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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
Wahnsinnig schön!
Da sollte ich mal „nachhören“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Highlights von Rolling-Stone.deWerbungLohnt vom ersten Eindruck her auf jeden Fall. Mir kommt die ganze CD wie ein grosses Klagelied vor, wie gesagt sehr schön, oft auch sehr direkt – aber wunderbar gesungen (ich finde Eva Zaïcik seit ihrem alpha-Debut super und hab zumindest alles, was unter eigenem Namen läuft und so auf die Schnelle zu finden ist, d.h. vier alpha-Alben, von denen „Nisi dominus“ mit viel Verspätung letzten Herbst erschienen ist, zudem einen Opern-Mitschnitt auf Château de Versailles, den ich aber noch nie angehört habe, „Cadmus et Hermione“ von Lully; einen Live-Mitschnitt mit Bachs Magnificat und einer Kantate habe ich bisher nicht angeschafft – zuviele Aufnahmen und so …).
Bin jetzt bei artifiziellerer Musik:
Der erste lange Block gehört „Les Illuminations“ op. 18 von Britten (mit dem 12 Ensemble), den Abschluss machen Augusta Holmés‘ „Sérénades“ (mit Joseph Middleton und dem Ruisi Quartet), davor und dazwischen gibt es Ravel „Un grand sommeil noir“ (arr. Robin Holloway mit Middleton und dem 12 Ensemble), Quatre Mélodies de Verlaine von Debussy (auch arr. Holloway für Middleton und das Ruisi Quartet, zu den bekannten drei „Mélodies de Verlaine“ kommt noch „Mandoline“ dazu, drum sind’s hier vier) sowie einzelne Lieder von Fauré, Duparc, Chabrier und Chausson.
Hier gibt es eine ausführliche Rezension, die allerdings das Arrangement des Holmés-Zyklus fälschlich auch Holloway zuschreibt (im Booklet: „Piano Quintet arrangement by the composer“):
https://operatoday.com/2023/03/mary-bevan-on-superb-form-in-signums-visions-illuminees/--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Lohnt vom ersten Eindruck her auf jeden Fall. Mir kommt die ganze CD wie ein grosses Klagelied vor, wie gesagt sehr schön, oft auch sehr direkt – aber wunderbar gesungen ….
Die Klage ist mein Hohelied 😇 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Sviatoslav Richter spielt Bach „Wohltemperiertes Clavier Buch 1“ in Innsbruck anno 1973 …. offiziell nie veröffentlicht ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Bei mir gab’s gestern noch etwas neu angeschaffte Instrumentalmusik – die Musicall Humors bestehen aus Thomas Dunford an der Laute und fünf Gambist*innen, die abwechselnd die erste Stimme spielen, gemäss Liner Notes jeweils da, wo die Musik besonders ihren jeweiligen Stärken entspreche. Es gibt die sieben „Lachrimae“-Pavannen sowie die vierzehn weiteren Tänze, drum das „[Complete]“ im Titel. Ich hatte vor zehn Jahren oder so mal eine relativ intensive Gamben-Phase, und mir wurde beim Hören schon wieder klar, weshalb – das ist wirklich schöne Musik!
