogar noch etwas später als Du denkst, aber der Saxophonist blieb noch etwas länger aktiv und hat seine Wurzeln genau im Übergang, den Du benennst.Und klar ist die Jazzgeschichte voll von solchen Leuten … aber man soll sie hören! Einige von ihnen wurden z.B. dank einem Vertrag bei Blue Note bekannt, andere halt nicht, wieder andere sind „Kult“ oder werden von kleinen Gemeinden verehrt … sie alle verdienen, gehört zu werden, finde ich. Das macht für mich gerade den Reichtum des Jazz aus.
ja, natürlich. ich dachte wohl nur, dass du so viel sachen gehört hast, dass du wahrscheinlich wirklich abgefahrenes zeug kennst – und dann wunderte ich mich über die wahl dieses ausgesprochen klassischen stücks. aber es gibt überhaupt keinen grund, das hier nicht toll zu finden.
gypsy tail wind#9
Der Percussionist ist wohl der einzige der hier beteiligten, der Dich wirklich interessiert
Und die Orgel ist phantastisch.und der percussionist ist ein percussionist, oder ein drummer, der hier nur percussion spielt? habe nochmal verstärkt auf die orgel gehört – schon toll. aber dieser bläsersatz und die unnötige gitarre verleiden mir hier das meiste.
gypsy tail wind#11
Ja, das ist ein seltsames Stück, ich habe es unzählige Male gehört und wollte es dann doch drinhaben – noch einer, den man nicht kennt, der hier mit einer feinen Band spielt. Den Pianisten mag ich genau wegen diesem massigen Spiel nicht so gerne, er und die Rhythmiker sind sehr bekannt. Aber der Groove liess mich nicht los … und ja, das ist wohl eine Art Ding für die congregation, aber der Beat ist halt doch auch für den Dancefloor.der groove ist speziell, aber james brown hätte diesen drummer bestimmt aus dem studio geworfen… das ist viel zu schematisch, jeder schlag gleichlaut, so unglaublich takthaltend, aber auch so enervierend laut dabei… trotzdem ist das hübsch, wenn man auch nicht weiß, was das will. ich wage die bemerkung (bei allem respekt vor dem merkwürdigen hier), dass das mit einer anderen rhythm section wirklich abgehen könnte.
gypsy tail wind#12
Das ist eine Miniatur, die ich sehr reizend finde … der Drummer nicht Blackwell) ist phantastisch und wird massiv unterschätzt, der müsste viel bekannter sein! Den Pianisten hört man anderwso auch. Das Album ist recht anders – aber ziemlich gut.bin SEHR gespannt.
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vorgartender groove ist speziell, aber james brown hätte diesen drummer bestimmt aus dem studio geworfen… das ist viel zu schematisch, jeder schlag gleichlaut, so unglaublich takthaltend, aber auch so enervierend laut dabei… trotzdem ist das hübsch, wenn man auch nicht weiß, was das will. ich wage die bemerkung (bei allem respekt vor dem merkwürdigen hier), dass das mit einer anderen rhythm section wirklich abgehen könnte.
Das ist hart!
vorgartenbin SEHR gespannt.
Und das wird hart
Mehr später, ich sitze noch im Bureau fest …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartendanke für die übersetzung!
ich habe das jetzt so oft gehört und bin ein bisschen euren kontexten gefolgt – aber es bleibt mir so fremd wie nichts anderes hier in diesem bft. habe etwas gebraucht, um zu kapieren, dass der erwähnte wilen hier gear nicht gemeint ist, sondern der ehemann von blossom dearie, dass die posaune ein euphonium (?) ist (das man gut im bläsersatz, wie am ende, verstecken kann, aber nicht zu dieser presslaut-kaskade nötigen sollte… es gibt irgendein freddie-hubbard-album, wo das auch jemand solistisch spielt und mich sehr verwirrt).
ich weiß ja von eurer leidenschaft für dieses jazz-in-paris-thema, ich komme da nicht so mit. wilen finde ich nie so richtig prickelnd (auch nicht mit dorham, auch nicht auf MOSHI, was interessanter daherkommt als es wirklich ist) und dieser bernard pfeiffer bleibt mir auch ein rätsel. das erste solo hier ist hübsch, aber ich zucke jedesmal zusammen, wenn hier wieder das mikrophon aufs klavier gerichtet wird und wieder und wieder…Ja, Euphonium ist das. Der Typ, der bei Hubbard mitspielt (auf meiner wohl liebsten Hubbard-Scheibe u.a.) ist seltsam … aber hier ist das wirklich nur ein Witz, denke ich.
Deine Bemerkung zum „Jazz in Paris“-Thema klingt mir eine Spur zu abschätzig, entschuldige. Das Interesse liegt … bzw. die Neugierde führt auf die Suche nach Stimmen. Und die gab es in Europa ab den späten Fünfzigern durchaus. Wenn Du sie bei Wilen oder Jaspar oder Solal oder Urtreger oder Montoliu oder wo weiss ich nicht hörst – dann ist das halt so, solche Dinge sind ja schwierig in Worte zu fassen, aber mich faszinieren die genannten und viele andere Musiker aus Europa sehr.
Und sonst rasch ein grundsätzliches Wort: ich war nie der Typ, der drauf aus ist, die abgefahrensten Dinge zu kennen … ich gehe eher den Verästelungen nach und lande dann halt bei Tony Fruscella oder Luis Russell, bei Art Hodes oder ein paar der Leute hier. Abgefahrenheit (oder -sein) ist kein Kriterium, das mich für sich genommen überhaupt irgendwie interessiert. Zudem bin ich kein „Tracks“-Hörer – klar kommt es vor, dass ich mir irgendwo festbeisse, aber die paar Dutzend Tracks, die mir in den letzten Monaten begegnet sind, bei denen ich dachte „Oh, das wäre was für einen BFT“, habe ich dann auch wieder vergessen, weil ich weder Playlisten erstelle noch irgendwelche Notizen mache – d.h. ich mache schon manchmal Notizen, aber wenn der Zettel dann am Samstag zum Einkauf mitkommt, landet er dann halt zerknüllt im Müll … meine Notizen sind nicht gebündelt sondern verzettelt, ohne Kasten, aber ich mag das nicht ändern, ist halt so, so bin ich nun und kann nicht anders – oder so
vorgartenmit gesanglich meine ich „beweglicher“ – das klingt hier fast so, als würde jemand das thema einüben. im original fließt das ja auch mehr. ich mag diese version hier sehr. aber auch mcleans montmartre-version ist toll (er liebte dieses stück offensichtlich auch sehr).
