Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #11513543  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,542

    In Würselen war ich 2mal, 2011 und 2012 jeweils auf der Literarischen Sommernacht von WDR5 mit Roger Willemsen auf der Burg Wilhelmstein. Nettes beschauliches Städtchen.

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      #11515679  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,117

      Update: Faking Bullshit wird jetzt doch nicht der erste Post-Corona-Kinofilm bei mir, sondern es wird am 30.6. Nomadland im Apollo in Aachen.

      Pelikanblut (Pelikanblut, Katrin Gebbe, 2019)
      Wiebke (Nina Hoss) ist eine Pferdetrainerin und Mutter einer Adoptivtochter, Nicolina. Beruf und Familie laufen gut, doch Wiebke will noch ein zweites Kind und adoptiert die 5-Jährige Raya aus Bulgarien. Diese erweist sich schnell als eine Bedrohung für ihre Umgebung, sie ist verhaltensauffällig und gewalttätig. Wiebke jedoch liebt Raya und kämpft mit allen Mitteln um deren Seele. Was als Psychodrama mit Parallelen zu Systemsprenger beginnt, kippt dann irgendwann in Richtung Horrorfilm. Dieser lebt vor allem von der starken Darstellung der beiden Kinder und ganz besonders Rayas. Aber auch Nina Hoss spielt ihre Rolle gut, auch wenn diese dem Zuschauer immer befremdlicher wird, da sie wirklich Grenzen überschreitet. So will sie zum Beispiel, dass Raya ihre traumatisch verlaufene ganz frühe Kindheit wiederholt und besorgt sich deswegen illegal ein Präparat, das ihren Milchfluss anregt, damit sie Raya stillen kann. Damit betritt sie Wege, auf denen man ihr nicht folgen will und man ist als Zuschauer immer hin und hergerissen zwischen Bewunderung für ihre Hingabe und Verzweiflung über die Methoden. Trotz ein paar Schwächen fand ich den Film ziemlich stark, vor allem für einen deutschen Genrefilm. Ich gebe 7,5/10 Punkten.

      Hell’s Angels ’70 (Hell’s Angels ’69, Lee Madden, 1969)
      Ein Rockerfilm, in dem Sonny Barger und das Oakland Charter der Angels mitspielen. Es geht um zwei Brüder, die die Angels ausnutzen, um ein Casino in Vegas zum Spaß auszurauben. Das finden die Angels nicht so gut, so dass die Brüder schließlich von Rockern und Polizei gejagt werden. Die deutsche Synchro stammt von Rainer Brandt, und endlich einmal passt dessen Sprache wirklich gut zum Film. Ansonsten ist die Inszenierung eher schwach, und mich wundert, dass die Angels sich so negativ haben darstellen lassen. Sie wirken hier nämlich einfach wie sehr, sehr dumme, versoffene und gewalttätige Männer, die nie erwachsen geworden sind. Auch wenn sie das gewesen sein mögen, möchte man doch so trotzdem nicht porträtiert werden. Auch hier gibt es von mir nur 4/10 Punkten. Ich vermag aber nicht zu sagen, wie der Film verglichen mit anderen Werken des Genres abschneidet, ich kenne nur wenig mehr als weitere außer Easy Rider.

      Mesa of Lost Women (Mesa of Lost Women, Herbert Tevos / Ron Ormond, 1952)
      Ein B-Horrorfilm mit einem Mad Scientist, Riesenspinnen, die eigentlich Frauen sind und einigen zwergwüchsigen Männern. Alles hier ist billig, und das Schauspiel teilweise so schlecht, dass ich nicht sagen kann, ob das Absicht war oder ein Betriebsunfall. Dazu gibt es einen krassen Soundtrack, der zwischenzeitlich wirklich am Nervenkostüm des Zuschauers zerrt. Da ich ein Herz für Trash habe, habe ich den Film gefeiert und vergeben 6,5/10 Schundpunkten.

