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und da habt ihr alle das beste henderson-album auf milestone noch gar nicht genannt.
ich bleibe beim down-beat-leser*innen-favoriten:
sonny rollins, the cutting edge (1974)
tenorsaxspiel auf dem neuesten (1974) stand, verspricht der titel, und ich finde das gar nicht so abwegig. ich verstehe so langsam, auf was rollins hier hinaus will, die band ist ja wieder die gleiche (plus stanley cowell und dem gastauftritt des dudelsacks), sie passt ihm offenbar und dem ausflippendem montreux-publikum auch. in den neuen funk-nummern spielt rollins mit voller autorität seine sexy kürzelmotive, bis sie zu beschwörungsformeln werden, in der begleitung verdichtet sich was, ohne ihm in die quere zu kommen, und zur auflockerung gibt es dann bacharach und die „wild irish rose“, also vollen herzschmerz, da darf dann cowell genau richtig zuspielen. dudelsack auf sweet swing chariot ist natürlich der knaller (zumal david lee mit einem samba-rhythmus einsteigt), und da kommt dann auch ein super solo von masuo. ich bin ein bisschen platt, wie toll rollins sich hier präsentiert, da klingt gar nichts mehr nach coltrane, das sitzt mit voller autorität, da konnte man sich noch generationenweise ein stück abschneiden.
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Werbungvorgarten und da habt ihr alle das beste henderson-album auf milestone noch gar nicht genannt. …
Welche ist das?
kurganrs
vorgarten und da habt ihr alle das beste henderson-album auf milestone noch gar nicht genannt. …
Welche ist das?
wenn ich raten darf: The Elements… wahrscheinlich meine Nummer 4, nachdem ich alles nochmal gehoert hab…
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.redbeansandrice
kurganrs
vorgarten und da habt ihr alle das beste henderson-album auf milestone noch gar nicht genannt. …
Welche ist das?
wenn ich raten darf: The Elements… wahrscheinlich meine Nummer 4, nachdem ich alles nochmal gehoert hab…
Thanks.
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,502
vorgartenund da habt ihr alle das beste henderson-album auf milestone noch gar nicht genannt. ich bleibe beim down-beat-leser*innen-favoriten: sonny rollins, the cutting edge (1974) tenorsaxspiel auf dem neuesten (1974) stand, verspricht der titel, und ich finde das gar nicht so abwegig. ich verstehe so langsam, auf was rollins hier hinaus will, die band ist ja wieder die gleiche (plus stanley cowell und dem gastauftritt des dudelsacks), sie passt ihm offenbar und dem ausflippendem montreux-publikum auch. in den neuen funk-nummern spielt rollins mit voller autorität seine sexy kürzelmotive, bis sie zu beschwörungsformeln werden, in der begleitung verdichtet sich was, ohne ihm in die quere zu kommen, und zur auflockerung gibt es dann bacharach und die „wild irish rose“, also vollen herzschmerz, da darf dann cowell genau richtig zuspielen. dudelsack auf sweet swing chariot ist natürlich der knaller (zumal david lee mit einem samba-rhythmus einsteigt), und da kommt dann auch ein super solo von masuo. ich bin ein bisschen platt, wie toll rollins sich hier präsentiert, da klingt gar nichts mehr nach coltrane, das sitzt mit voller autorität, da konnte man sich noch generationenweise ein stück abschneiden.
Sozusagen das Bild zum Ton anno 1974 in Kopenhagen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Danke fuer Text und Bild!
