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gypsy tail wind#1 – das Stück kenne ich… könnte von Dizzy sein, der gelassene aber doch treibende Latin-Beat, dazu die melancholische Linie. Sehr schön! Versetzt mich sofort in eine nachdenkliche Stimmung und nimmt mich mit auf eine Reise in eine vergangene Zeit… Ray Bryant kam mir spontan in den Sinn beim ersten Hören, und ich bleibe dabei, soweit ich seine Musik kenne, würde das gut passen. Auf jeden Fall ein Pianist, der sich zu gleichen Teilen beim alten wie im modernen Piano bedient, sich mit Blues auskennt aber auch Bop kann. Sehr toller Opener!
Also. Um Ray Bryant handelt es sich hier nicht, den kenne ich selbst zu wenig, um Referenzen entdecken zu können. Der Spieler hier ist etwas älter und kommt aus einer anderen Ecke und hat sich auch in anderen Bands herumgetrieben. Er ist auch nie zu den Ehren gekommen, die ihm vielleicht zugestanden hätten. Dagegen können die beiden Begleiter auf eine ganz solide Karriere zurückblicken. Jedenfalls freut es mich sehr, dass auch Du daran Gefallen findest, da ich diese Mischung aus tiefem Groove und leichtfüßigen Einfällen sehr schätze!
gypsy tail wind#2 – Auch das klingt nach einem vertrauten Stück… der Tenorsaxer ist ein Pres-Mann mit etwas mehr Kanten im Ton, erinnert manchmal an Getz (ca. 1956/57), manchmal aber auch ein wenig an Rollins oder Stitt, wenn er am Tenor (auch ca. 1956/57 oder etwas später) richtig Druck macht. Kein grosses Solo, eher eine Ansammlung kleiner Ideen und einiger Klischees, aber es macht verdammt Spass und klingt toll! Der Gitarrist hat einen schönen Sound (leidet aber viel stärker unter den Defiziten des Sounds). Piano ist mir etwas zu harmlos, bleibt auch in der Begleitung viel zu stark in diesem einen Lick, dem einen Groove. Ich hab das Gefühl, ich müsste diese Aufnahme erkennen! Sie stammt nicht zufällig aus Frankreich und der junge, bleiche Saxer trägt eine grosse schwarzumrandete Brille?
Schön, dass Du das doch etwas kantige im Ton hervorhebst. Das war ein Grund, warum ich das Stück gewählt habe, da es trotz des Bossas eine gewisse Schärfe hat, die mir bei einigen anderen Bossa-Experimenten verlorengeht. Trotz dessen ist das Stück natürlich weit davon entfernt, wirklich authentisch zu sein und ich behaupte auch, dass eine andere Rhythmsection ein anderes Ergebnis erzielt hätte. Daher steht für mich hauptsächlich der Tenorist im Vordergrund, der – auch das kann man schön hören – mir Rhythm and Blues aufgewachsen ist, aber auch den Bebop absorbiert hat. Getz und Rollins sind Bezugspunkte, die mir sehr gut gefallen – aber vielleicht ein bißchen zu viel der Ehre sind?! Gerade der spätere Orgel-Stitt passt aber ganz gut.
gypsy tail wind#3 – Und noch ein Latin-Groove… und mehr samtverhangenes Tenor, sehr schön, wie er in die tiefe Lage geht, dann kurz ausbricht, bevor das Piano übernimmt. Der Pianist macht mehr als im vorangegangenen Track, sein Anschlag ist knackiger, klarer. Und dann geht der Saxer ab in straightem 4/4 – sehr toll! Und das klingt alles enorm vertraut! Zweite Runde des Pianisten, dann zurück zum Latin-Groove für ein kurzes Bass-Solo, Thema, Fade und weg – sehr schön!
