Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
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Blitzkrieg BettinaDoch, sieht im Moment noch so aus, ich hoffe es bleibt dabei.
Ich bin da momentan auch sehr zuversichtlich.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Highlights von Rolling-Stone.de„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
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Pop neigt dazu, „zeitgemäß“ zu sein, auf der Höhe der Zeit, aktuell, auch „zeitgeistig“. Schlager neigt dazu, der Gegenwart immer einen jeweils nicht gar zu großen Tacken hinterher zu sein. Sprich: Schlager entwickelt sich in seinen Stilmitteln weiter, indem er im Pop bereits etablierte Stilmittel nachvollzieht.Ja, das scheint mir richtig, Schlager ist nicht sehr aktuell, im Gegenteil
Herr RossiWie Zappa schon sagte, zuerst war „Auf der Straße nach Süden“ (Marc Seaberg, 1978), und darin ging es nicht um Urlaub, sondern um’s Aussteigen, Hasselhoffs Version „Looking For Freedom“ kam später (1989). Produzent war in beiden Fällen Jack White. Nein, nicht der, der andere.;-) (Ich mag beide Versionen nicht.)
Ok, alles klar, das wusste ich nicht und hatte Zappas Erklärung missverstanden. Ich mag das Lied auch nicht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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coleporterIch habe stellenweise sogar schon einen gewissen Konsens ausgemacht, dass die Deutschsprachigkeit nicht unbedingt in die Definition gehört.,,.
Früher mehr als heute sprach man oft – und zwar nicht gerade bei den Schlagerfans – vom „Deutschen Schlager“, was den deutschsprachigen meinte und weder als Pleonasmus noch als Hinweis auf das Produktsland benutzt wurde. Demnach muss/te es ja wohl auch Schlager in anderen Sprachen geben. Dass heute durchweg nur noch ohne diesen Zusatz von Schlager gesprochen wird, scheint mir auch ein Erfolg derjenigen, die ihm nicht ganz unbefangen schon begrifflich den Makel deutscher Provinzialität anhaften wollen (wozu die Masse dieser Songs und die Deutschtümelei vieler Schlagerfans natürlich mächtig beigetragen hat). Warum zB nur Paolas Version von „Blue Bayou“ oder Roberto Blancos „Amarillo“ Schlager sein sollen, Linda Ronstadts oder (wie schon genannt) Tony Christies Versionen aber nicht, bleibt mir rätselhaft. Gattungsmäßig höre ich da deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
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Aber könnte es nicht sein dass dies gerade daher kommt dass das Wort Schlager ursprünglich eine Übersetzung des englischen Wortes „Hit“ war? Dass man dann auch erfolgreiche Lieder aus anderen Ländern als französischen, italienischen, amerikanischen Schlager bezeichnet hat? Rein um den Erfolg zu bezeichnen, nicht um ein bestimmtes musikalisches Genre zu bezeichnen?
Und der Begriff „Deutscher Schlager“ ist ein Relikt aus dieser Zeit?
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.coleporterOh ja! Alles, was auch nur entfernt mit dieser Insel (zumindest der Gegend um den Ballermann) oder Après-Ski zu tun hat, würde ich in fettestmöglichen Buchstaben SCHLAGER nennen. :lol:
Das hat der Schlager nicht verdient! Nennen wir es….. Schlunz.
Es ist seltsam, wir haben in den 60-ern und 70-ern unter Schlagern gelitten, hier im Süden gab es quasi KEINE Rockmusiksendung, aber trotzdem sind alle Texte unauslöschlich eingebrannt……
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreKnuffelchenWas ist den eigentlich mit dem typischen Austro-Pop. Wie z.B. Peter Cornelius „Du entschuldige i kenn Di“, Ambros „Zwicks me“, Goiserns „Hiaddamadl“ oder Fendrichs „Es lebe der Sport“. Sind das Schlager? Oder Pop mit deutschem Text?
Das waren hier zumindest Hits, jetzt kann man schon das eben gelesene „Evergreen“ dafür „beugen“.
Das sind für mich keine Schlager. Obwohl Meldodie und Text recht eingängig sind, würde ich die Stücke nicht unter Schlager, wohl aber als damaligen Hit, und als heutigen „immer wieder gern gehört“ Evergreen einsortieren.
