Der beste Soul-Sänger

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  • #7224865  | PERMALINK

    schussrichtung

    Registriert seit: 06.02.2007

    Beiträge: 17,697

    Es gibt keinen Zufall. Lediglich einen „Shuffle Play“.

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    #7224867  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    tolomoquinkolom
    Ich selbst kann jedenfalls nicht erkennen, weshalb Cooke oder Redding BESSER singen, als Green oder Robinson.

    Ihre herausragende Stellung hat m.E. eher mit ihrer historischen Bedeutung zu tun als nur mit der Frage einer – wie auch immer zu definierenden – Gesangsqualität, die sich ja sicherlich nicht am Oktavenumfang messen lässt, oder gar den Umständen ihres Ablebens. (Und die Qualität des Materials, das sie eingespielt haben, lässt sich natürlich auch nicht vollends von ihren interpretatorischen Fähigkeiten trennen.)

    Wenn Du z.B. mal „Sweet Soul Music“ von Guralnick liest, dann nehmen dort Cooke und Redding (wie auch Ray Charles) verständlicherweise ganz eminente Stellungen in der Gründung und Prägung des Genres ein. Green hat diesen Einfluss natürlich nicht haben können.
    Gaye und Robinson werden dort wegen des Sonderthemas Motown komplett ausgespart, was ich als Autorenentscheidung nie so recht nachvollziehen konnte. Aber Gaye ist natürlich wegen „What’s Going On“, das oft als bestes Soulalbum aller Zeiten in den einschlägigen Listen auftaucht, auch besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit.

    Dagegen sieht ein Barry White nunmal recht blaß aus, selbst wenn seine Stimmbänder gut geölt sind.

    --

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    #7224869  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    tolomoquinkolomDrei Zufälle?

    Sam Cooke, Otis Redding, Marvin Gaye zählen auch für mich zu den persönlich wichtigen Soul-Sängern; aber eben auch Al Green, Smokey Robinson, Curtis Mayfield und Isaac Hayes. Es überrascht mich eben (und dies nicht nur in diesem Thread), dass gerade das Trio der vorzeitig Abberufenen stets als die BESTEN gelten und in solchen Listen als erste genannt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob dies ausschließlich mit der überlegenen Stimme zu begründen ist. Ich selbst kann jedenfalls nicht erkennen, weshalb Cooke oder Redding BESSER singen, als Green oder Robinson.

    Du magst damit für manches Unterbewusstsein recht haben. Aber, wie war das wirklich? (und ich rede nur für mich).
    Als ich „Dock of the Bay“ zum ersten Mal hörte, mit 12 oder 13, war es nur ein Zufall, dass dieser Sänger etwa gleichzeitig aus einem eisigen Fluss gezogen wurde. Ich stand damals auf Beatles und CCR,und eigentlich war das nur ein Sänger mit einem ganz schön traurigen Lied mit einem Dog (!) am Meer.
    Erst als ich dann das Cover von „Satisfaction“ und „I`ve been loving you“ samt den anderen samtenen Songs hörte, wurde aus dem Sänger Otis.
    Paralell dann James Brown, etwas später auch Marvin, Curtis, Sly Stone, Wilson, und eine MENGE ANDERER (Hey, es gab viele gute Soul- Sänger, eine Zeit lang). Sam Cooke verortete ich Unwissender zunächst als Weissen in der Rn`R /R n`B oder Doo Wop- Ecke, wegen „Wonderful World“ und „Cupid“. Stevie Wonder war jung und nett und blind und hatte eine Menge Top- Ten- Hits, aber richtig gut wurde er erst später mit „Fullfillingness“ oder „Songs in the Key of Life“. Smokey hatte meinen undifferenzierten Respekt, weil Jimi da mal…… sein silbernes „Tears of a Clown“ lief ständig im Radio und war ein Floorfiller beim Jugendtanztee. Al Gree kannte ich lange nur mit „Let`s stay together“, holte mir auch die Vinyl-Single damals, aber erst nachdem Keef solo seine Rhythmen kopiert hatte, deckte ich mich auch mit seiner wunderbaren Musik ein.
    All die Jahre, seit den ersten Berührungen mit Stax und Motown, wartete ich sehnsüchtig auf einen neuen „Grossen“, einen, der den Jungs auf der Liste der Besten das Wasser reichen, sich unter ihnen einreihen könnte.
    Terrence Trent d`Arby? Nö. Lieber nicht.

