Ich höre gerade … R&B!

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  • #11274549  | PERMALINK

    friedrich

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    Jamila Woods – Heavn (2016)

    Da sitze ich – mittelalt, weiß, männlich – gemütlich in meiner bürgerlichen Altbauwohnung einer deutschen Großstadt und delektiere mich am Debutalbum von Jamila Woods – jung, schwarz, weiblich und aus der Southside Chicago.

    R&B, Hip Hop, dieser und jener Gastauftritt eines Rappers, hier und dort eingestreuter O-Ton von Schulkindern („We have nothing to loose but our chains!“) oder einer Frau, die von gemeinsamen Kindheitserinnerungen in der black community erzählt. Titel wie VRY BLK, Blk Girl Soldier zeigen an, worum es hier geht. Schwarzes Selbstbewußtsein, Frau-Sein, stolzes Außenseitertum, Souveränität. Sparsam instrumentiert, JW’s etwas nasale und mädchenhafte Stimme + beats, bass, mal Gitarre, mal E-Piano, mal auch Bläser. Und mein gar nicht mal so geheimes Lieblingsstück ist Stellar, mit nur einer halbakustischen (?) Gitarre, die für mich so klingt, als sitze ich mitten in der Gitarre drin.

    Von Jamila Woods tollem zweitem Album Legacy! Legacy! von 2019 hatte ich bereits erzählt. Mit Heavn gehe ich chronologisch einen Schritt zurück. Da ist vieles schon angelegt, was auf Legacy! zu voller Blüte gelangt. Die Themen sind auf Heavn schon da, musikalisch wie textlich, vielleicht noch nicht immer ganz so knackig auf den Punkt gebracht wie auf dem Konzeptalbum Legacy! Aber auch in umgekehrt chronologischer Reihenfolge ist das spannend zu hören!

    Üppiger instrumentiert als Stellar und auch toll:

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11294403  | PERMALINK

    rockyron

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    Keith Sweat – Self Titled (1996)

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    It´s better to burn out than fade away
    #11297121  | PERMALINK

    rockyron

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    D´Angelo – Voodoo (2000)

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    It´s better to burn out than fade away
    #11312799  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    Chloe x Halle – Ungodly Hour (Parkwood Entertainment, 2020)

    Neben Lianna La Havas, auf die hier schon hingewiesen wurden, sind sicher Chloe x Halle das R&B-Thema des Jahres gewesen. Die beiden noch sehr jungen Schwestern Bailey aus Georgia, 22 bzw. 20 Jahre alt, überzeugen hier nicht nur als Singer/Songwriter, sie haben das Album auch noch größtenteils in ihrem Home Studio selbst produziert. Das Spektrum des Genres decken sie bereits reicht weit ab: Bei den anstehenden 63. Grammies sind sie bezeichnenderweise sowohl für Best Traditional R&B Performance als auch für Best Progressive R&B Album nominiert, außerdem mit „Do It“ für den Best R&B-Song.

    Das Album ist bislang nur als Stream und Download verfügbar.

    Eine schöne Gelegenheit, die beiden kennenzulernen, bietet das vor 3 Wochen veröffentlichte Tiny Desk (Home) Concert mit 9-köpfiger Begleitband (all female):

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    #11331575  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,108

    @herr-rossi
    Chloe x Halle – Ungodly Hour (Parkwood Entertainment, 2020)
    Neben Lianna La Havas, auf die hier schon hingewiesen wurden, sind sicher Chloe x Halle das R&B-Thema des Jahres gewesen. (…) Das Spektrum des Genres decken sie bereits reicht weit ab: Bei den anstehenden 63. Grammies sind sie bezeichnenderweise sowohl für Best Traditional R&B Performance als auch für Best Progressive R&B Album nominiert, außerdem mit „Do It“ für den Best R&B-Song.
    (…)
    Eine schöne Gelegenheit, die beiden kennenzulernen, bietet das vor 3 Wochen veröffentlichte Tiny Desk (Home) Concert mit 9-köpfiger Begleitband (all female):
    (…)

    Wie geht das denn?

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11331625  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    @friedrich: Ich fand’s auch überraschend Aber die Nominierung für Best Traditional R&B Performance bezieht sich auf die Ballade What She Thinks Of Me, die vergleichsweise konservativ produziert ist, die andere auf das Album insgesamt.

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    #11332887  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    @herr-rossifriedrich: Ich fand’s auch überraschend Aber die Nominierung für Best Traditional R&B Performance bezieht sich auf die Ballade What She Thinks Of Me, die vergleichsweise konservativ produziert ist, die andere auf das Album insgesamt.

