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gruenschnabel …dass der Vorverkauf nicht gut läuft, obwohl das Festival mit großem Aufwand beworben wird. Dazu passt, dass z.B. die aktuellen Programme des NDR Elbphilharmonie Orchesters tendenziell wieder weniger Neue Musik beinhalten – offenbar weil der Zuspruch des Publikums nachgelassen hat.
Die Beobachtung, dass Neue Musik weniger in den Programmen der Orchester (in meinem Fall in Berlin) auftaucht, mache ich auch. Als Teil des Publikums empfinde ich einen Unterschied vor/nach Pandemie. Ich würde erstmal nicht sagen, dass es eine Entscheidung des Publikums, sondern das Ergebnis einer Entwicklung ist. Die Neue Musik ist irgendwie nach dem ersten großen Lockdown herausgefallen; in der Zeit, in der es kürzere Konzerte (ohne Pause) gab; in den mit Lockdowns unterbrochenen Spielzeiten 20/21 und 21/22. Da wurde sicher auf Bekanntes zurückgegriffen, weil die Anzahl (u. bestimmt auch Dauer) der Proben reduziert werden sollte/musste und auch um das Publikum in den Saal zurückzuholen. Außerdem gab es später wg. Erkrankungen viele Programmänderungen… da war ja Flexibilität gefordert und Planungssicherheit gab’s erstmal nicht. Im Programm 22/23 war zu beobachten, dass die groß besetzten symphonischen -oft auch umfangreichen- Werke offensichtlich den Vorzug bekamen. Ich habe mich auch gefreut, z.B. Mahler 3, Schostakowitsch 4 oder Schuberts Große C-Dur (sah ich zuletzt 2019 im Programm) zu hören.
Ich hoffe eigentlich immer noch, dass sich das wieder zurechtruckelt und die Neue Musik ihren Platz im vormals üblichen Konzertprogramm findet. Dies würde auch wieder zu Erstbegegnungen führen, mit denen man nicht so gerechnet hat. Egal ob 2011 oder 2021 entstanden…
Es kann aber auch sein, dass sie abgetrennt wird und via Schwerpunkt, Fokus, Festival, Verbindung mit aktuellen Themen o.ä. stattfindet. Dann entscheidet sich das Publikum bewusst für die Neue Musik. Das Thema streiften wir schonmal im Faden zu den Konzertimpressionen. Hier könnte es sein, dass eine andere Form der Ansprache, vielleicht auch Wechsel der Spielorte (z.B. in die Foyers) oder neue Wege in der Preisgestaltung gewählt werden sollten. Ich fände einen mittleren Preis bei freier Platzwahl tatsächlich attraktiv und ging auch in dieser Spielzeit gern zu den Veranstaltungen (für die Philharmonie mit meist höheren Ticketpreisen finde ich dieses Angebot sehr gut). Im Konzerthaus Berlin gab’s einen Testlauf zum „Erlebnispreis“. Hier erhielt man das Ticket erstmal so und zahlte nachher den für sich persönlich passenden Preis. Ich habe das auch mal ausprobiert: online reserviert und Ticket erhalten und nach der Veranstaltung gab es eine wirklich gut formulierte E-Mail mit Link zur Zahlung/Überweisung unter Angabe des Preises des Tickets im regulären Verkauf als Richtwert. Psychologisch ist das interessant. Nach dem Haas-Konzert mit den 6 mikrotonal verstimmten Flügeln habe ich mehr bezahlt als ich regulär gemusst hätte. Keine Ahnung, ob sich soetwas trägt; intern wird es ja ausgewertet worden sein… mal schauen, ob es nochmal zur Anwendung kommt. Für Teile des (evtl. auch potentiellen) Publikums könnte es schon interessant sein, nicht mehr Monate im Voraus zu bezahlen. Vermutlich müssen hierfür auch Tests über längere Zeit stattfinden; das ist ja noch sehr fragil (bzgl. Storno, No Shows usw.) und es braucht eine Vertrauensbasis. Ob das ein Rahmen für hörbar schwer zugängliche Werke sein kann, wäre auch die Frage. Kurzum: ich habe mich gefreut, dass sich das Konzerthaus im Rahmen des Festivals „Aus den Fugen“ Gedanken zur Programmentwicklung machte und das Terrain des bisher Gewohnten mit Konzeptkonzerten, manchmal auch im dunklen und völlig anders bestuhlten Großen Saal (ist natürlich in den Philharmonien nicht so möglich), verließ. Den Trailern entnahm ich, dass die Idee in der ersten Zeit der Pandemie aufkeimte; als eine Diskussion zu „Kann es wie bisher bleiben oder…?“ aufkam.