Das häre ich ganz anders. Und bei mir liegt die Version hier sehr viel vor McLean und Dorham. Hörst Du denn McLean als beweglich? Beweglicher als Von Freeman? Finde ich gerade eine interessante Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann.
vorgartendem hinweis mit dem pianisten und dem schlagzeuger aus #5 gehe ich gerne mal nach.
Berichte mal, wenn Du das Album gehört hast! Die beiden spielten auch auf ein paar weiteren Prestige-Alben zusammen, meist mit George Duvivier am Bass (und in grösseren Besetzungen, Quintett bis Big Band).
vorgartenDON’T SMOKE IN BED ist auch von ihm… OLD FOLKS mag ich ja nicht so, obwohl karin krog das mehrfach aufgenommen hat. ich finde das schon sehr schön, was die sängerin hier macht. bei der harfe bin ich mir unsicher.
Ich dachte eben, „Don’t Smoke in Bed“ sei nicht von ihm sondern ihm in einer Notlage von Peggy Lee überlassen worden. Woher ich das habe, weiss ich nicht mehr, aber ich finde gerade das hier:
Peggy’s 1948 recording of her composition „Don’t Smoke in Bed“ (which she credited to Willard Robison to help his daughter financially) opened the Jack Nicholson movie The Two Jakes.
vorgartenah, PETIT FLEUR, stimmt… und jetzt weiß ich auch, welche aufnahme das ist (lässt sich auf einem gewissen blog finden…). tatsächlich habe ich ihn noch nie mit klarinette gehört und kenne auch wenig aus den 1970ern von ihm. die reaktion des publikums verstehe ich jetzt – und klar, der drummer ist toll, wenn er auch hier ziemlich neben der spur klingt.
War ja auch so fast zu einfach, das rauszukriegen … aber immerhin ist das mit der Klarinette wohl wirklich eine Seltenheit.
vorgartenabsolut. ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was man an diesem saxsolo herummäkeln kann (mag clasjazz allgemein nichts „heißes“?). er sitzt perfekt im beat des drummers, verschiebt gekonnt seine kleinen motivkürzel, behält seinen klaren kopf und klaren ton, nimmt in den fours nochmal fahrt auf. schade, ich kenne fast nichts von ihm, seine kurze zeit bei miles ist ja leider auch nicht dokumentiert (oder doch?) – und dieses album hier muss auch sein, jetzt, wo ich es gefunden habe…
Ja, das ganze Stück ist rhythmisch sowieso super tight, nicht? Das ist es wohl, was mich an Haynes fasziniert (er scheint das mit seinem Spiel gewissermassen allen anderen abzuverlangen) und möglicherweise auch das, was ihn mir weniger nah und lieb macht, als Elvin Jones oder Max Roach und einige andere. Und nein, ich glaube nicht, dass es mit Miles irgendwas gibt – aber von dort gibt es eine Connection zu einem geschmähten Pianisten weiter hinten … war ja definitiv nicht Miles‘ beste Phase, aufgenommen wurde erst wieder, als dann die Westküsten-Leute dabei waren: Feldman – der es immerhin bis ins Live-Repertoire schaffte – und Frank Butler (der ja auch mit Coltrane aufgenommen hat). (Und „Old Folks“, um nochmal auf #3 zurückzukommen, hat ja Miles am anderen Ende seiner kurzen Pause zu Beginn der Sechziger eingespielt.)
vorgartenaber wer denn jetzt OP oder AJ? ich höre nämlich wirklich deutliche jamal-figuren (1’18). ansonsten bleibe ich aber dabei, dass mich das anstrengt und ich das nicht brauche. es gibt wirklich nur ganz wenige pianisten, die ihre virtuosität heraushängen lassen, die ich mag. (schnell dazwischen nochmal #12 hören.)
Die Nähe zwischen den beiden gibt es momenteweise immer wieder, das überraschte mich beim Hörmarathon der letzten Tage auch ein paar mal! Mag mit Chicago zu tun haben, wobei mir nicht ganz klar ist, wie wichtig die Connection für OP war, aber er hat oft dort aufgenommen, auch live (die phantastischen Aufnahmen aus dem London House).
vorgartenden zusammenhang harfe, celesta & zufall verstehe ich nicht…? habe hier noch gar nicht weitergeforscht. kennt ihr das hier, ganz große gänsehaut & etwas angst (vor dem „gesicht“), peggy lee 1981?
Na ja, die Harfe war gewollt, die Celesta ergab sich einfach, weil ich vom Album dieses Stück wählte.
Der Peggy Lee-Auftritt ist schön, kannte ich nicht – aber das Arrangement ist doch viel schlechter als das von #9?
vorgartenja, natürlich. ich dachte wohl nur, dass du so viel sachen gehört hast, dass du wahrscheinlich wirklich abgefahrenes zeug kennst – und dann wunderte ich mich über die wahl dieses ausgesprochen klassischen stücks. aber es gibt überhaupt keinen grund, das hier nicht toll zu finden.
Dazu habe ich ja oben ein paar Worte gesagt – mir reicht sowas wie das hier an den allermeisten Tagen völlig. Das geht so weit, dass ich in den letzten Jahren nur selten die „Grossen“ höre, wenigstens was den Modern Jazz betrifft (und wenn, dann geschieht das meist in Schüben, also mal ein paar Wochen Coltrane oder ein paar Tage Miles und dann wieder monatelang gar nichts).
vorgartenund der percussionist ist ein percussionist, oder ein drummer, der hier nur percussion spielt? habe nochmal verstärkt auf die orgel gehört – schon toll. aber dieser bläsersatz und die unnötige gitarre verleiden mir hier das meiste.
