Re: bft#14 – gypsy tail wind

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vorgarten

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gypsy tail wind
#1
Die Rufe habe ich immer als Imitation von Hundegebell/-geheul verstanden … mir macht das Stück einfach Spass, den Pianisten schätze ich sehr, er war ein practial joker und so nehme ich das hier auch wahr, als einen kleinen Scherz. Das ist übrigens keine Posaune (und der Unterschied ist wesentlicher als der zwischen Trompete und Kornett oder Flügelhorn ;-)). Der Herr, der das Ding spielt, ist im zweiten Teil kurz auf seinem angestammten Instrument zu hören – das ist jetzt vielleicht ein zu klarer Hinweise für redbeans, aber was soll’s, ich hatte ja fest damit gerechnet, dass Einiges gleich erkannt würde, wollte es aber drinhaben, weil’s mir wichtig ist.

danke für die übersetzung! ;-)
ich habe das jetzt so oft gehört und bin ein bisschen euren kontexten gefolgt – aber es bleibt mir so fremd wie nichts anderes hier in diesem bft. habe etwas gebraucht, um zu kapieren, dass der erwähnte wilen hier gear nicht gemeint ist, sondern der ehemann von blossom dearie, dass die posaune ein euphonium (?) ist (das man gut im bläsersatz, wie am ende, verstecken kann, aber nicht zu dieser presslaut-kaskade nötigen sollte… es gibt irgendein freddie-hubbard-album, wo das auch jemand solistisch spielt und mich sehr verwirrt).
ich weiß ja von eurer leidenschaft für dieses jazz-in-paris-thema, ich komme da nicht so mit. wilen finde ich nie so richtig prickelnd (auch nicht mit dorham, auch nicht auf MOSHI, was interessanter daherkommt als es wirklich ist) und dieser bernard pfeiffer bleibt mir auch ein rätsel. das erste solo hier ist hübsch, aber ich zucke jedesmal zusammen, wenn hier wieder das mikrophon aufs klavier gerichtet wird und wieder und wieder…

clasjazz muss mir unbedingt mal erklären, was es mit verschmierten klavieren auf sich hat, das habe ich schon beim thema alice coltrane nicht verstanden – dass ab und zu hintereinander die weiße und die benachbarte schwarze taste gedrückt werden? arpeggien im allgemeinen? wenn das hier demgegenüber leicht und klar sein soll, dann wäre ich zu einem leidenschaftlichen plädoyer für alle denkbaren schmierereien bereit…

gypsy tail wind#2
Trocken, ungesanglich – echt? Das höre ich fundamental anders! Ich liebe das Stück in dieser Interpretation (oder bei Dexter Gordon) sehr, gesungen kenne ich es nicht.
Der Pianist ist spitze, es gibt ein sehr schönes Trio-Album mit dem Trommler, den Du unten korrekt identifiziert hast, das sich lohnt!

mit gesanglich meine ich „beweglicher“ – das klingt hier fast so, als würde jemand das thema einüben. im original fließt das ja auch mehr. ich mag diese version hier sehr. aber auch mcleans montmartre-version ist toll (er liebte dieses stück offensichtlich auch sehr).

dem hinweis mit dem pianisten und dem schlagzeuger aus #5 gehe ich gerne mal nach.

gypsy tail wind#3
Sicher keine allzu grosse Sängerin, aber ich mag die Songs von Willard Robison sehr (letztes Mal war ja Teagarden dabei, allerdings mit einem Song, den man Robison wohl wie es scheint geschenkt hat), ich hatte mir schon mal überlegt, einen BFT nur mit denen zusammenzustellen, aber sobald Gesang dabei ist, findet man halt in diesen Google-Zeiten alles sofort heraus und dann ist die Spannung doch etwas draussen.

DON’T SMOKE IN BED ist auch von ihm… OLD FOLKS mag ich ja nicht so, obwohl karin krog das mehrfach aufgenommen hat. ich finde das schon sehr schön, was die sängerin hier macht. bei der harfe bin ich mir unsicher.

gypsy tail wind#4
:sonne:
Keine Ahnung, was der Herr davor gespielt hat, das Stück stammt von einer phantastischen Compilation mit zuvor grossteils unveröffentlichtem Live-Material von diversen Konzerten – und das war zugleich mein Einstieg in seine Musik. Mehr mag ich jetzt gar nicht sagen, es ist ja klar, wer es ist, spätestens wenn Du meinen Kommentar zu redbeans liest ;-)

Warum meintest Du denn, er sei es nicht? Man hört ihn ja sehr selten an der Klarinette, das Stück hier ist eine Schmonzette von Sidney Bhechet, der in Frankreich ja wie royalty gefeiert wurde, was auch der Grund für die Reaktion des Publikums sein könnte (die Aufnahme stammt aus Frankreich).

ah, PETIT FLEUR, stimmt… und jetzt weiß ich auch, welche aufnahme das ist (lässt sich auf einem gewissen blog finden…). tatsächlich habe ich ihn noch nie mit klarinette gehört und kenne auch wenig aus den 1970ern von ihm. die reaktion des publikums verstehe ich jetzt – und klar, der drummer ist toll, wenn er auch hier ziemlich neben der spur klingt.