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gruenschnabel …dass der Vorverkauf nicht gut läuft, obwohl das Festival mit großem Aufwand beworben wird. Dazu passt, dass z.B. die aktuellen Programme des NDR Elbphilharmonie Orchesters tendenziell wieder weniger Neue Musik beinhalten – offenbar weil der Zuspruch des Publikums nachgelassen hat.
Die Beobachtung, dass Neue Musik weniger in den Programmen der Orchester (in meinem Fall in Berlin) auftaucht, mache ich auch. Als Teil des Publikums empfinde ich einen Unterschied vor/nach Pandemie. Ich würde erstmal nicht sagen, dass es eine Entscheidung des Publikums, sondern das Ergebnis einer Entwicklung ist. Die Neue Musik ist irgendwie nach dem ersten großen Lockdown herausgefallen; in der Zeit, in der es kürzere Konzerte (ohne Pause) gab; in den mit Lockdowns unterbrochenen Spielzeiten 20/21 und 21/22. Da wurde sicher auf Bekanntes zurückgegriffen, weil die Anzahl (u. bestimmt auch Dauer) der Proben reduziert werden sollte/musste und auch um das Publikum in den Saal zurückzuholen. Außerdem gab es später wg. Erkrankungen viele Programmänderungen… da war ja Flexibilität gefordert und Planungssicherheit gab’s erstmal nicht. Im Programm 22/23 war zu beobachten, dass die groß besetzten symphonischen -oft auch umfangreichen- Werke offensichtlich den Vorzug bekamen. Ich habe mich auch gefreut, z.B. Mahler 3, Schostakowitsch 4 oder Schuberts Große C-Dur (sah ich zuletzt 2019 im Programm) zu hören.
Ich hoffe eigentlich immer noch, dass sich das wieder zurechtruckelt und die Neue Musik ihren Platz im vormals üblichen Konzertprogramm findet. Dies würde auch wieder zu Erstbegegnungen führen, mit denen man nicht so gerechnet hat. Egal ob 2011 oder 2021 entstanden…Ja, große Zustimmung von mir. Meine Frau, die im Orchester spielt, hat das aus ihrer Sicht auch sehr ähnlich erlebt. Und ich persönlich „leide“ sicherlich nicht darunter, zum x-ten Mal Beethoven und Mahler zu hören. Aber andererseits habe ich einfach auch große Lust auf verhältnismäßig Modernes/Neues, das sich mir in der Regel live besser erschließt als auf CD o.Ä.
Interessant auch deine Gedanken zur (Preis-)Gestaltung und den Möglichkeiten zur Durchführung von Konzerten mit Neuer Musik. Ich schau mir das nächste Woche mal an, wie die beiden „Visions“-Konzerte laufen und angenommen werden.--
Danke für diese umfrangreicheren Posts! Das scheint mir hier anders zu sein, was die Programmgestaltung angeht. Also: ich beklage mich ja auch – aber ich habe nicht das Gefühl, dass die Pandemie zu einer generellen Veränderung geführt hat.
Und klar, Adams‘ Violinkonzert (ja, es gibt nur eins) ist aus dem 20. Jahrhundert … aber ehrlich? Ich empfinde es so, dass abgesehen von gewissen Ausnahmen – Leute, die einigermassen im Mainstream angekommen sind: Bartók, Stravinsky … – eigentlich die ganze Nachkriegsmoderne viel zu selten gespielt wird, und ob nun was von 1965, 1990 oder 2015 programmiert wird, gar nicht so relevant ist, weil das ALLES zu selten aufgeführt wird.
Drum auch oben mein Lachenmann-Kommentar – ich hatte ja vor ein paar Jahren das Glück, das „Mädchen“ in einer neuen Inszenierung hören zu können und darum herum einen Lachenmann-Schwerpunkt inkl. Symposium zu hören … aber ansonsten gab’s bisher kaum Gelegenheit, von ihm was zu hören (ich glaube, bloss letzten Sommer in Luzern – auch beim Festival). Diese Saison war der zeitgenössische Schwerpunkt – wie Lachenmann beim Opernhaus Zürich – Rihm gewidmet. Die hervorragende neue Produktion von „Jakob Lenz“ habe ich noch halb im Covid-Mantel eingemummt klasse gefunden, das Gesprächskonzert aber verpasst/ausgelassen. Das sind aber eben auch Klassiker aus dem 20. Jahrhundert – die ich allerdings, wie so vieles andere von Grisey oder Feldman, Nono oder Berio, Sciarrino, Holliger, Boulez oder Stockhausen gerne viel öfter in den Programmen antreffen würde, um einfach ein paar liebe Namen ins Rund zu werfen. Und ich hatte es ja schon erwähnt: dass der Enescu/Ruzicka-Abend neulich (auch da war meine Wahrnehmung noch von einer Covid-Wolke ummantelt – dass dies doch deutlicher der Fall war, als mir damals bewusst war, wird im Rückblick leider immer klarer) so besonders war, obwohl Enescu weiss Gott schon lange kein Zeitgenosse mehr ist und Ruzicka jetzt auch bei weitem nicht die schwierigste aller vorstellbaren Musiken schreibt … irgendwie lässt mich das manchmal schon fast verzweifeln.