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.redbeansandrice
An Multiple hab ich mich noch nicht wieder rangetraut, sehe aber gerade im Sternethread, das ich die tatsaechlich mehr mochte als Black is the Color (***1/2 vs ***) und die *** passen schon (wenn man ein bisschen strenger besternt, wie ich das zu der Zeit tat)… bei meiner Top 3 hat sich aber nichts geaendert, und die drei sind immer noch super (Power to the People, Canyon Lady, In Japan)Meine Henderson-Favoriten sind bisher klar bei Blue Note zu finden* … ich glaub aber, ich entdeckte die Milestone-Alben jetzt gerade neu. Das war auch ein lang überfälliges Hörprojekt, und wo ich jetzt bei CD 6 der Box bin – und „Canyon Lady“ höre, mit dem grossartigen „Tres Palabras“ – kann ich das auch mal durchziehen, bevor ich zum Rollins-Milestone-Stapel überwechsle, den ich irgendwann relativ bald nach Pandemiebeginn mal wieder ansatzweise (Next Album, Horn Culture, Japan) wiederzuhören angefangen hatte, um das dann auch wieder abzubrechen.
*) Wenn ich in mein grosses BN-File vom Frühling 2021 gucke: „Inner Urge“ klar (fast Top 20) vor „Our Thing“, weiter hinten dann „Page One“ und „In ’n‘ Out“. Dass sich „Power to the People“ da noch dazwischen schieben könnte (Platz 3) wär glaub ich der tagesaktuelle Stand.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Canyon Lady“ ist gerade eine richtig schöne Entdeckung! Luis Gasca krieg ich bisher nicht recht zu fassen, er übernahm hier wohl das Zepter, zumindest als er für die erste Session („Tres Palabras“ war das einzige Stück, das dabei entstand) doppelt so viele Musiker eingeladen hat, als Produzent Orrin Keepnews erwartet hatte. Das ist dann auch wirklich ein Highlight, aber das ganze Album ist mehr oder weniger ein Latin-Album und das passt hervorragend zu Henderson, finde ich. Nimmt vielleicht auch die Verve-Konzeptalben der Neunziger vorweg?
Bei „Elements“, dem Album mit Alice Coltrane, tu ich mich mit einzelnen Aspekten etwas schwer: dass das am Bass Charlie Haden ist, geht ob des Schmieresounds zwischendurch manchmal fast vergessen; dass Ndugu Leon Chancler nur auf zwei der vier Stücke am Schlagzeug sitzt, leuchtet mir sofort ein, denn im Opener verbreitet er die gepflegte Langeweile, die 10 Jahre später Drumcomputer verbreiten – ich komme an ihn bisher nicht wirklich heran, die Funk-Band von Miles Davis (mit dem früher heute via Zitate gescholtenen Gary Bartz) ist da eine Ausnahme … andererseits gibt es hier wahnsinnig viel Tolles zu hören: die Harfe von Coltrane, die Violine von Michael White, das Intro von „Water“ mit Coltrane an der Tambura und dann einem funky Bass von Haden (hier hätte auch eine Bassgitarre gut gepasst) – am Ende angekommen stört mich da überhaupt gar nichts mehr, ganz im Gegenteil, diese Wundertüte von einem Album nimmt mit wirklich mit. Den dreckigen und recht resonanzarmen Aufnahmeklang höre ich aber irgendwie auf all diesen Alben weiterhin … da würde mich ein Vergleich mit einer Erstpressung schon mal wundernehmen – auf die Overdubs allein kann man das wohl nicht schieben, das ging ja in den Siebzigern definitiv auch schon mit klarem Klangbild. Fantasy ist aber auch nicht grad bekannt dafür, dass bei CD-Reissues klangmässig gepfuscht wurde – ich tendiere also zur Annahme, dass das alles genau so klingen soll, wie es das tut.
Ein Gedanke, der mir auf diesem Trip heute schon mehrfach durch den Kopf ging: Was wohl mit Henderson passiert wäre, wenn er statt zu Keepnews und Milestone zu Joel Dorn und Atlantic gegangen wäre?