      Showdown am Adlerpaß (Blue Steel, Robert N. Bradbury, 1934)
      Serienwestern mit John Wayne. Eigentlich ein belangloser Film, wie alle Beiträge dieser Art. Echte Charaktere gibt es nicht, die Handlung ist simpel und wenig originell. Erstaunlich sind aber immer wieder Details bei diesen Filmen. Hier war ich das erste Mal verblüfft, als ein junger Mann, der mit seiner frisch angetrauten Frau im selben Hotel nächtigt wie Waynes Figur John und weiter keine Rolle im Film spielt, mitten in der Nacht aus seinem Zimmer kommt und den Hotelbesitzer um Hilfe bittet, weil er „es“ nicht bewältigt bekommt. Das sei beim ersten Mal öfter so und werde schon werden, ermutigt man ihn. Der zweite Höhepunkt ist eine Stuntszene gegen Ende des Films, die in jeder großen Produktion sicher sehr viel stärker betont worden wäre, hier jedoch fast stiefmütterlich inszeniert ist, obwohl sie extrem spektakulär ist. Johns weiblicher Co-Star Betty (Eleanor Hunt) stürzt darin vom Pferd. John springt daraufhin von seinem Pferd auf die Deichsel der Kutsche neben ihm, lenkt die Kutsche so, dass Betty unter die Deichsel kommt, holt sie in vollem Galopp vom Boden auf die Deichsel und befördert sie von dort auf sein Pferd (also keines aus dem Gespann). Ansonsten ist der Film ein solider B-Western für seine Zeit, daher gebe ich 6/10 Punkten.

      Reiter in der Dämmerung (The Dawn Rider, Robert N. Bradbury, 1935)
      Ebenfalls ein Serienwestern mit John Wayne. Auch dieser ist Massenware und im Prinzip solide inszeniert. Allerdings nervt hier eine immer gleiche Pianomusik, die völlig unpassend eingesetzt ist und dramatische Szenen konterkariert. Daher liegt er unter dem Durchschnitt mit nur 4/10 Punkten.

      zuletzt geändert von motoerwolf

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      #11515803  | PERMALINK

      karmacoma
      Spin The Black Circle

      Registriert seit: 25.07.2008

      Beiträge: 7,349

      Danke für deine amüsanten Rezensionen, motoerwolf! Lese deine Texte sehr gerne.

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      #11516409  | PERMALINK

      pipe-bowl
      Moderator
      Cookie Pusher

      Registriert seit: 17.10.2003

      Beiträge: 69,530

      The Program (2015, Stephen Frears) ***1/2

      Der Film um die Geschichte von Lance Armstrong leidet darunter, dass er über eine Zeit von ca. 95 Minuten durch die Geschichte dieses Menschen rast. Da geht manches deutlich zu schnell und einiges bleibt komplett auf der Strecke oder wird zu einer Nebensächlichkeit degradiert.

      Ansonsten ist die Geschichte nicht schlecht erzählt. Die Schauspieler sind gut, vor allem Ben Foster als Armstrong himself, handwerklich ist er gut gemacht und er lotet auch, wenn auch hier etwas oberflächlich, den Zwiespalt aus, in dem die Sportler neben Armstrong steckten, von denen ihn schließlich auch einer bloßstellte. Stoff für locker eine halbe Stunde mehr. Hätte dem Film vermutlich gut getan.

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      #11518375  | PERMALINK

      ford-prefect
      Feeling all right in the noise and the light

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 9,542

      Fahrstuhl zum Schafott (1958, Regie: Louis Malle) mit Jeanne Moreau und dem Trompeten-Sound von Miles Davis

      Regiedebüt von Louis Malle, eine Romanverfilmung. Ein leitender Angestellter unterhält eine Liebschaft zu der Ehefrau seines millionenschweren Chefs, die ihn dazu anstiftet, den ungeliebten Ehemann zu ermorden. Nach vollzogener Tat im Vorstandsbüro wird jedoch der Liebhaber versehentlich über Nacht im Fahrstuhl der Firma durch den unwissenden Hausmeister, der Feierabend macht, eingesperrt. Unterdessen stiehlt ein kleinkriminelles junges Pärchen das Cabriolet des mörderischen Angestellten vor dem Firmengebäude, um damit eine Spritztour zu machen … anschließend begeht das Duo ebenfalls unverhofft einen Mord mit einem Revolver, den das Pärchen im Handschuhfach des Cabriolets findet. Jetzt befindet sich sowohl der eingesperrte Angestellte als auch das unbedarfte Pärchen in der Bredouille. Ein Klassiker des Schwarzweiß-Kriminalfilms, über jeden Zweifel erhaben.