Mick67Ich verstand Deine Aussage so, daß man Udo Jürgens nicht zum Schlager zählen kann, weil er Östereicher ist. Und das wollte mir aufgrund der gleichen Sprache nicht einleuchten, wenn man davon ausgeht, daß Schlager etwas deutsches ist.
Nachdem Udo Jürgens ja auch Österreicher, mit teilweise recht hintersinnigen Texten und nachhaltigem – von der Musik unabhängigem – Erfolg ist, wollte ich ihn ebenfalls nicht in die Schlagerecke schieben.
Entertainer gefällt mir besser.
Die einzige Gemeinsamkeit die die o.g. haben, ist Ihre Staatsbürgerschaft.--
Für mehr Rock auf Radio Stone FM: Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag 15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm YoungotisJa, Minos.
Viele Schlager der 60s waren Cover. Niemand kann auf die Idee kommen, das originale Mendocino als Schlager zu bezeichnen, die Version von Holm dagegen ist klassischer Schlager.
Oben vergisst du, dass diejenigen, die heute Heck hören etc. früher auch mal jung waren, und damals schon so eine Musik gehört haben.Der Schlager hatte in den 50s und 60s durchaus Akezptanz bei Teilen der Jugend. Sogar später noch.
Schlager als solcher ist ein deutsches Phänomen in meinen Augen. Während der Schlager der 20er Jahre noch eine gewisse Chansonhaftigkeit aufwies, wurde hierzulande damit eine Musikform etabliert, die vor allem nach dem Krieg mehr und mehr verwässerte und musikalisch immer schlechter und weniger abwechlsunsgreich wurde.
Die deutschen Schlager der damaligen Zeit resultierten teilweise aus der Operettenseligkeit, woraus ja auch einige Musikstücke zum Schlager wurden. So hat es das in anderen Ländern m.W. nicht gegeben. Weder diese heile-Welt-Operette noch die zusätzliche musikalische Verflachung.
Aber das ist alles ein weites Feld.
Die fehlende Öffnung der dt. Musik in den 30er, 40er und 50er Jahren hin zum Jazz etc. bei zusätzlichem Fehlen einer dt. traditonellen Musikkultur (es gab sie im süddt. Bereich, aber z.B. kaum im nord- oder westdt.) begünstigte die Entwicklung des Schlagers als recht eigenes dt. Gewächs, welches sicher auch Fans in anderen Teilen Europas hat (Holland, Belgien).
Die oben angesprochene musikalische „Volkstümlichkeit“ sehe ich erst neueren Datums ( in den letzten 20 Jahren vielleicht, so wie diese sich auch im Fernsehen breit gemacht hat) , würde ansonsten lieber von musikalischer Eingängigkeit sprechen.
Den Schlager musikalisch zu definieren muss schwer fallen, ich würde deshalb beim „popkommerziellen dt. Liedgut“ bleiben (natürlich ist Schlager Popmusik), ihn also aus seiner Geschichte und Herkunft heraus definiert sehen und eben nicht mit speziellen musikalischen Eigenschaften behaftet.
Internationale Titel würde ich deshalb grundsätzlich nicht Schlager nennen wollen, wohl aber mag man ihnen gern das Etikett „schlagerhaft“ anheften können.
Wenn man sich an einer musikalischen Definition abarbeiten will, so kommt meines Erachtens noch hinzu, dass man diese dann als fließend, abhängig von der Entstehungszeit, betrachten müsste. Was in den 20s Schlager war, war es in den 50s nicht. Was dort, wäre unter musikalischen Gesichtspunkten heute vielleicht Chanson.[…]
Good enough for me.
bullschuetzSchlager-Definition, Versuch
Deutschsprachiges Lied (weshalb es mit dem deutschen Wort „Schlager“ bezeichnet wird), das musikalisch wie textlich massiv auf eingeführte Versatzstücke und Bausteine zurückgreift und Innovationen in einer nachholenden Entwicklung mit einigen Jahren Verzögerung aufnimmt.
Ein Popsong lebt natürlich ebenfalls von der Verwendung gängiger Schemata, der Versuch, sie zu variieren, ohne sich ganz aus ihnen zu lösen, ist aber ausgeprägter. Motto: Mach das Gleiche, aber anders. Der Text von Lenas „Satellite“ zeigt das sehr deutlich: Klassisches Liebesthema, aber mit lackierten Zehennägeln und blauer Unterhose.