    --

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    #7224871  | PERMALINK

    joliet-jake
    7474505B

    Registriert seit: 06.03.2005

    Beiträge: 38,602

    Wo, zum Geier, stehen Johnnie Taylor und Otis Clay, Sam & Dave, Little Milton, William Bell? Sicher nicht die Besten in dieser Liste, aber komplett fehlen dürfen sie doch nicht, solange Burschen wie White und Withers drin stehen.
    Schön, daß Carr drin ist.

    --

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    #7224873  | PERMALINK

    beetlejuice

    Registriert seit: 15.01.2008

    Beiträge: 7,606

    Blitzkrieg BettinaUnd wer ist deiner Meinung nach der beste Funk-Sänger , Genosse?

    Prince :sonne:

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    [/SIZE][/FONT]A Supposedly Fun Thing I'll Never Do Again.[/B]
    #7224875  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,237

    beetlejuicePrince :sonne:

    Ein großartiger Sänger und mir allemal wichtiger als James Brown, aber er entzieht sich Genre-Kategorisierungen. Ich käme nicht darauf, ihn als „besten Funk-Sänger“ zu bezeichnen.

    --

    #7224877  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Sonic JuiceIhre herausragende Stellung hat m.E. eher mit ihrer historischen Bedeutung zu tun als nur mit der Frage einer – wie auch immer zu definierenden – Gesangsqualität, die sich ja sicherlich nicht am Oktavenumfang messen lässt, oder gar den Umständen ihres Ablebens. (Und die Qualität des Materials, das sie eingespielt haben, lässt sich natürlich auch nicht vollends von ihren interpretatorischen Fähigkeiten trennen.)

    Wenn Du z.B. mal „Sweet Soul Music“ von Guralnick liest, dann nehmen dort Cooke und Redding (wie auch Ray Charles) verständlicherweise ganz eminente Stellungen in der Gründung und Prägung des Genres ein. Green hat diesen Einfluss natürlich nicht haben können. Gaye und Robinson werden dort wegen des Sonderthemas Motown komplett ausgespart, was ich als Autorenentscheidung nie so recht nachvollziehen konnte. Aber Gaye ist natürlich wegen „What’s Going On“, das oft als bestes Soulalbum aller Zeiten in den einschlägigen Listen auftaucht, auch besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit.

    Die historische Bedeutung eines Sängers für ein Genre sollte aber nicht den Blick auf das jeweils gehörte Werk (oder einen Teil daraus) verstellen. Deine These würde allerdings die reflexhafte Nennung ganz bestimmter Künstler in solchen Listen erklären. Offenbar misst man dieser Genre-Stellung mehr Bedeutung zu, als der Musik selbst.

    Für mich stellt die besondere Bedeutung eines Künstlers für die Musikgeschichte (in diesem Fall Soulmusic) kein Kriterium dar, das eine bevorzugte Einordnung rechtfertigt. Ray Charles, Solomon Burke, James Brown, Sam Cooke, Otis Redding sind nicht BESSER, weil sie zuerst da waren. Einen musikalischen Grund weshalb die Genannten “wichtiger” sein sollten als Stevie Wonder, Al Green, Smokey Robinson oder Isaac Hayes sehe ich nicht. Ich höre beim Hören keine Verdienste, sondern Musik.

    Sonic JuiceDagegen sieht ein Barry White nunmal recht blaß aus, selbst wenn seine Stimmbänder gut geölt sind.

    [Es ist zwar ein beliebter Textbaustein hier im Forum, aber] Barry White “wird unterschätzt”. Wenn mir “der Dicke” näher ist als Mayfield oder Brown, dann liegt das an den Stimmbändern und nicht an zu würdigenden, kanonisierten Soul-Sängerlisten.

