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motoerwolfIch kenne keine der Verfilmungen, aber die TV-Fassung von 1996 ist leicht zu bekommen unter dem Titel Lassiter – Erbarmungslos und gefährlich. Achte aber auf die richtige FSK 16, die 12er ist geschnitten.
super danke, genau das habe ich gesucht… wieder mal ein fall wo man über den (reisserischen) deutschen titel nie was findet
zuletzt geändert von jimmydean--
i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)Highlights von Rolling-Stone.deDie letzten Stunden im Leben von Amy Winehouse
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WerbungSartana kommt… (Una nuvola di polvere… un grido di morte … arriva Sartana, Giuliano Carnimeo, 1970)
Wie Netflix selbst in der Beschreibung sagt, ist Sartana so eine Art James Bond im Wilden Westen. Dummerweise ist der echte Bond ja für mich nicht so sehr positiv besetzt, eine Epigone brauche ich daher prinzipiell nicht. Zumindest nicht in diesem Fall. Die Gimmicks, die Sartana verwendet, besonders die Aufziehfigur Alfy, sind einfach lächerlich oder aber extrem langweilig und überraschungsarm. Was es mit der Orgel auf sich hat, weiß der Zuschauer in dem Moment, wo er sie zu Gesicht bekommt. Da lobe ich mir doch Djangos Sarg, das war originell und hatte Witz. Die Orgel ist da mehr schlecht als recht abgekupfert, und obendrein ist ihr Einsatz in hohem Maße lächerlich. Denn sie steht fest in der Mitte der Straße, ihren Kugeln auszuweichen wäre ein leichtes, da ihr Schußfeld nur einen Meter breit ist. Andere Ärgernisse sind die albernen Namen der Figuren, Plon-Plon, il Polacco, Grande Full usw. erinnern tatsächlich an Bondfiguren wie Pussy Galore oder Schnickschnack. Wie bei Bond enthält auch das Sartana-Drehbuch zahlreiche „überraschende“ Wendungen und will besonders clever wirken, was eher nicht gelingt. Wirklich spannend ist der Film auch nicht, so bleibt unter dem Strich eine ziemliche Gurke. Von mir gibt es dafür nur 2/10 Punkten.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famejimmydean
motoerwolf Die Hölle der roten Berge (Red Mountain, Wilhelm Dieterle, 1951) Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, schaue ich zur Zeit pro Tag einen Western in Vorbereitung auf den kommenden 4. Juli, weil Western das amerikanischste aller Filmgenres sind.
hallo, ich hätte da mal eine frage an den western-experten: es gibt ja diesen bekannten lassiter-roman „riders of the purple sage“ von zane grey… hab das vor jahren mal gelesen, finde es nicht besonders spektakulär… es gibt glaube ich fünf verfilmungen davon, die letzte aus den achtzigern mit ed harris… kennst du da eine der verfilmungen, und wenn ja, wie ist das urteil ? der ed harris-film ist ziemlich schwierig zu bekommen, war da noch nicht erfolgreich (oder es gibt eh eine deutsche version, die mir bis jetzt verborgen ist)..
Das Grey-Buch habe ich fünfmal angefangen und bleibe ständig stecken. Greys Hass auf Mormonen ist bizarr.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
jimmydean
motoerwolf
Das Grey-Buch habe ich fünfmal angefangen und bleibe ständig stecken. Greys Hass auf Mormonen ist bizarr.