Es wundert mich nicht, dass Dir das vertraut vorkommt, auch wenn Du vielleicht gerade diese Session nicht kennst.
gypsy tail wind#4 – Ein Amen-Groove mit walkender Bridge… Jazz Messengers, Adderley, Timmons-Territorium. Schön, wie der Tenorsaxer mit diesen Schreien ins Solo steigt, dann diese Linien, Treppen. Basic aber irgendwie auch raffiniert. Dann wieder nach oben mit Schreien, ein bisschen altmodisches Gestotter, derweil der Drummer die Snare scheppern lässt… toll! Hab auch hier das Gefühl, ich müsste die Leute kennen. Könnte ein Chicago-Tenor sein? Der Trompeter ist toll, sehr schön seine erste Bridge, in der er beinah den Faden verliert, sein Ton lyrisch, seine Linien etwas wacklig und verspielt – so muss es sein, nicht dieses Geprotze! Und dann diese rhythmischen Figuren in den letzten acht Takten, bevor der Tenor wieder übernimmt.
Das ist nur ein Tenor, ja? Und er ist wohl mit den zwei Soli auch der Leader? Sehr toll! Hier dachte ich übrigens mal ganz kurz an Lee Morgan, glaub ich aber mittlerweile nicht mehr, dass er’s ist… hab die Turrentine-Aufna
Tolle Beschreibung. Trifft genau die Art von Hardbop, die ich sehr gerne mag. Solides Thema, gute Soli und irgendwie doch ein bißchen raffinierter, als man im ersten Moment denken mag. Auch die Bezugspunkte sind gut gewählt, besonders Lee Morgan. Die Musiker dieser Aufnahme kennen sich alle recht gut, spielen hier aber zum ersten Mal eine gemeinsame Session ein. Gerade der Trompeter steht hier am Anfang seiner noch langen Karriere, zeigt sich hier aber von seiner besten Seite. Er ist auch derjenige, der den größten Bekanntheitsgrad erreichen konnte, während der Tenorist (nicht Chicago) in bestimmten Kreisen die höchste Reputation genießt. Auch wenn er nicht der Leader ist, bestimmt er doch stark die Musik der Session. Und da Du direkt fragst, nach dem Trompeter dürfte ein Altsaxer zu hören sein.
gypsy tail wind#5 – Der Groove klingt ein wenig nach Mingus (ein Stück von „Ah Um“ glaub ich?). Das Stück fängt viel zu schnell an, wird nach dem hektischen Intro der Rhythmusgruppe aber rasch langsamer und als der Tenorsaxer sein Solo beginnt hat sich der Beat einigermassen gefestigt. Bei diesem Stück dachte ich mal an Booker Ervin, halte das noch nicht für ausgeschlossen, aber für eine etwas uninspirierte Performance, falls er’s ist. Der Ton hat allerdings nicht die Intensität, die Ervins meistens hatte – aber eine Phrase wie bei 4:10 erinnert schon stark an ihn! Auch dünkt mich, der Groove der Rhythmusgruppe geht mit der Zeit etwas auseinander, ist nicht so richtig sauber. Da wäre wohl ein weiterer Take vonnöten gewesen. Ach ja, ein beinah „Summertime“-Zitat gibt’s im Tenorsolo auch noch
Nicht falsch verstehen: es ist gut, aber es ist weit davon entfernt perfekt zu sein, und ich hab das Gefühl, die hätten das besser gekonnt!
Es ist sehr gut möglich, dass der Komponist sich einiges bei Mingus abgekuckt hat. Deine Analyse ist sehr treffend und beschreibt den Reiz der Platte, da es sich um eine Blowing Session handelt und bei etwas mehr Sorgfalt wäre vielleicht wirklich eine großartige Platte entstanden. Allerdings ist das hier gewählte Stück wirklich das unperfekteste der ganzen Aufnahme, besitzt aber deswegen auch einen besonderen Charme für mich.
gypsy tail wind#6 – Das hier ist irr! Gefilte Fisch für mich bitte! Und dann noch eine Überdosis Rahsaan obenrein! Umwerfend, und das kenn ich nun fast sicher nicht. Das Sopran ist irr, ich hab’s oben „umgestülpten Bechet“ genannt, besser kann ich’s auch jetzt nicht sagen. Irr das „Fascinatin‘ Rhythm“-Zitat (bei 1:34), irr der Schepper-Beat des Drummers – die Snare wirkt immer leicht daneben, aber mit Hi-Hat und Ride ist er voll da, mit der Bass-Drum lässt er bombs fallen wie ein… Irrer, genau! Und der Bass gibt Vollgas, mit riesigem Sound. Sehr schön auch das Ensemble-Spiel mit der Trompete und den arrangierten Drum-Parts… Da bin ich am Ende selbst beim Hören völlig ausser Atem!
