bft 5 – katharsis

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    katharsis

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    gypsy tail wind#1 – das Stück kenne ich… könnte von Dizzy sein, der gelassene aber doch treibende Latin-Beat, dazu die melancholische Linie. Sehr schön! Versetzt mich sofort in eine nachdenkliche Stimmung und nimmt mich mit auf eine Reise in eine vergangene Zeit… Ray Bryant kam mir spontan in den Sinn beim ersten Hören, und ich bleibe dabei, soweit ich seine Musik kenne, würde das gut passen. Auf jeden Fall ein Pianist, der sich zu gleichen Teilen beim alten wie im modernen Piano bedient, sich mit Blues auskennt aber auch Bop kann. Sehr toller Opener!

    Also. Um Ray Bryant handelt es sich hier nicht, den kenne ich selbst zu wenig, um Referenzen entdecken zu können. Der Spieler hier ist etwas älter und kommt aus einer anderen Ecke und hat sich auch in anderen Bands herumgetrieben. Er ist auch nie zu den Ehren gekommen, die ihm vielleicht zugestanden hätten. Dagegen können die beiden Begleiter auf eine ganz solide Karriere zurückblicken. Jedenfalls freut es mich sehr, dass auch Du daran Gefallen findest, da ich diese Mischung aus tiefem Groove und leichtfüßigen Einfällen sehr schätze!

    gypsy tail wind#2 – Auch das klingt nach einem vertrauten Stück… der Tenorsaxer ist ein Pres-Mann mit etwas mehr Kanten im Ton, erinnert manchmal an Getz (ca. 1956/57), manchmal aber auch ein wenig an Rollins oder Stitt, wenn er am Tenor (auch ca. 1956/57 oder etwas später) richtig Druck macht. Kein grosses Solo, eher eine Ansammlung kleiner Ideen und einiger Klischees, aber es macht verdammt Spass und klingt toll! Der Gitarrist hat einen schönen Sound (leidet aber viel stärker unter den Defiziten des Sounds). Piano ist mir etwas zu harmlos, bleibt auch in der Begleitung viel zu stark in diesem einen Lick, dem einen Groove. Ich hab das Gefühl, ich müsste diese Aufnahme erkennen! Sie stammt nicht zufällig aus Frankreich und der junge, bleiche Saxer trägt eine grosse schwarzumrandete Brille?

    Schön, dass Du das doch etwas kantige im Ton hervorhebst. Das war ein Grund, warum ich das Stück gewählt habe, da es trotz des Bossas eine gewisse Schärfe hat, die mir bei einigen anderen Bossa-Experimenten verlorengeht. Trotz dessen ist das Stück natürlich weit davon entfernt, wirklich authentisch zu sein und ich behaupte auch, dass eine andere Rhythmsection ein anderes Ergebnis erzielt hätte. Daher steht für mich hauptsächlich der Tenorist im Vordergrund, der – auch das kann man schön hören – mir Rhythm and Blues aufgewachsen ist, aber auch den Bebop absorbiert hat. Getz und Rollins sind Bezugspunkte, die mir sehr gut gefallen – aber vielleicht ein bißchen zu viel der Ehre sind?! Gerade der spätere Orgel-Stitt passt aber ganz gut.

    gypsy tail wind#3 – Und noch ein Latin-Groove… und mehr samtverhangenes Tenor, sehr schön, wie er in die tiefe Lage geht, dann kurz ausbricht, bevor das Piano übernimmt. Der Pianist macht mehr als im vorangegangenen Track, sein Anschlag ist knackiger, klarer. Und dann geht der Saxer ab in straightem 4/4 – sehr toll! Und das klingt alles enorm vertraut! Zweite Runde des Pianisten, dann zurück zum Latin-Groove für ein kurzes Bass-Solo, Thema, Fade und weg – sehr schön!

    Es wundert mich nicht, dass Dir das vertraut vorkommt, auch wenn Du vielleicht gerade diese Session nicht kennst.

    gypsy tail wind#4 – Ein Amen-Groove mit walkender Bridge… Jazz Messengers, Adderley, Timmons-Territorium. Schön, wie der Tenorsaxer mit diesen Schreien ins Solo steigt, dann diese Linien, Treppen. Basic aber irgendwie auch raffiniert. Dann wieder nach oben mit Schreien, ein bisschen altmodisches Gestotter, derweil der Drummer die Snare scheppern lässt… toll! Hab auch hier das Gefühl, ich müsste die Leute kennen. Könnte ein Chicago-Tenor sein? Der Trompeter ist toll, sehr schön seine erste Bridge, in der er beinah den Faden verliert, sein Ton lyrisch, seine Linien etwas wacklig und verspielt – so muss es sein, nicht dieses Geprotze! Und dann diese rhythmischen Figuren in den letzten acht Takten, bevor der Tenor wieder übernimmt.
    Das ist nur ein Tenor, ja? Und er ist wohl mit den zwei Soli auch der Leader? Sehr toll! Hier dachte ich übrigens mal ganz kurz an Lee Morgan, glaub ich aber mittlerweile nicht mehr, dass er’s ist… hab die Turrentine-Aufna

    Tolle Beschreibung. Trifft genau die Art von Hardbop, die ich sehr gerne mag. Solides Thema, gute Soli und irgendwie doch ein bißchen raffinierter, als man im ersten Moment denken mag. Auch die Bezugspunkte sind gut gewählt, besonders Lee Morgan. Die Musiker dieser Aufnahme kennen sich alle recht gut, spielen hier aber zum ersten Mal eine gemeinsame Session ein. Gerade der Trompeter steht hier am Anfang seiner noch langen Karriere, zeigt sich hier aber von seiner besten Seite. Er ist auch derjenige, der den größten Bekanntheitsgrad erreichen konnte, während der Tenorist (nicht Chicago) in bestimmten Kreisen die höchste Reputation genießt. Auch wenn er nicht der Leader ist, bestimmt er doch stark die Musik der Session. Und da Du direkt fragst, nach dem Trompeter dürfte ein Altsaxer zu hören sein.

    gypsy tail wind#5 – Der Groove klingt ein wenig nach Mingus (ein Stück von „Ah Um“ glaub ich?). Das Stück fängt viel zu schnell an, wird nach dem hektischen Intro der Rhythmusgruppe aber rasch langsamer und als der Tenorsaxer sein Solo beginnt hat sich der Beat einigermassen gefestigt. Bei diesem Stück dachte ich mal an Booker Ervin, halte das noch nicht für ausgeschlossen, aber für eine etwas uninspirierte Performance, falls er’s ist. Der Ton hat allerdings nicht die Intensität, die Ervins meistens hatte – aber eine Phrase wie bei 4:10 erinnert schon stark an ihn! Auch dünkt mich, der Groove der Rhythmusgruppe geht mit der Zeit etwas auseinander, ist nicht so richtig sauber. Da wäre wohl ein weiterer Take vonnöten gewesen. Ach ja, ein beinah „Summertime“-Zitat gibt’s im Tenorsolo auch noch
    Nicht falsch verstehen: es ist gut, aber es ist weit davon entfernt perfekt zu sein, und ich hab das Gefühl, die hätten das besser gekonnt!