Ich lese dann natürlich gerne ein paar Zeilen über die Konzerte @kurganrs, wenn Du magst!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagruenschnabel Ich schau mir das nächste Woche mal an, wie die beiden „Visions“-Konzerte laufen und angenommen werden.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall interessante Konzerte… und vielen Dank für die Info hier zum Festival.
Inzwischen war ich auch mal auf der Webpräsenz und die Beschreibung als zusätzliche Plattform (als Biennale) stimmt zuversichtlich.Das Interview mit Alan Gilbert fand ich ebenfalls interessant:
https://www.elbphilharmonie.de/de/mediathek/alan-gilbert-es-ist-uns-wirklich-ernst-damit/472--
gypsy-tail-wind…. und ob nun was von 1965, 1990 oder 2015 programmiert wird, gar nicht so relevant ist, weil das ALLES zu selten aufgeführt wird.
was Berlin betrifft: da ist 20. Jh/nach 1945 (auch außerhalb von MaerzMusik und Musikfest) ganz gut im Programm zu finden. Es gibt immer mal Highlights… auch bei den Berliner Philharmonikern (höre ich im Radio). Mit K. Petrenko starteten sie mit B.A. Zimmermann-Photoptosis und Lutoslawski Sinf. 1 ins letzte Jahr (im 2. Teil dann Brahms 2). Bereits zuvor hatte Petrenko Zimmermann mit „Alagoana“ dabei. Mit Simon Rattle legten sie im Mai eine großartige 1. Konzerthälfte zu Robert Gerhard hin: Tänze aus „Don Quixote“ und Sinf. 3; (im 2. Teil dann Dvorak: Scherzo capriccioso u. Amerikanische Suite). In der Berliner Presse war dazu nichts zu lesen, dafür aber ein sehr langer Artikel im „El País“ (jetzt leider hinter Zahlschranke), in welchem nicht nur die Musik von Gerhard vorgestellt, sondern auch das Engagement von Simon Rattle gewürdigt wurde. Bei ihm bin ich gespannt, was mit dem BRSO noch so folgt (bisher hatte er sich schon vermehrt in die Reihe „musica viva“ eingebracht.)
György Ligeti wurde im Mai 1923 geboren. Er wird in diesem Jahr oft gespielt und gehört werden. Ich freue mich darauf. (Im Rundfunk ging’s schon gut los.)
Nächstes Wochenende gehe ich zum RSB und höre u.a. das Ligeti VK (mit Augustin Hadelich) u. anschließend Lutoslawski – Konzert für Orchester (Ltg. Karina Canellakis).
Im Januar 23 eröffnete Petr Popelka sein Programm beim RSB mit Kurtág – „…quasi una fantasia…“ (mit Leif Ove Andsnes). Das war sehr beeindruckend. Ich wusste vorher nicht, dass es sich um eine Raumklangkomposition handelt; fühlte mich an einer Stelle eingeschlossen.--
yaiza
gruenschnabel Ich schau mir das nächste Woche mal an, wie die beiden „Visions“-Konzerte laufen und angenommen werden.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall interessante Konzerte… und vielen Dank für die Info hier zum Festival.
Inzwischen war ich auch mal auf der Webpräsenz und die Beschreibung als zusätzliche Plattform (als Biennale) stimmt zuversichtlich.
Das Interview mit Alan Gilbert fand ich ebenfalls interessant:
https://www.elbphilharmonie.de/de/mediathek/alan-gilbert-es-ist-uns-wirklich-ernst-damit/472Vielen Dank, yaiza. Habe mir das Interview jetzt auch gerade mal durchgelesen. Schon bezeichnend, dass selbst Gilbert es so wahrnimmt, dass in Sinfoniekonzerten Neue Musik als „Feigenblatt“ herhalten muss. Das habe ich natürlich auch schon oft genug so erlebt. Mal eben 7 Minuten Cage durchhalten, und dann gibt’s Mozart KK und nach der Pause Brahms.
Vor Corona allerdings schien es mir anders. Da habe ich des Öfteren Sinfoniekonzerte mit Schwerpunkt auf Neuer Musik erlebt. Darunter erinnere ich auch Abende, an denen nichts vor 1900 gespielt wurde. Und ich empfand das insbesondere mit Blick auf den neuen Konzertsaal als ausgesprochen stimmig. Habe allerdings auch mitbekommen, dass sich Leute darüber beschwert haben.