    Ah, okay! Die Feinheit der Unterscheidung von Best Traditional R&B Performance und Best Progressive R&B Album war mir entgangen. So ergibt das Sinn.

    Das Tiny Desk Concert ist jedenfalls sehr old school. Alles mit Herz und Hand gemacht.

    Das Coverfoto des Albums mit den knackig verpackten Popos würde eins-zu-eins auch als Werbung für den Sexshop im Ostbahnhof passen, dachte ich. Da weiß ich erstmal nicht, ob ich das toll oder doof finden soll. Aber wir reden hier ja über R&B und da gehört das dazu. Auch in den Videos von Chloe x Halle wird an nackter Haut bzw. knapper Verpackung nicht gespart.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11332963  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    friedrichAber wir reden hier ja über R&B und da gehört das dazu. Auch in den Videos von Chloe x Halle wird an nackter Haut bzw. knapper Verpackung nicht gespart.

    Bei Jamila Woods, Sevdaliza, D’Angelo und so ziemlich jedem anderen Act in diesem Thread sieht es nicht anders aus, von daher wundert es mich, warum es Dir gerade bei Chloe x Halle so auffällt. Ich bin kein großer Fan des Album-Covers, aber es hat Wiedererkennungswert und es scheint derzeit im Genre auch einen Trend Richtung Fetisch-Outfits zu geben und solche, die definitiv nicht street sind, sondern exaltiert und over the top.

    Amaarae aus Ghana treibt das ganze noch etwas weiter.:)

    Fancy

    Eine der Trendsetterinnen ist Doja Cat, ihre Outfits sind immer bananas:

    Juicy

    --

    #11333641  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,108

    herr-rossi

    friedrichAber wir reden hier ja über R&B und da gehört das dazu. Auch in den Videos von Chloe x Halle wird an nackter Haut bzw. knapper Verpackung nicht gespart.

    Bei Jamila Woods, Sevdaliza, D’Angelo und so ziemlich jedem anderen Act in diesem Thread sieht es nicht anders aus, von daher wundert es mich, warum es Dir gerade bei Chloe x Halle so auffällt. Ich bin kein großer Fan des Album-Covers, aber es hat Wiedererkennungswert und es scheint derzeit im Genre auch einen Trend Richtung Fetisch-Outfits zu geben und solche, die definitiv nicht street sind, sondern exaltiert und over the top.
    Amaarae aus Ghana treibt das ganze noch etwas weiter.:)
    (…)
    Fancy
    Eine der Trendsetterinnen ist Doja Cat, ihre Outfits sind immer bananas:
    (…)
    Juicy

    Klar, viel nackte Frauenhaut gehört im R&B mit zum Geschäft. Stellte ich ja auch fest und Du erwähnst auch ein paar Beispiele. Wobei Art und Weise, wie das eingesetzt wird, schon sehr unterschiedlich sind. Jamilah, Sudan Archives oder Janelle Monae machen das ganz anders. Die verkaufen sich nicht zuallererst als billige Sexbomben. Beim Cover von Chloe x Halle mit den prallen Latex-Popos musste ich aber tatsächlich sofort an die Werbung eines Sex Shops im tristen Ostbahnhof denken.

    Deine beiden Beispiele von Amaarae und Doja Cat sind in meinen Augen schon Parodien und/oder Hommagen an das Wettrüsten bis zum Sex-Overkill, der in manchen Bereichen des Pop herrscht. Billigster Porno-Style hoch drei! Das ist wirklich bananas!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11333717  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,861

    friedrichKlar, viel nackte Frauenhaut gehört im R&B mit zum Geschäft.

    Ich hatte bewusst auch D’Angelo erwähnt, das ist überhaupt nicht frauenspezifisch im R&B.

    Stellte ich ja auch fest und Du erwähnst auch ein paar Beispiele. Wobei Art und Weise, wie das eingesetzt wird, schon sehr unterschiedlich sind. Jamilah, Sudan Archives oder Janelle Monae machen das ganz anders. Die verkaufen sich nicht zuallererst als billige Sexbomben. Beim Cover von Chloe x Halle mit den prallen Latex-Popos musste ich aber tatsächlich sofort an die Werbung eines Sex Shops im tristen Ostbahnhof denken.
    Deine beiden Beispiele von Amaarae und Doja Cat sind in meinen Augen schon Parodien und/oder Hommagen an das Wettrüsten bis zum Sex-Overkill, der in manchen Bereichen des Pop herrscht. Billigster Porno-Style hoch drei! Das ist wirklich bananas!