      zuletzt geändert von ford-prefect

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      #11518647  | PERMALINK

      jimmydean

      Registriert seit: 13.11.2003

      Beiträge: 3,492

      ford-prefectFahrstuhl zum Schafott (1958, Regie: Louis Malle) mit Jeanne Moreau und dem Trompeten-Sound von Miles Davis
      Regiedebüt von Louis Malle, eine Romanverfilmung. Ein leitender Angestellter unterhält eine Liebschaft zu der Ehefrau seines millionenschweren Chefs, die ihn dazu anstiftet, den ungeliebten Ehemann zu ermorden. Nach vollzogener Tat im Vorstandsbüro wird jedoch der Liebhaber versehentlich über Nacht im Fahrstuhl der Firma durch den unwissenden Hausmeister, der Feierabend macht, eingesperrt. Unterdessen stiehlt ein kleinkriminelles junges Pärchen das Cabriolet des mörderischen Angestellten vor dem Firmengebäude, um damit eine Spritztour zu machen … anschließend begeht das Duo ebenfalls unverhofft einen Mord mit einem Revolver, den das Pärchen im Handschuhfach des Cabriolets findet. Jetzt befindet sich sowohl der eingesperrte Angestellte als auch das unbedarfte Pärchen in der Bredouille. Ein Klassiker des Schwarzweiß-Kriminalfilms, über jeden Zweifel erhaben.

      habe ich auch vor kurzem mal wiedergesehen… ist natürlich grosse klasse, wenn auch der doppel-selbstmord des pärchens ziemlich unlogisch und unglaubwürdig ist…

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      #11518691  | PERMALINK

      ford-prefect
      Feeling all right in the noise and the light

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 9,542

      jimmydean

      ford-prefectFahrstuhl zum Schafott (1958, Regie: Louis Malle) mit Jeanne Moreau und dem Trompeten-Sound von Miles Davis
      Regiedebüt von Louis Malle, eine Romanverfilmung. Ein leitender Angestellter unterhält eine Liebschaft zu der Ehefrau seines millionenschweren Chefs, die ihn dazu anstiftet, den ungeliebten Ehemann zu ermorden. Nach vollzogener Tat im Vorstandsbüro wird jedoch der Liebhaber versehentlich über Nacht im Fahrstuhl der Firma durch den unwissenden Hausmeister, der Feierabend macht, eingesperrt. Unterdessen stiehlt ein kleinkriminelles junges Pärchen das Cabriolet des mörderischen Angestellten vor dem Firmengebäude, um damit eine Spritztour zu machen … anschließend begeht das Duo ebenfalls unverhofft einen Mord mit einem Revolver, den das Pärchen im Handschuhfach des Cabriolets findet. Jetzt befindet sich sowohl der eingesperrte Angestellte als auch das unbedarfte Pärchen in der Bredouille. Ein Klassiker des Schwarzweiß-Kriminalfilms, über jeden Zweifel erhaben.

      habe ich auch vor kurzem mal wiedergesehen… ist natürlich grosse klasse, wenn auch der doppel-selbstmord des pärchens ziemlich unlogisch und unglaubwürdig ist…

      Ja, das habe ich auch so empfunden. So schnell begeht wohl kaum ein Mensch Selbstmord … von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist schon ein langer Weg.

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      #11518753  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,117

      ford-prefect

      jimmydean

      ford-prefectFahrstuhl zum Schafott (1958, Regie: Louis Malle) mit Jeanne Moreau und dem Trompeten-Sound von Miles Davis Regiedebüt von Louis Malle, eine Romanverfilmung. Ein leitender Angestellter unterhält eine Liebschaft zu der Ehefrau seines millionenschweren Chefs, die ihn dazu anstiftet, den ungeliebten Ehemann zu ermorden. Nach vollzogener Tat im Vorstandsbüro wird jedoch der Liebhaber versehentlich über Nacht im Fahrstuhl der Firma durch den unwissenden Hausmeister, der Feierabend macht, eingesperrt. Unterdessen stiehlt ein kleinkriminelles junges Pärchen das Cabriolet des mörderischen Angestellten vor dem Firmengebäude, um damit eine Spritztour zu machen … anschließend begeht das Duo ebenfalls unverhofft einen Mord mit einem Revolver, den das Pärchen im Handschuhfach des Cabriolets findet. Jetzt befindet sich sowohl der eingesperrte Angestellte als auch das unbedarfte Pärchen in der Bredouille. Ein Klassiker des Schwarzweiß-Kriminalfilms, über jeden Zweifel erhaben.