Nach dem Corona-Schock fanden dann die ersten paar Konzertchen meiner Frau online statt – und da gab es gefühlt fast nur Tradiertes. Mit Blick auf die Dienstpläne dieser Saison habe ich den Eindruck, dass die Redaktion insgesamt wieder rückwärtsgewandter gestaltet hat. Die „Visions“-Biennale ist natürlich dann etwas „Ausgelagertes“. Gestern Abend sah ich dann, dass mindestens eines dieser Konzert aus dem Großen in den Kleinen Saal verlegt wurde. Ziemlich deprimierend angesichts des Größenunterschiedes, finde ich.
Heute Abend geht es für mich dann los mit diesem Programm:Johannes Maria Staud
Im Lichte II für zwei KlavierIsabel Mundry im Gespräch mit Barbara Lebitsch
Isabel Mundry
Signaturen für zwei Klaviere, Schlagzeug und Streicher / Kompositionsauftrag von Mozartfest Würzburg in Kooperation mit Elbphilharmonie Hamburg.Helmut Lachenmann
Double / Grido II für StreichorchesterOhne etwas davon zu kennen, aber das verspricht einfach ein sehr interessanter, anregender Abend zu werden.
yaiza
György Ligeti wurde im Mai 1923 geboren. Er wird in diesem Jahr oft gespielt und gehört werden. Ich freue mich darauf. (Im Rundfunk ging’s schon gut los.)
Nächstes Wochenende gehe ich zum RSB und höre u.a. das Ligeti VK (mit Augustin Hadelich) u. anschließend Lutoslawski – Konzert für Orchester (Ltg. Karina Canellakis).Canellakis habe ich vor einiger Zeit in HH gesehen – die fand ich richtig, richtig gut. Wünsche dir ein tolles Konzert.
Ligeti steht natürlich hier auch auf so einigen Programmzetteln.
Im Rahmen der Reihe „ndr – das neue Werk“ höre ich am 30. März ein Programm, auf das ich mich ganz besonders freue:Tristan Murail
L’oeil du cycloneGyörgy Ligeti
Atmosphères
Lontano
San Francisco PolyphonyAber auch das ist eben kein „normales“ Sinfoniekonzert, sondern in und mit dieser Reihe „ausgelagert“.
gypsy-tail-wind
Und klar, Adams‘ Violinkonzert (ja, es gibt nur eins) ist aus dem 20. Jahrhundert … aber ehrlich? Ich empfinde es so, dass abgesehen von gewissen Ausnahmen – Leute, die einigermassen im Mainstream angekommen sind: Bartók, Stravinsky … – eigentlich die ganze Nachkriegsmoderne viel zu selten gespielt wird, und ob nun was von 1965, 1990 oder 2015 programmiert wird, gar nicht so relevant ist, weil das ALLES zu selten aufgeführt wird.Völlig d’accord, gypsy. Meine Beckmesserei galt lediglich dem Gedanken, dass das „Visions“-Festival auf die Musik des 21. Jahrhunderts ausgerichtet ist. Im Gilbert-Interview, das ich erst eben las, hörte es sich allerdings so an, als sei das 20. Jahrhundert nicht kategorisch ausgeschlossen – habe die Programme dahingehend jetzt aber nicht gecheckt.
Gilbert sieht in der Entwicklung Neuer Musik dem Interview nach die Tendenz zu einer Art spielerischen Leichtigkeit (so jedenfalls meine etwas freie Interpretation), die sich vom „strengen“ Serialismus der Nachkriegsjahre fundamental unterscheidet. Das passt zu dem, was ich an neuen Kompositionen/Uraufführungen in den letzten beiden Jahrzehnten gehört habe. (Andererseits: Selbstverständlich ist mir bewusst, dass der kleine Ausschnitt meines subjektiven Erlebens nicht aussagekräftig ist. Er deckt sich in diesem Fall aber mit dem von Gilbert Gesagten.)--
Friedrich Cerha ist gestorben:
https://www.nzz.ch/feuilleton/friedrich-cerha-gestorben-der-komponist-hat-die-musik-erneuert-ld.1315960--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Friedrich Cerha ist gestorben: https://www.nzz.ch/feuilleton/friedrich-cerha-gestorben-der-komponist-hat-die-musik-erneuert-ld.1315960
Leider „Paywall“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ah, sorry, bin bei der Arbeit eingeloggt … war auch mehr als Beleg denn als super Artikel gemeint. Ein paar Passagen (Autor ist Daniel Ender):
Sein Werkkatalog reicht von avantgardistischen Kompositionen bis zu ironischen Wienerliedern und umfasst alle wichtigen Gattungen von Kammer- und Orchestermusik bis hin zu Chorwerken und Opern. Daneben hat der am 17. Februar 1926 in Wien geborene Friedrich Cerha als Lehrer beinahe eine ganze Generation von Komponisten betreut und auch als Interpret Geschichte gemacht. Besondere Verdienste erwarb er sich durch sein Eintreten für die Musik der Wiener Schule, von Arnold Schönberg, Anton Webern und – in mehrfacher Hinsicht – Alban Berg. Nun ist Cerha im Alter von 96 Jahren in Wien gestorben.