Der Percussionist ist und war immer beides, soweit ich weiss. Der Organist ist der beste von allen, das ist klar
Und was Euch hier am Arrangement stört, Dich und clasjaz, begreife ich nicht. Ich habe das Stück vorhin fünf- oder sechsmal gehört und finde es catchy und spannend, die Gitarre stört mich auch gar nicht (und ihr Ton ist besser als jeder andere auf diesem und dem letzten BFT ;-)).Allerdings muss ich sagen, dass ich mich lange mit solchen Settings schwer tat und erst in den letzten paar Jahren eine grössere Vorliebe für sowas entwickelt habe – oder vielleicht eher: eine grössere Durchlässigkeit. Ich höre inzwischen z.B. auch gerne Wes Montgomerys Verve-Alben mit grossen Backings. Das war früher sehr anders. Jedenfalls halte ich es für eine Schande, dass dieses Album nicht zu finden ist. Das wäre ein Job für Hip-O-Select.
Das Stück erkennt niemand?
vorgartender groove ist speziell, aber james brown hätte diesen drummer bestimmt aus dem studio geworfen… das ist viel zu schematisch, jeder schlag gleichlaut, so unglaublich takthaltend, aber auch so enervierend laut dabei… trotzdem ist das hübsch, wenn man auch nicht weiß, was das will. ich wage die bemerkung (bei allem respekt vor dem merkwürdigen hier), dass das mit einer anderen rhythm section wirklich abgehen könnte.
Die Lautstärke ist in der Tat eintönig – das scheint mir aber bei Aufnahmen mit Fender Bass aus der Zeit ein weit verbreitetes Problem (klar, ich rede jetzt nicht von Miles! Ist ja nicht jeder Miles). Aber auch die Kritik begreife ich einfach wieder nicht, entschuldige.
vorgartenbin SEHR gespannt.
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Incidentally, you won’t see Peggy’s name on the song credits for “Don’t Smoke in Bed.” She took her name off to benefit her co-writer, Willard Robison, who was struggling with ill-health and financial hardship.
http://www.artsjournal.com/lies/2011/11/pamela-rose-on-peggy-lee/
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Deine Bemerkung zum „Jazz in Paris“-Thema klingt mir eine Spur zu abschätzig, entschuldige. Das Interesse liegt … bzw. die Neugierde führt auf die Suche nach Stimmen. Und die gab es in Europa ab den späten Fünfzigern durchaus. Wenn Du sie bei Wilen oder Jaspar oder Solal oder Urtreger oder Montoliu oder wo weiss ich nicht hörst – dann ist das halt so, solche Dinge sind ja schwierig in Worte zu fassen, aber mich faszinieren die genannten und viele andere Musiker aus Europa sehr.sorry, aber was abschätziges kann ich in meinen bemerkungen nicht entdecken – habe ja nur gesagt, dass ich da nicht so mitgehe. aber interessant, dass es dir um stimmen geht (das ist ja auch immer meine suche) – hätte ja auch sein können, dass es ein kontext ist, eine zeit, ein ort, bestimmte leute, ein austausch, ein paar ideen, ein paar filmbilder… wahrscheinlich lässt sich das alles aber sowieso nicht voneinander trennen.
gypsy tail windUnd sonst rasch ein grundsätzliches Wort: ich war nie der Typ, der drauf aus ist, die abgefahrensten Dinge zu kennen … ich gehe eher den Verästelungen nach und lande dann halt bei Tony Fruscella oder Luis Russell, bei Art Hodes oder ein paar der Leute hier. Abgefahrenheit (oder -sein) ist kein Kriterium, das mich für sich genommen überhaupt irgendwie interessiert. Zudem bin ich kein „Tracks“-Hörer – klar kommt es vor, dass ich mir irgendwo festbeisse, aber die paar Dutzend Tracks, die mir in den letzten Monaten begegnet sind, bei denen ich dachte „Oh, das wäre was für einen BFT“, habe ich dann auch wieder vergessen, weil ich weder Playlisten erstelle noch irgendwelche Notizen mache – d.h. ich mache schon manchmal Notizen, aber wenn der Zettel dann am Samstag zum Einkauf mitkommt, landet er dann halt zerknüllt im Müll … meine Notizen sind nicht gebündelt sondern verzettelt, ohne Kasten, aber ich mag das nicht ändern, ist halt so, so bin ich nun und kann nicht anders – oder so
komplett nachvollziehbar.
gypsy tail wind
Das häre ich ganz anders. Und bei mir liegt die Version hier sehr viel vor McLean und Dorham. Hörst Du denn McLean als beweglich? Beweglicher als Von Freeman? Finde ich gerade eine interessante Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann.nein, dass ist es ja gerade: normalerweise finde ich freeman viel gesanglicher als mclean (als beispiel) – und ab dem solo ist ja auch alles gut. mclean setzt solche sachen unter druck, bis sie sich bewegen, freeman bewegt sich selbst und macht alles starre flüssig. vielleicht ist das alles ganz einfach: so gespielt mag ich das SMILE-thema einfach nicht. aber von freeman finde ich grundsätzlich toll.
gypsy tail wind
Ja, das ganze Stück ist rhythmisch sowieso super tight, nicht? Das ist es wohl, was mich an Haynes fasziniert (er scheint das mit seinem Spiel gewissermassen allen anderen abzuverlangen) und möglicherweise auch das, was ihn mir weniger nah und lieb macht, als Elvin Jones oder Max Roach und einige andere.ja, es ist wohl schlichtweg unmöglich, neben roy haynes nicht ins schwitzen zu kommen. (nur er schwitz wohl nie.) manchmal ist das ja regelrecht fiebrig, dabei aber immer leicht und elegant. ich war selbst überrascht, dass ich den auf anhieb hier erkannt habe, aber er ist wohl unverwechselbar. ich höre, wie schon mal geschrieben, gerade eine live-aufnahme von alice coltrane mit haynes, und – so unwahrscheinlich das klingt – die beiden brennen das haus nieder (TRANSFIGURATION, aber dazu irgendwann mal woanders, für andere geschrieben. ).
gypsy tail windDer Peggy Lee-Auftritt ist schön, kannte ich nicht – aber das Arrangement ist doch viel schlechter als das von #9?
das arrangement bei diesem auftritt ist … nun ja… angemessen….
gypsy tail wind
Und was Euch hier am Arrangement stört, Dich und clasjaz, begreife ich nicht. Ich habe das Stück vorhin fünf- oder sechsmal gehört und finde es catchy und spannend, die Gitarre stört mich auch gar nicht (und ihr Ton ist besser als jeder andere auf diesem und dem letzten BFT ;-)).naja, die bläser spielen einfach schlampig. jedenfalls am anfang. und widerspruch zum gitarrenton: die in #17 klingt viel besser!
gypsy tail wind
Das Stück erkennt niemand?FEVER?