Und ein Nachgedanke zu „Elements“: ich höre hier vom Trip-Charakter, manchmal auch ganz konkret von Hendersons Spiel und ebenso von den Band-Grooves her recht deutliche Parallelen zu Barney Wilens „Moshi“ (rec. 1971, rel. 1971 – aber ich wäre sehr überrascht, wenn Henderson das gekannt hat).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie letzte Doppelrunde … „Black Narcissus“ wurde zuerst eingespielt, aber erst später (mit Overdubs) fertiggestellt, bei „Black Miracle“ ging alles schneller und es wurde früher veröffentlicht. Auf „Narcissus“ gibt es vier Stücke mit dem Trio Kühn/Jenny-Clark/Humair – dass Keepnews den Bassisten in seinen Session-Kommentaren nicht einmal erwähnt, ist gewiss nicht fair. Dass er Humairs Qualität herausstreicht hingegen schon. Henderson scheint es darum gegangen zu sein, den „remarkable and, in America, very little-known German pianist named Joachim Kühn“ vorzustellen. Vier Stücke sind mit dem Trio im Oktober 1974 in Paris aufgenommen worden, in San Francisco wurden dann 1975 und 1976 noch Overdubs mit Bill Summers (percussion) und Patrick Gleeson (synthesizer) ergänzt … und in der zweiten Hälfte geht das dann noch weiter: für „Amoeba“ spielte Henderson am Moog eine Basslinie ein (sonst sind nur Jack DeJohnette und Bill Summers dabei), in Billie Holidays „Good Morning Heartache“ ist dann Kühn am Klavier (toll!) – er war ein halbes Jahr nach der Session in Paris in Kaliforniern – , während David Friesen den Schmierebass spielt, DeJohnette und Summers – und leider auch wieder Gleeson mit seinen Klängen zwischen billiger elektronischer Kirchenorgel und Streichern – auch mitwirken. Der Closer, „The Other Side of Right“, wieder von den Sessions aus Paris, ist dann das einzige Stück fast ohne Overdubs (Summer ist auch hier dabei, aber Gleeson hat Pause), und das Klangbild komplett anders – Henderson hat hier dafür einen Echo-Effekt im Gepäck … das Ergebnis ist nach den unmittelbaren Vorgängern schon ziemlich enttäuschend, aber keineswegs schlecht.
Schon 1975 kam „Black Miracle“ heraus, dessen Basistracks an zwei Tagen im Februar 1975 entstanden, die Overdubs wurden im April und September ergänzt – das war also früher bereit, als „Black Narcissus“. George Duke (elp, clav), Ron Carter (elb) und Harvey Mason (d) waren an den zwei Tagen im Februar dabei, für die Overdubs war Bill Summers dabei, die Synthesizer-Parts übernahm wieder Duke, dazu kam eine Bläsersection (Oscar Brashear, Snooky Young, George Bohanon, Don Waldrop, Hadley Caliman) und auf drei der sechs Stücke eine Gitarre (Lee Ritenour). Dass Discogs nur eine einzige Ausgabe des Albums führt, ist wohl ziemlich sprechend … das ist nun wirklich nicht mehr so gut, mit den Overdubs klingt das alles rechte gefällig – ein bisschen schräg, wie bei Duke halt so üblich, aber eben auch so, dass es echt nicht weh tut. Keepnews meint in seinem Kommentar, das Album sei dann doch noch der Versuch gewesen, einen Hit zu produzieren, ein kommerzielles Henderson-Album. Das hat durchaus seine Momente und seinen Charme, aber abheben tut das kaum je. Ein witziges Detail, das Keepnews preisgeben will betriff das Henderson-Solo in „My Cherie Amour“: er habe eine klare Präferenz für einen Take gehabt, aber sich den Kopf darüber zerbrach, dass er das Solo aus einem anderen Take nicht verwenden konnte. Henderson habe halb im Scherz vorgeschlagen, doch einfach beide zu verwenden: Keepnews hat das ausprobiert, und es hat geklappt – der zweite Chorus ist dieses Solo aus dem anderen Take, das nachträglich auch noch reinmontiert wurde.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind „Canyon Lady“ ist gerade eine richtig schöne Entdeckung! Luis Gasca krieg ich bisher nicht recht zu fassen, er übernahm hier wohl das Zepter, zumindest als er für die erste Session („Tres Palabras“ war das einzige Stück, das dabei entstand) doppelt so viele Musiker eingeladen hat, als Produzent Orrin Keepnews erwartet hatte. Das ist dann auch wirklich ein Highlight, aber das ganze Album ist mehr oder weniger ein Latin-Album und das passt hervorragend zu Henderson, finde ich. Nimmt vielleicht auch die Verve-Konzeptalben der Neunziger vorweg?