Pop neigt dazu, „zeitgemäß“ zu sein, auf der Höhe der Zeit, aktuell, auch „zeitgeistig“. Schlager neigt dazu, der Gegenwart immer einen jeweils nicht gar zu großen Tacken hinterher zu sein. Sprich: Schlager entwickelt sich in seinen Stilmitteln weiter, indem er im Pop bereits etablierte Stilmittel nachvollzieht.
Dieses Hinterherhinken halte ich auch für ein wichtiges Kennzeichen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Blitzkrieg BettinaAber könnte es nicht sein dass dies gerade daher kommt dass das Wort Schlager ursprünglich eine Übersetzung des englischen Wortes „Hit“ war? Dass man dann auch erfolgreiche Lieder aus anderen Ländern als französischen, italienischen, amerikanischen Schlager bezeichnet hat? Rein um den Erfolg zu bezeichnen, nicht um ein bestimmtes musikalisches Genre zu bezeichnen?
Und der Begriff „Deutscher Schlager“ ist ein Relikt aus dieser Zeit?
Der Begriff Schlager ist m.W. wesentlich älter als „Hit“.
Und „deutscher Schlager“ war in der Tat ein verstärkender Pleonasmus, ähnlich US-Country oder französischer Chanson oder italienische Canzone.--
FAVOURITESHabe jetzt mal ein wenig recherchiert, der Begriff soll um 1880 in Wien entstanden sein (mit Operettenbezug).
Ich zitiere mal aus dem sehr guten „Das große Schlagerbuch“ (R&B, 1978) von Monika Sperr:
„der deutsche Schlager…: ein kommerzielles musikalisches Produkt der bürgerlichen Unterhaltungsindustrie von sehr unterschiedlicher Qualität. … Der Schlager ist Teil des Stoffes, aus dem die Träume sind. Er verklärt, verkitscht, versöhnt. Nur selten lässt sich der Schlager auf das wirkliche Leben ein, noch seltener auf soziale Not und gesellschaftliche Missstände, außer in Form melancholischer Schicksalsbetrachtung, und da sind dann selbst der Schmerz und das Leid meistens schon wieder viel zu schön, um wahr zu sein. Im Schlager wird das Glück zur Pose, die Trauer zur Rührseligkeit und die Liebe zum Allheilmittel gegen alle Schrecken dieser Welt.“
Sperr siedelt das Ganze defintiv in Deutschland, nicht mal größeren deutschsprachiger Raum an. Und wagt keine musikalische Eingrenzung, sondern eine rein text- und wirkungsgeschichtliche.
Übrigens ein sehr liebevolles Buch, obwohl sie eigentlich aus der aufgeklärten, linken Ecke kommt.--
FAVOURITESDie Schwierigkeit, Schlager zu definieren, rührt schlicht auch daher, daß zu verschiedenen Zeiten unterschiedliches darunter verstanden wurde.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren es einfach die erfolgreichsten Lieder aus den Operetten der Zeit (die Verbreitung erfolgte vor der Erfindung von Schallplatte und Radio nur mündlich und über Notenausdrucke). Der erste große Multiplikator war dann der Tonfilm (z.B. „Der Kongreß tanzt“ und „Die drei von der Tankstelle“).
Was wir heute für Schlager der 20er Jahre halten, sind überwiegend Songs und Couplets aus dem Kabarett. Und die haben sich aus völlig anderen Gründen bis heute gehalten als etwa „Ganz in weiß“. Ich bezweifle auch, daß sie wirklich so erfolgreich und verbreitet waren, daß sie den Begriff „Schlager“ (abgeleitet vom Erfolg der musikalischen Darbietung) verdienen.
Aber auch damals wurden erfolgreiche internationale Lieder eingedeutscht, z.B. „Yes, wie have no bananas“, „Happy days are here again“ oder „Yes Sir, thats my baby“ als „Ausgerechnet Bananen“, „Wochenend und Sonnenschein“ und „Küß mich, Schnuckiputzi“.