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vorgartensorry, aber was abschätziges kann ich in meinen bemerkungen nicht entdecken – habe ja nur gesagt, dass ich da nicht so mitgehe. aber interessant, dass es dir um stimmen geht (das ist ja auch immer meine suche) – hätte ja auch sein können, dass es ein kontext ist, eine zeit, ein ort, bestimmte leute, ein austausch, ein paar ideen, ein paar filmbilder… wahrscheinlich lässt sich das alles aber sowieso nicht voneinander trennen.
Zum Ersten hab ich grad eine PN geschickt, ich bin heute wohl etwas empfindlich, nichts für Ungut!
Aber ja, klar ergeben sich die Geflechte, die Beziehungen, die Gleichzeitigkeiten des Ungleichzeitigen – und natürlich fasziniert mich all das. Aber es ist eben doch die Stimme, die mich am meisten interessiert, und die mich auch von Anbeginn dazu brachte, ein Netz auszuspannend bzw. mir selbst eins zu flechten. Ich hörte z.B. „The Connection“ und „Cool Struttin'“ und musste dann McLean haben, hörte bei McLean zum ersten Mal Charles Tolliver, dann machte mir jemand eine Kopie von dessen „Paper Man“ und ich fand zufällig „The Ringer“ in der Wühlkiste des Billigbuchladens … und daneben eine CD von Ted Curson, den ich von Mingus her kannte, mit einem tollen Saxophonisten, dem ich dann auch ein wenig nachgehen musste … ich verfolgte all die Fäden der klassischen Blue Note-Alben, ging Adderley nach, stiess dort auf Lateef, den ich schon aus dem Plattenschrank meines Vaters kannte … ging von Miles zurück zu Bird und Dizzy und in Dizzys Big Band sitzt: Lateef. Und so spannt sich das alles auf, John Brown taucht auch oder Ernie Henry, von „Cool Struttin'“ und Mobley musste ich auch zu Art Farmer, Golson kannte ich schon von Blakey, also das Jazztet, dort Tyner, den ich wiederum von Coltrane kannte, Moncur, den ich noch gar nicht kannte, der bloss ein Mythos war … Joe Henderson, Dolphy, Dorham, Andrew Hill, Richard Davis, Bobby Hutcherson, Sam Rivers, Joe Chambers … so ging das alles los und so geht es heute noch weiter. Dass ich bei einem Ort oder einer Zeit verharre und mich da eingrabe ist eher selten, ich gehe eher den Leuten und ihren Wegen nach. Dass ich immer wieder zu Chicago finde (aber dennoch ziemlich sicher bin, dass redbeans sich da schon viel tiefer eingehört hat, als ich) hängt auch mit den Stimmen und dem Sound zusammen, viel mehr als mit dem Ort.
vorgartennein, dass ist es ja gerade: normalerweise finde ich freeman viel gesanglicher als mclean (als beispiel) – und ab dem solo ist ja auch alles gut. mclean setzt solche sachen unter druck, bis sie sich bewegen, freeman bewegt sich selbst und macht alles starre flüssig. vielleicht ist das alles ganz einfach: so gespielt mag ich das SMILE-thema einfach nicht. aber von freeman finde ich grundsätzlich toll.
Okay, ich verstehe. Interessant! Schade aber, dass Dir das Stück nicht gefällt – aber das kann ja vorkommen, gerade bei Stücken, die man von anderswoher schon schätzt.
vorgartenja, es ist wohl schlichtweg unmöglich, neben roy haynes nicht ins schwitzen zu kommen. (nur er schwitz wohl nie.) manchmal ist das ja regelrecht fiebrig, dabei aber immer leicht und elegant. ich war selbst überrascht, dass ich den auf anhieb hier erkannt habe, aber er ist wohl unverwechselbar. ich höre, wie schon mal geschrieben, gerade eine live-aufnahme von alice coltrane mit haynes, und – so unwahrscheinlich das klingt – die beiden brennen das haus nieder (TRANSFIGURATION, aber dazu irgendwann mal woanders, für andere geschrieben. ).
Zur Dame mit dem verschmierten Klavier muss ich auch mal wieder
vorgartennaja, die bläser spielen einfach schlampig. jedenfalls am anfang. und widerspruch zum gitarrenton: die in #17 klingt viel besser!
Das stimmt, es gibt zu Beginn und auch am Ende, als die volle Band wieder einsteigt, ein paar ziemliche Wackelmomente – aber das Orgelspiel macht das alles wett und gerade bei solchen Hochglanzprojekten finde ich das nicht gänzlich Perfekte irgendwie reizvoll.
vorgartenFEVER?
:lol:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMONICA
#13 perfekt. fast hätte ich gesagt: wie schön, dass hier nicht improvisiert wird. umso mehr aufmerksamkeit können sich diese herren auf die erotik ihres tons konzentrieren. und hui, das machen sie aber. was für eine wärme in diesem gezitterten trompetenton liegt… der bass geht irgendwann einfach los, hit the road jack. das alles stelle ich mir ja so vor, wenn ich an die 50er und saint germain des prés und jazz denke. mit denen hier würde ich sofort ins kino gehen. sie vielleicht sogar zu einer verrauchten matratzenparty einladen. obwohl sie wahrscheinlich sehr bleich waren und dicke brillen aufhatten. ich bin etwas verknallt jedenfalls.#14 ich höre sowas nicht. obwohl ich das hier total schön finde. ich glaube und bewundere alles. das ist alt, oder? 40er? ganz toll finde ich die stakkato-einwürfe der anderen bläser, die so kurz sind, dass man streckenweise denkt, dass das der hall vom schlagzeug ist. als würde der raum mitzittern. wahrscheinlich spielt der tenorist sowas im schlaf, aber ich bin davon echt bewegt.