Die Scheibe hat schon scheene Ansätze, allerdings von einem „Latin Album“ bleibt es – trotz Weltklasseklöpplern wie Carmelo Garcia, Victor Pantoja und FanciscovAguebella – mit einem Sicherheitsabstand entfernt …. schade dass in der „Tres Palabras“ Session nicht weitergemacht wurde …. übrigens : was machte Joe Henderson im Aufnahmejahr 1973, wenn er richtig mal Dampf ablassen wollte …. richtig, er wurde wieder als Sideman aktiv …. :
Babatunde Olantunji „Soul Makossa“ (Paramount) 1973 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)kurz wg Gasca und Canyon Lady: Gasca hat sich fuer sein eigenes Fantasy-Album „Born to love you“ ein paar Monate spaeter nochmal eine etwas teurere Version der grossen Canyon Lady Besetzung gegoennt: Hadley Caliman (f, ts), Joe Henderson (af, ts), Ray Pizzi (af, bsn, ss, ts), Oscar Brashear, Eddie Henderson (t), Luis Gasca (t, fh), Joe Gallardo, Julian Priester (tb), George Duke (p), Mark Levine (p, ep), Jack DeJohnette (ep, d), Dave Holland (eb), Terry Bozzio, John Heard (d), Carmelo Garcia (tim), Victor Pantoja (cga)
gab auf .org mal einen tollen Moment, als irgendwer fragte, was denn aus Gasca geworden sein, die uebliche Frage in Foren in unsern, und jemand antwortete, das wuerd ihn auch interessieren, er bekomme noch Geld… Tatsaechlich gehoert Canyon Lady ein bisschen in eine Reihe mit Gascas Alben scheint mir, verstreut ueber Atlantic, Blue Thumb und zweimal Fantasy wobei ich die nicht besser finde als Canyon Lady… aber ich hab sie laenger nicht am Stueck gehoert… was ich noch weiss, ist das ich schon letztes Mal hier folgendes Gasca Zitat von 2012 geteilt hab
The 70’s were an amazing time for everyone! Women were becoming liberated, the sexual energy that had started with the hippies in the 60’s was cranking up even higher, drugs were everywhere, and the music reflected those changes.
My album was a hip funky blend of jazz rock and latin beats played by some of the greatest musicians of the time! Joe Henderson Carlos Santana Noel Schon Coke Esocvedo George Cables Rico Reyes Greg Rolle Mark Levine and of course me…Luis Gasca!gypsy-tail-wind
Ein Gedanke, der mir auf diesem Trip heute schon mehrfach durch den Kopf ging: Was wohl mit Henderson passiert wäre, wenn er statt zu Keepnews und Milestone zu Joel Dorn und Atlantic gegangen wäre?sehr interessante Frage… klar, dieses Hinundher zwischen den Genres konnte man dort vielleicht besser, die kommerziellen Versuche waeren vielleicht weniger hoelzern geraten… aber ob Henderson dort eine bessere Serie hingelegt haette? Wer sind denn die wichtigen Serien bei Atlantic in Sachen Tenor? Eddie Harris, David Fathead Newman, Roland Kirk, Yusef Lateef? da find ich Lateef schon gut, bei den anderen fehlt mir der Ueberblick… Mein Bauchgefuehl waere, dass bei Atlantic vieles noch mehr aus dem Ruder gelaufen waere, mehr Overdubs, mehr Gaeste, aber das man die aufnahmetechnische Seite der Dinge wohl besser beherrscht haette…
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.Nach dem Henderson-Tag also ein Rollins-Tag – wobei ich nicht sicher bin, dass ich nochmal so viele Alben schaffe, ohne zwischendurch abzuschweifen … „Next Album“, oder wie vorgarten schreibt: „muss doch nicht immer so ambitioniert sein, weniger reicht doch, hauptsache es macht spaß“ – den Opener, Bob Cranshaws einziger Auftritt an der Bassgitarre hier, finde ich sehr toll, da kommen bei mir auch Gedanken an spätere Sachen aus Südafrika auf, wo es diese zirkulären Endlos-Grooves allerdings auch damals schon gab.