    --

    #7224879  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    tolomoquinkolomDie historische Bedeutung eines Sängers für ein Genre sollte aber nicht den Blick auf das jeweils gehörte Werk (oder einen Teil daraus) verstellen. Deine These würde allerdings die reflexhafte Nennung ganz bestimmter Künstler in solchen Listen erklären. Offenbar misst man dieser Genre-Stellung mehr Bedeutung zu, als der Musik selbst.

    Für mich stellt die besondere Bedeutung eines Künstlers für die Musikgeschichte (in diesem Fall Soulmusic) kein Kriterium dar, das eine bevorzugte Einordnung rechtfertigt. Ray Charles, Solomon Burke, James Brown, Sam Cooke, Otis Redding sind nicht BESSER, weil sie zuerst da waren. Einen musikalischen Grund weshalb die Genannten “wichtiger” sein sollten als Stevie Wonder, Al Green, Smokey Robinson oder Isaac Hayes sehe ich nicht. Ich höre beim Hören keine Verdienste, sondern Musik.

    Wie ich schon an anderer Stelle (Revolver-Sterne-Thread) schrieb, ist das nicht zu trennen. Du kannst nicht behaupten, dass Du „nur die Musik“ und nicht die „historische Bedeutung“ beurteilst, weil Dir die historische Bedeutung eben bekannt ist. Damit bist Du automatisch und unentrinnbar Teil einer historisierenden Betrachtung, die Dein Urteil beeinflusst. Das gilt sogar dann, wenn Du sie ablehnst.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7224881  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Stormy MondayDu magst damit für manches Unterbewusstsein recht haben. Aber, wie war das wirklich? (und ich rede nur für mich).
    Als ich „Dock of the Bay“ zum ersten Mal hörte, mit 12 oder 13, war es nur ein Zufall, dass dieser Sänger etwa gleichzeitig aus einem eisigen Fluss gezogen wurde. Ich stand damals auf Beatles und CCR,und eigentlich war das nur ein Sänger mit einem ganz schön traurigen Lied mit einem Dog (!) am Meer.
    Erst als ich dann das Cover von „Satisfaction“ und „I`ve been loving you“ samt den anderen samtenen Songs hörte, wurde aus dem Sänger Otis.
    Paralell dann James Brown, etwas später auch Marvin, Curtis, Sly Stone, Wilson, und eine MENGE ANDERER (Hey, es gab viele gute Soul- Sänger, eine Zeit lang). Sam Cooke verortete ich Unwissender zunächst als Weissen in der Rn`R /R n`B oder Doo Wop- Ecke, wegen „Wonderful World“ und „Cupid“. Stevie Wonder war jung und nett und blind und hatte eine Menge Top- Ten- Hits, aber richtig gut wurde er erst später mit „Fullfillingness“ oder „Songs in the Key of Life“. Smokey hatte meinen undifferenzierten Respekt, weil Jimi da mal…… sein silbernes „Tears of a Clown“ lief ständig im Radio und war ein Floorfiller beim Jugendtanztee. Al Gree kannte ich lange nur mit „Let`s stay together“, holte mir auch die Vinyl-Single damals, aber erst nachdem Keef solo seine Rhythmen kopiert hatte, deckte ich mich auch mit seiner wunderbaren Musik ein.
    All die Jahre, seit den ersten Berührungen mit Stax und Motown, wartete ich sehnsüchtig auf einen neuen „Grossen“, einen, der den Jungs auf der Liste der Besten das Wasser reichen, sich unter ihnen einreihen könnte.
    Terrence Trent d`Arby? Nö. Lieber nicht.

    Diese Schilderung wie Du Soulmusic für Dich “entdeckt” hast, gefällt mir gut. Über die Gründe weshalb man jüngere “Wasserreicher” dieser genannten Soul-Größen nur selten findet, ließe sich diskutieren.

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    #7224883  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    tolomoquinkolomDie historische Bedeutung eines Sängers für ein Genre sollte aber nicht den Blick auf das jeweils gehörte Werk (oder einen Teil daraus) verstellen. Deine These würde allerdings die reflexhafte Nennung ganz bestimmter Künstler in solchen Listen erklären. Offenbar misst man dieser Genre-Stellung mehr Bedeutung zu, als der Musik selbst.