      habe ich auch vor kurzem mal wiedergesehen… ist natürlich grosse klasse, wenn auch der doppel-selbstmord des pärchens ziemlich unlogisch und unglaubwürdig ist…

      Ja, das habe ich auch so empfunden. So schnell begeht wohl kaum ein Mensch Selbstmord … von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist schon ein langer Weg.

      Erzähl das mal Romeo und Julia…  :yahoo:

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      #11518759  | PERMALINK

      latho
      No pretty face

      Registriert seit: 04.05.2003

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      Tja, ist halt nicht „realistisch“.

      --

      If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
      #11518839  | PERMALINK

      jimmydean

      Registriert seit: 13.11.2003

      Beiträge: 3,492

      lathoTja, ist halt nicht „realistisch“.

      die meisten „film noir“-klassiker haben aber meines erachtens nach schon einen gewissermassen plausiblen plot… „ausser atem“, „double indemnity“, „the killing“, sogar „white heat“…. nur bei „the big sleep“ haben sich glaube ich nichtmal die schauspieler richtig im plot ausgekannt, aber da konzentriert sich natürlich alles auf bogart und bacall

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      #11518881  | PERMALINK

      pipe-bowl
      Moderator
      Cookie Pusher

      Registriert seit: 17.10.2003

      Beiträge: 69,530

      jimmydeanist natürlich grosse klasse, wenn auch der doppel-selbstmord des pärchens ziemlich unlogisch und unglaubwürdig ist…

      Wurde dafür nicht der Begriff „Amour fou“ erfunden? In der Situation nach den Morden an dem deutschen Ehepaar wollen sie gemeinsam abtreten.

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      #11519001  | PERMALINK

      ford-prefect
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      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 9,542

      pipe-bowl

      jimmydeanist natürlich grosse klasse, wenn auch der doppel-selbstmord des pärchens ziemlich unlogisch und unglaubwürdig ist…

      Wurde dafür nicht der Begriff „Amour fou“ erfunden? In der Situation nach den Morden an dem deutschen Ehepaar wollen sie gemeinsam abtreten.

      Eine toxische Beziehung

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      #11527115  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,117

      Nightmare in a Damaged Brain (Nightmare, Romano Scavolini, 1981)

      Ein fieser kleiner Slasherfilm mit ein paar derben Effekten. Scavolini hat sich scheinbar ein wenig von Lustigs Maniac (1980) inspirieren lassen, jedenfalls gibt es ein paar Parallelen. Beide Filme haben zumindest zeitweise ein düsteres New York als Schauplatz, beide Killer erleben als Kind eine Mutter, die den Rahmen der sexuellen Normen verläßt (in Maniac ist die Mutter eine Prostituierte, in Nightmare lebt sie mit dem Vater SM-Praktiken aus). Beide Täter sind zwar psychisch gestört, doch beide spüren auch, dass ihr Handeln falsch ist und leiden unter der Spannung zwischen Es und Über-Ich. In beiden Filmen hat Tom Savini an den Effekten mitgearbeitet, auch wenn er selbst das für Nightmare bestreitet.  Maniac ist der bessere Film, aber wer das Genre mag und keinen comic relief benötigt, um Horrorfilme gut zu finden, der darf hier gerne mal einen Blick riskieren. 7/10 Punkten.

       

      Feuerwasser und frische Blüten / Paradise Ranch (Paradise Canyon, Carl L. Pierson, 1935)

      Einer der vielen B-Western mit John Wayne. An diesem hier ist nichts wirklich bemerkenswertes. 3/10 Punkten.