„Poinciana“ (am Sopransax, zum ersten Mal in Rollins‘ Diskographie, oder?) ist eine hübsche Idee – und ich denke, da kann und darf man schon Jamal heraushören, und eine Verwandtschaft zwischen Rollins‘ motivischer Improvisation und der thematischen Variation von Jamal hören. Auf der zweiten Hälfte gibt’s dann drei Stücke, zwei kürzere zum Einstieg und ein weiteres 10minütiges zum Ausklang, eine umwerfende Version von „Skylark“, nachdem Jack DeJohnette seinen zweiten Auftritt am Schlagzeug nach dem Opener in „Keep Hold of Yourself“ hatte (sonst spielt David Lee). Mit „The Everywhere Calypso“ geht es los, Cables jetzt (für die ganze zweite Hälfte) am akustischen Instrument, wir sind hier also gar nicht so weit vom Rollins von, sagen wir „On Impulse“, weg. Es gibt aber nach dem Opener zum zweiten und letzten Mal die Congas von Arthur Jenkins, was wiederum auf die Besetzungen vorausweist, mit denen Rollins gegen Ende dieser gut vier Jahrzehnte währenden Werkphase (1972 bis 2014, danach zog er sich endgültig zurück) auftreten sollte. Da kam dann oft noch eine Posaune oder eine Gitarre dazu, die das Klavier meist ersetzten … aber in der Kernzeile ist hier alles da: die Calypsos, die tighte Band, der sich über alles hoch- und hinwegschwingende Leader, der eben nicht rhapsodiert sondern mit einer glänzenden Brillianz spielt, die ich so wirklich nur bei Louis Armstrong in seinen besten Zeiten höre. Keepnews schreibt in den Liner Notes: „[…] he is a superlative player:
[W]hen it comes to the basic and profoundly difficult art of playing: of totally commanding your instrument and its sound and, above all, the flow of musical ideas that can only be expressed to the degree that you can execute them on that instrument–when it comes to all of that, I very seriously do not believe there is anyone today who does it better, or even as well, as Sonny Rollins.“
Und das ist für mich auf den Punkt gebracht die Essenz beim späten Rollins: der Kern, der sich durch die folgenden vier Jahrzehnte hindurchzieht und ihn eben trotz allem zu einem Phänomen macht, wie ich kein anderes kenne (die Einschränkung „im Jazz“ kann ich mir sparen, wo sonst sollte es sowas denn überhaupt geben?).
Was den Klang angeht, ich hab die 2006er Nachpressung der OJCCD mit dem Universal-Logo und der neuen Katalognummer, die aus 14 Ziffern ohne Buchstaben/Labelcode besteht (als diese europäischen Ausgaben – Universal hatte den Europa-Vertrieb von Fantasy übernommen, nachdem Concord den Laden in den USA schon herunterzufahren begonnen hatte, und melkte wohl noch ein letztes Mal den Markt, und ich hab damals einige Dutzend Lücken gefüllt, u.a. fast meine ganzen Rollins-Milestone-Bestände) – und nein, das klingt echt nicht gut, aber zum Klang der Henderson-Alben aus der Milestone-Box passt das dann doch total. Rollins‘ Spiel fehlt hier der Glanz, das E-Piano klingt undifferenziert … das ist das, was ich gestern bei Henderson behelfsmässig mit „Garagensound“ meinte.