gypsy tail wind#5
Roy Haynes, Altsaxophon – und redbeans hätte ihn erkennen müssen … aber jetzt, wo Haynes erkannt ist, dürfte der Rest auch klar sein. Ich sagte ja bei Deinem BFT, dass ich das Stück auch sehr gerne mag und darum kam ich darauf … das Album dürfte allerdings ziemlich unbekannt sein, es ist recht eigenartig, was das Repertoire betrifft, aber das hier ist doch klasse, oder?

absolut. ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was man an diesem saxsolo herummäkeln kann (mag clasjazz allgemein nichts „heißes“?). er sitzt perfekt im beat des drummers, verschiebt gekonnt seine kleinen motivkürzel, behält seinen klaren kopf und klaren ton, nimmt in den fours nochmal fahrt auf. schade, ich kenne fast nichts von ihm, seine kurze zeit bei miles ist ja leider auch nicht dokumentiert (oder doch?) – und dieses album hier muss auch sein, jetzt, wo ich es gefunden habe…

gypsy tail wind#6
Siebziger, aber nur ganz knapp, ein paar Wochen bloss. Niemand brauchte das, aber ganz viele wollten es hören, er war Jahrzehnte lang der geschätzteste aller Jazzpianisten, und ja, klar, er ist es ;-)
Mir gefällt der Groove hier unheimlich gut, katharsis (der leider abwesend ist, Links hab ich mal geschickt) und THELONICA (der ja leider nicht mitmacht) müssten den Bassisten erkennen …

aber wer denn jetzt OP oder AJ? ich höre nämlich wirklich deutliche jamal-figuren (1’18). ansonsten bleibe ich aber dabei, dass mich das anstrengt und ich das nicht brauche. es gibt wirklich nur ganz wenige pianisten, die ihre virtuosität heraushängen lassen, die ich mag. (schnell dazwischen nochmal #12 hören.)

gypsy tail wind#7
Tolle Stimme, sag ich doch! Diese Klarheit, und dazu die absolut perfekte Intonation … und wieder ein Song, den ich sehr mag. Vorhin die Harfe war natürlich kein Zufall, aber hier die Celesta dann doch nicht … ich mag das ganze Album extrem gerne, habe es schon seit Jahren. Die Sängerin kenne ich noch kaum, war mal eine Empfehlung von jemandem, der sie über alles verehrt – und dieses Album war dann eher mal ein Zufallskauf und ist bisher mein einziges von ihr.

den zusammenhang harfe, celesta & zufall verstehe ich nicht…? habe hier noch gar nicht weitergeforscht. kennt ihr das hier, ganz große gänsehaut & etwas angst (vor dem „gesicht“), peggy lee 1981?

gypsy tail wind#8
Der Ton ist auch nicht ganz meine Sache, aber der Herr hier hat eine Weile lang ein paar sehr schöne Dinge gemacht. Die Aufnahme ist sogar noch etwas später als Du denkst, aber der Saxophonist blieb noch etwas länger aktiv und hat seine Wurzeln genau im Übergang, den Du benennst.

Und klar ist die Jazzgeschichte voll von solchen Leuten … aber man soll sie hören! Einige von ihnen wurden z.B. dank einem Vertrag bei Blue Note bekannt, andere halt nicht, wieder andere sind „Kult“ oder werden von kleinen Gemeinden verehrt … sie alle verdienen, gehört zu werden, finde ich. Das macht für mich gerade den Reichtum des Jazz aus.

ja, natürlich. ich dachte wohl nur, dass du so viel sachen gehört hast, dass du wahrscheinlich wirklich abgefahrenes zeug kennst – und dann wunderte ich mich über die wahl dieses ausgesprochen klassischen stücks. aber es gibt überhaupt keinen grund, das hier nicht toll zu finden.

gypsy tail wind#9
Der Percussionist ist wohl der einzige der hier beteiligten, der Dich wirklich interessiert :-)
Und die Orgel ist phantastisch.

und der percussionist ist ein percussionist, oder ein drummer, der hier nur percussion spielt? habe nochmal verstärkt auf die orgel gehört – schon toll. aber dieser bläsersatz und die unnötige gitarre verleiden mir hier das meiste.

gypsy tail wind#11
Ja, das ist ein seltsames Stück, ich habe es unzählige Male gehört und wollte es dann doch drinhaben – noch einer, den man nicht kennt, der hier mit einer feinen Band spielt. Den Pianisten mag ich genau wegen diesem massigen Spiel nicht so gerne, er und die Rhythmiker sind sehr bekannt. Aber der Groove liess mich nicht los … und ja, das ist wohl eine Art Ding für die congregation, aber der Beat ist halt doch auch für den Dancefloor.

der groove ist speziell, aber james brown hätte diesen drummer bestimmt aus dem studio geworfen… das ist viel zu schematisch, jeder schlag gleichlaut, so unglaublich takthaltend, aber auch so enervierend laut dabei… trotzdem ist das hübsch, wenn man auch nicht weiß, was das will. ich wage die bemerkung (bei allem respekt vor dem merkwürdigen hier), dass das mit einer anderen rhythm section wirklich abgehen könnte.

gypsy tail wind#12
Das ist eine Miniatur, die ich sehr reizend finde … der Drummer nicht Blackwell) ist phantastisch und wird massiv unterschätzt, der müsste viel bekannter sein! Den Pianisten hört man anderwso auch. Das Album ist recht anders – aber ziemlich gut.

bin SEHR gespannt.

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