    Es ist sehr gut möglich, dass der Komponist sich einiges bei Mingus abgekuckt hat. Deine Analyse ist sehr treffend und beschreibt den Reiz der Platte, da es sich um eine Blowing Session handelt und bei etwas mehr Sorgfalt wäre vielleicht wirklich eine großartige Platte entstanden. Allerdings ist das hier gewählte Stück wirklich das unperfekteste der ganzen Aufnahme, besitzt aber deswegen auch einen besonderen Charme für mich.

    gypsy tail wind#6 – Das hier ist irr! Gefilte Fisch für mich bitte! Und dann noch eine Überdosis Rahsaan obenrein! Umwerfend, und das kenn ich nun fast sicher nicht. Das Sopran ist irr, ich hab’s oben „umgestülpten Bechet“ genannt, besser kann ich’s auch jetzt nicht sagen. Irr das „Fascinatin‘ Rhythm“-Zitat (bei 1:34), irr der Schepper-Beat des Drummers – die Snare wirkt immer leicht daneben, aber mit Hi-Hat und Ride ist er voll da, mit der Bass-Drum lässt er bombs fallen wie ein… Irrer, genau! Und der Bass gibt Vollgas, mit riesigem Sound. Sehr schön auch das Ensemble-Spiel mit der Trompete und den arrangierten Drum-Parts… Da bin ich am Ende selbst beim Hören völlig ausser Atem!

    Das hatte ich oben schon erwähnt, dass mir das irr-jiddische sehr gut an Deiner Beschreibung gefallen hat, auch wenn die Jungs damit gar nichts zu tun haben. Klar ist, dass der Saxophonist (hörst Du ihn immer noch als Sopransaxer?) die Musik dominiert und die Richtung vorgibt. Er ist sicherlich ein Coltrane-und-Dolphy-Apologet und hat sich auch zukünftig viel mit Coltranes Musik beschäftigt. Mich fasziniert aber besonders, dass er hier (wie alle anderen Musiker auch) am Anfang seiner Karriere steht. Mir gefällt nicht nur die rohe Kraft und die Spielfreude, die man direkt hört, sondern das etwas hintergründig-intellektuelle, das der Musik beihaftet.

    gypsy tail wind#7 – Hier find’s ichs mit dem übersteuerten Sax schwer, was zu sagen. Klingt als wäre ein Kompressor drangehängt. Irgendwie ging hier wohl beim Transfer einiges schief, auch mit dem ganzen Rauschen ums Piano und die Becken des Schlagzeugs. Aber das Tenorsolo ist fraglos grosse Klasse! Erinnert mich passagenweise auch wieder etwas an Booker Ervin, aber es fehlen auch hier diese grossen Bögen, die er immer wieder aufbaute und mit denen er über lange Zeiträume Spannung aufbauen konnte. Das Bass-Solo gefällt mir ebenfalls sehr gut, wie er mit dem Beat spielt, scheinbar das Tempo verlangsamt, ein paar Doppelgriffe einstreut, den Bass schnarren lässt… das hier ist eine der Aufnahmen, die ich eher Mitte der 60er einordnen würde (die vorangegangenen etwas früher, aber ich kann mich irren und will mich da keinesfalls festlegen!)
    Ach, das ist eine Live-Aufnahme? Dann ist Dein Transfer vielleicht gar nicht an so vielem Schuld?

    Hier ist die Qualität wohl wirklich mit am schlechtesten, was aber – wie Du selber festgestellt hast – daran liegt, dass es sich um eine Liveaufnahme handelte. Booker Ervin gefällt mir ganz gut, da es den Musik in eine etwas andere Richtung rückt und vom manchmal müßigen Coltrane-Vergleich abbringt. Trotzdem handelt es sich nicht um einen Texas Tenor. Mitte der 60er stimmt auch nicht, eher später.

    gypsy tail wind#8 – Gestrichener Bass, einsame aber sehr warme Trompete, Gegenmelodie eines verhangenen Tenorsaxophons… wunderbar! Ein Moment der Entspannung, der sich aber als spannender entpuppt als manche der treibenden Performances davor. Die Trompete klingt wunderbar, auch als das Tempo anzieht und die Rhythmusgruppe einkickt. Ein paar der Läufe (etwa um 2:23) klingen recht abenteuerlich, Dizzy und Thad Jones lassen grüssen. Aber das sind sie nicht. Das Tenor ist entspannt und auf den Punkt – sehr toll wie die Rhythmusgruppe am Ende in eine Art Pedal Point fällt und dann einen kurzen Break lässt. Das Piano ist eher unspektakulär aber sehr elegant und mit schönem Ton gespielt.

    Dem kann ich erst einmal nichts hinzufügen, außer einem Danke, da dieses hier das vielleicht persönlichste Stück ist und es mich freut, dass es gute Resonanz findet. Leider mehr als vergessen, dabei steckt in diesen Sessions mehr Arbeit als in so manchen auf Blue Note.

    gypsy tail wind#9 – Der spanish tinge… eigenartiges Stück – mit dem hübschen Arrangement und der Gitarre fällt das ein wenig aus dem Rahmen. Schade, dass die Lautstärke irgendwie kreist… interessant auf jeden Fall! Klingt leicht spanisch – die Tonleiter, die Gitarre, und ganz besonders diverse Läufe im Trompetensolo. Sehr toll die Passage ab 1:38 mit den Verschiebungen! Das Tenor übernimmt die Stimmung, oder eher: das Stück drückt sie den Solisten einfach auf. Würde ich gerne mehr hören, kann ich aufgrund dieses einen Tracks irgendwie nicht recht einordnen.