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Zum Latin-Album und Gasca, ich glaub bezüglich „Canyon Lady“ äussert sich auch Keepnews so – klar, es ist kein afro-kubanisches oder brasilianische Album, kein Bolero-Album oder was weiss ich, „Latin“ ist doch unspezifisch genug, dass man „Canyon Lady“ in Bezug auf Hendersons Diskographie „sein Latin-Album“ nennen darf? Die Alben von Gasca haben bei mir nicht recht gezündet, ich hörte sie in den frühen/mittleren Nullern dank der damals aktiven Musikblogs. Das BGP-CD-Reissue von „Collage“ habe ich gerade hervorgeholt – allerdings wird das eher nicht der willkommene Unterbruch sein, wenn mir Rollins in ein paar Stunden vielleicht zuviel zu werden droht
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Was den Klang angeht, ich hab die 2006er Nachpressung der OJCCD mit dem Universal-Logo und der neuen Katalognummer, die aus 14 Ziffern ohne Buchstaben/Labelcode besteht (als diese europäischen Ausgaben – Universal hatte den Europa-Vertrieb von Fantasy übernommen, nachdem Concord den Laden in den USA schon herunterzufahren begonnen hatte, und melkte wohl noch ein letztes Mal den Markt, und ich hab damals einige Dutzend Lücken gefüllt, u.a. fast meine ganzen Rollins-Milestone-Bestände) – und nein, das klingt echt nicht gut, aber zum Klang der Henderson-Alben aus der Milestone-Box passt das dann doch total. Rollins‘ Spiel fehlt hier der Glanz, das E-Piano klingt undifferenziert … das ist das, was ich gestern bei Henderson behelfsmässig mit „Garagensound“ meinte.hmmm… ich hab ja THE ELEMENTS gestern in deiner beschreibung nicht wiedererkannt (schmierenbass, gepflegte langeweile der drums, der schlechte sound – bist du btw der albumreihenfolge der stücke oder der der box gefolgt? nicht dass das soviel ausmachen sollte…). ich finde, die milestone box klingt ziemlich gut, vor allem THE ELEMENTS, der bass ist super trocken aufgenommen, wahrscheinlich unverstärkt, die verschiedenen ebenen sehr lebendig… ist vielleicht wegen der dichte von anlage zu anlage verschieden.
NEXT ALBUM vs CUTTING EDGE: bei letzterem habe ich soulpopes bemerkung über das „sich begleiten lassen“ verstanden, das ist ja davor noch nicht so auf die leader-soli reduziert, im gegenteil, auf den ersten beiden alben spielt rollins ja vergleichswese wenig. bin gespannt, wie sich das entwickelt. von CUTTING EDGE habe ich mir gestern erstmal originalvinyl bestellt, die streams klingen alle furchtbar, kein vergleich zur henderson-box.
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vorgarten
gypsy-tail-wind
Was den Klang angeht, ich hab die 2006er Nachpressung der OJCCD mit dem Universal-Logo und der neuen Katalognummer, die aus 14 Ziffern ohne Buchstaben/Labelcode besteht (als diese europäischen Ausgaben – Universal hatte den Europa-Vertrieb von Fantasy übernommen, nachdem Concord den Laden in den USA schon herunterzufahren begonnen hatte, und melkte wohl noch ein letztes Mal den Markt, und ich hab damals einige Dutzend Lücken gefüllt, u.a. fast meine ganzen Rollins-Milestone-Bestände) – und nein, das klingt echt nicht gut, aber zum Klang der Henderson-Alben aus der Milestone-Box passt das dann doch total. Rollins‘ Spiel fehlt hier der Glanz, das E-Piano klingt undifferenziert … das ist das, was ich gestern bei Henderson behelfsmässig mit „Garagensound“ meinte.hmmm… ich hab ja THE ELEMENTS gestern in deiner beschreibung nicht wiedererkannt (schmierenbass, gepflegte langeweile der drums, der schlechte sound – bist du btw der albumreihenfolge der stücke oder der der box gefolgt? nicht dass das soviel ausmachen sollte…). ich finde, die milestone box klingt ziemlich gut, vor allem THE ELEMENTS, der bass ist super trocken aufgenommen, wahrscheinlich unverstärkt, die verschiedenen ebenen sehr lebendig… ist vielleicht wegen der dichte von anlage zu anlage verschieden.
