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gypsy tail wind
Deine Bemerkung zum „Jazz in Paris“-Thema klingt mir eine Spur zu abschätzig, entschuldige. Das Interesse liegt … bzw. die Neugierde führt auf die Suche nach Stimmen. Und die gab es in Europa ab den späten Fünfzigern durchaus. Wenn Du sie bei Wilen oder Jaspar oder Solal oder Urtreger oder Montoliu oder wo weiss ich nicht hörst – dann ist das halt so, solche Dinge sind ja schwierig in Worte zu fassen, aber mich faszinieren die genannten und viele andere Musiker aus Europa sehr.
sorry, aber was abschätziges kann ich in meinen bemerkungen nicht entdecken – habe ja nur gesagt, dass ich da nicht so mitgehe. aber interessant, dass es dir um stimmen geht (das ist ja auch immer meine suche) – hätte ja auch sein können, dass es ein kontext ist, eine zeit, ein ort, bestimmte leute, ein austausch, ein paar ideen, ein paar filmbilder… wahrscheinlich lässt sich das alles aber sowieso nicht voneinander trennen.
gypsy tail windUnd sonst rasch ein grundsätzliches Wort: ich war nie der Typ, der drauf aus ist, die abgefahrensten Dinge zu kennen … ich gehe eher den Verästelungen nach und lande dann halt bei Tony Fruscella oder Luis Russell, bei Art Hodes oder ein paar der Leute hier. Abgefahrenheit (oder -sein) ist kein Kriterium, das mich für sich genommen überhaupt irgendwie interessiert. Zudem bin ich kein „Tracks“-Hörer – klar kommt es vor, dass ich mir irgendwo festbeisse, aber die paar Dutzend Tracks, die mir in den letzten Monaten begegnet sind, bei denen ich dachte „Oh, das wäre was für einen BFT“, habe ich dann auch wieder vergessen, weil ich weder Playlisten erstelle noch irgendwelche Notizen mache – d.h. ich mache schon manchmal Notizen, aber wenn der Zettel dann am Samstag zum Einkauf mitkommt, landet er dann halt zerknüllt im Müll … meine Notizen sind nicht gebündelt sondern verzettelt, ohne Kasten, aber ich mag das nicht ändern, ist halt so, so bin ich nun und kann nicht anders – oder so
komplett nachvollziehbar.
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Das häre ich ganz anders. Und bei mir liegt die Version hier sehr viel vor McLean und Dorham. Hörst Du denn McLean als beweglich? Beweglicher als Von Freeman? Finde ich gerade eine interessante Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann.
nein, dass ist es ja gerade: normalerweise finde ich freeman viel gesanglicher als mclean (als beispiel) – und ab dem solo ist ja auch alles gut. mclean setzt solche sachen unter druck, bis sie sich bewegen, freeman bewegt sich selbst und macht alles starre flüssig. vielleicht ist das alles ganz einfach: so gespielt mag ich das SMILE-thema einfach nicht. aber von freeman finde ich grundsätzlich toll.
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Ja, das ganze Stück ist rhythmisch sowieso super tight, nicht? Das ist es wohl, was mich an Haynes fasziniert (er scheint das mit seinem Spiel gewissermassen allen anderen abzuverlangen) und möglicherweise auch das, was ihn mir weniger nah und lieb macht, als Elvin Jones oder Max Roach und einige andere.
ja, es ist wohl schlichtweg unmöglich, neben roy haynes nicht ins schwitzen zu kommen. (nur er schwitz wohl nie.) manchmal ist das ja regelrecht fiebrig, dabei aber immer leicht und elegant. ich war selbst überrascht, dass ich den auf anhieb hier erkannt habe, aber er ist wohl unverwechselbar. ich höre, wie schon mal geschrieben, gerade eine live-aufnahme von alice coltrane mit haynes, und – so unwahrscheinlich das klingt – die beiden brennen das haus nieder (TRANSFIGURATION, aber dazu irgendwann mal woanders, für andere geschrieben. ).
gypsy tail windDer Peggy Lee-Auftritt ist schön, kannte ich nicht – aber das Arrangement ist doch viel schlechter als das von #9?
das arrangement bei diesem auftritt ist … nun ja… angemessen….
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Und was Euch hier am Arrangement stört, Dich und clasjaz, begreife ich nicht. Ich habe das Stück vorhin fünf- oder sechsmal gehört und finde es catchy und spannend, die Gitarre stört mich auch gar nicht (und ihr Ton ist besser als jeder andere auf diesem und dem letzten BFT ;-)).
naja, die bläser spielen einfach schlampig. jedenfalls am anfang. und widerspruch zum gitarrenton: die in #17 klingt viel besser!
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Das Stück erkennt niemand?
FEVER?
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