    ‚Spanish Tinge‘ finde ich sehr spannend und einerseits intuitiv richtig, andererseits ganz weit davon entfernt, richtig zu sein. Die Aufnahme ist insgesamt nicht besonders gut gelungen, so dass die dynamischen Schwächen hier umsomehr auffallen. Das was ich am Trompeter und am Saxophonisten so schätze ist, dass sie auch aus dem käsigsten Thema noch etwas irgendwie rauhes und spannendes extrahieren können, so auch hier. Es gibt noch ein paar andere Stücke, in denen das Duo das Thema einer Welle ähnlich aufnimmt und sprichwörtlich darauf reitet. Das ist nicht immer ernste Musik, aber für mich immer spannend und bereitet mir große Freude.

    gypsy tail wind#10 – Und hier kommt die ersehnte Ballade… ein kurzes Trompeten-Intro und dann ein kerniges aber gepflegtes Tenor. Das Piano-Solo ist allerdings ganz gut, perlend, aber nie der Versuchung erliegend, in allzu schnelle Läufe auszubrechen. Die Balladenstimmung wird vom Piano aber leider doch etwas zu arg gestört und ist beim Wiedereinstieg des Tenorsaxers völlig vergessen, bis das Tempo etwas plötzlich wieder halbiert wird. Kein grosser Balladenkünstler (oder aber kein grosser Moment von ihm), aber ein sehr stimmungsvolles Stück. Schade, dass der Schluss abgeschnitten ist.

    Das würde mich interessieren, wieso Du das Klavier-Solo als störend empfindest. Wegen des angezogenen Tempos?
    Der Tenorist ist für mich noch schwer zu greifen, da er an unterschiedlichen Einspielungen beteiligt war, die irgendwie auseinander driften. Aber man kann schon sagen, dass Balladen nicht in seinem Fokus waren.

    gypsy tail wind#11 – Das hier kenn ich! Und es macht mich irr, dass ich’s nich zuordnen kann! Die Besetzung mit den Vibes ist interessant und das Arrangement nutzt sie auch aus – sehr gut gemacht! Der Tenor klingt wunderbar, aber das Highlight ist das Trompetensolo! Sehr lyrisch, stimmhaft, auch in den Ausbrüchen in die hohe Lage nie übermässig virtuos. Ist das Richard Davis am Bass? Sehr toll die Stelle bei 3:32 unter den Vibes!
    Vibes mit Posaune – das müsste eigentlich rauszukriegen sein, aber ich steh auf dem Schlauch… hat Bobby Hutcherson mal sowas gemacht? Die Band mit Al Grey und Billy Mitchell? Dave Burns? Ich komm einfach nicht drauf, verdammt!

    Es würde mich auch sehr wundern, wenn Du das nicht kennen würdest. Die Band suggeriert wunderbar etwas, was sie nicht ist und in Relation zum Raum-Zeit-Kriterium (sorry für die kryptische Ausdrucksweise) wird auch sehr klar, warum. Richard Davis ist es jedenfalls nicht, nehme ich aber als großes Lob hin. Der Hinweis auf die Al Grey-Band ist gar nicht so weit hergeholt, da die Musik dort oft auch weniger spannend war, als sie vermuten ließ! :-)

    gypsy tail wind#12 – Hm… gepflegt, stimmungsvoll, ja. Tief? Eher nicht. Klingt mir alles etwas zu kalkuliert, zu süss. Die Akkorde und alles scheint irgendwie vorgeplant, fast wie die Adaption eines klassischen Stückes, auch der gestrichene Bass. Find ich wohl das schwächste Stück.

    Da würde mich interessieren, woran Du die Tiefe festmachst. Ich gebe Dir aber Recht, dass dieses vielleicht das schwächste Stück ist, auch wenn es in meinen Augen mehr Substanz hat, als vielleicht ein anderes. Jedenfalls wollte ich dem Pianisten ein bißchen Aufmerksamkeit gönnen, da er so ziemlich aus dem Rahmen gefallen ist, obwohl er sich ein paar Meriten durchaus erworben hat.

    gypsy tail wind#13 – Doch wehe, weiter gehts mit einem donnernden Latin-Beat! Sehr schön! Die Gegenmelodie der Posaune(n?), das Gerumpel der Trommeln, das kernige Tenor, die brillante Trompete zwischendurch, die sich am Ende des Themas buchstäblich freispielt, um das erste Solo zu blasen und grad mit tollen rhythmischen Passagen einsteigt. Gefällt mir sehr gut! Auch hier wieder ein leichter spanish tinge in der Trompete. Dann das Tenor… grossartig! Und sehr toll, wie der Pianist plötzlich da ist, eingreift, derweil die Drums weiter bedrohlich rollen. Die Posaune ist auch toll – von beiden hätte ich gerne mehr gehört, aber das ist schon wieder die Trompete, und die Band folgt nach und das Stück klingt aus. Wow! Davon will ich mehr!

    Freut mich, denn mir gefällt das auch mit jedem Hören besser. Ich mag den direkten, offenen Zugang zu diesem Stück, bei dem gleichzeitig hintergründig einiges passiert. Leider gibt es diese Band in der Zusammenstellung nur auf einer Platte, wenngleich der Leader ähnliche Bands auf die Beine stellen konnte. Der Tenorist entspringt einer Schule, die leider immer überschattet war und man findet eigentlich kaum nähere Angaben zu ihm. Vielleicht das zweit-persönlichste Stück.

    gypsy tail wind#14 – Die Klarinette klingt undendlich fein, warm und nuanciert nach dem Donner davor. Sehr toll! Die Rhythmusgruppe fällt in eine Art „All Blues“-Groove… gefällt mir enorm, auch wenn der Groove etwas gar zu catchy ist – die Klarinette ist wunderbar, absolut un-flashy, ehrlich, schnörkellos, mit luftigem, feinen Ton. Auch das Bass-Solo gefällt mir, einfach, unspektakulär, mit schönem Ton, aber zwischendurch (nach den hohen Tönen) scheint es etwas verloren, fängt sich aber rasch wieder.
    Keine Ahnung, wer das sein könnte – das hier könnte sehr gut jüngeren Datums sein? Aber das Piano und das Arrangement erinnern mich an George Lewis (das Bass-Lick, das bei 2:54 zum zweiten Mal kommt, das stammt doch aus seinem Arrangement von „Django“?)
    Giuffre ist wohl die offensichtlichste Assoziation, aber der ist das nicht, oder? Wäre irgendwie alles eine Spur zu plump für ihn…

    Auch wenn Du es schon rausgekriegt hast, mich überrascht das ‚plump‘ etwas. Ich kenne mich mit Giuffre nicht besonders aus und auch das Arrangement ist etwas straighter als die Musiker es vermuten lassen, aber plump finde ich sehr negativ. Kannst Du das noch ein bißchen ausführen?

    gypsy tail wind#15 – Das Stück kenne ich soweit ich weiss nicht, aber der Trompeter klingt sehr vertraut. Schön die flächige Präsentation des Themas, mit dem Vibrato, den eingeworfenen Läufen dazwichen – fast, wie ein Saxophonist eine Ballade spielen würde. Grossartig dann der Moment in der Bridge mit dem verhuschten Ton und der langen Pause! So macht man das! Ein kurzes Piano-Solo zur Auflockerung, sonst ist das alles Trompete (oder eher: Flügelhorn?) und wunderbar! Das Thema gefällt mir auch sehr gut, aber der Trompeter hier könnte wohl das Telefonbuch so spielen, dass ich dahinschmelzen würde!