Danach – und jetzt noch einmal – diese CD von 2022 mit Giulia Nuti, deren Solo-CDs (das ist die dritte) ich bisher allesamt superb finde. Hier spielt sie das Ruccellai Virginal, ca. 1590 und vielleicht in Venedig gebaut, aber in den Achtzigern in Florenz im Palazzo der gleichnamigen Familie wiederentdeckt. Fachleute stellten Ähnlichkeiten mit einem Instrument des Florentiner Meisters Francesco Poggi fest. Doch die dritte, jüngste Hypothese verortet die Herkunft nicht in Venedig oder Florenz sondern in Neapel. Nuti hat für die Aufnahme, die im Mai 2019 in einer Kirche in Neuchâtel (Schweiz) entstand, ein Programm meister kürzerer englischer Stücke zusammengestellt: William Byrd, Dowland-Arrangements (Byrd, Richardson, Wylbie), Martin Peerson, John Tomkins und auch mir weniger geläufige Namen wie William Tisdal, Thomas Campion, Thomas Morley oder John Amner (sein „O Lord, in Thee Is All My Trust“ ist mit über 9 Minuten das längste Stück der CD) sind zu lesen, zudem gibt es ein Caccini-Arrangement von Peter Philips. Und klar, das ist natürlich auch eine wunderbar klingende Aufnahme … und ich glaub, wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich hier einfach ein (frühes, kleines) Cembalo vermutet.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKlar, dass die auch mit musste – das Konzert mit dem vierten Violinkonzert, dem „concerto russe“, war ja sehr eindrücklich! Hier werden die Konzerte Nr. 1 und Nr. 4 – eben das „concerto russe“ in ein paar weitere Stücke eingebettet, darunter Arrangements von ausgewählten „Chants russes“ von Rimsky-Korsakov, die im Konzert verarbeitet wurden („Zvon Kolokol v Evlascheve Sele“ oder „Glockengeläut im Dorf Evlashevo“ ist sogar zwischen den ersten und zweiten Satz des Konzerts programmiert). Zum Einstieg gibt es ein Arrangement von Duparcs Baudelaire-Lieder „L’Invitation au Voyage“ und nach dem Konzert Nr. 1 Saint-Saëns‘ „Introduction et Rondo Capriccioso“ und ganz zum Schluss noch ein Arrangement von Smirnovs Lieblingslied von Mussorgsky, „Svetik Savishna“ („Mein Liebling Savishna“). Wenn ich Smirnovs kurzen Text im Booklet richtig verstehe, hat er zumindest die drei russischen Lieder (Rimsky-Korsakov und Mussorgsky) selbst arrangiert, Duparc vielleicht auch, aber dazu äussert er sich nicht so klar. In der Trackliste steht leider nur, für welche Besetzungen die Lieder jeweils arrangiert wurden. Und klar ist das wahnsinnig schön!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas Debut von André Watts kam 1963 bei Columbia heraus extrem schnell heraus: eine Einspielung des ersten Liszt-Konzertes vom 3. Februar 1963 mit der New York Philharmonic unter Leonard Bernstein. Am 18. Februar war die Platte bereits in den Läden, auf der zweiten Seite enthielt die „Les Préludes“, ein etwas pomposes Tongedicht von Liszt, das ich gerade zum ersten Mal bewusst gehört habe. 1967 legte Columbia das Liszt-Konzert erneut auf, kombiniert mit dem zweiten von Chopin, das zwei Jahre später Anfang 1965 mit Thomas Schippers am Pult der New Yorker Philharmoniker aufgenommen wurde.
Das sind wirklich keine grossen Lieblingsstücke, besonders die Konzerte von Liszt nicht (die von Chopin hörte ich neulich erst mit Alexander Brailowsky wieder einmal an) – und gerade dieses erste von Liszt finde ich bei Watts aber schon sehr beeindruckend. Er ist nicht auf Klangschönheit aus – das fiel mir schon gestern ein paar Male auf. Gerade in der hohen Lage hämmert er die Töne flach und fast körperlos – doch welche Spontanität, welch freier Zugang, welch Charisma! Eine Wucht! Bei Chopin kann er das nicht direkt wiederholen, dünkt mich – doch hier überrascht mich dafür die Klangschönheit seines Spiels im langsamen Mittelteil des Kopfsatzes.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Zurück in Wien werde ich dann wohl das Liszt Recital von Andre Watts @ Schwetzingen in 1976 rauskramen müssen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Und die nächste vom Neuheitenstapel … flasht mich gerade ziemlich! Ich glaub so sehr wie keine der „Programm“-CDs von Kopatchinskaja seit „Time and Eternity“ mehr (die Sonaten-CDs mit Ahonen und Say, aber glaub, auch die beiden können mit „Maria Mater Meretrix“ nicht mithalten). Herzstück ist Frank Martins Maria-Tryptichon. Diese wurde einst für Irmgard Seefried und Wolfgang Schneiderhan komponiert, zunächst nur aus dem Mittelsatz bestehend, doch nach der Uraufführung habe Martin gefunden, es bräuche noch mehr und habe zwei Teile drumherum ergänzt: „Ave Maria“, „Magnificat“ und „Stabat Mater“ sind die drei Teile, zusammen gut zwanzig Minuten lang (der Mittelteil ist so lang, wie anderen beiden zusammen). Davor, dazwischen und danach gibt es hier Lieder Holst, Crumb, Eisler/Brecht (das „Kuppellied“), Kurtág (drei Kafka-Fragmente), Altes (Hildegard von Bingen, Walther von der Vogelweide), Traditionelles („Maria durch ein Dornwald ging“), eine Miniatur von Kopatchinskaja selbst, Sätze aus sakraler Musik von Dufay, Victoria, Lotti und Caldara, ein „Pie Jesu“ von Lili Boulanger, sowie zwei Teile aus der Orchesterversion von Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“. Eine Fünfviertelstunde, die im Nu vorüber ist, einen exzellenten Flow hat … und sich einmal mehr (siehe Zaïcik et al. oben) zu einer grossen Klage zusammenfügt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDutilleux‘ „Tout un monde lointain“ (cond. David Robertson) und die Ersteinspielung von Dusapins „Outscape“ (2015) für Violine und Orchester, uraufgeführt 2016 von Alisa Weilerstein mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Cristian Macelaru (das CSO hat das Stück mit der Opéra de Paris und der Casa da Música in Zusammenarbeit mit der Oper Stuttgart und dem BBC Symphony Orchestra in Auftrag gegeben).
