Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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gypsy-tail-wind
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redbeansandrice

gypsy-tail-wind
Ein Gedanke, der mir auf diesem Trip heute schon mehrfach durch den Kopf ging: Was wohl mit Henderson passiert wäre, wenn er statt zu Keepnews und Milestone zu Joel Dorn und Atlantic gegangen wäre?

sehr interessante Frage… klar, dieses Hinundher zwischen den Genres konnte man dort vielleicht besser, die kommerziellen Versuche waeren vielleicht weniger hoelzern geraten… aber ob Henderson dort eine bessere Serie hingelegt haette? Wer sind denn die wichtigen Serien bei Atlantic in Sachen Tenor? Eddie Harris, David Fathead Newman, Roland Kirk, Yusef Lateef? da find ich Lateef schon gut, bei den anderen fehlt mir der Ueberblick… Mein Bauchgefuehl waere, dass bei Atlantic vieles noch mehr aus dem Ruder gelaufen waere, mehr Overdubs, mehr Gaeste, aber das man die aufnahmetechnische Seite der Dinge wohl besser beherrscht haette…

Ja, das sind wohl die Serien, kommt mir keine weitere in den Sinn, wenn man vom Instrument ab sieht, vielleicht noch Herbie Mann, Les McCann, Hank Crawford … bei anderen mainstays – Gary Burton, Charles Lloyd, Mose Allison – gab’s nicht diese irre Bandbreite, bei Crawford und Fathead vielleicht auch nur bedingt? Dafür uferte das ei Harris völlig aus (bis hin zum Stand-Up-Album, wofür es in den USA allerdings damals wohl immer noch einen Markt gab, kann ich nicht wirklich beurteilen – wenn ich an Bill Cosby denke, zu dem ich eher unfreiwillig die letzten Jahre einiges mitgekriegt habe, waren dessen Alben bis mindestes Ende der Sechziger Verkaufsschlager – ist eigentlich „Fat Albert Rotunda“ von Hancock auch eine Cosby-Hommage?) – da ist dann wirklich einiges dabei, was nicht mehr besonders gut ist.

Wobei ich bei Rollins die Sachen, die wohl auch am weitesten in die Richtung gehen („Nucleus“ mit George Duke, „The Way I Feel“ mit Patrice Rushen und Lee Ritenour …) nicht kenne. Die beiden „Black …“-Alben von Joe Henderson hätte ich vermutlich auch nicht gekauft, wenn sie nicht in der Box drin wären. Bei Rollins hab ich „The Cutting Edge“ (Montreux, Juli 1974) und danach erst wieder „Don’t Stop the Carnival“ (Great American Music Hall, April 1978).

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Dorn mit Rollins was besseres hingekriegt hätte als Keepnews – aber wer weiss, wie Rollins reagiert hätte auf eine passenderes Funk/Jazzrock-Setting (wie Dorn es eben sicher hingekriegt hätte) oder gar ein Album mit Streichern und Backgound-Gesang (statt Gleesons Synthesizer-Gedöns, das hier für meine Ohren echt Welten von den Sachen, die er mit Mwandishi machte, entfernt ist)?

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