       

      Das Syndikat des Grauens (Luca il contrabbandiere, Lucio Fulci, 1980)

      Fulcis knallharter Gangsterfilm ist in meinen Augen ebenso ein wichtiger Beitrag zum Genre wie es Fulcis Horrorfilme (Woodoo, Ein Zombie hing am Glockenseil, Über dem Jenseits) sind. Vielleicht ist er weniger elegant als manch anderer Film, aber er ist roh, direkt und hart. Was mir persönlich am DSDG gut gefällt ist zum ersten seine Sympathievergabe. Fulcis Helden sind die kleinen Leute, die durch die sozialen Umstände in den Schmuggel regelrecht getrieben werden. Und selbst wer dadurch den Weg an die Spitze geschafft hat und ein Pate geworden ist, ist dabei in Fulcis Welt nicht automatisch für die Menschheit verloren. Hier gibt es sie noch, die Gangsterbosse mit Anstand, die sich gegen das Geschäft mit den harten Drogen wenden, weil sie Angst um ihre Leute haben. Und diese kämpfen notfalls gemeinsam gegen das von außen kommende Böse in Gestalt des „Franzosen“, der die vorhandenen Banden für sein Heroingeschäft einsetzen will. Dabei geht der Franzose nicht gerade freundlich mit seinen Gegnern um, so dass wir Zeugen von Folter (z.B. mit einem Bunsenbrenner im Gesicht) und zahllosen Morden werden, die prima umgesetzt sind und auch den Splatterfreund befriedigen. Aber auch sonst ist der Film optisch oft klasse, sehr cool ist z.B. eine Szene in einer Disko, gefilmt im Stroboskoplicht. 8,5/10 Punkten

       

      Thriller – Blutbad an der Compton High (Thriller, Dallas Jackson, 2018)

      Vielleicht das schlechteste, was seit Jahren gedreht wurde. Bis auf die Kameraarbeit ist hier wirklich alles mies, die Story, die Schauspieler, die Musik, der Ton allgemein. Ein einziges Trauerspiel, das noch nicht mal als Ärgernis wirklich taugt, weil selbst die Mühe des Ärgerns schon Verschwendung wäre. 1/10 Punkten.

       

      Am Fluß der Mohawk (Mohawk, Kurt Neumann, 1956)

      Ein weißer Maler, nebenbei so eine Art Playboy, verliebt sich in diesem Pre-Western in eine Indianerprinzessin der Mohawk. Er wird von deren Stamm auch gut aufgenommen, doch ein weißer Intrigant bringt durch einen Mord die Mohawk gegen die Siedler und Soldaten im nahen Fort auf und löst einen Krieg aus. Doch die Konflikte verlaufen nicht nur zwischen den Kulturen, sondern auch zwischen den Generationen und den Geschlechtern. Der Film ist für sein Alter extrem indianerfreundlich, ist größtenteils auch recht amüsant, besonders durch die Figur der Tante.  Ich gebe mal vorsichtige 7/10 Punkten.

       

       

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      #11527131  | PERMALINK

      ford-prefect
      Feeling all right in the noise and the light

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 9,542

      Harold und Maude (1971, Regie: Hal Ashby) mit Ruth Gordon und Bud Cort

      Ich kannte den Film bislang nur vom Titel her und bin davon ausgegangen, dass sei ein dunkles Sozialdrama. Dabei handelt es sich bei diesem Film ja überwiegend um eine schwarze Komödie, wie ich feststellen musste. Der knapp 20-jährige Harold fühlt sich in seiner adeligen Familie eingeengt und im Leben deplatziert, weshalb er ständig versucht, auf originelle Weise seinen Tod vorzutäuschen, um seine Mitmenschen zu schockieren. Am liebsten besucht der Sonderling Beerdigungen auf Friedhöfen, wo er die nicht minder schräge alte Dame Maude kennenlernt. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, die sich später sogar zu einer ungewöhnlichen Liaison auswächst. Klasse Filmperle. Harold würde sehr gut zu Wednesday von der Addams Family passen. Müsste man mal ein Crossover mit diesen beiden Figuren drehen … Harold und Wednesday. Tim Burton, übernehmen sie.

      zuletzt geändert von ford-prefect

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      Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
      #11529691  | PERMALINK

      pfingstluemmel
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      Registriert seit: 14.09.2018

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      ASMR-Capitalism 101.

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      Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
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