    Auch hier kann ich nichts anfügen. Gibt es Referenzen, die Dir in den Sinn gekommen sind?

    gypsy tail wind#16 – „Lilac Wine“ – grossartig! Wow! Davon will ich mehr, sofort! Wer ist das denn? Das Vibrato ist mir streckenweise etwas zu ausgeprägt, aber das ist grossartig! Ist das eine Pop-Sängerin oder eine richtige Jazzerin?

    Die Sängerin ist eine Jazz-Sängerin, die sich hier einer tollen Band bedienen durfte. Aber nach einer handvoll Songs war Schluss und man hat nie wieder von ihr gehört, was ich persönlich sehr tragisch finde!

    --

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    gypsy-tail-wind
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    Danke für die ausführlichen Antworten! Ich werde versuchen, in den nächsten Tagen alles nochmal anzuhören und melde mich dann wieder ausführlich – bis dahin nur ein paar kurze Punkte:

    zu #4:

    katharsis… nach dem Trompeter dürfte ein Altsaxer zu hören sein.

    Danke, da muss ich genauer hinhören!

    zu #6:

    katharsis(hörst Du ihn immer noch als Sopransaxer?

    Nein – ich war mir von Anfang an nicht ganz sicher… bin aber offensichtlich nach dem ersten Eindruck auf die falsche Seite gekippt.

    zu #10:

    katharsisDas würde mich interessieren, wieso Du das Klavier-Solo als störend empfindest. Wegen des angezogenen Tempos?

    Das muss ich nochmal nachhören, um was Konkretes sagen zu können. Das Tempo allein kann’s nicht sein, denn es gibt durchaus Balladenkünstler, die rasant spielen konnten, ohne aus der Stimmung zu fallen (Dolphy, Stitt).

    zu #12:

    katharsisDa würde mich interessieren, woran Du die Tiefe festmachst.

    Touché! Im ernst: Ich kann das nicht aus technischen Aspekten machen (Akkorde, Rhythmik, was weiss ich). Am Ende entscheide ich das aus dem Gefühl heraus. So gesehen ist das natürlich ein harsches Urteil, aber letztlich eben auch nur eine Meinungsbekundung.

    zu #14:

    katharsisAuch wenn Du es schon rausgekriegt hast, mich überrascht das ‚plump‘ etwas. Ich kenne mich mit Giuffre nicht besonders aus und auch das Arrangement ist etwas straighter als die Musiker es vermuten lassen, aber plump finde ich sehr negativ. Kannst Du das noch ein bißchen ausführen?

    Das kann ich rasch erklären, ja. Giuffre ist für mich wohl der sublimste, feinste aller Jazz-Klarinettisten, insofern ist „eine Spur zu plum für [Giuffre]“ für eigentlich fast jeden Klarinettisten nicht weiter schlimm :-)

    --

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    katharsis

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    THELONICA
    #1 Sehr gut. Da muss ich genauer hinhören. Ramsey Lewis hatte so einen Anschlag, man hört es besonders beim Intro. Das könnte aus einer Chicagoer Session sein. Dieser Pianist konnte bestimmt auch Klassik gut spielen. Ahmad Jamal kenne ich leider nicht gut genug für eine Vermutung.

    Sehr gut auf den Punkt gebracht.

    THELONICA#2 Das überzeugt mich nicht so richtig, ist mir leider echt zu glatt geraten.
    Das Solo vom Pianisten ist allerdings klasse.
    Die Qualität der Überspielungen finde ich übrigens insgesamt sehr akzeptabel.

    Das kann ich gut verstehen, aber mich verwundert, dass Dir dann ausgerechnet der Pianist gefällt, den ich wesentlich für die ‚Polierung‘ verantwortlich mache.

    THELONICA#3 Gefällt mir schon besser. Schönes Intro. So kenne ich den Tenoristen überhaupt nicht.
    Der Pianist ist sicherlich nicht Wynton Kelly.

    Es würde mich verwundern, wenn Du den Tenoristen nicht kennen würdest. Hör‘ doch deswegen und auch sonst noch einmal genauer hin. Kelly ist es tatsächlich nicht, aber woran machst Du das fest?

    THELONICA#4 Es müssen nicht immer die Adderleys sein. Der Saxophonist verliert sich zu schnell in seinem Solo, finde ich. Beim 2. Solo überzeugt er allerdings.

    Nennst Du die Adderley’s weil Du sie als Vorzeige-Hardbopper nicht magst, oder weil die Leute hier das besser machen, oder warum? Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich um zwei Saxophonisten. Schade, dass Dir ausgerechnet der Erste nicht gefällt.

    THELONICA#5 Ich kenne das vielleicht. Sehr eigenwilliger Blues. Der Pianist hat eine sehr gute linke Hand, die hier stark beansprucht wird.

    Eigenwillig ist das, ja. Dein Hinweis auf die Stärke der linken Hand gefällt mir sehr gut. Ordnest Du sie einfach als kraftvoll ein, oder ‚hörst‘ Du mehr?

    THELONICA#6 Sorry, ich finde es fürchterlich. Gute Musiker sind das schon, aber mir ist das viel zu hektisch, unausgegoren und verkrampft. Gary Bartz ist das wohl doch nicht, denn den mag ich ja bei Tyner. Überhaupt fehlt mir hier Struktur, ein starker Leader z.B. und vor allem Wärme.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen, da es mir anfangs auch so ging. Gerade dieses Stück mochte ich am wenigsten, mittlerweile gefällt es mir am besten. Der Schlüssel zur Musik ist tatsächlich der Saxophonist, der hier auch noch besonders im Mittelpunkt steht. Erfreulich finde ich aber, dass Du den Musikern ein gewisses Können zusprichst, da man hier auch schnell auf unreife Kopisten schließen könnte. Wärme gibt es tatsächlich nicht!

    THELONICA#7 Souverän, reif und mit viel Biss, deswegen stösst es mich nicht ab. Die Musik atmet und hat viel „Soul“. Technisch spielt er auch auf höchstem Niveau und dabei überhaupt nicht langweilig, meine ich. Frank Foster hast Du bestimmt auch irgendwo untergebracht, nicht? Ich tippe mal auf Clifford Jordan, denn der passt vom Ton und vom Ausdruck her sehr gut.