ja also da kann ich mir auch die popularität nicht so wirklich erklären… okay die story einsamer fremder hilft ranch-besitzerin ist vielleicht für damals neu gewesen… aber das mit den mormonen ist jetzt wirklich starker tobak, dann noch dieser fast-fantasy-schluss mit dem verborgenen tal…
zuletzt geändert von jimmydean
wenn man das mit modernen western-büchern wie blood meridian oder sisters brothers vergleicht, dann bleibt da eigentlich nix mehr zu empfehlen..--
i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)Peau d’âne (Jacques Demy, 1970) * * * *
Mich fasziniert immer wieder dieses Foto von den Dreharbeiten, das tatsächlich François Truffaut und Jim Morrison auf ein und demselben Foto zeigt. (Die Freundschaft zu Alain Ronay und Agnes Varda machte es möglich…)
Yesterday (Danny Boyle, 2019) * *
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Tradition is one of those words conservative people use as a shortcut to thinking.seenusPeau d’âne (Jacques Demy, 1970) * * * *
Mich fasziniert immer wieder dieses Foto von den Dreharbeiten, das tatsächlich François Truffaut und Jim Morrison auf ein und demselben Foto zeigt. (Die Freundschaft zu Alain Ronay und Agnes Varda machte es möglich…)
[…]
Interessant, das kannte ich noch nicht.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Die Nacht der Abrechnung (The Stand at Apache River, Lee Sholem, 1953)
Ähnlich wie die erste Hälfte von Mörder des Klans und The Hateful 8 ist auch dieser Film eine Art Kammerspiel. Eine begrenzte Anzahl von Personen, hier maximal ganze neun, finden sich auf dem begrenzten Raum einer Postkutschenstation ein. Für mich ist das schon insofern bemerkenswert, weil gerade der Western ja prinzipiell ein Genre ist, in dem der fast endlose Raum des Westens die Kulisse bildet. Wer ‚Western‘ hört denkt zunächst fast sicher an Fords Bilder des Monument Valleys, an Treks, Büffel- oder Rinderherden in einem Meer aus Gras, an fast unüberwindbar weite Flüsse wie den Mississippi. Hier dagegen ist nach einer kurzen Eröffnungssequenz alles eingeengt. Ein schmaler Fluss begrenzt den Platz vor der Poststation, dahinter erheben sich Steilwände. Die nächste Stadt ist weit entfernt, und die Betreiberin der Station, Ann Kenyon, beklagt sich ausführlich darüber, wie eingeschränkt sie dadurch ist, besonders in ihren sozialen Kontakten. Ihr Mann ist viel unterwegs, so auch gerade, und habe wenig Zeit für sie. Außerdem vermisst sie besonders den Kontakt zu anderen Frauen, Gespräche über Mode und andere zivilisierte Dinge. Daher ist sie froh, als zu Beginn des Films die auf der Reise zu ihrem Verlobten befindliche Miss Kendrick in der Station Rast macht. Ebenfalls eine Nacht bleiben will Colonel Morsby, ein fanatischer Indianerhasser, der diese am liebsten ausrotten möchte. Zeitgleich, aber unabhängig von der Postkutsche erscheint auch Sheriff Lane Dakota mit dem auf der Flucht von Indianern schwer verwundeten Gefangenen Greiner, den der Sheriff hasst und den er an den Galgen bringen will. Anwesend sind außerdem der Kutscher und ein junger Mann namens Lee Hatcher, der wohl aus der Gegend stammt und Miss Kenyon zugetan ist. Recht bald tauchen dann Indianer auf, die unter der Führung von Cara Blanca auf der Suche nach Lebensmitteln unerlaubt das Reservat verlassen haben. Sie kaufen etwas Salz und Mehl, und es wird ihnen klar gemacht, dass sie bis zum nächsten Morgen verschwinden müssen, wenn Morsby ihnen nicht die Hölle heiß machen soll. Doch am nächsten Tag lagern sie noch immer am Fluss, und die Spannungen nehmen schnell zu. Und das nicht nur zwischen den Weißen und den Apachen, sondern auch in der bald belagerten Station verfolgen nicht alle ein gemeinsames Ziel. Greiner will fliehen, der Colonel sieht sich bestätigt, der Sheriff ist um Ausgleich bemüht und erntet dafür die Liebe von Miss Kendricks. Irgendwann kommt noch Tom Kenyon, Anns Mann, zurück und erkennt, dass Hatcher und er Rivalen sind, und auch der im Kampf verwundete Cara Blanca wird in die Station geholt. So wird der Platz, den die Gruppe in der Station hat noch geringer. Nicht etwa, weil man mit neun Personen von einer Überbelegung der Räume sprechen könnte, sondern weil selbst die Mauern