Das hatte ich oben schon erwähnt, dass mir das irr-jiddische sehr gut an Deiner Beschreibung gefallen hat, auch wenn die Jungs damit gar nichts zu tun haben. Klar ist, dass der Saxophonist (hörst Du ihn immer noch als Sopransaxer?) die Musik dominiert und die Richtung vorgibt. Er ist sicherlich ein Coltrane-und-Dolphy-Apologet und hat sich auch zukünftig viel mit Coltranes Musik beschäftigt. Mich fasziniert aber besonders, dass er hier (wie alle anderen Musiker auch) am Anfang seiner Karriere steht. Mir gefällt nicht nur die rohe Kraft und die Spielfreude, die man direkt hört, sondern das etwas hintergründig-intellektuelle, das der Musik beihaftet.
gypsy tail wind#7 – Hier find’s ichs mit dem übersteuerten Sax schwer, was zu sagen. Klingt als wäre ein Kompressor drangehängt. Irgendwie ging hier wohl beim Transfer einiges schief, auch mit dem ganzen Rauschen ums Piano und die Becken des Schlagzeugs. Aber das Tenorsolo ist fraglos grosse Klasse! Erinnert mich passagenweise auch wieder etwas an Booker Ervin, aber es fehlen auch hier diese grossen Bögen, die er immer wieder aufbaute und mit denen er über lange Zeiträume Spannung aufbauen konnte. Das Bass-Solo gefällt mir ebenfalls sehr gut, wie er mit dem Beat spielt, scheinbar das Tempo verlangsamt, ein paar Doppelgriffe einstreut, den Bass schnarren lässt… das hier ist eine der Aufnahmen, die ich eher Mitte der 60er einordnen würde (die vorangegangenen etwas früher, aber ich kann mich irren und will mich da keinesfalls festlegen!)
Ach, das ist eine Live-Aufnahme? Dann ist Dein Transfer vielleicht gar nicht an so vielem Schuld?
Hier ist die Qualität wohl wirklich mit am schlechtesten, was aber – wie Du selber festgestellt hast – daran liegt, dass es sich um eine Liveaufnahme handelte. Booker Ervin gefällt mir ganz gut, da es den Musik in eine etwas andere Richtung rückt und vom manchmal müßigen Coltrane-Vergleich abbringt. Trotzdem handelt es sich nicht um einen Texas Tenor. Mitte der 60er stimmt auch nicht, eher später.
gypsy tail wind#8 – Gestrichener Bass, einsame aber sehr warme Trompete, Gegenmelodie eines verhangenen Tenorsaxophons… wunderbar! Ein Moment der Entspannung, der sich aber als spannender entpuppt als manche der treibenden Performances davor. Die Trompete klingt wunderbar, auch als das Tempo anzieht und die Rhythmusgruppe einkickt. Ein paar der Läufe (etwa um 2:23) klingen recht abenteuerlich, Dizzy und Thad Jones lassen grüssen. Aber das sind sie nicht. Das Tenor ist entspannt und auf den Punkt – sehr toll wie die Rhythmusgruppe am Ende in eine Art Pedal Point fällt und dann einen kurzen Break lässt. Das Piano ist eher unspektakulär aber sehr elegant und mit schönem Ton gespielt.
Dem kann ich erst einmal nichts hinzufügen, außer einem Danke, da dieses hier das vielleicht persönlichste Stück ist und es mich freut, dass es gute Resonanz findet. Leider mehr als vergessen, dabei steckt in diesen Sessions mehr Arbeit als in so manchen auf Blue Note.
gypsy tail wind#9 – Der spanish tinge… eigenartiges Stück – mit dem hübschen Arrangement und der Gitarre fällt das ein wenig aus dem Rahmen. Schade, dass die Lautstärke irgendwie kreist… interessant auf jeden Fall! Klingt leicht spanisch – die Tonleiter, die Gitarre, und ganz besonders diverse Läufe im Trompetensolo. Sehr toll die Passage ab 1:38 mit den Verschiebungen! Das Tenor übernimmt die Stimmung, oder eher: das Stück drückt sie den Solisten einfach auf. Würde ich gerne mehr hören, kann ich aufgrund dieses einen Tracks irgendwie nicht recht einordnen.