    Mir hat auch immer gefallen, dass dieser Musiker eine tolle Technik hat, die ihm so ziemlich alles erlaubt, ohne dabei kopieren zu müssen. Den Vergleich mit Clifford Jordan finde ich sehr spannend, da ich diesen nie gezogen hätte. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto besser passt gerade der späte Jordan. Beide Musiker entstammen dem selben Jahrzehnt, haben sich aber vollkommen unabhängig voneinander sozialisiert.
    Wie kommst Du eigentlich auf Frank Foster?

    THELONICA#8 Diese Musiker nehmen sich Zeit und machen alles richtig, im musikalischen Sinn natürlich. Ist das ganze Album durchgängig gut?

    ‚Machen alles richtig‘ hört sich für mich erst einmal verhalten an. Ist das auch so gemeint? Mir gefällt darüber hinaus das Album sehr gut und ich halte es für ein verlorengegangenes Album eines tollen Trompeters, der sich einer wunderbaren Band bedienen durfte.

    THELONICA#9 Viel zu hektisch und nervös für mich. Den Pianisten würde ich lieber mal im Trio hören. Die Komposition finde ich sonst ganz gut. Auf Gitarre könnte ich gut verzichten, denn da habe ich ganz andere Favoriten.

    Schade. Interessant finde ich jedoch, dass Du die Komposition lobend erwähnst, denn die stand quasi im Mittelpunkt der Aufnahme.
    Den Pianisten gibt es durchaus im Trio zu hören.

    THELONICA#10 Da habe ich nichts gegen. Wieder reif, und es hat eine Tiefe, die sich einem nicht automatisch erschliesst. Nicht aufdringlich. Das können eigentlich nur Musiker die schon gelebt haben richtig gut.

    Das erachte ich für ein schönes Kompliment, gerade weil die (Lead-)Musiker am Anfang ihrer Karriere standen.

    THELONICA#11 Perfektion – das ist sicherlich keine Routine-Session, die wir da zu hören bekommen. Post-Bop wohl, aber mit der Betonung auf Bop, und vielleicht ein wenig zu straff arrangiert.

    Post-Bop, genau. Bei der Routine wäre ich mir gar nicht mal so sicher und in punkto straffes Arrangement stimme ich Dir absolut zu.

    THELONICA#12 Ich muss genauer hinhören, denn harmlos ist das sicherlich nicht. Solo Piano wird doch sehr unterschätzt, manche haben da auch übertrieben hohe Erwartungen…
    Zwar passiert hier nicht so viel, aber es wird auch nichts verkitscht. Keith Jarrett-Fans schütteln wahrscheinlich den Kopf, obwohl…

    (Die begleitenden Musiker hatte ich die ersten Male überhört, deswegen das mit dem Solo Piano. Ich dachte das „Rauschen“ kommt von der LP, es sind aber doch die Besen des Drummers. Tja, meine Konzentration lässt manchmal nach)

    Diese Einschätzung teile ich, da ich auch nicht finde, dass das harmlos ist. Aber es ist doch etwas ganz anderes, als #1, auch wenn eine Nähe vorhanden ist.

    THELONICA#13 Der Trompeter phrasiert toll, aber ich werde trotzdem nicht richtig warm mit dem Track. Das Ende ist toll, besonders das Zusammenspiel. Am Ende stimmt die Harmonie, die ich vorher ziemlich vermisst habe.

    Woran machst Du das fest, dass die Harmonie nicht von Anfang an da ist? Mich lullt das hintergründige Zusammenspiel und der etwas mystisch angehauchte Groove sofort ein und lässt mich bis zum Schluss nicht mehr los.

    THELONICA#14 Lateef? Gefällt mir sehr gut.

    Lateef ist das nicht, aber dass Du das so hörst, finde ich sehr spannend.

    THELONICA#15 Thad Jones, nicht? Das ist sehr gut, aber ich mag erstmal nicht mehr so viel schreiben, gerade weil diese Bfts ziemlich fordern.

    Hui, Thad Jones als Referenz ist toll, gerade da ich Jones als ziemlich schwergeichtigen Trompeter schätze. Beide haben auch mal miteinander gespielt. Meine allererste Idee war der frühere Miles Davis, davon bin ich wieder ein bißchen weggekommen und nähere mich gerade wieder etwas an.

    THELONICA#16 Die Version von Nina Simone würde ich mir wohl auch nicht gerne anhören wollen. Dusty Springfield schätze ich ja auch nicht so. Die masochistische Note von diesem Song mochte ich wirklich noch nie besonders.

    Ja, das masochistische ist hier sehr stark repräsentiert. Bei anderen Stücken hält sich die Dame aber mehr zurück. Trotzdem gefällt mir gerade diese hundertprozentige Identifizierung mit dem Song sehr gut.

    Magst Du Nina Simone nicht?

    --

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    katharsis

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    So, wieder ein bißchen etwas abgearbeitet :lol:.
    Vielen Dank für eure Beteiligung, ich habe die Ausführungen mit großem Interesse und ebenso großer Freude gelesen.

    Ich würde mich allerdings freuen, wenn es noch weitere Eindrücke geben würde. Es ist jedenfalls vollkommen in Ordnung, sich Zeit dafür zu nehmen.

    --

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    gypsy-tail-wind
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    Also Jamal ist das in #1 bestimmt nicht! Oder sonst einer mit Gewichten an den Händen und im Hirn! (Und nein, das ist nicht despektierlich gegenüber dem Herrn in #1 gemeint.)

    Und dann möchte ich der Vollständigkeit halber einfach noch anfügen: Hardbop kann gar nicht besser gemacht sein als von den Adderleys! :-)

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    katharsis

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    gypsy tail windAlso Jamal ist das in #1 bestimmt nicht! Oder sonst einer mit Gewichten an den Händen und im Hirn! (Und nein, das ist nicht despektierlich gegenüber dem Herrn in #1 gemeint.)

    Und dann möchte ich der Vollständigkeit halber einfach noch anfügen: Hardbop kann gar nicht besser gemacht sein als von den Adderleys! :-)

    Nein, Jamal ist das nicht, aber abwegig ist diese Spur auch nicht. Ansonsten würde ich den Satz eher despektierlich Jamal gegenüber auffassen. ;-)

    Auch da stimme ich mit Dir überein, wenngleich der Hardbop dadurch oft sehr…determiniert ist. Es gibt nicht selten Tage, an denen ich mich durch die Emarcy-Small-Group-Sessions von Cannonball fast quälen muss.

    Danke für Deine obigen Ergänzungen übrigens!!

    --

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    #8128895  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die EmArcy Sessions meine ich auch nicht. Die sind mittelprächtig, wenn die Band auch sehr tight ist. Ich meine eher das Quintett mit Victor Feldman (auch mit Timmons, die eine Session mit Barry Harris ist in Ordnung aber mehr wegen Cannonball, Harris passt nicht wirklich) und besonders dann das Sextett mit Latee und Zawinul. Die Musik klingt oft sehr einfach – ach, schon wieder so eine Groove-Nummer, mag man sich denken – aber sie auf dem Niveau zu spielen und so leicht scheinen zu lassen ist eben die grosse Kunst von Adderley und seiner Band (mit dabei immer Sam Jones/Louis Hayes).