keinen geschützten Platz mehr bieten, weil die Gefahr von allen Seiten auf alle eindrängt. So spiegelt das Außen das Innen der Figuren. Denn auch die Herzen und Seelen der meisten Figuren sind verengt. Vom Hass, auf Indianer, auf Weiße und besonders die Armee in der Person des Colonels, auf den mutmaßlichen Mörder Greiner, auf den eigenen Ehemann, der Schuld am Leben in der Einöde ist, auf den Sheriff, der nur das Hängen Greiners im Sinn hat. Und von Angst, Angst vor dem eigentlich unbekannten Verlobten, den zu heiraten man sich genötigt fühlt, Angst vor einem Leben ohne Liebe, Angst vor dem eigenen Untergang. So ist keine der Figuren wirklich frei. Sheriff Dakota ist zwar ein Freigeist, wenn es um das Verhältnis von Weißen und Indianern geht, der sehr moderne Ansichten vertritt und viel Verständnis für die seit Jahrhunderten unterdrückten, vertriebenen, getöteten und eingesperrten Ureinwohner hat und zur Armee ein kritisches Verhältnis hat. Sein brennendes Verlangen, Rache an dem Mörder Greiner zu üben bringt ihn aber beinahe um eine vielleicht unbeschwerte Zukunft, denn Miss Kendricks und er verlieben sich zwar, doch zunächst steht sein Hass der Erlösung entgegen, denn sie will ihn nicht, wenn sein Herz so eng ist. Er muss sich also nicht nur von den ihn und seine Gruppe belagernden Indianern befreien, sondern auch von der last, die auf ihm liegt, um zu einem Happy End zu kommen. Andere, die an diesem Akt scheitern, überleben The Stand at Apache River nicht. Dieser recht kurze (77 Minuten) lange B-Film ist in meinen Augen eine wirkliche Genreperle, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Sicher ist er nicht perfekt, aber was hier aus den vorhandenen Möglichkeiten gemacht wird ist großartig. Ich gebe gerne 9/10 Punkten.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDanke für die spannende Rezi.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerre
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
2 Millionen Dollar Trinkgeld (1994) mit Nicolas Cage und Bridget Fonda
Eine Komödie mit gehörigem schwarzhumorigen Anteil, der vor Augen führt, welchen Stellenwert Geld in unserer Gesellschaft einnimmt … und wie Geld dafür anfällige Menschen verändert, ob negativ oder positiv. Ein einfacher und grundehrlicher Polizist, der sein bescheidenes Leben in New York City liebt, gewinnt unverhofft vier Millionen Dollar im Lotto. Zu dumm jedoch, dass der Cop einen Tag zuvor noch einer fremden Kellnerin als Trinkgeld versprach, den Gewinn seines Lottoscheins mit ihr zu teilen, sollte er wider Erwarten die richtigen Zahlen gezogen haben. Dazu kommt noch eine raffgierige und egoistische Ehefrau, mit der der Polizist verheiratet ist, die keinen Cent davon mit der Allgemeinheit teilen möchte. Bis es natürlich darüber zu etlichen chaotischen Verwirrungen kommt. Nur das Ende geriet allzu schmalzig und weltfremd. Dazu fällt mir die Redewendung ein: Geld ist ein guter Diener, aber ein böser Herr.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Die Roten Teufel von Arizona (Flaming Feather, Ray Enright, 1952)
Ein Schurke namens Die schwarze Maske (im Original Sidewinder) ist der Anführer einer Bande, die aus Indianern besteht und zahllose Überfälle begeht. Das Gesetz und die Armee sind völlig hilflos ihnen gegenüber, aber eines Tages macht die Bande den Fehler, die Farm von Tex McCloud (Sterling Hayden) zu überfallen und dabei seine Leute zu töten. McCloud schwört Rache. Dabei lernt er zwei Frauen kennen, die zwielichtige Barsängerin Carolina (Arleen Whelan, mit schönen Gesangseinlagen) und die bereits verlobte Nora Logan (Barbara Rush), die McCloud mehrfach retten muss. McCloud lernt außerdem noch eine Gruppe Soldaten unter Lt. Blaine kennen, mit dem er eine Wette abschließt, wer die schwarze Maske zuerst findet. Es gibt weitere Verwicklungen, Intrigen und Morde uns schließlich eine verlustreiche Schlacht zum Finale. Das ganze ist durchaus unterhaltsam, auch wenn sich die Geschichte manchmal ein wenig verzettelt in ihren Nebenhandlungen. Irgenwie wollen sich viele starke Szenen nicht zu hundert Prozent zu einem gelungenen Ganzen zusammenfügen. Doch abgesehen von diesen Schwächen im Drehbuch habe ich den Film wirklich genossen und gebe 7/10 Punkten. Wer Lust hat kann den Film hier sehen, und wer nur Whelans hübsche Darbietung von There’s no ring on her finger sehen / hören will, der spule vor bis ca Minute 7:50.James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day, Lee Tamahori, 2002)
