Antwort auf: Ich höre gerade … R&B!

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herr-rossi
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friedrichKlar, viel nackte Frauenhaut gehört im R&B mit zum Geschäft.

Ich hatte bewusst auch D’Angelo erwähnt, das ist überhaupt nicht frauenspezifisch im R&B.

Stellte ich ja auch fest und Du erwähnst auch ein paar Beispiele. Wobei Art und Weise, wie das eingesetzt wird, schon sehr unterschiedlich sind. Jamilah, Sudan Archives oder Janelle Monae machen das ganz anders. Die verkaufen sich nicht zuallererst als billige Sexbomben. Beim Cover von Chloe x Halle mit den prallen Latex-Popos musste ich aber tatsächlich sofort an die Werbung eines Sex Shops im tristen Ostbahnhof denken.
Deine beiden Beispiele von Amaarae und Doja Cat sind in meinen Augen schon Parodien und/oder Hommagen an das Wettrüsten bis zum Sex-Overkill, der in manchen Bereichen des Pop herrscht. Billigster Porno-Style hoch drei! Das ist wirklich bananas!

Ich bin ehrlich überrascht, wie sehr solche Outfits doch noch Anstoß erregen können und wie oft sie immer noch allein auf den Aspekt des „Verkaufens“ reduziert werden. Hier geht es um visuellen und modischen Ausdruck, man braucht beispielsweise nur ein paar Clips und Interviews von Doja Cat zu sehen, um zu erkennen, dass sie unglaublich viel Aufwand auf ihre Outfits verwendet und offenkundig eine Menge Spaß dabei hat (und das gilt auch für Halle x Chloe). Ein so liebevoll gestalteter Clip wie „Juicy“ ist für mich jedenfalls einfach ein farbenprächtiger visueller Spaß. Echte Pornos – zur Erinnerung: die stellen explizit sexuelle Handlungen dar, nicht einfach nur Haut und Kleidung – legen nur selten derart viel Wert auf extravagante Outfits und wenn ja, dann sind sie eben nicht mehr „billig“.

Und es ist alles nicht wirklich neu. Schon in den 90er Jahren hat Missy Elliott in Video-Clips solche SM-Fetisch-Outfits wie Amaarae getragen, und von Prince brauchen wir gar nicht erst anfangen – der wusste, wie man sich auch optisch „verkauft“.:)

Aber zurück zu Halle x Chloe, hier eine starke Live-Performance von „Baby Girl“:

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