    Wie auch schrieb, ist das Werk natürlich nicht abstrakt vom Sänger zu trennen. Ein begnadeter Sänger (und im Soul gab es ja gerade in den 60s hunderte, wenn nicht tausende tolle Talente, die es nie zum Durchbruch schafften) wird sich ohne das gewisse Extragenius und einen herausragenden Songkatalog kaum an die Spitze einer Liste singen können.

    Ich bin bei Barry White in der Tat nicht gut im Bilde. Aber selbst wenn er sehr gute Aufnahmen auf der Habensseite haben sollte: kannst Du mir (in Qualität und Breitenwirkung) sein „Dock of the Bay“, „Heard It Through The Grapevine“ oder „A Change Is Gonna Come“ nennen, von ganzen herausragenden LPs („Meilensteinen“) mal abgesehen? Im Grunde ist die gehäufte Nennung von Otis, Marvin und James einfach Ausdruck davon, dass deren Stimme + Werk nach wie vor über alle Genregrenzen hinweg eine ganz besondere Faszination auf die Mehrheit der Musikhörer ausüben (und sie mittlerweile natürlich in besonderem Maße kanonisiert sind, so dass auch ihre Verbreitung weitaus größer ist als selbst bei Burke oder Green).

    Sofern Du hier Leuten pauschal eine „reflexhafte Nennung“ (aufgrund Unkenntnis oder mangelnder Durchdachtheit?) unterstellst, ließe sich das natürlich schnell in Richtung Überheblichkeit und Unsouveränität bei der Einnahme von Minderheitspositionen (fehl?)deuten.

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    #7224885  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

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    nail75Wie ich schon an anderer Stelle (Revolver-Sterne-Thread) schrieb, ist das nicht zu trennen. Du kannst nicht behaupten, dass Du „nur die Musik“ und nicht die „historische Bedeutung“ beurteilst, weil Dir die historische Bedeutung eben bekannt ist. Damit bist Du automatisch und unentrinnbar Teil einer historisierenden Betrachtung, die Dein Urteil beeinflusst. Das gilt sogar dann, wenn Du sie ablehnst.

    Ein Song transportiert keine historische Bedeutung seines Hervorbringers.

    Ich habe keine Schwierigkeiten damit, das Stück eines Sängers oder einer Sängerin zu hören und die „historische Bedeutung“ des Künstlers oder der Künstlerin dabei auszuklammern (sofern diese mir überhaupt bekannt ist). Beim Hören ist dies für mich ohne Bedeutung. Es geht mir um Musik und nicht um Musikgeschichte. Respekt kann kein Kriterium sein, weshalb mir etwas gefällt oder nicht.

    „I’ve Got Dreams To Remember“ bezieht (für mich) seine Magie nicht durch die Tatsache, dass Otis Redding eine würdige Ikonie der Soulmusic ist, sondern weil mich dieser Song, seine Melodie, sein Text, sehr berührt.

    --

    #7224887  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

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    Joliet JakeWo, zum Geier, stehen Johnnie Taylor und Otis Clay, Sam & Dave, Little Milton, William Bell? Sicher nicht die Besten in dieser Liste, aber komplett fehlen dürfen sie doch nicht, solange Burschen wie White und Withers drin stehen.
    Schön, daß Carr drin ist.

    Arthur Cornley, Bob & Earl, Jackie Wilson…….im Hintergrund läuft ein Motown- Sampler, ach, waren die alle ( und ihre Songwriter) gut…..

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    #7224889  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,237

    tolomoquinkolom
    „I’ve Got Dreams To Remember“ bezieht (für mich) seine Magie nicht durch die Tatsache, dass Otis Redding eine würdige Ikonie der Soulmusic ist, sondern weil mich dieser Song, seine Melodie, sein Text, sehr berührt.