    Ich bin ehrlich überrascht, wie sehr solche Outfits doch noch Anstoß erregen können und wie oft sie immer noch allein auf den Aspekt des „Verkaufens“ reduziert werden. Hier geht es um visuellen und modischen Ausdruck, man braucht beispielsweise nur ein paar Clips und Interviews von Doja Cat zu sehen, um zu erkennen, dass sie unglaublich viel Aufwand auf ihre Outfits verwendet und offenkundig eine Menge Spaß dabei hat (und das gilt auch für Halle x Chloe). Ein so liebevoll gestalteter Clip wie „Juicy“ ist für mich jedenfalls einfach ein farbenprächtiger visueller Spaß. Echte Pornos – zur Erinnerung: die stellen explizit sexuelle Handlungen dar, nicht einfach nur Haut und Kleidung – legen nur selten derart viel Wert auf extravagante Outfits und wenn ja, dann sind sie eben nicht mehr „billig“.

    Und es ist alles nicht wirklich neu. Schon in den 90er Jahren hat Missy Elliott in Video-Clips solche SM-Fetisch-Outfits wie Amaarae getragen, und von Prince brauchen wir gar nicht erst anfangen – der wusste, wie man sich auch optisch „verkauft“.:)

    Aber zurück zu Halle x Chloe, hier eine starke Live-Performance von „Baby Girl“:

    --

    #11334777  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    Edit.

    Muss noch mal über meine Antwort nachdenken. War zu lang geraten.

    zuletzt geändert von friedrich

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11347237  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    „It takes a lot of money to look this cheap.“
    (Dolly Parton)

    „I know a place that’s far from here
    Where the squares they won’t come near
    A smell of honey, a swallow of brine
    Let’s whoop it up have a real bad time

    How far?
    Yeah, yeah how far?
    How far, baby?
    How far can too far go?

    Giddy up baby, ooh la la
    Giddy up baby, sha la la la la la“

    (The Cramps)

    Ich glaube, wir missverstehen uns hier ein wenig.

    Nein, viel nackte Haut im R&B ist nicht nur frauenspezifisch. Du erwähntest ja u.a. Prince. Und es ist auch nicht R&B-spezifisch, siehe Madonna, Kylie Minogue, Britney Spears, Miley Cyrus usw. usf.

    Ich persönlich nehme überhaupt keinen Anstoß an diesen knappen und sexualisierten Outfits und Videos mit dem Po-Gewackel und den fast heraus purzelnden Brüsten. Ich sagte ja, ich kann und will nicht entscheiden, ob ich das toll oder doof finden soll und ich lasse das auch in dieser Widersprüchlichkeit stehen. Sowas knallbuntes und völlig überdrehtes sieht man jedenfalls selten! Mich amüsiert das.

    Mit „Verkaufen“ meine ich nicht das rein kommerzielle Geschäft in Form von Bares gegen Ware. Darstellende Künstler müssen sich und ihre Show an ihr Publikum „verkaufen“. Sie müssen sich so darstellen, dass sie ankommen, Erfolg haben und im günstigsten Fall fällt diese Darstellung damit zusammen, wie sie sich auch selber sehen möchten. Chloe x Halle und die anderen Beispiele hier haben die Art ihrer Darstellung gewählt, die sie selbst für richtig halten und „verkaufen“ sich damit. Genau: Prince verstand auch sehr gut, sich selbst zu „verkaufen“. Aber es gilt auch: „Sex sells!“ wobei hier oft Botschaft und Medium zusammenfallen.

    Ich habe Porno-Style gesagt, nicht Pornografie. Porno-Style, das ist für mich der Style mancher Girlies, grelle knallenge Klamotten, die mehr ent- als verhüllen, gefährlich lange Nägel und Wimpern, schrilles Make-Up. Eine super-artifizielle Überbetonung der sexuellen Schlüsselreize. Früher hätte man dazu vielleicht „nuttig“ gesagt, aber das klingt zu abwertend. Porno-Style hingegen ist „fancy“! Und klar: So ein Style erfordert einen sehr hohen Aufwand. Das ist ein lustvolles Spiel mit dem Vulgären! Im Amaarae-Video wird das ab ca. 0:55 mit dieser Sekretärinnenszene doch sehr schön persifliert.