‚Spanish Tinge‘ finde ich sehr spannend und einerseits intuitiv richtig, andererseits ganz weit davon entfernt, richtig zu sein. Die Aufnahme ist insgesamt nicht besonders gut gelungen, so dass die dynamischen Schwächen hier umsomehr auffallen. Das was ich am Trompeter und am Saxophonisten so schätze ist, dass sie auch aus dem käsigsten Thema noch etwas irgendwie rauhes und spannendes extrahieren können, so auch hier. Es gibt noch ein paar andere Stücke, in denen das Duo das Thema einer Welle ähnlich aufnimmt und sprichwörtlich darauf reitet. Das ist nicht immer ernste Musik, aber für mich immer spannend und bereitet mir große Freude.
gypsy tail wind#10 – Und hier kommt die ersehnte Ballade… ein kurzes Trompeten-Intro und dann ein kerniges aber gepflegtes Tenor. Das Piano-Solo ist allerdings ganz gut, perlend, aber nie der Versuchung erliegend, in allzu schnelle Läufe auszubrechen. Die Balladenstimmung wird vom Piano aber leider doch etwas zu arg gestört und ist beim Wiedereinstieg des Tenorsaxers völlig vergessen, bis das Tempo etwas plötzlich wieder halbiert wird. Kein grosser Balladenkünstler (oder aber kein grosser Moment von ihm), aber ein sehr stimmungsvolles Stück. Schade, dass der Schluss abgeschnitten ist.
Das würde mich interessieren, wieso Du das Klavier-Solo als störend empfindest. Wegen des angezogenen Tempos?
Der Tenorist ist für mich noch schwer zu greifen, da er an unterschiedlichen Einspielungen beteiligt war, die irgendwie auseinander driften. Aber man kann schon sagen, dass Balladen nicht in seinem Fokus waren.
gypsy tail wind#11 – Das hier kenn ich! Und es macht mich irr, dass ich’s nich zuordnen kann! Die Besetzung mit den Vibes ist interessant und das Arrangement nutzt sie auch aus – sehr gut gemacht! Der Tenor klingt wunderbar, aber das Highlight ist das Trompetensolo! Sehr lyrisch, stimmhaft, auch in den Ausbrüchen in die hohe Lage nie übermässig virtuos. Ist das Richard Davis am Bass? Sehr toll die Stelle bei 3:32 unter den Vibes!
Vibes mit Posaune – das müsste eigentlich rauszukriegen sein, aber ich steh auf dem Schlauch… hat Bobby Hutcherson mal sowas gemacht? Die Band mit Al Grey und Billy Mitchell? Dave Burns? Ich komm einfach nicht drauf, verdammt!
Es würde mich auch sehr wundern, wenn Du das nicht kennen würdest. Die Band suggeriert wunderbar etwas, was sie nicht ist und in Relation zum Raum-Zeit-Kriterium (sorry für die kryptische Ausdrucksweise) wird auch sehr klar, warum. Richard Davis ist es jedenfalls nicht, nehme ich aber als großes Lob hin. Der Hinweis auf die Al Grey-Band ist gar nicht so weit hergeholt, da die Musik dort oft auch weniger spannend war, als sie vermuten ließ!
gypsy tail wind#12 – Hm… gepflegt, stimmungsvoll, ja. Tief? Eher nicht. Klingt mir alles etwas zu kalkuliert, zu süss. Die Akkorde und alles scheint irgendwie vorgeplant, fast wie die Adaption eines klassischen Stückes, auch der gestrichene Bass. Find ich wohl das schwächste Stück.