Vielleicht hätte ich nach Prohaska/Kopatchinskaja lieber was etwas leichteres, wärmeres eingelegt – aber das fasziniert mich gleich wieder sehr!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas ist jetzt nicht direkt leichter oder aufgestellter … im Gegenteil: es ist wahnsinnig dicht, und die Farbgestaltung des Covers passt auch gut zur Stimmungslage. Das geht von Bach und Purcell über Beethoven, Schubert und Schumann zu Ravel, Satie, Schostakowtisch, Ligeti und weiter zu Adams und Glass. Anthony Romaniuk suchte nach Stücken, in denen das titelgebende Prinzip zu finden ist und spielte diese auf sechs passenden – und scheinbar unpassenden – Instrumenten ein. Speilt er Adams zum Auftakt am modernen Flügel, so wechselt er fürs folgenden erste der Pièces froides von Satie ans Hammerklavier. Die zwei weiteren Pièces froides spielt er später am digitalen Yamaha CP80, den er in einer seiner eigenen kurzen zwischengelagerten Improvisationen fast wie ein Fender Rhodes klingen lässt, bzw. modernen Flügel. Für ein anonymes altes Stück sowie eine weitere Improvisation kommt ein Virginal zum Einsatz. Beethoven, Schubert und Schumann spielt Romaniuk stilecht am Hammerflügel. Purcell und Bach erklingen am Cembalo, klar. Klar? Bachs Prélude E-dur BWV 1006a spielt Romaniuk an dritter Stelle (nach Adams‘ „China Gates“ und dem ersten Pièce froide) am Yamaha CP80 – ein Schock, und dann eben doch nicht. Das fügt sich super zusammen und die Wahl der Intrumente leuchtet am Ende auch da ein, wo sie nicht offensichtlich ist.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaVielleicht ist Adèle Charvet die Nachfolgerin von Eva Zaïcik für Gesangsprojekte des Ensembles Le Consort, das vom Geiger Théotime Langlois de Swarte geleitet wird und zu dem auch Justin Taylor gehört, der bei alpha auch bereits als Leader anzutreffen ist. Für Charvet ist das das zweite Album nach einem Lied-Programm mit Susan Manoff am Klavier, für Le Consort Album Nummer fünf, Nummer drei mit Gesang-Solistin (die ersten zwei eben mit Zaïcik). Das Programm besteht aus Arien aus Opern, die fast alle mit dem Teatro Sant’Angelo in Venedig verbunden sind, das wiederum eine Art Gegenentwurf zu den Bühnen der Aristokratie bot. Lebendiges, unterhaltsames Theater, schnell produziert und zwangsläufig billig (heisst: mit viel Improvisation), knallig (die Bühnenbilder, der Bär, die Fechtkämpfe, Zauberer, Akrobaten und Komiker, die bei Bühnenumbauten auftraten), impulsiv (der Geist, der zu den Ohrfeigen führte, die sich Cuzzoni und Bordoni später in London gaben, sei im Teatro Sant’Angelo entstanden, meint Olivier Fourés in den Liner Notes). Vivaldi war zusammen mit seinem Vater Impresario und führte ab 1705 diverse seiner Opern hier erstmals auf. Statt teurer Kastraten wurden Frauen zum Singen (auch von Männerrollen, logisch) engagiert, statt arrivierter Komponisten junge Talente angeheuert, etwa Fortunato Chelleri (1690-1757) oder Giovanni Alberto Ristori (1692-1753). Zudem tauchten auch Verwandte im Spielplan auf, darunter Michelangelo Gasparini (1670-1732) und Giovanni Porta (1675-1755), von denen je eine Arie am Anfang („Il mio crudele amor“ aus „Rodomonte sdegnato“ von Gasparini ist ein betörender Einstieg!) und Ende der CD zu hören sind. Dazwischen finden sich diverse Stücke von Vivaldi, Chelleri und Ristori – von denen von Vivaldi abgesehen sind alle Arien Ersteinspielungen (auch die grad genannte von Gasparini also, und eine Vivaldi-Premiere, eine Arie aus „Arsilda, Regina di Ponto“, RV 700, ist auch dabei). Instrumentale Zwischenspiele gibt es nur ein einziges, das Adagio