#15 das hier hat gar keinen raum. alles trocken vorne aufgenommen, noch dazu im schlechten vinyl eingedunkelt. man weiß nicht, wie fett der tenorton ist, aber ich vermute: ziemlich fett. rhythmisch ist das natürlich super, 6/8 zu 4/4, kreuzrhytmus, der auseinandergeht und sich wiedertrifft. die soli sind leider wenig überraschungsarm, diese eine harmonische volte geht bei beiden schief, das e-piano ist dazu noch im verschleierten sound unscharf geworden. soli haben also ein bisschen was von durchstehen. aber dann kommen ja noch die congas oder bongos und die sind echt groß – fast, als würden sie die klangverfremdungen mitspielen. dahinter verbirgt sich der beste musiker hier, glaube ich.
#16 dafür liebe ich bfts. das ist sowas wie redbeans singender henri texier mit 6 bässen. ein ganz braves folk-motiv, völlig verfremdet und schon von der anlage her in anführungszeichen. das echo-sopransax könnte jetzt von garbarek oder surman oder kirk oder doldinger sein, darauf kommt man nicht, das ist aber auch egal. aber. muss die klapperpercussion so trostlos gleichförmig sein? muss das klavier wieder irgendwelche fadenscheinigen licks aneinanderreihen? muss das alles so brav werden, vom braven applaus des publikums honoriert (wie anders als in #4, wo alle denken: was ist denn hier los??). zu harmlos, insgesamt.
#17 back to earth. ist das THINK von aretha franklin? die aufnahme ist sehr schön, man hört viele nebengeräusche von der gitarre und der orgel. der halbakustische sound der gitarre ist hübsch, im solo, bei der begleitung ist sie zu laut. kann ich in der tightness gut hören, aber man hat das alles nach 20 sekunden verstanden und hört dann noch endlosen vorhersehbaren improvisationen zu. hier würde so ein minimal-ansatz wie in 13 auch nicht stören – aber ich glaube, die musiker möchten ihre wiederholungen des immergleichen tatsächlich hören. wären sie doch mit dem sound zufrieden, den sie hier hinkriegen.#18 tag der offenen tür in der musikschule. alle dürfen mitmachen. (irgendwo höre ich sogar eine gitarre und zwei töne davon lassen mich sogar eine vermutung äußern: kelvyn bell??) der synthesizer sagt: wir hier in den 80ern. das hauptthema ist catchy, die b- und c-teile etwas theoretisch, alles ganz lustig mit dem gedämpften blech. dann kommt aber irgendwann ein tenor und ich werde sehr hellhörig – ich kenne den, ganz sicher. david murray wäre so eine assoziation, ist er aber glaube ich nicht, aber der hier ist nicht allzu weit entfernt. bin mir sicher, dass sie sich öfters mal die hand geschüttelt und über ben webster unterhalten haben, während um sie herum ldie festivals branford und courtney und michael buchen wollten und in den pausen coltrane aufgelegt haben. könnte hier auch chico freeman sein. ich komme noch darauf…
ach so, ganz vergessen: schönes stück!#19 weiter party, aber ganz woanders. calypso! und ein tenor, das irgendwie sagt: ach du meine güte! ich doch nicht! aber dann… einfach ein paar töne stehen lassen, lücken lassen für die schlagzeugakzente – und schon fliegt man. der pianist dagegen hat das ein bisschen vorab geübt. sehr erfolgreich. ich glaube, die machen sich hier gegenseitig sehr glücklich. und mich auch.
#20 äh, jetzt bin ich mit clasjazz wohl in der endlosschleife gelandet. das gleiche stück, nur mit geöffneten fenstern? und ich bin etwas betrunkener? tipitipitipso, ich bin ein calypso. aber ich habe schon wadenkrämpfe und mag das hier viel weniger gern hören als #19. der schlagzeuger spielt auch irgendwie verbotenerweise samba – kommt ja nicht so drauf an. und das saxophon denkt, wenn es war gefunden hat: das kann ich jetzt mindestens vier mal wiederholen. vibraphon für mich komplett verzichtbar. hier passiert nichts.
#21 oh, mein nachbar hat wieder seine dolby-surround-anlage aufgedreht. nein, eine tuba, dann was etwas weniger tiefes, dann die ganze kapelle. ich kenne das folkloristische thema irgendwo her. oder es ist ein ohrwurm aus bft#14. gar nicht meine geografische wellenlänge. aber mit den ghost notes des drummers kann ich durchaus leben. wird hier ein glokales angebot angenommen oder gibt es wirklich kulturelle wurzeln? funktioniert, mehr kann ich nicht sagen. mir ist die wirre versammlung auf #18 irgendwie lieber.
#22 jaaaaaaaaaaaaa! auf der party würde ich verdursten, weil ich vor lauter ausflippen gar nicht dazu käme, mir einen drink zu holen. cello, oder? extralob für die sirenenposaune, da hätte ich auch noch einen knieschaden bekommen, vor lauter niederknienen. art ensemble? wahnsinn. wegen sowas habe ich mit 17 angefangen, jazz zu hören.
#23 politician! superriff. die dame macht ernst mit der sehr notwindigen geschlechterrollenbewegung – i am a political girl – and i practice what i preach. absurderweise warte ich hier wirklich auf das gitarrensolo und kann gar nicht erwarten, dass es im zwölften bund landet – passiert leider nicht. was mag das hier sein? gibt es hier wirklich einen jazzkontext? was für ein blöde frage… und … äh … wer ist denn das mit seinem overdub-kommando? teo? teo? teo? play that. (allright, allright.)
#24 und dann war da noch eine tuba. und ein lied, das fließt und fließt. ich hoffe, ich werde erst mal nicht wieder nüchtern…
das hat spaß gemacht! vielen dank für den tollen bft. kaffee!
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vorgartenMONICA
Das geht ja schnell … dann will ich auch gleich noch einmal! Danke für die weiteren tollen Kommentar!
#13
vorgartenperfekt. fast hätte ich gesagt: wie schön, dass hier nicht improvisiert wird. umso mehr aufmerksamkeit können sich diese herren auf die erotik ihres tons konzentrieren. und hui, das machen sie aber. was für eine wärme in diesem gezitterten trompetenton liegt… der bass geht irgendwann einfach los, hit the road jack. das alles stelle ich mir ja so vor, wenn ich an die 50er und saint germain des prés und jazz denke. mit denen hier würde ich sofort ins kino gehen. sie vielleicht sogar zu einer verrauchten matratzenparty einladen. obwohl sie wahrscheinlich sehr bleich waren und dicke brillen aufhatten. ich bin etwas verknallt jedenfalls.