    Zu #1 nochmal: was ich sagen wollte ist: Jamal hat einen unendlich leichteren Touch als der Pianist, den wir da hören. Wenn, dann eher despektierlich gegenüber dem Herrn in #1, aber auch das macht weiter nichts, denn Jamal war eben auch einzigartig und unvergleichlich (und hat seinen Touch schon lange verloren bzw. durch eine andere, vier schwererer Spielweise, ersetzt – die gefällt mir zwar noch immer, aber sie ist bei weitem nicht mehr so besonders wie jene zu seinen Anfangszeiten… am allerbesten – auch @thelonica – sind wohl die Sachen auf der CD „The Legendary Okeh & Epic Recordings“, „Chamber Music of the New Jazz“ und die ersten Argo-Alben, anfangs im Trio mit Ray Crawford an der Gitarre, dann im klassischen Trio mit Israel Crosby und Vernell Fournier).
    Ergänzend noch, weil mein erster Kommentar dazu missverständlich war: ich wollte sagen: ich kenne vermutlich die Komposition, nicht diese Aufnahme/Version.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    thelonica

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    katharsis
    Das kann ich gut verstehen, aber mich verwundert, dass Dir dann ausgerechnet der Pianist gefällt, den ich wesentlich für die ‚Polierung‘ verantwortlich mache.

    Etwas reduzierter, ohne Sax und Gitarre also, könnte ich mich dafür schon erwärmen. Das sehe ich genau umgekehrt, weil das Tenorsaxophon mich eher nicht erreicht, der Pianist dagegen schon.

    katharsis
    Es würde mich verwundern, wenn Du den Tenoristen nicht kennen würdest. Hör‘ doch deswegen und auch sonst noch einmal genauer hin. Kelly ist es tatsächlich nicht, aber woran machst Du das fest?

    Nebenbei habe ich auch gegoogelt und gesucht, deswegen. Seltene Platte, seltene CD.

    katharsis
    Nennst Du die Adderley’s weil Du sie als Vorzeige-Hardbopper nicht magst, oder weil die Leute hier das besser machen, oder warum? Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich um zwei Saxophonisten. Schade, dass Dir ausgerechnet der Erste nicht gefällt.

    Bei Gelegenheit würde ich mir diese Platte einfach mal zulegen, wenn es dazu kommt. Nee, die Adderleys sind schon toll, aber ich bevorzuge die frühen Sachen und die zahlreichen Nebenprojekte der beiden. Barry Harris ist ja bei denen ausgestiegen, weil er mit den Hits nichts zu tun haben wollte.

    katharsis
    Eigenwillig ist das, ja. Dein Hinweis auf die Stärke der linken Hand gefällt mir sehr gut. Ordnest Du sie einfach als kraftvoll ein, oder ‚hörst‘ Du mehr?

    Ich habe selber mal gespielt, auch so Figuren in den tieferen Registern. Beim Boogie Woogie/Blues gibt es manchmal ähnliche Figuren. Diese Figuren, die der Pianist spielt, sind sehr schwer zu spielen. Nichts für Anfänger. Aber er macht noch mehr.

    katharsis
    Mir hat auch immer gefallen, dass dieser Musiker eine tolle Technik hat, die ihm so ziemlich alles erlaubt, ohne dabei kopieren zu müssen. Den Vergleich mit Clifford Jordan finde ich sehr spannend, da ich diesen nie gezogen hätte. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto besser passt gerade der späte Jordan. Beide Musiker entstammen dem selben Jahrzehnt, haben sich aber vollkommen unabhängig voneinander sozialisiert.
    Wie kommst Du eigentlich auf Frank Foster?

    Da hört man viel Rhythm and Blues raus, aber wer könnte das wohl sein?
    Wie komme ich auf Foster? Keine Ahnung! Aber wenn man mal Free Jazzer ausklammert, die restlichen Tenoristen durchgeht, dann bleiben nicht mehr so viele. Joe Henderson, nope. George Coleman? George Adams? Wer hat solch eine heftige Power?

    katharsis
    ‚Machen alles richtig‘ hört sich für mich erst einmal verhalten an. Ist das auch so gemeint? Mir gefällt darüber hinaus das Album sehr gut und ich halte es für ein verlorengegangenes Album eines tollen Trompeters, der sich einer wunderbaren Band bedienen durfte.

    Da müsste man mehr hören können. Wir hören Musik anscheinend sehr unterschiedlich, bewerten auch verschieden. Ich finde den Track allerdings sehr gut, es bleibt aber noch das Fragezeichen, wen hören wir da eigentlich?

    katharsis
    Schade. Interessant finde ich jedoch, dass Du die Komposition lobend erwähnst, denn die stand quasi im Mittelpunkt der Aufnahme.
    Den Pianisten gibt es durchaus im Trio zu hören.

    Ja, ich mag es manchmal etwas reduzierter. Die Komposition ist hier sehr typisch und originell, was gut ist. Da höre ich durchaus den Anschluss zu anderen Komponisten (Redd, Sonny Clark, McLean usw.).

    katharsisWoran machst Du das fest, dass die Harmonie nicht von Anfang an da ist? Mich lullt das hintergründige Zusammenspiel und der etwas mystisch angehauchte Groove sofort ein und lässt mich bis zum Schluss nicht mehr los.

    Der Anfang ist mir etwas zu hart, und nur der Trompeter hält eigentlich mit seinem Ton dagegen, indem er am Ende „butterweich“ die Sache zu Ende bringt.

    katharsis
    Lateef ist das nicht, aber dass Du das so hörst, finde ich sehr spannend.

    Lateef hat ähnliche Themen gespielt, aber auf der Oboe. Die Rhythmusgruppe ist natürlich wunderbar. Ist das vielleicht sogar Rolf Kühn an der Klarinette?

    katharsis
    Ja, das masochistische ist hier sehr stark repräsentiert. Bei anderen Stücken hält sich die Dame aber mehr zurück. Trotzdem gefällt mir gerade diese hundertprozentige Identifizierung mit dem Song sehr gut.
    Magst Du Nina Simone nicht?

    Jeff Buckley hat den Song auch noch gesungen. Nach den ganzen Instrumentalstücken wirkt das auf mich wie ein Bruch. Hundertprozentige Identifizierung ist oft auch ein wenig Manipulation. Das tut der Musik nicht immer gut, sage ich. Mit Nina Simone werde ich nicht richtig warm, aber das macht ja nichts.