aus Chelleris Triosonate g-Moll (keine Ersteinspielung). Sonst sorgt die Programmierung für die nötige Abwechslung: es gibt wahnsinnig schöne langsame oder mittelschnelle Stücke, oft mit karger Begleitung (Pizzicato-Streicher über ein Bass-Ostinato), und es gibt rasante, laute Nummern, in denen Le Consort in grosser Besetzung zu hören ist (die bisherigen Instrumentalalben sind klein besetzt, eigentlich ist das Ensemble nur vierköpfig, hier sind aber über zwanzig Musiker*innen dabei). Le Consort glänzt in allen Tempi mit einem federnden, oft geradezu groovenden Beat. Und Charvet hat eine sehr schöne, leicht verschattete Mezzo-Stimme. Für meine Ohren also gelungen in jeder Hinsicht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDer Countertenor Reginald Mobley („Altist“ wäre vermutlich die passendere Bezeichnung) singt Spirituals und wird dabei vom französischen Jazzpianisten Baptiste Trotignon (schon sein dritter Auftritt bei alpha, die anderen beiden kenne ich bisher nicht) begleiten. Das ist wunderschön, sehr zart, sehr stark, beeindruckend konzentriert und fokussiert. Ob das, wie in der Rezension hier steht, auch ein „call to action“ sei, lasse ich mal dahingestellt – vielleicht ist auch nur unser schlechtes Gewissen, dass das reininterpretiert. Die Songauswahl stützt sich übrigens auf den ersten von zwei Bänden mit Spirituals, die der Komponist und Sänger John Rosamond Johnson und sein Bruder, der Dichter und Aktivist James Weldon Johnson 1925 herausgaben – im selben Jahr, als Josephine Baker sich nach Europa einschiffte, um dem Rassismus in den USA zu entfliehen, in denen sich die Abschaffung der Sklaverei gerade zum 60. Mal jährte. Neben Spirituals sind hier ein drei Kunstlieder von Florence Price und eins von Harry Burleigh zu hören, ein kurzes Klavierstück von Trotignon, und als zweitletztes Stück „I Heard It Through the Grapevine“. Den Ausklang macht „Deep River“, den Einstieg eine grandiose Version von „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“, zu den weiteren Spirituals gehören u.a. „Steal Away“, „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“, „Where You There“ oder „Save Me Lord, Save Me“. Die Aufnahme entstand im Oktober 2021 in Paris, erschienen ist die CD Ende Mai.
Bin mal so frei @vorgarten @redbeansandrice @friedrich und @lotterlotta hier zu taggen – hört mal rein, wenn ihr könnt! Gilt natürlich auch für @ soulpope, der hier eh mitliest
– hier eine Kostprobe:
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
Der Countertenor Reginald Mobley („Altist“ wäre vermutlich die passendere Bezeichnung) singt Spirituals und wird dabei vom französischen Jazzpianisten Baptiste Trotignon (schon sein dritter Auftritt bei alpha, die anderen beiden kenne ich bisher nicht) begleiten. Das ist wunderschön, sehr zart, sehr stark, beeindruckend konzentriert und fokussiert. …. Neben Spirituals sind hier ein drei Kunstlieder von Florence Price und eins Harry Burleigh zu hören, ein kurzes Klavierstück von Trotignon, und als zweitletztes Stück „I Heard It Through the Grapevine“. Den Ausklang macht „Deep River“, den Einstieg eine grandiose Version von „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“, zu den weiteren Spirituals gehören u.a. „Steal Away“, „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“, „Where You There“ oder „Save Me Lord, Save Me“ …. Gilt natürlich auch für @ soulpope, der hier eh mitliest
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Dank für den Hinweis ….
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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