Die Geographie stimmt, Teint und Brillen wohl auch … ein bezauberndes kleines Ding, nicht? Und ein kleiner Auftakt nach dem kleinen Abschluss der ersten Hälfte.
#14
vorgartenich höre sowas nicht. obwohl ich das hier total schön finde. ich glaube und bewundere alles. das ist alt, oder? 40er? ganz toll finde ich die stakkato-einwürfe der anderen bläser, die so kurz sind, dass man streckenweise denkt, dass das der hall vom schlagzeug ist. als würde der raum mitzittern. wahrscheinlich spielt der tenorist sowas im schlaf, aber ich bin davon echt bewegt.
Ich finde das Ding grandios – es nimmt für mich in manchem die halbe oder die ganze Avantgarde vorweg, bzw. bindet sie vie Tanzfläche an die Kirche zurück, oder eher an die congregation … aber der Ton ist für mich hier das Haupterlebnis, ich hörte das (einmalige) Stück auch erstmals in einem BFT, hielt das Horn auch irrigerweise erst für ein Altsaxophon … und war hin und weg. Manchmal höre ich das Ding (ich widerspreche grad meinem Kommentar von oben, dass ich fast nie einzelne Tracks höre, das ist eine der wenigen Ausnahmen, die die Regel bestätigen – und die „Arbeit“ an BFTs führt natürlich auch dazu, dass manches x-mal am Stück läuft, beim Hören der Zusammenstellungen Anderer wie auch beim Vorbereiten der eigenen) eine Stunde lang in Endlosschlaufe.
#15
vorgartendas hier hat gar keinen raum. alles trocken vorne aufgenommen, noch dazu im schlechten vinyl eingedunkelt. man weiß nicht, wie fett der tenorton ist, aber ich vermute: ziemlich fett. rhythmisch ist das natürlich super, 6/8 zu 4/4, kreuzrhytmus, der auseinandergeht und sich wiedertrifft. die soli sind leider wenig überraschungsarm, diese eine harmonische volte geht bei beiden schief, das e-piano ist dazu noch im verschleierten sound unscharf geworden. soli haben also ein bisschen was von durchstehen. aber dann kommen ja noch die congas oder bongos und die sind echt groß – fast, als würden sie die klangverfremdungen mitspielen. dahinter verbirgt sich der beste musiker hier, glaube ich.
Über den Ton kann ich auch keine genaueren Aussagen machen, kenne eigentlich nur Vinyl-Rips von ihm … und klar, das mit dem „nach 20 Sekunden durchschaut“ könnte man hier schon sagen (und bei #11 auch schon, der auch gut in diese zweite Hälfte gepasst hätte), aber so ist das doch oft im Leben, man weiss alles schon, aber es geht halt doch noch ein paar Stunden, Tage, Monate oder Jahre weiter und man mag es sogar. Den Drummer hier kenne ich übrigens nicht wirklich, der Percussionist spielt gemäss meinen Angaben Congas (ich höre grad was völlig anderes und mag nicht unterbrechen, aber Congas oder Bongos sollte ja recht klar auseinanderzuhalten sein … die nervigen Dinger bei Nat „King“ Cole sind die Bongos, die nervigen Dinger Poppa Lou die Congas ;-))
#16
vorgartendafür liebe ich bfts. das ist sowas wie redbeans singender henri texier mit 6 bässen. ein ganz braves folk-motiv, völlig verfremdet und schon von der anlage her in anführungszeichen. das echo-sopransax könnte jetzt von garbarek oder surman oder kirk oder doldinger sein, darauf kommt man nicht, das ist aber auch egal. aber. muss die klapperpercussion so trostlos gleichförmig sein? muss das klavier wieder irgendwelche fadenscheinigen licks aneinanderreihen? muss das alles so brav werden, vom braven applaus des publikums honoriert (wie anders als in #4, wo alle denken: was ist denn hier los??). zu harmlos, insgesamt.
Harmlos … fies – das ist der Hauptvorwurf, den sich dieser Herr ein Leben lang anhören musste. Dennoch ein Gigant in diesem Hause. Ich hatte von ihm ein ganz anderes Stück drin, das mit Abstand das längste gewesen wäre (12 Minuten oder so) und fand das dann unangebracht – und finde das hier sehr charmant. Den Ton, so bilde ich mir ein, hört man durch die ganze Elektronik durch (und ein Sopransax ist das nicht).
#17
vorgartenback to earth. ist das THINK von aretha franklin? die aufnahme ist sehr schön, man hört viele nebengeräusche von der gitarre und der orgel. der halbakustische sound der gitarre ist hübsch, im solo, bei der begleitung ist sie zu laut. kann ich in der tightness gut hören, aber man hat das alles nach 20 sekunden verstanden und hört dann noch endlosen vorhersehbaren improvisationen zu. hier würde so ein minimal-ansatz wie in 13 auch nicht stören – aber ich glaube, die musiker möchten ihre wiederholungen des immergleichen tatsächlich hören. wären sie doch mit dem sound zufrieden, den sie hier hinkriegen.
Ja, das ist „Think“. Damit düfte es auch zu identifizieren sein, nehme ich an … ich mag genau diesen wiederkehrenden Groove, das hat etwas Hypnotisches. Der Gitarrist ist ziemlich bekannt geworden, die anderen drei eher nicht so, den Organisten kenne ich am schlechtesten von allen, Drummer und Saxophonist schätze ich sehr.