Ich vermute den Beginn eines die folgenden Jahrzehnte bestimmenden Schlagerbegriffs in den 50er Jahren. Und auch da fällt es uns aus heutiger Sicht schwer, zu bestimmen, warum „Memories Are Made of This“ eine große Pop-Ballade und „Heimweh“ der Inbegriff deutschen Schlagers ist (was wohl unstrittig sein dürfte). Andererseits wurden die Erfolgslieder von Peter Kraus kaum als Schlager wahrgenommen (auch wenn der Begriff damals wohl nicht so scharf umrissen war)
Die Schlager der 70er Jahre haben vielfach eine Besonderheit, die sie (neben den meist strunzdummen Texten) für viele besonders unerträglich machen: deutschen Bigbandsound! Niemals wurden Elemente des Jazz je so grauenvoll mißbraucht worden wie zu dieser Zeit.coleporterEin Auftritt beim Grand Prix meines Erachtens aber auch. (Ohne smiley…)
„Im Wartesaal zum großen Glück“ ein Schlager? Niemals!
GefährlicheBohnenExtrabereits „Hurra die Schule brennt“ wäre für mich ein Schlager, weil das früher alle kannten und laut mitgesungen haben, wenn das lief. Kraftwerks „Transeuropa Express“ hingegen nicht.
GefährlicheBohnenFür mich ist „Die perfekte Welle“ auf jeden Fall ein Schlager – wegen der Breitenwirkung.
Ich behaupte, der Begriff „Schlager“ hat sich im Laufe der 60er Jahre deutlich vom Attribut „erfolgreich“ entfernt. Keiner würde heute zweifeln, daß es erfolglose Schlager gibt, da er damit eine bestimmte Musikrichtung (wenn vielleicht auch jeder eine etwas andere) beschreibt.
coleporterIch glaube, dass das gerade bei Hasslehoff durchaus zutrifft, weil der in Deutschland deutlich erfolgreicher war als in Amerika, wenn ich nicht irre, und daher sein späterer Output stark auf den deutschen Markt zugeschnitten war.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang ein Blick auf das Werk von Roger Whittacker zu werfen. Ich habe den Eindruck, daß sein deutschsprachiges Schaffen wesentlich schlagerhafter ist, als sein englisches (ähnliches war sicher auch bei Adamo festzustellen, da aber hauptsächlich wegen der Texte).
coleporterWieso? Gerade Leuten wie Cole Porter würde ich durchaus auch eine gewisse Schlagerhaftigkeit zusprechen – was wieder ein Beleg dafür wäre, dass das nicht per se ein negatives Etikett ist…
Sind Porters Texte nicht zu intelligent und handwerklich makellos (was bei Schlagern ja ein No-go ist. Die müssen anscheinend schlecht gereimt sein)?
KnuffelchenDas ist mir jetzt nicht so im Ohr.
coleporterEs ist eine deutsche Version von „Paranoid“ von Black Sabbath.
Sollte sich keiner entgehen lassen.
coleporterUnd wenn man sich mal Schlager aus der Zeit des Nationalsozialismus anhört, da gab es neben den Propaganda-Durchhalte-Schlagern auch viel Kritisches – natürlich immer vorsichtig und mit dem von dir richtig beschriebenen Lächeln im Gesicht, damit man nicht gleich ins KZ kam…
Oder sie entstanden, weil einer AUS dem KZ kam, wie z.B. „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn“. Ich würde allerdings erfolgreiche Lieder aus Filmen ungern in die gleiche Tonne treten wie den Schlager. Sie gehorchen dramaturgisch und auch markttechnisch völlig anderen Gesetzen.
GefährlicheBohnenManchmal spielen ernste Themen aber schon eine Rolle: zum Beispiel Drogentod wie inAm Tag als Conny Kramer starb. Das sind wohl auch eher Ausnahmen.
Ein politischer Schlager wäre für mich Bruttosozialprodukt von Geier Sturzflug.
Stammt aus der Liedermacherecke („Spiel nicht mit den Schmuddekindern“ würde ja auch keiner als Schlager bezeichnen. Strittig wird das eher bei den Bots).
otis.
Ich kann mich gut erinnern, als Heinos erste Singles mit Volksliedern als Schlagern auf den Markt kamen (lange vor den linken Liedermachern).Das war 1965. Wieso soll das lange vor den linken Liedermachern gewesen sein? Dieter Süverkrüp hat im selben Jahr seine erste LP veröffentlicht (um mal einen zu nennen, der unstrittig links ist).
gollumFrüher mehr als heute sprach man oft – und zwar nicht gerade bei den Schlagerfans – vom „Deutschen Schlager“, was den deutschsprachigen meinte und weder als Pleonasmus noch als Hinweis auf das Produktsland benutzt wurde. Demnach muss/te es ja wohl auch Schlager in anderen Sprachen geben.
