Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Das ist jetzt nicht direkt leichter oder aufgestellter … im Gegenteil: es ist wahnsinnig dicht, und die Farbgestaltung des Covers passt auch gut zur Stimmungslage. Das geht von Bach und Purcell über Beethoven, Schubert und Schumann zu Ravel, Satie, Schostakowtisch, Ligeti und weiter zu Adams und Glass. Anthony Romaniuk suchte nach Stücken, in denen das titelgebende Prinzip zu finden ist und spielte diese auf sechs passenden – und scheinbar unpassenden – Instrumenten ein. Speilt er Adams zum Auftakt am modernen Flügel, so wechselt er fürs folgenden erste der Pièces froides von Satie ans Hammerklavier. Die zwei weiteren Pièces froides spielt er später am digitalen Yamaha CP80, den er in einer seiner eigenen kurzen zwischengelagerten Improvisationen fast wie ein Fender Rhodes klingen lässt, bzw. modernen Flügel. Für ein anonymes altes Stück sowie eine weitere Improvisation kommt ein Virginal zum Einsatz. Beethoven, Schubert und Schumann spielt Romaniuk stilecht am Hammerflügel. Purcell und Bach erklingen am Cembalo, klar. Klar? Bachs Prélude E-dur BWV 1006a spielt Romaniuk an dritter Stelle (nach Adams‘ „China Gates“ und dem ersten Pièce froide) am Yamaha CP80 – ein Schock, und dann eben doch nicht. Das fügt sich super zusammen und die Wahl der Intrumente leuchtet am Ende auch da ein, wo sie nicht offensichtlich ist.

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