Solide, mit einem schönen Ursula-Andress-Gedächtnismoment, der vielleicht beklopptesten Bond-Idee aller Zeiten in Form der Apparatur, die per Genmanipulation Körper und Charakter ändert und einem eindrücklichen Hinweis darauf, dass Wasser nur von absoluten Experten per CGI dargestellt werden sollte. Insgesamt als Actionfilm auch nur Mittelmaß und mit 5/10 Punkten gut bedient.High Wolf – The Telegraph Trail (The Telegraph Trail, Tenny Wright, 1933)
Harm- und belangloser einstündiger B-Western mit John Wayne und seinem Pferd Duke, der gut in die Western von Gestern-Reihe gepasst hätte. Ein bisschen Action, etwas Romantik viel Komik, wie sie damals beliebt war, in diesem Fall Slapstick und Witze under the influence, und natürlich mit Duke ein intelligenter tierischer Darsteller. Größter Kritikpunkt sind etliche Actionszenen, besonders mit Pferden, die zur Erhöhung der Dramatik beschleunigt laufen. Das war lange Zeit Gang und Gäbe, sieht aber immer lächerlich aus. Innerhalb des Subgenres absoluter Durchschnitt und daher von mir mit 5/10 Punkten bewertet. Nimmt man Western insgesamt als Maßstab, müsste die Wertung niedriger sein.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameAuf arte: Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück (Captain Fantastic) , USA 2016, Regie Matt Ross
Ben lebt mit seinen Kindern und seiner Frau Leslie als Aussteiger in den Tiefen der US-amerikanischen Wälder. Hier hat sich die Familie ein Paradies geschaffen, dessen Alltag vom Rhythmus der Natur bestimmt wird. An erster Stelle steht die Bildung der Kinder, die von ihren Eltern zu „Philosophenkönigen“ erzogen werden. Gleichzeitig spielen auch die körperliche Fitness und das Überleben in der Wildnis eine wichtige Rolle. Als Leslie plötzlich stirbt und Ben mit den Kindern wegen der Beerdigung erstmals wieder einen Fuß in die Zivilisation setzt, wird er zunehmend mit den Schattenseiten seiner gut gemeinten Erziehung konfrontiert.
Schön. Sehr schön.https://www.arte.tv/de/videos/100188-000-A/captain-fantastic-einmal-wildnis-und-zurueck/
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreModesty Blaise (Joseph Losey, 1966) * * 1/2
A Rainy Day in New York (Woody Allen, 2019) * * * 1/2
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Tradition is one of those words conservative people use as a shortcut to thinking.Der Einsame (The Lonely Man, Henry Levin, 1957)
Ein psychologischer Western, in dem es um die Beziehung eines Vater zu seinem Sohn geht. Der Vater, Jacob Wade, hat die Familie vor langer Zeit verlassen und wurde ein Outlaw, die Mutter hat deswegen Suizid begangen und der Junge, Riley, hat deswegen entscheidende Jahre ohne eine vernünftige Erziehung verbracht. Als der Vater zurückkehrt, ist Riley auf dem Papier bereits erwachsen, jedoch noch alles andere als ein Mann. Da Jacob aufgrund seiner Vergangenheit im Orte unerwünscht ist, will er weiterziehen und seinen Sohn mitnehmen. Dieser lehnt zunächst ab, geht dann aber doch mit, um seinem Vater beständig den Tod der Mutter vorwerfen zu können. Die Beziehung wird nicht einfacher, als beide auf der Ranch von Ada ankommen, einer Frau, die offensichtlich die Lebensgefährtin Jacobs, aber in Rileys Alter ist. Jacob und Ada versuchen alles, sich eine Zukunft als Pferdezüchter aufzubauen und gleichzeitig Riley aus seiner kindischen Halsstarrigkeit herauszubekommen. Zusätzlich zu den familieninternen Problemen gibt es noch Ärger mit ehemaligen Kumpanen des Vaters, die Leib und Leben der Familie bedrohen. Da Jacob gesundheitlich angeschlagen ist, muss Riley nun endlich erwachsen werden und die Stelle seines Vaters einnehmen. Mit Jack Palance als Jacob und Anthony Perkins als Riley ist der Film prominent besetzt, und beide liefern ein überzeugendes Spiel ab. Dazu kommen trotz der Betonung der psychologischen Elemente ein paar schöne Actionszenen, so dass ich dem Film 7,5/10 Punkten gebe.