#18
vorgartentag der offenen tür in der musikschule. alle dürfen mitmachen. (irgendwo höre ich sogar eine gitarre und zwei töne davon lassen mich sogar eine vermutung äußern: kelvyn bell??) der synthesizer sagt: wir hier in den 80ern. das hauptthema ist catchy, die b- und c-teile etwas theoretisch, alles ganz lustig mit dem gedämpften blech. dann kommt aber irgendwann ein tenor und ich werde sehr hellhörig – ich kenne den, ganz sicher. david murray wäre so eine assoziation, ist er aber glaube ich nicht, aber der hier ist nicht allzu weit entfernt. bin mir sicher, dass sie sich öfters mal die hand geschüttelt und über ben webster unterhalten haben, während um sie herum ldie festivals branford und courtney und michael buchen wollten und in den pausen coltrane aufgelegt haben. könnte hier auch chico freeman sein. ich komme noch darauf…
ach so, ganz vergessen: schönes stück!Nicht Bell, aber Achtziger stimmt natürlich. Eins der wenigen Alben, bei dem mich schon in den Neunzigern, als ich eher zufällig auf die CD stiess, der Synthesizer nicht störte – ich war damals allergisch, sogar alte Rhodes oder Wurlis mochte ich nicht so recht, nur die Orgel, die ging schon immer. Dein Szenario stimmt wohl in etwa, aber Murray ist das nicht, ich höre ihn sehr anders als diesen, sehr weit weg (und er ist deutlich älter – keine Ahnung, ob die sich gekannt haben). Ein kleiner Tribut.
#19
vorgartenweiter party, aber ganz woanders. calypso! und ein tenor, das irgendwie sagt: ach du meine güte! ich doch nicht! aber dann… einfach ein paar töne stehen lassen, lücken lassen für die schlagzeugakzente – und schon fliegt man. der pianist dagegen hat das ein bisschen vorab geübt. sehr erfolgreich. ich glaube, die machen sich hier gegenseitig sehr glücklich. und mich auch.
Du weisst gar nicht, wie sehr mich dieser Kommentar freut! :sonne:
Der Pianist musste das nicht üben, der hatte das, wie man unpassenderweise so dahinschwatzt, „im Blut“.
#20
vorgarten äh, jetzt bin ich mit clasjazz wohl in der endlosschleife gelandet. das gleiche stück, nur mit geöffneten fenstern? und ich bin etwas betrunkener? tipitipitipso, ich bin ein calypso. aber ich habe schon wadenkrämpfe und mag das hier viel weniger gern hören als #19. der schlagzeuger spielt auch irgendwie verbotenerweise samba – kommt ja nicht so drauf an. und das saxophon denkt, wenn es war gefunden hat: das kann ich jetzt mindestens vier mal wiederholen. vibraphon für mich komplett verzichtbar. hier passiert nichts.
Da bin ich jetzt natürlich wieder weniger froh … ich wollte das auch drinhaben und dachte, ich konfrontiere die beiden so unterschiedlichen Saxophonstimmen doch am besten gleich direkt. Hier höre ich übrigens das Südafrikanische, das ich oben in meiner Antwort auf redbeans erwähnt habe – und das ist alles kein Zufall, denke ich.
#21
vorgartenoh, mein nachbar hat wieder seine dolby-surround-anlage aufgedreht. nein, eine tuba, dann was etwas weniger tiefes, dann die ganze kapelle. ich kenne das folkloristische thema irgendwo her. oder es ist ein ohrwurm aus bft#14. gar nicht meine geografische wellenlänge. aber mit den ghost notes des drummers kann ich durchaus leben. wird hier ein glokales angebot angenommen oder gibt es wirklich kulturelle wurzeln? funktioniert, mehr kann ich nicht sagen. mir ist die wirre versammlung auf #18 irgendwie lieber.
Hm, die Sache mit den Wurzeln ist nicht einfach hier … es gibt sie auch, sie liegen auch im Blut. Ich höre hier z.B. auch Parallelen zur Musik von Hadens LMO, aber klar, Balkangrooves spielen rein … ich habe eine Schwäche für sowas und finde das Album, von dem das Stück stammt, ziemlich verdammt grossartig.
#22
vorgartenjaaaaaaaaaaaaa! auf der party würde ich verdursten, weil ich vor lauter ausflippen gar nicht dazu käme, mir einen drink zu holen. cello, oder? extralob für die sirenenposaune, da hätte ich auch noch einen knieschaden bekommen, vor lauter niederknienen. art ensemble? wahnsinn. wegen sowas habe ich mit 17 angefangen, jazz zu hören.
Ja, AEC. Nein, Fender Bass – eine kleine Hommage an James Brown, den ich eigentlich auch gerne noch persönlich dabei gehabt hätte, aber die beiden Dutzend waren dann halt schon voll. Das Ding war als Single geplant, die aber soweit ich wiess nie erschienen ist. Ich staunte wohl fast noch mehr als Du gerade, als ich das Ding (vermutlich so mit 17, das könnte passen) zum ersten Mal hörte … ich hatte mir damals die Nessa AEC-Box 1967-68 geleistet. Inzwischen gibt es die enthaltene Musik komplett in neuen Masterings und vermutlich deutlich besserem Sound, aber ich werde die Box behalten, weil sie mir über die Jahre sehr lieb geworden ist. Damals begriff ich allerdings Vieles nicht, hörte mich aber hartnäckig durch die ganze Musik durch, fasziniert und verwundert … und auch mal gelangweilt … bis kurz vor Schluss dieses Funk-Unding aus den Boxen plärrte … Lautstärke hoch und Repeat-Knopf gedrückt!
#23
vorgartenpolitician! superriff. die dame macht ernst mit der sehr notwindigen geschlechterrollenbewegung – i am a political girl – and i practice what i preach. absurderweise warte ich hier wirklich auf das gitarrensolo und kann gar nicht erwarten, dass es im zwölften bund landet – passiert leider nicht. was mag das hier sein? gibt es hier wirklich einen jazzkontext? was für ein blöde frage… und … äh … wer ist denn das mit seinem overdub-kommando? teo? teo? teo? play that. (allright, allright.)
Yep … die Gitarre im linken Kanal ist der eine Jazzkontext (wer der andere ist, weiss man nicht), Teo und der mit der Raspelstimme der andere … ich hätte das ja rausschneiden können, um die Spannung etwas zu erhöhen, aber das wäre dann doch schade gewesen. Eine kleine Rarität, besonders auch für unseren Herrn Friedrich, der sich wie ich sehe auch gerade hier im Thread tummelt(e).