NEXT ALBUM vs CUTTING EDGE: bei letzterem habe ich soulpopes bemerkung über das „sich begleiten lassen“ verstanden, das ist ja davor noch nicht so auf die leader-soli reduziert, im gegenteil, auf den ersten beiden alben spielt rollins ja vergleichswese wenig. bin gespannt, wie sich das entwickelt. von CUTTING EDGE habe ich mir gestern erstmal originalvinyl bestellt, die streams klingen alle furchtbar, kein vergleich zur henderson-box.„The Elements“ höre ich auch anders… kleines meisterwerk bei mir… gerade der erste track („fire“) ist mein lieblingstrack… wegen dem sound müsste ich mal nachhören…
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i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)redbeansandrice
gypsy-tail-wind
Ein Gedanke, der mir auf diesem Trip heute schon mehrfach durch den Kopf ging: Was wohl mit Henderson passiert wäre, wenn er statt zu Keepnews und Milestone zu Joel Dorn und Atlantic gegangen wäre?sehr interessante Frage… klar, dieses Hinundher zwischen den Genres konnte man dort vielleicht besser, die kommerziellen Versuche waeren vielleicht weniger hoelzern geraten… aber ob Henderson dort eine bessere Serie hingelegt haette? Wer sind denn die wichtigen Serien bei Atlantic in Sachen Tenor? Eddie Harris, David Fathead Newman, Roland Kirk, Yusef Lateef? da find ich Lateef schon gut, bei den anderen fehlt mir der Ueberblick… Mein Bauchgefuehl waere, dass bei Atlantic vieles noch mehr aus dem Ruder gelaufen waere, mehr Overdubs, mehr Gaeste, aber das man die aufnahmetechnische Seite der Dinge wohl besser beherrscht haette…
Ja, das sind wohl die Serien, kommt mir keine weitere in den Sinn, wenn man vom Instrument ab sieht, vielleicht noch Herbie Mann, Les McCann, Hank Crawford … bei anderen mainstays – Gary Burton, Charles Lloyd, Mose Allison – gab’s nicht diese irre Bandbreite, bei Crawford und Fathead vielleicht auch nur bedingt? Dafür uferte das ei Harris völlig aus (bis hin zum Stand-Up-Album, wofür es in den USA allerdings damals wohl immer noch einen Markt gab, kann ich nicht wirklich beurteilen – wenn ich an Bill Cosby denke, zu dem ich eher unfreiwillig die letzten Jahre einiges mitgekriegt habe, waren dessen Alben bis mindestes Ende der Sechziger Verkaufsschlager – ist eigentlich „Fat Albert Rotunda“ von Hancock auch eine Cosby-Hommage?) – da ist dann wirklich einiges dabei, was nicht mehr besonders gut ist.
Wobei ich bei Rollins die Sachen, die wohl auch am weitesten in die Richtung gehen („Nucleus“ mit George Duke, „The Way I Feel“ mit Patrice Rushen und Lee Ritenour …) nicht kenne. Die beiden „Black …“-Alben von Joe Henderson hätte ich vermutlich auch nicht gekauft, wenn sie nicht in der Box drin wären. Bei Rollins hab ich „The Cutting Edge“ (Montreux, Juli 1974) und danach erst wieder „Don’t Stop the Carnival“ (Great American Music Hall, April 1978).
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Dorn mit Rollins was besseres hingekriegt hätte als Keepnews – aber wer weiss, wie Rollins reagiert hätte auf eine passenderes Funk/Jazzrock-Setting (wie Dorn es eben sicher hingekriegt hätte) oder gar ein Album mit Streichern und Backgound-Gesang (statt Gleesons Synthesizer-Gedöns, das hier für meine Ohren echt Welten von den Sachen, die er mit Mwandishi machte, entfernt ist)?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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