[… über die Fertigstellung von Bergs „Lulu“, Boulez/Chéreau, Anfeindungen durch von Einem, Sukkurs durch Krenek oder Adorno …]
In zweifacher Hinsicht hatte Cerhas Einsatz für Berg seinen Preis. Schwerer als die Arbeitszeit, die wohl kaum ein anderer Komponist so grosszügig hätte opfern wollen, wog die Tatsache, dass er auf die Rolle als «Vollender der ‹Lulu›» festgelegt zu werden drohte und sein eigenes kompositorisches Schaffen lange Zeit unterschätzt wurde. Dabei schlug Cerha mit seinen eigenen Werken von Anfang an durchaus eigenständige Wege ein. Auf Kompositionen, die vom musikalischen Neoklassizismus und von der Wiener Schule ausgingen, folgte nach einem Besuch der Darmstädter Ferienkurse 1956 eine intensive Auseinandersetzung mit der seriellen Technik, der Cerha aber sogleich einen persönlichen Stempel aufdrückte, indem er die Aufsplitterung der Partituren zugunsten wahrnehmbarer Gestalten begrenzte.
Um 1960 schuf er dann mit «Fasce», «Mouvements» und vor allem dem grossen, siebenteiligen Orchesterstück «Spiegel» eine Gruppe von Werken, die mit traditionellen Gestaltungsmitteln und zugleich dem Serialismus brachen; sie basieren auf dem Prinzip der klanglichen Massestruktur und gehören zu seinen avantgardistischsten Arbeiten. Was Cerha hier – wahrlich am Puls der Zeit – entwickelte, erhielt später das Etikett «Klangflächen», nachdem zeitgleich, aber voneinander unabhängig der Pole Krzysztof Penderecki und der Ungar György Ligeti ganz ähnliche Phänomene verfolgt hatten. Berühmt wurde Ligetis Ausruf während eines Besuchs bei Cerha: «Was machst du da? Du schreibst ja mein Stück!»
Um die Spannung unter heterogenen Elementen ging es Cerha seit den «Exercises» für Bariton und Ensemble und dem darauf aufbauenden Bühnenstück «Netzwerk» (1981), das wie ein grosses Welttheater abstrahierte Grundsituationen der Gesellschaft zwischen Macht, Liebe und Geld thematisiert. Der Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft steht dann im Zentrum der drei Opern «Baal» (1981), «Der Rattenfänger» (1987) und «Der Riese vom Steinfeld» (2002), die Cerhas Sympathie mit den sozial Schwächeren dokumentieren. Ironische Brechung des Volkstümlichen und Wienerischen unternehmen die «Keintaten» (1980/82) und «Eine Art Chansons» (1985/87), denen unter anderem Texte von Ernst Jandl zugrunde liegen.
[…]
Dank Cerhas Freundschaft mit Josef Polnauer, der Schönbergs Assistent und «Vortragsmeister» beim Verein für musikalische Privataufführungen gewesen war, konnte er auf Informationen aus erster Hand zurückgreifen und die unmittelbare Expressivität und den Atem dieser Musik vermitteln – ganz im Gegensatz zu den Webern-Interpretationen, wie sie die Avantgarde in Darmstadt pflegte. Auch an das 1985 von Beat Furrer gegründete Klangforum Wien gab Cerha dieses Wissen weiter. Überhaupt war seine Schaffenskraft bis ins hohe Alter ungebrochen. Zu seinem achtzigsten Geburtstag wurden mit grossem Erfolg sein Violinkonzert und ein Konzert für Saxofon uraufgeführt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-windAh, sorry, bin bei der Arbeit eingeloggt … war auch mehr als Beleg denn als super Artikel gemeint. Ein paar Passagen (Autor ist Daniel Ender):
Sein Werkkatalog reicht von avantgardistischen Kompositionen bis zu ironischen Wienerliedern und umfasst alle wichtigen Gattungen von Kammer- und Orchestermusik bis hin zu Chorwerken und Opern. Daneben hat der am 17. Februar 1926 in Wien geborene Friedrich Cerha als Lehrer beinahe eine ganze Generation von Komponisten betreut und auch als Interpret Geschichte gemacht. Besondere Verdienste erwarb er sich durch sein Eintreten für die Musik der Wiener Schule, von Arnold Schönberg, Anton Webern und – in mehrfacher Hinsicht – Alban Berg. Nun ist Cerha im Alter von 96 Jahren in Wien gestorben …. Überhaupt war seine Schaffenskraft bis ins hohe Alter ungebrochen. Zu seinem achtzigsten Geburtstag wurden mit grossem Erfolg sein Violinkonzert und ein Konzert für Saxofon uraufgeführt.