    Es scheint im Pop eine ewige Spirale zu geben, mit immer mehr sexualisierten Images Aufmerksamkeit zu erregen und sich zu „verkaufen“. Wie viel weiter kann man damit gehen? Das fängt nicht mit Donna Summer an und hört auch nicht mit Doja Cat auf. Und sowohl bei Amaarae als auch bei Doja Cat schwingt auch heftige Selbstironie mit. Das ist Persiflage und Hommage an diese inflationäre Sexualisierung im Pop zugleich. Fetisch-Dress mit Sportwagen im Containerterminal! Sowas grotesk-durchgeknalltes muss einem erstmal einfallen und muss man sich trauen!

    Ich kannte bisher weder Amaarae noch Doja Cat. Aber ich gehöre wohl auch nicht zu deren Kernzielgruppe. Das ist eher die Generation TikTok. Deswegen fiel mir deren Style so auf. Verglichen damit wirken Chloe x Halle sogar etwas brav.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11347821  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,861

    @ Friedrich: Danke für den ausführlichen Post, ich hatte Dich tatsächlich anders verstanden, aber da sind wir ja doch weitgehend d’accord. Fehlt noch der „Skandal“-Clip des letzten Jahres, der vor allem ein großer Spaß ist, aber doch wieder einige auf die Palme gebracht hat:

    Cardi B – WAP feat. Megan Thee Stallion

    Die „Porn Style“-Ästhetik, wenn wir mal bei dem Begriff bleiben, gibt es in der Form eigentlich schon recht lange, ich sehe da kein wirkliches Potential für eine weitere Entgrenzung. It’s all been done before. Den Hype um Mileys Auftritte habe ich übrigens nie verstanden, ihr „man sieht eigentlich gar nichts“-nackter Ritt auf der Abrissbirne war nun wirklich harmlos (die meisten, die darüber reden, haben es wahrscheinlich nie gesehen), und das Twerken mit Robin Thicke nur deshalb cringe, weil Thicke eine hohle Nuss ist …

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    #11348527  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,108

    herr-rossi@ Friedrich: Danke für den ausführlichen Post, ich hatte Dich tatsächlich anders verstanden, aber da sind wir ja doch weitgehend d’accord. Fehlt noch der „Skandal“-Clip des letzten Jahres, der vor allem ein großer Spaß ist, aber doch wieder einige auf die Palme gebracht hat:

    Cardi B – WAP feat. Megan Thee Stallion
    Die „Porn Style“-Ästhetik, wenn wir mal bei dem Begriff bleiben, gibt es in der Form eigentlich schon recht lange, ich sehe da kein wirkliches Potential für eine weitere Entgrenzung. It’s all been done before. Den Hype um Mileys Auftritte habe ich übrigens nie verstanden, ihr „man sieht eigentlich gar nichts“-nackter Ritt auf der Abrissbirne war nun wirklich harmlos (die meisten, die darüber reden, haben es wahrscheinlich nie gesehen), und das Twerken mit Robin Thicke nur deshalb cringe, weil Thicke eine hohle Nuss ist …

    Auch Dir besten Dank für Deinen post, @herr-rossi! So wird doch eine ganz anregende Diskussion daraus.

    Ich hatte noch Bedenken, ob solch Ausdrücke wie „Pornostyle“, „wackelnde Popos“ und „heraus purzelnde Brüste“ hier angemessen sind. Und dann kommst Du mit diesem Video von Cardi B! Da war ich ja noch vergleichsweise zurückhaltend. :-D

    Vielleicht muss jede Pop-Generation die immer gleichen Tabus immer wieder brechen, wobei jede Generation ihre eigenen Medien hat, in denen die Grenzen ausgelotet und die kalkulierten Skandale auf die Spitze getrieben werden. Bei Donna Summer war es das Stöhnen (und etwas cover art), in den 90ern war Madonnas SEX und Erotica auf M-TV ein Ereignis, Miley Cyrus konnte man gar nicht entkommen, wenn man einen Internetzugang hatte. Carbi B’s Video sieht aus wie aus einem Computer-Rollenspiel und Doja Cats natürliches Medium ist wohl TikTok.

    Doch da komme ich einfach nicht mehr mit, denn als non-digital-native habe ich dazu keinen Zugang. Aber was soll’s? Auch ich kann nicht ewig 17 sein! ;-) Und daher sagen mir Begriffe wie „Twerken“, „cringe“ und der Name Robin Thicke auch nichts.

    Aber über Musik haben wir dabei kaum gesprochen.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11350379  | PERMALINK

    rockyron

    Registriert seit: 15.10.2007

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    (1996)

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