Schnelle Colts für Jeannie Lee (Sfida a Rio Bravo, Tulio Demicheli, 1964)
Jeannie Lee engagiert Wyatt Earp, den legendären Sheriff, um ihrer Freundin Clementine zu helfen, deren Silbermine immer wieder Ziel von Banditen wird. Diese handeln im Auftrag von Williams, der die Mine übernehmen will. Der örtliche Sheriff, Leo Wynn, ist ein frustrierter Säufer (schließlich spielt der Film in Rio Bravo
), berappelt sich aber um Earp beizustehen. Der Anführer der Banditen ist Pancho Bogan, der aber im Prinzip das Herz am rechten Fleck hat und der eine eigenartig respektvolle Beziehung zu Earp aufbaut. Obwohl ich nur die gekürzte deutsche Version des Films gesehen habe, empfand ich ihn als etwas zu lang. Er ist darüber hinaus auch wenig originell, doch für Genrefreunde immer noch genießbar, ganz besonders wegen der Darstellung des ehrenwerten Schurken Bogan. 5,5/10 Punkten von mir dafür.
Die Stadt der toten Seelen a.k.a Die Vier Gesetzlosen (Rage at Dawn, Tim Whelan, 1955)
Der letzte Film der Nat Holt Productions, und endlich wird nicht mehr in Cinecolor gedreht sondern im schönen Technicolor. Randolph Scott spielt hier den Detektiv James Barlow, der die Bande der Reno-Brüder unterwandert und diese sowie die mit ihnen zusammenarbeitenden Honoratioren der Stadt dingfest macht. Der Film orientiert sich an den realen historischen Ereignissen um die Reno-Bande, die den ersten Eisenbahnüberfall in den USA verübten und dafür letztlich gelyncht wurden. Das Thema Selbstjustiz und Lynchen zieht sich durch den ganzen Film, es wird den Renos mehrfach von ihrer Schwester und dem nicht kriminellen Bruder Clint prophezeit. Barlow versucht vergeblich, die besorgten Bürger von ihrem Vorhaben abzubringen und reagiert entsetzt auf das Hängen. Rechtlosigkeit wird im Film auch an anderer Stelle und in anderem Zusammenhang angesprochen, in einer kleinen Szene, in der zwei Frauen sich darüber unterhalten, dass sie kein Wahlrecht haben, daher an den Verhältnissen in der Stadt unschuldig sind und das diese Verhältnisse anders und besser wären, wenn Frauen wählen dürften. Damit ist Die Stadt der toten Seelen ein deutlich ernsterer Film als die anderen von Nat Holt produzierten, die letztlich reine Abenteuerfilme darstellen. Gut inszeniert ist er auch, wie gesagt endlich auch in Technicolor, daher gebe ich hier auch 7,5/10 Punkten.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDas erste Mal im Kino gewesen seit Oktober. Standesgemäß mit THE LAST PICTURE SHOW.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Der erste Film im Kino seit dem 1.11.20 wird Faking Bullshit – Krimineller als die Polizei erlaubt! (Alexander Schubert, 2020) sein. Nicht unbedingt meine erste Wahl für diese lang ersehnte Premiere, aber er läuft am 1.7., wenn hier die Kinos wieder auf machen, im Kino des Metropolis e.V. in Würselen. Dieser Verein wird von mir sehr geschätzt und daher natürlich auch mit dem regelmäßigen Besuch jeden Donnerstag unterstützt, besonders nach der langen Durststrecke. Da werde ich sogar ein paar Filme schauen, die ich letztes Jahr schon im Kino gesehen habe (Persischstunden und Enfant terrible zum Beispiel). Ansonsten geplant sind bisher: Proxima – Die Astronautin, Freaky, Kings Of Hollywood, Zustand und Gelände (falls er irgendwo läuft), Malasaña 32 – Haus des Bösen, Wonder Woman 1984, Die Konsequenz, Der Mauretanier und Breaking News In Yuba County (schon wegen Awkwafina).
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