Da würde mich interessieren, woran Du die Tiefe festmachst. Ich gebe Dir aber Recht, dass dieses vielleicht das schwächste Stück ist, auch wenn es in meinen Augen mehr Substanz hat, als vielleicht ein anderes. Jedenfalls wollte ich dem Pianisten ein bißchen Aufmerksamkeit gönnen, da er so ziemlich aus dem Rahmen gefallen ist, obwohl er sich ein paar Meriten durchaus erworben hat.
gypsy tail wind#13 – Doch wehe, weiter gehts mit einem donnernden Latin-Beat! Sehr schön! Die Gegenmelodie der Posaune(n?), das Gerumpel der Trommeln, das kernige Tenor, die brillante Trompete zwischendurch, die sich am Ende des Themas buchstäblich freispielt, um das erste Solo zu blasen und grad mit tollen rhythmischen Passagen einsteigt. Gefällt mir sehr gut! Auch hier wieder ein leichter spanish tinge in der Trompete. Dann das Tenor… grossartig! Und sehr toll, wie der Pianist plötzlich da ist, eingreift, derweil die Drums weiter bedrohlich rollen. Die Posaune ist auch toll – von beiden hätte ich gerne mehr gehört, aber das ist schon wieder die Trompete, und die Band folgt nach und das Stück klingt aus. Wow! Davon will ich mehr!
Freut mich, denn mir gefällt das auch mit jedem Hören besser. Ich mag den direkten, offenen Zugang zu diesem Stück, bei dem gleichzeitig hintergründig einiges passiert. Leider gibt es diese Band in der Zusammenstellung nur auf einer Platte, wenngleich der Leader ähnliche Bands auf die Beine stellen konnte. Der Tenorist entspringt einer Schule, die leider immer überschattet war und man findet eigentlich kaum nähere Angaben zu ihm. Vielleicht das zweit-persönlichste Stück.
gypsy tail wind#14 – Die Klarinette klingt undendlich fein, warm und nuanciert nach dem Donner davor. Sehr toll! Die Rhythmusgruppe fällt in eine Art „All Blues“-Groove… gefällt mir enorm, auch wenn der Groove etwas gar zu catchy ist – die Klarinette ist wunderbar, absolut un-flashy, ehrlich, schnörkellos, mit luftigem, feinen Ton. Auch das Bass-Solo gefällt mir, einfach, unspektakulär, mit schönem Ton, aber zwischendurch (nach den hohen Tönen) scheint es etwas verloren, fängt sich aber rasch wieder.
Keine Ahnung, wer das sein könnte – das hier könnte sehr gut jüngeren Datums sein? Aber das Piano und das Arrangement erinnern mich an George Lewis (das Bass-Lick, das bei 2:54 zum zweiten Mal kommt, das stammt doch aus seinem Arrangement von „Django“?)
Giuffre ist wohl die offensichtlichste Assoziation, aber der ist das nicht, oder? Wäre irgendwie alles eine Spur zu plump für ihn…
Auch wenn Du es schon rausgekriegt hast, mich überrascht das ‚plump‘ etwas. Ich kenne mich mit Giuffre nicht besonders aus und auch das Arrangement ist etwas straighter als die Musiker es vermuten lassen, aber plump finde ich sehr negativ. Kannst Du das noch ein bißchen ausführen?
gypsy tail wind#15 – Das Stück kenne ich soweit ich weiss nicht, aber der Trompeter klingt sehr vertraut. Schön die flächige Präsentation des Themas, mit dem Vibrato, den eingeworfenen Läufen dazwichen – fast, wie ein Saxophonist eine Ballade spielen würde. Grossartig dann der Moment in der Bridge mit dem verhuschten Ton und der langen Pause! So macht man das! Ein kurzes Piano-Solo zur Auflockerung, sonst ist das alles Trompete (oder eher: Flügelhorn?) und wunderbar! Das Thema gefällt mir auch sehr gut, aber der Trompeter hier könnte wohl das Telefonbuch so spielen, dass ich dahinschmelzen würde!
Auch hier kann ich nichts anfügen. Gibt es Referenzen, die Dir in den Sinn gekommen sind?
gypsy tail wind#16 – „Lilac Wine“ – grossartig! Wow! Davon will ich mehr, sofort! Wer ist das denn? Das Vibrato ist mir streckenweise etwas zu ausgeprägt, aber das ist grossartig! Ist das eine Pop-Sängerin oder eine richtige Jazzerin?
Die Sängerin ist eine Jazz-Sängerin, die sich hier einer tollen Band bedienen durfte. Aber nach einer handvoll Songs war Schluss und man hat nie wieder von ihr gehört, was ich persönlich sehr tragisch finde!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III