Danke Dir …. war aber nicht die Intention Dich bei der Arbeit zu stören …. Du weisst, die „Pensionäre“ haben ein anderes Zeitgefühl ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ach, kein Ding, ich gucke hier ja nur rein, wenn es grad rasch geht … daheim hab ich keinen Zugriff (mehr – nachdem die AfD-Linie sich leider in vielerlei Hinsicht durchgesetzt hat).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gruenschnabel: … habe gestern diesen Artikel (nmz online, 13.02.23, Ralf-Thomas Lindner) gelesen
https://www.nmz.de/online/ernstfall-neue-musik-beim-festival-visions-in-der-hamburger-elbphilharmonieIn Berlin findet bis Ende Februar die genreübergreifende „Biennale der Berliner Philharmoniker“ zu den 1950/60er statt; es gibt neben Konzerten Führungen zur Architektur, Themenstadtrundfahrten, Lesung, Chansons etc.
https://www.berlin-buehnen.de/de/b/festivals/biennale-berliner-philharmoniker/
das o.g. Konzert am 12.2.23 mit u.a. Ligeti VK und Lutoslawski-Konzert für Orchester war der Beitrag des RSB zu diesem Festival; mir fiel das erst beim Blick auf’s Programmheft auf, da ich das Ticket als ein einzelnes im letzten Jahr direkt an der Kasse des RSB erwarb…
(Vom Gerüst her ist der Ansatz ein anderer als beim „Visions“ in Hamburg: Im Konzertprogramm finden sich auch Veranstaltungen, die jeweils Teil von Abo-Serien der Berliner Philharmoniker, des RSB und des DSO sind. Damit ist sozusagen schon für Publikum gesorgt. Großartig Werbung hatte ich nicht mitbekommen. Das Programm abseits der Philharmonie mit Konzert von TN Masterclasses, Vorträgen u.ä. klingt auf jeden Fall auch interessant.)
https://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/festivals/biennale/—
Nachträge am 18.02.23„Keine einzige Komponistin: Die Biennale der Berliner Philharmoniker“ von Albrecht Selge, SWR2, 15.02.23
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/die-berliner-philharmoniker-haben-keine-einzige-komponistin-in-ihrer-biennale-100.html„Bloß keinen verschrecken“ von Clemens Haustein, FAZ (aktualisiert am 16.02.23)
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/moderne-biennale-der-berliner-philharmoniker-fuer-ligeti-18681231.html--
yaiza@gruenschnabel: … habe gestern diesen Artikel (nmz online, 13.02.23, Ralf-Thomas Lindner) gelesen
https://www.nmz.de/online/ernstfall-neue-musik-beim-festival-visions-in-der-hamburger-elbphilharmonie
In Berlin findet bis Ende Februar die genreübergreifende „Biennale der Berliner Philharmoniker“ zu den 1950/60er statt; es gibt neben Konzerten Führungen zur Architektur, Themenstadtrundfahrten, Lesung, Chansons etc.
https://www.berlin-buehnen.de/de/b/festivals/biennale-berliner-philharmoniker/
das o.g. Konzert am 12.2.23 mit u.a. Ligeti VK und Lutoslawski-Konzert für Orchester war der Beitrag des RSB zu diesem Festival; mir fiel das erst beim Blick auf’s Programmheft auf, da ich das Ticket als ein einzelnes im letzten Jahr direkt an der Kasse des RSB erwarb…
(Vom Gerüst her ist der Ansatz ein anderer als beim „Visions“ in Hamburg: Im Konzertprogramm finden sich auch Veranstaltungen, die jeweils Teil von Abo-Serien der Berliner Philharmoniker, des RSB und des DSO sind. Damit ist sozusagen schon für Publikum gesorgt. Großartig Werbung hatte ich nicht mitbekommen. Das Programm abseits der Philharmonie mit Konzert von TN Masterclasses, Vorträgen u.ä. klingt auf jeden Fall auch interessant.)
https://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/festivals/biennale/
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Nachträge am 18.02.23
„Keine einzige Komponistin: Die Biennale der Berliner Philharmoniker“ von Albrecht Selge, SWR2, 15.02.23
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/die-berliner-philharmoniker-haben-keine-einzige-komponistin-in-ihrer-biennale-100.html
„Bloß keinen verschrecken“ von Clemens Haustein, FAZ (aktualisiert am 16.02.23)
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/moderne-biennale-der-berliner-philharmoniker-fuer-ligeti-18681231.htmlSchon wieder eine Woche her, dass du das geschrieben hast. Bin oftmals leider ziemlich langsam. Dabei finde ich das sehr interessant, was du da alles hervorgeholt hast – nicht zuletzt in dieser Zusammenstellung (Berlin mit 50er/60er- und HH mit 21.Jh.-Biennale).