Die hatten wahrscheinlich auch keine präzise Definition des Schlagerbegriffs. Nur mal so eine Vermutung ….
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!ReinoDas war 1965. Wieso soll das lange vor den linken Liedermachern gewesen sein? Dieter Süverkrüp hat im selben Jahr seine erste LP veröffentlicht (um mal einen zu nennen, der unstrittig links ist)….
Ist nicht „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ von Degenhardt auch schon von 1965?
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Mick67Ist nicht „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ von Degenhardt auch schon von 1965?
Schon richtig, auch das mit Süverkrüp. Wahrgenommen wurden die damals aber noch nicht in der Breite.
Aber darum ging es in meiner Replik auf Nail auch gar nicht:nail75@otis: Folk existiert auch in Deutschland, aber ich denke, die traditionelle deutsche Volksmusik ist unheilbar durch die Nazis korrumpiert, deshalb konnte sie nur im linken Typus des Liedermachers überleben.
Die Einbeziehung deutschen Volksliedgutes in die Liedermacherszene passierte m.W. erst Anfang der 70er.
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FAVOURITESReinoSind Porters Texte nicht zu intelligent und handwerklich makellos (was bei Schlagern ja ein No-go ist. Die müssen anscheinend schlecht gereimt sein)?
Darauf wollte ich hinaus: Schlager MÜSSEN nicht schlecht sein, Ralph Siegel z.B. hat vielleicht nicht die Eleganz und den Witz von Cole Porter, ist aber, wie bereits erwähnt, auch ein handwerklich sehr begabter Songschreiber – gleiches gilt für seinen Vater und Christian Bruhn, um mal ein bis zwei Schlager-Generationen weiter in die Vergangenheit zu gehen.
Dass man beim Wort „Schlager“ sofort negative Assoziationen hat, liegt, denke ich, daran, dass heutzutage leider meist die schlechtesten Schlager erfolgreich sind…Edit: Wobei man nicht unterschlagen sollte, dass Cole Porter einer der wenigen (Schlager-)Songschreiber war, die auch den Text selbst verfassen. In der Regel gibt es ja die strikte Arbeitsteilung Text/Musik.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)coleporter
Dass man beim Wort „Schlager“ sofort negative Assoziationen hat, liegt, denke ich, daran, dass heutzutage leider meist die schlechtesten Schlager erfolgreich sind…Es geht m.E. nicht nur um „negative Assoziationen“, sondern darüber hinaus sogar um die generelle Ablehnung all dessen, was mit dem Begriff umschrieben ist.
Reino verweist darauf, dass vieles in den 20s und 30s nach diesen Maßstäben nicht Schlager sei.
Doch ist es sehr wohl, und es ist aber deshalb nicht einfach schlecht. Gerade viele Filmschlager waren doch deshalb so erfolgreich, weil die Leute u.a. auch wegen der Musik ins Kino gingen. Es waren Schlager, aber es waren sehr gute dabei.
Die zunehmende Verflachung nach dem Krieg ist ja nur Teil der Schlagergeschichte.--
FAVOURITESotisReino verweist darauf, dass vieles in den 20s und 30s nach diesen Maßstäben nicht Schlager sei.
Doch ist es sehr wohl, und es ist aber deshalb nicht einfach schlecht. Gerade viele Filmschlager waren doch deshalb so erfolgreich, weil die Leute u.a. auch wegen der Musik ins Kino gingen. Es waren Schlager, aber es waren sehr gute dabei.
Die zunehmende Verflachung nach dem Krieg ist ja nur Teil der Schlagergeschichte.Richtig. Man könnte Adorno zitieren und von Nivellierung sprechen, wenn das nicht so elitär wirken würde.
Es ist aber leider so, dass das Schlagerpublikum sich mit immer weniger zufrieden gibt bzw. zu hoher Komplexität sogar ablehnend gegenübersteht. Ich glaube, beim letzten Eurovision Song Contest basierten ca. 95% der Stücke auf den von mir so genannten „Watchtower-Akkorden“ oder Abwandlungen der selben…--
Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531) -
Schlagwörter: Schlager
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