#24
vorgartenund dann war da noch eine tuba. und ein lied, das fließt und fließt. ich hoffe, ich werde erst mal nicht wieder nüchtern…
Die Tuba ist der Jazzkontext … und die familiar reality natürlich ein kleiner ironischer Kommentar, denn ich hoffe doch sehr, dass im zweiten Teil alle ein wenig den Boden unter den Füssen verlieren – das hat ja bei Dir wie ich sehe aufs Schönste geklappt und ich freue mich auch wirklich darüber!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDoppelpost, pardon.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Nur ein bisschen …
Zur Schludrigkeit von Herrn Pianist in #2 muss ich zurückrudern, obwohl ich immer noch finde, dass das feiner sein könne. Aber wie genau, weiß ich auch nicht. Das ist jetzt nach vielmaligem Höhren doch sehr in meinem Kopf. Aber immer noch der Zwiespalt, dass der Pianist leichter „drauf“ ist als der Tenorman. Das ist nicht so intensiv wie Baker und Bley (die übrigen hier fallen kaum auf), obwohl es das hätte sein können.
Das Liedchen in #3 wächst mir langsam ins Herz, Flieder hin oder her. Die hätte Sartre im „Ekel“ auch erwähnen können, wenn’s zeitlich geklappt hätte.
Bei #4 fliege ich immer noch im Anfang, das ist großartig, Mahler otherwise. Mit dem Rest komme ich immer noch nicht klar, aber gut, die haben da ihre Launen. Und ich würde sogar unbeholfen mittanzen. Aber ich würde immer noch verschwinden, wenn der Pianist einsetzt. Eigenartig.
#8 ist mir immer näher, aber Shepp ist das wohl kaum. Nein, gewiss nicht. Der hier ist „vertieft“, nicht, dass das nicht gerade auch Shepp wäre in Zeiten, aber irgendetwas stimmt da nicht. Das ist nicht sein Atem, der hier ist kürzer, atemloser. Das ist heute mein liebstes Stück aus dem ersten Teil des bft, trotz des üblichen Abgangs, und außerdem, da ich immer auf den Pianisten herumhacke, würde ich gerne wissen, wer das hier ist.
Mit #11 komme ich immer noch nicht klar. Disco. Der Bass betäubt mich, das Klavier, ich sagte es ja schon, klimpert und ich versuche wirklich, meine ersten Eindrücke über den Haufen zu werfen, aber hier gelingt das nicht. Das Saxophon sollte in einer anderen Band spielen. Das ist alles so aalglatt zusammengewürfelt, dass man ans Würfeln wirklich nicht glauben kann. Und dieser bescheuerte Bass … ich muss weiter. Zum Beispiel zu diesem unerhört charmantem Ausklang in #12. Bald also zu Monica. Die Trompete in #1, mit ihrem lieben Partner, löst wenigstens einige Beunruhigungen auf … Das, was da noch kommt, ich brauche Tabletten.
vorgarten
clasjazz muss mir unbedingt mal erklären, was es mit verschmierten klavieren auf sich hat, das habe ich schon beim thema alice coltrane nicht verstanden – dass ab und zu hintereinander die weiße und die benachbarte schwarze taste gedrückt werden? arpeggien im allgemeinen? wenn das hier demgegenüber leicht und klar sein soll, dann wäre ich zu einem leidenschaftlichen plädoyer für alle denkbaren schmierereien bereit…Verschmiert ist für mich ein Klavier, wenn es legato spielt, wenn es nicht notwendig ist. Komm, das hat doch nichts mit weißen oder schwarzen Tasten zu tun. Arpeggien sind mir da gerade recht, habe ich viel lieber als Akkordgedonner, das soll sich bitte alles fein und fein auflösen in Tönen. – Und heiß … nun ja, # 1 hier im bft finde ich heiß. Weil der eben keine Akkorde donnert. Der Rest davon ist schon ein Unfug, aber warum nicht? Du würdest jetzt sagen, wenn ich an Deiner Stelle wäre, man könne dazu tanzen …? Komm … lieber vorgarten.
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Zu #11: Disco ist das natürlich nicht … hat eher mit den funky chicken zu tun:
Was Du zu #2 schreibst, dem Gleichgewicht, das aus dem Lot ist – ich glaube, das ist schon richtig so. Das Gewicht Bakers ist ja eines der Abwesenheit, das ist hier anders, da würde ein schweres Klavier vermutlich gar nicht passen. Nicht dass ich mir da sicher wäre, ich denke gerade nur laut: Das Tenorsaxophon spielt mit so grosser Autorität und so grossem Gewicht, dass ein ähnlich „schweres“ Klavier daneben nur zu Redundanz führen würde, gerade bei der Verknappung in diesem Stück.
Und Shepp taucht in diesem BFT nicht auf (aber im November in Zürich, und ich will natürlich hingehen, so das möglich sein wird).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaclasjaz
Verschmiert ist für mich ein Klavier, wenn es legato spielt, wenn es nicht notwendig ist. Komm, das hat doch nichts mit weißen oder schwarzen Tasten zu tun. Arpeggien sind mir da gerade recht, habe ich viel lieber als Akkordgedonner, das soll sich bitte alles fein und fein auflösen in Tönen. – Und heiß … nun ja, # 1 hier im bft finde ich heiß. Weil der eben keine Akkorde donnert. Der Rest davon ist schon ein Unfug, aber warum nicht? Du würdest jetzt sagen, wenn ich an Deiner Stelle wäre, man könne dazu tanzen …? Komm … lieber vorgarten.das waren reine verständnisfragen, wirklich… auch wenn jemand nichts „heißes“ mag (im sinne von wirklich treibendem, vor allem vom schlagzeug ausgehenden swing), finde ich das interessant (weil ich das als eine der großen kulturleistungen begreife, die der jazz mit sich gebracht hat – ich bin aber auch ein fan von nicht jazz-generischer beat-musik, so lange sie nicht stumpf ist), und würde es nicht wagen, dagegen zu protestieren. und tanzen kann ich zu steve coleman oder anderen helden von mir auch nicht.
ich verstehe einfach das klavier in #1 nicht…
bin sehr gespannt auf deine kommentare zu #13 – #24.
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Mir gefällt der Groove hier unheimlich gut, katharsis (der leider abwesend ist, Links hab ich mal geschickt) und THELONICA (der ja leider nicht mitmacht) müssten den Bassisten erkennen …
Dann kann es ja nicht so schwer sein. Auch bei #9 gab es schon interessante Hinweise, Du hattest das Album schon vorher ziemlich gelobt, nicht? Ich kann mich diese Woche aber nicht so richtig beteiligen, vielleicht dann ein bißchen in der kommenden Woche.
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Schlagwörter: Blindfold Test
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