    Ich freue mich jedenfalls auf die Auflösungen!

    --

    #8128899  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

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    gypsy tail windDie EmArcy Sessions meine ich auch nicht. Die sind mittelprächtig, wenn die Band auch sehr tight ist. Ich meine eher das Quintett mit Victor Feldman (auch mit Timmons, die eine Session mit Barry Harris ist in Ordnung aber mehr wegen Cannonball, Harris passt nicht wirklich) und besonders dann das Sextett mit Latee und Zawinul. Die Musik klingt oft sehr einfach – ach, schon wieder so eine Groove-Nummer, mag man sich denken – aber sie auf dem Niveau zu spielen und so leicht scheinen zu lassen ist eben die grosse Kunst von Adderley und seiner Band (mit dabei immer Sam Jones/Louis Hayes).

    Da sind wir uns dann einig. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob nicht gerade die Emarcy-Sessions den klassischen Adderley-Hardbop repräsentieren, während die späteren Aufnahmen schon etwas auseinanderdriften und mehr dem Soul Jazz zugewandt sind. Gerade Lateef und Zawinul tragen dazu bei, dass die Musik sich schrittweise von dem weg bewegt, was zur gleichen Zeit bei Labels wie Blue Note als Hardbop en vogue war. Das bedeutet für mich nicht, dass die Musik leicht oder oberflächlich ist, man merkt schon sehr, dass da Feuer und Komplexität dabei ist. Trotzdem hat Adderley für mich nie das erreicht, was er versprochen hat. Ich kann das schlecht greifen, aber vielleicht sind die Musiker, die er um sich versammelt hat, zu individuell, um auf lange Sicht zusammen zu funktionieren? Adderley als Musiker mag ich gerne, aber mit seinen Einspielungen werde ich nur bedingt warm. Allerdings gibt es da auch noch ein bißchen was zu entdecken.

    gypsy tail windZu #1 nochmal: was ich sagen wollte ist: Jamal hat einen unendlich leichteren Touch als der Pianist, den wir da hören. Wenn, dann eher despektierlich gegenüber dem Herrn in #1, aber auch das macht weiter nichts, denn Jamal war eben auch einzigartig und unvergleichlich (und hat seinen Touch schon lange verloren bzw. durch eine andere, vier schwererer Spielweise, ersetzt – die gefällt mir zwar noch immer, aber sie ist bei weitem nicht mehr so besonders wie jene zu seinen Anfangszeiten… am allerbesten – auch @thelonica – sind wohl die Sachen auf der CD „The Legendary Okeh & Epic Recordings“, „Chamber Music of the New Jazz“ und die ersten Argo-Alben, anfangs im Trio mit Ray Crawford an der Gitarre, dann im klassischen Trio mit Israel Crosby und Vernell Fournier).
    Ergänzend noch, weil mein erster Kommentar dazu missverständlich war: ich wollte sagen: ich kenne vermutlich die Komposition, nicht diese Aufnahme/Version.

    Ich hatte Dich schon richtig verstanden, dass Du niemanden beleidigen wolltest. Vielmehr fand‘ ich die Bemerkung ‚Schwere Gewichte an Händen und Gehirn‘ nicht sehr schmeichelhaft – aber ich weiß, was Du damit meintest!
    Übrigens wollte ich auch nicht festhalten, dass beide Pianisten ähnlich sind, obwohl es kleinere Verbindungen gibt.
    Über die Komposition kann ich recht wenig sagen, da der Komponist nicht der Pianist ist und ich auch sonst nichts über ersteren recherchieren konnte.

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #8128901  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

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    THELONICA
    Nebenbei habe ich auch gegoogelt und gesucht, deswegen. Seltene Platte, seltene CD.

    Bei Gelegenheit würde ich mir diese Platte einfach mal zulegen, wenn es dazu kommt. Nee, die Adderleys sind schon toll, aber ich bevorzuge die frühen Sachen und die zahlreichen Nebenprojekte der beiden. Barry Harris ist ja bei denen ausgestiegen, weil er mit den Hits nichts zu tun haben wollte.

    Da hört man viel Rhythm and Blues raus, aber wer könnte das wohl sein?
    Wie komme ich auf Foster? Keine Ahnung! Aber wenn man mal Free Jazzer ausklammert, die restlichen Tenoristen durchgeht, dann bleiben nicht mehr so viele. Joe Henderson, nope. George Coleman? George Adams? Wer hat solch eine heftige Power?

    Da müsste man mehr hören können. Wir hören Musik anscheinend sehr unterschiedlich, bewerten auch verschieden. Ich finde den Track allerdings sehr gut, es bleibt aber noch das Fragezeichen, wen hören wir da eigentlich?

    Lateef hat ähnliche Themen gespielt, aber auf der Oboe. Die Rhythmusgruppe ist natürlich wunderbar. Ist das vielleicht sogar Rolf Kühn an der Klarinette?

    Jeff Buckley hat den Song auch noch gesungen. Nach den ganzen Instrumentalstücken wirkt das auf mich wie ein Bruch. Hundertprozentige Identifizierung ist oft auch ein wenig Manipulation. Das tut der Musik nicht immer gut, sage ich. Mit Nina Simone werde ich nicht richtig warm, aber das macht ja nichts.

    Ich freue mich jedenfalls auf die Auflösungen!

    Zu 1: Lese ich das so, dass Du das Stück herausgefunden hast?

    Zu 2: Das geht mir ähnlich. Ich mag die Adderleys sehr, wenn sie ihre Finger im Spiel haben. Cannonball als Leader hat mich dagegen nur selten wirklich begeister, was ich irgendwie nicht ihm zuschreiben möchte, sondern den Bands, Arrangements, usw. Nat dagegen gefällt mir meist richtig gut und ich finde es sehr schade, dass er recht früh im Schatten des Bruders stand. Sofern man den Vergleich überhaupt ziehen kann, ist Cannonball vielleicht der profundere Musiker, aber ich hätte mir eher gewünscht, dass Nat im Rampenlicht stünde.
    Auf jeden Fall lohnen die Aufnahmen der hier vorgestellten Band aus unterschiedlichen Gründen, aber wo Licht ist, ist auch Schatten.

    Zu 3: Weiter so. Der Lösungsweg ist gut, allerdings steht der hier gesuchte Musiker nicht im Dunstkreis der genannten Kollegen.

    Zu 4: Das finde ich interessant. Warum glaubst Du, dass wir Musik unterschiedlich hören? Und auf was genau beziehst Du Dich mit „wen hören wir da eigentlich“? Auf die profane Auflösung?

    Zu 5: Für Lateef ist mir das eindeutig zu geordnet, zu brav. Rolf Kühn finde ich da schon passender, irgendwie.