    Glaubst Du wirklich, irgendjemand würde hier aus einem anderen Grund abstimmen? Das ist die Grundvoraussetzung. Nun berühren einen vermutlich mehrere Sänger aus der Liste mit ihren Stimmen und ihren Songs. Dann kommen zur Entscheidung inhaltliche Kritieren hinzu, z.B. wie facettenreich war der Sänger, welche Songs und Alben sind einem besonders wichtig usw. Und ja, im Zweifelsfall ist bei sehr engen Entscheidungen vielleicht auch ausschlaggebend, wie sehr das Genre von diesem Sänger geprägt wurde. Ich schätze Barry White, als Produzent vielleicht sogar noch mehr denn als Sänger, aber er liegt bei mir in jeder Hinsicht hinter anderen, wenn es um die Wahl des besten Soul-Sängers geht. Wenn Du es anders siehst, ist es ja okay, aber die Behauptung, hier würde nach Kanon und nicht nach persönlicher Wertschätzung abgestimmt, ist eine Unterstellung und nicht mehr.

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    #7224891  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Stormy Monday….Als ich „Dock of the Bay“ zum ersten Mal hörte, mit 12 oder 13, war es nur ein Zufall, dass dieser Sänger etwa gleichzeitig aus einem eisigen Fluss gezogen wurde. Ich stand damals auf Beatles und CCR,und eigentlich war das nur ein Sänger mit einem ganz schön traurigen Lied mit einem Dog (!) am Meer…

    Hmm, bist Du Dir sicher? Als „Dock“ veröffentlicht wurde, war Otis bereits unter der Erde. Das alles passierte Ende 1967 und da warst Du schon CCR Fan? Die erste CCR Scheibe kam im Juni 1968 raus. Gute USA Quellen gehabt? ;-)

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    #7224893  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Sonic JuiceWie auch schrieb, ist das Werk natürlich nicht abstrakt vom Sänger zu trennen. Ein begnadeter Sänger (und im Soul gab es ja gerade in den 60s hunderte, wenn nicht tausende tolle Talente, die es nie zum Durchbruch schafften) wird sich ohne das gewisse Extragenius und einen herausragenden Songkatalog kaum an die Spitze einer Liste singen können.

    Ich bin bei Barry White in der Tat nicht gut im Bilde. Aber selbst wenn er sehr gute Aufnahmen auf der Habensseite haben sollte: kannst Du mir (in Qualität und Breitenwirkung) sein „Dock of the Bay“, „Heard It Through The Grapevine“ oder „A Change Is Gonna Come“ nennen, von ganzen herausragenden LPs („Meilensteinen“) mal abgesehen? Im Grunde ist die gehäufte Nennung von Otis, Marvin und James einfach Ausdruck davon, dass deren Stimme + Werk nach wie vor über alle Genregrenzen hinweg eine ganz besondere Faszination auf die Mehrheit der Musikhörer ausüben (und sie mittlerweile natürlich in besonderem Maße kanonisiert sind, so dass auch ihre Verbreitung weitaus größer ist als selbst bei Burke oder Green).

    Es war nicht meine Absicht Barry White neben Otis Redding zu stellen. Wenn überhaupt, würde ich dort eher Al Green sehen wollen. Die von Dir erwähnte Breitenwirkung hat vermutlich nur wenig mit Qualität zu tun. Nur weil z.B. James Brown oder Marvin Gaye weit über Genregrenzen bekannt sind und Mehrheiten faszinieren, macht ihre Songs allein durch diesen Umstand nicht zu besseren Songs, die Sänger nicht zu besseren Sängern. Ich kann z.B. nicht heraushören, wo Otis Redding “besser” singt als Al Green. Genaugenommen mag ich aber gar keine “Rangfolge” persönlicher Soul-Helden aufstellen. Es ist mir nicht wichtig, wer der “Beste” ist, sondern dass die Genannten da waren und es noch sind.

    Sonic JuiceSofern Du hier Leuten pauschal eine „reflexhafte Nennung“ (aufgrund Unkenntnis oder mangelnder Durchdachtheit?) unterstellst, ließe sich das natürlich schnell in Richtung Überheblichkeit und Unsouveränität bei der Einnahme von Minderheitspositionen (fehl?)deuten.

    Na toll! Es war ein Deutungsversuch meinerseits und keine Unterstellung gegenüber “Leuten hier”. Weshalb dies als Überheblichkeit ausgelegt wird, verstehe ich nicht.

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