Was die Berliner da machen, wäre vom übergreifenden Ansatz her für mich absolut einladend. Wobei die Unsichtbarkeit von Komponistinnen ein wirkliches Manko ist, das zu Recht moniert wird. Aller Kritik zum Trotz hoffe ich, dass Berlin musikalisch überzeugen kann und Lust auf mehr Moderne macht. (Bei „eurer“ Biennale taucht jetzt gerade ja Alan Gilbert als Geiger auf. Den habe ich hier noch nie als Instrumentalist gehört.)
Der Einbezug von Komponistinnen war bei „Visions“ gegeben und schien eine Selbstverständlichkeit zu sein. In diesem Zusammenhang: Die größte Enttäuschung in den beiden von mir besuchten Konzerten war die Absage von Isabel Mundry, auf deren Gesprächsbeitrag ich sehr gespannt war.
Unterrepräsentiert bei „Visions“ wiederum waren kleine Besetzungen (irgendwo in den Artikeln gab es darauf auch einen kritischen Hinweis), die ich aber mehr oder weniger zufälligerweise gesehen habe. Das „Homunculus“-Quartett von Esa-Pekka Salonen gefiel mir sowohl von der Komposition als auch von der Performance (das „Elphier“-Quartett setzt sich aus Mitgliedern des NDR-Orchesters zusammen) her richtig gut. Johannes Maria Stauds „Im Lichte 2 für zwei Klaviere“ hingegen (gespielt vom Klavierduo GrauSchumacher) konnte ich kaum etwas abgewinnen.
Leila Josefowicz, auf die mich Gypsy im Vorfeld schon hingewiesen hatte, spielte hier ein furioses und emotional hochaufgeladendes „Sheherazade.2 für Violine und Orchester“ von John Adams. Von ihr waren so gut wie alle absolut hingerissen – auch das Orchester, dessen Feedback ihr gegenüber auf der Bühne einer Liebesbekundung glich. Für mich war das der herausragende Beitrag der beiden von mir besuchten Festival-Konzerte. Ich kann das rein geigerisch nur sehr begrenzt beurteilen (und meine Frau hat an dem Abend auch leider nicht mitgespielt, sonst hätte sie mir mehr dazu sagen können), aber nach meinem Eindruck gehört Josefowicz zu den besten Violinist:innen, die ich bislang live gehört habe.
Wie gut „Visions“ angenommen wurde, kann ich kaum sagen (ich habe das Presseecho hier auch gar nicht verfolgt): Das erste Konzert mit dem Klavierduo GrauSchumacher und dem Ensemble Resonanz schien mir schwach besucht – vielleicht 40% Auslastung? (Das ist in der Elphi allerdings schwer zu sehen.) Das Abschlusskonzert mit dem NDR wiederum war fast voll, und Alan Gilbert ließ es sich in seinen einleitenden Worten nicht nehmen, auf ein sehr erfolgreiches Festival hinzuweisen. Keine Ahnung, ob das so stimmt. Aber wenn er es so sagt, nehme ich mal an, dass er sich für eine Fortsetzung einsetzen wird.--
@gruenschnabel: vielen Dank für Deine Eindrücke vom „Visions“. Ich drücke die Daumen für eine nächste Ausgabe in zwei Jahren.
(Die Begeisterung für Leila Josefowicz kann ich absolut nachvollziehen. Im Januar war sie zu Gast im Konzerthaus und spielte das Berg VK, Ltg. Hannu Lintu. Das war auch ein toller Abend.)Ich habe die Biennale der Philharmoniker letztendlich durch dieses eine Konzert des RSB/Karina Canellakis mit dem Ligeti VK (Augustin Hadelich) und Konzert für Orchester von Lutoslawski (+ kurzer Beethoven zum Einstieg: Ouvt. aus „Die Geschöpfe des Prometheus“) sowie je eine Übertragung im Dlf Kultur und rbb Kultur erlebt. Ich hatte auch schon die Kammermusik mit Kirill Gerstein, Alan Gilbert und Stefan Dohr in der Kirche neben der Philharmonie ins Auge gefasst, aber es war leider familiär nicht möglich. Der Zeitraum des Festivals parallel zur Berlinale ist geschickt gewählt worden. Es waren einfach viele Kulturinteressierte in der Stadt. Und ein großer Teil der Auslastung kam ja auch über Stammpublikum. Ich muss mich eh‘ glücklich schätzen, dass ich ins Konzert kam, da ich leider (zum ersten Mal überhaupt) mein Ticket zu Hause vergaß. Das fiel mir erst im Bus 5min vor der Philharmonie auf; ich blieb ganz ruhig, da ich auf den RSB-Besucherservice baute und das klappte dann auch (ich war und bin noch soooo dankbar). Ich hätte mich ja sonst in die lange Schlange für Restkarten einreihen und von ganz oben zuschauen müssen, wer auf meinen Platz vorrückt :). Das Ligeti VK aus der Nähe mit den verschiedenen Gruppen zu sehen, hören, zu erleben wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Der Tagesspiegel berichtete auch; sogar über die „Extras“ – wie Baby & Handy sowie einem schnellen Saitenwechsel (13.02.23, E. Büning)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Neues vom Hexer (tagesspiegel.de)
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yaiza@gruenschnabel: vielen Dank für Deine Eindrücke vom „Visions“. Ich drücke die Daumen für eine nächste Ausgabe in zwei Jahren.