    Zu 6: Das kann ich in Bezug auf dieses Stück nicht teilen, stimme Dir sonst aber zu. Gerade im Jazz-Gesang wirkt für mich die emotionale Beteiligung zu oft aufgesetzt und unemotional. Das hat aber auch viel mit der Stimme zu tun, die manchmal gar nicht so eingesetzt werden kann, dass sie passt.

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #8128903  | PERMALINK

    thelonica

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    Das könnte Ramsey Lewis sein (#1). Typischer Sound des Trios, auch wie das Stück zu Ende gebracht wird. Ich müsste mal schauen, ob ich den Track selber habe.
    Nee, ich habe nur Aufnahmen ab 1964.

    Zum Musikhören: Wir achten beide auf ganz unterschiedliche Feinheiten, unterschiedlich intensiv. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, einige sogar.

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    #8128905  | PERMALINK

    vorgarten

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    dann gehe ich mal in die 2. runde. manches hat sich mittlerweile als richtiger ohrenwurm entwickelt. vor allem 3, 6, 7, 8, 14 und 16 finde ich richtig toll (3 wächst und wächst…).

    #1 diese ersten akkorde sind toll, sehr vielschichtig… wenn das jemand älteres sein soll als ray bryant, fiele mir billy taylor ein, der ja einen schönen hang zum latin hatte. ich mag mich aber gerade nicht durch die unendlich vielen trio-einspielungen von ihm durchwühlen.

    #2 das macht mich echt verrückt, ich glaube, den saxophonsound zu kennen, komme aber nicht darauf. mit r&b-musikern kenne ich mich aber eigentlich überhaupt nicht aus. das solo gefällt mir aber nach wie vor sehr gut.

    #3 großartig, wie der pianist unter dem thema in einem anderen metrum spielt… sehr abwechslungsreiches, dabei kurzes stück, in dem sich die beiden hauptsolisten wirklich einen wettkampf in subtilität liefern…

    #5 habe ich ja, von gypsys hinweis ausgehend, mittlerweile herausgefunden (LINK). leider hat sich dabei das, was ich ursprünglich spannend daran fand, verloren – dass da jemand in einem solo immer mehr über sich hinauswächst. aber das konstante repetetive treiben der rhythm section finde ich immer noch toll.

    #6 hier hast du vom „highlight dieser band“ gesprochen (was ich gerne glaube). verstehe ich dich richtig, dass das ein kontinuierlich zusammenarbeitendes quintett war? sind das europäer?

    #7 hier tippe ich auch noch schwelgerisch im dunklen. an post-bop/prä-free-saxern fallen mir noch griffin und rouse ein, aber das passt nicht. mich fasziniert dieser gleichbleibende biss, dahinter steckt kraft und etwas, was über das reine playing hinausgeht.

    #8 wirklich ein perfektes arrangement. beim vibrato des trompeters höre ich ähnlichkeiten zu byrd, aber der ist in den höhen strahlender, weniger luftig. und alles andere als ein „vergessenes talent“. darauf werde ich also nie kommen.

    zum 2. teil später. ich fänd es ja toll, wenn sich noch mehr leute hier beteiligen würden.

    --

    #8128907  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

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    vorgarten
    #5 habe ich ja, von gypsys hinweis ausgehend, mittlerweile herausgefunden (LINK). leider hat sich dabei das, was ich ursprünglich spannend daran fand, verloren – dass da jemand in einem solo immer mehr über sich hinauswächst. aber das konstante repetetive treiben der rhythm section finde ich immer noch toll.

    #7 hier tippe ich auch noch schwelgerisch im dunklen. an post-bop/prä-free-saxern fallen mir noch griffin und rouse ein, aber das passt nicht. mich fasziniert dieser gleichbleibende biss, dahinter steckt kraft und etwas, was über das reine playing hinausgeht.

    #5 Oh, Kenny Barron ist also der Pianist. Seine 3. Aufnahmesession war das wohl, er war 19 Jahre alt. „Bill’s Boogie“ also.

    #7 Griffin hatte definitiv genau dieses Feuer in den ersten Jahren, aber sein Stil war natürlich noch anders. John Gilmore kann es eigentlich nicht sein, Billy Harper ist zu jung, John Handy am Tenor kann ich mir auch nicht vorstellen und Andrew White passt auch nicht. Joe Farrell kann ich mir nur schwer vorstellen.

    vorgarten
    #1 diese ersten akkorde sind toll, sehr vielschichtig… wenn das jemand älteres sein soll als ray bryant, fiele mir billy taylor ein, der ja einen schönen hang zum latin hatte. ich mag mich aber gerade nicht durch die unendlich vielen trio-einspielungen von ihm durchwühlen.

    Und Taylor war ein Einfluss für Jamal, was nicht einmal Gypsy abstreiten würde. Wegen dem Sound würde ich sagen, dass es sich um eine Argo-Session handelt. Ramsey Lewis wurde von Jamal beeinflusst, er hat sogar seine Kompositionen gespielt.

    #4 habe ich jetzt herausbekommen, und es ist klar wer da hintersteckt. Der Player hat mir dabei geholfen. Die Typen waren verdammt jung. Das erste Solo erinnert mich etwas an Passagen aus der tollen „The Sound of the Wide Open Spaces“. Das gefällt mir jetzt schon besser. Aber dieser „Bruch“ nach der knappen Vorstellung des Themas ist hart.

    --

    #8128909  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenich fänd es ja toll, wenn sich noch mehr leute hier beteiligen würden.

    Gebt mir noch 2-3 Tage und ich gebe meinen mehr oder weniger qualifizierten Senf auch noch dazu. Habe zwar nichts rausgefunden, aber man kann ja trotzdem darüber reden.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8128911  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @thelonica (#1): Billy Taylor kenn ich nur wenig – hab mich nie recht gepackt, ist immer in Ordnung, wenn er auftaucht, aber selten viel mehr.

    @thelonica (#2): Was Barry Harris bei den Adderleys betrifft: find ich eine sehr seltsame Formulierung! So hab ich das noch nie gehört. Es liegt für mich allerdings absolut auf der Hand, dass Harris als orthodoxester aller orthodoxen Bebopper mit der Musik der Adderleys nicht kompatibel war (dass er auf „The Sidewinder“ funktioniert ist ja auch eher eine Überraschung).
    Und wieder einmal: das ist überhaupt nicht wertend gemeint.

    @vorgarten: :bier: zu #5 – wär ich wohl nur durch gezieltes Raten noch drauf gekommen. Die Scheibe kenne ich leider bisher nicht, von Barron überhaupt nur weniges (hab ihn aber auch schon für künftige BFTs im Hinterkopf gehabt).

    --

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