(Die Begeisterung für Leila Josefowicz kann ich absolut nachvollziehen. Im Januar war sie zu Gast im Konzerthaus und spielte das Berg VK, Ltg. Hannu Lintu. Das war auch ein toller Abend.)
Ich habe die Biennale der Philharmoniker letztendlich durch dieses eine Konzert des RSB/Karina Canellakis mit dem Ligeti VK (Augustin Hadelich) und Konzert für Orchester von Lutoslawski (+ kurzer Beethoven zum Einstieg: Ouvt. aus „Die Geschöpfe des Prometheus“) sowie je eine Übertragung im Dlf Kultur und rbb Kultur erlebt. Ich hatte auch schon die Kammermusik mit Kirill Gerstein, Alan Gilbert und Stefan Dohr in der Kirche neben der Philharmonie ins Auge gefasst, aber es war leider familiär nicht möglich. Der Zeitraum des Festivals parallel zur Berlinale ist geschickt gewählt worden. Es waren einfach viele Kulturinteressierte in der Stadt. Und ein großer Teil der Auslastung kam ja auch über Stammpublikum. Ich muss mich eh‘ glücklich schätzen, dass ich ins Konzert kam, da ich leider (zum ersten Mal überhaupt) mein Ticket zu Hause vergaß. Das fiel mir erst im Bus 5min vor der Philharmonie auf; ich blieb ganz ruhig, da ich auf den RSB-Besucherservice baute und das klappte dann auch (ich war und bin noch soooo dankbar). Ich hätte mich ja sonst in die lange Schlange für Restkarten einreihen und von ganz oben zuschauen müssen, wer auf meinen Platz vorrückt :). Das Ligeti VK aus der Nähe mit den verschiedenen Gruppen zu sehen, hören, zu erleben wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Der Tagesspiegel berichtete auch; sogar über die „Extras“ – wie Baby & Handy sowie einem schnellen Saitenwechsel (13.02.23, E. Büning)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Neues vom Hexer (tagesspiegel.de)Das liest sich klasse, vielen Dank. Muss ja ein grandioses Konzert gewesen sein (ein Hoch auch auf den Besucherservice!).
Mir ist heute Abend ebenfalls ein Lapsus unterlaufen, der mich immerhin leider Schuberts Es-Dur Streichquartett hat verpassen lassen: Meine Karte hatte ich zwar dabei – aber nicht richtig gelesen, was draufstand. Und so pilgerte ich in den Kleinen Saal der Elphi, wunderte mich unten schon, dass ich mich nicht durchscannen konnte (woraufhin auch hier ein freundlicher Besucherservice half, der allerdings ebenfalls nicht meine Karte kontrollierte) und musste dann oben feststellen, dass da kein Belcea Quartett erwartet wurde, sondern ein anderes Konzert just zuvor aufgehört hatte. Mit anderen Worten: Ich hätte in den Kleinen Saal der Laeiszhalle fahren müssen…
zuletzt geändert von gruenschnabel
Ich schaffte es dann zum zweiten Stück in die Laeiszhalle, und das war das Streichquartett Nr.2 („Les instants retrouvés“) von Guillaume Connesson. In der Eile hatte ich mir kein Programmheft mehr besorgt, aber es war wohl ein viersätziges Quartett (langsam – schnell – langsam – schnell) mit sehr direktem und zugleich feinem Charme. Ein Stück, in dem es mir schien, als ob ständig ästhetische Bezüge zu anderen Epochen aufgerufen würden – vor allem Romantik und klassische Moderne (an einer Stelle meinte ich deutlich Walküren zu vernehmen). Die Performance des Belcea Quartetts war erstklassig – ein dann doch noch toller und ziemlich langer Abend! (Nach der Pause erklang noch das erste Rasumowsky-Quartett.)--
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Schlagwörter: Neue Musik
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