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AutorBeiträge
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gypsy tail windDu kannst Deinen BFT gerne auch als exklusive Privatpressung auf Vinyl verteilen!
Ich bin vielleicht ein bisschen bekloppt, aber ich bin nicht reich. :dance:
gypsy tail windWelches sind denn die mittleren MD-Alben? Das zweite Quintett, die elektrischen, alle beide? In letzterem Falle empfehle ich get happy!? #2 zur Heilung.
*räusper* Wir müssen das aus reinem Selbstschutz nun nicht vertiefen, aber ich kann mit dem, was ich ab der „Filles De Kilimanjaro“ gehört habe nichts mehr anfangen, nicht zuletzt ausgelöst durch meine immanente Fusionallergie. Und zu seinen HipHop-Versuchen Ende der 80er/Anfang der 90er lasse ich mir nochmal das Frühstück durch den Kopf gehen.
Disclaimer II: ich will das niemandem madig machen, der darauf steht – es ist nur mein verdrehtes Hirn. Also bitte keine Morddrohungen oder sonstige Gewaltphantasien posten.
Es dankt untertänigst
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WerbungMüssen wir hier bestimmt nicht vertiefen, aber anderswo wäre das durchaus eine spannende Diskussion, denke ich! Leide selber ja unter akuter Fusion-Allergie, aber die „originalen“ Fusion-Bands liebe ich sehr – MD und die Saat: Weather Report, Tony Williams Lifetime, die originalen Return to Forever, Mahavishnu Orchestra, auch ein paar ausgewählte Dinge von Billy Cobham etc… die ersten paar Jahre Jazz-Rock [nicht Fusion] waren enorm spannend und musikalisch äusserst ergiebig.
Sorry, vorgarten… und zum wiederhören bin ich immer noch nicht gekommen, hoffentlich am Sonntag!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windMüssen wir hier bestimmt nicht vertiefen, aber anderswo wäre das durchaus eine spannende Diskussion, denke ich!
ja, zumal das mein allererster bft ohne fusion-beitrag ist! was das angeht, bin ich eher fan der hancock-sextet-nachfolger, von eddie henderson bis mtume, außerdem doug hammonds SEA OF NURNEN… mahavishnu und return to forever werden wahrscheinlich erst wieder in 5 jahren hip.
gypsy tail windSorry, vorgarten… und zum wiederhören bin ich immer noch nicht gekommen, hoffentlich am Sonntag!
jaja, ich bin ja kummer gewohnt…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Nur kurz zu Nr. 12, dem Witz. Mit dem Bass, der keiner ist. Warum eigentlich nicht? Ist das eine asiatische Handanfertigung? Ich finde auch die Stirnband-Suggestion gar nicht so abwegig, inzwischen sehe ich sogar diese Tennis-Armbänder. Live würde ich das wohl auch mögen, für den Moment, aber mich dann doch ärgern oder so ähnlich. Das ist so ein Stück, wo ein Stück durchgezogen wird und auf seine oder deren Art stimmts ja auch. Komisch, das ist schon etwas, das ich jetzt gerne höre, aber es sagt mir überhaupt nichts. Das Sax schreit mir zu gewöhnlich und doch oder deshalb ist es charmant. Das Schlagzeug haut drauf, Namen sind ja egal, aber ist das jemand, der in den 80ern Elvin geschätzt hat und dann ein Dezennium später hier mitgemacht hat? (Womit ich nicht sagen will, dass das irgendetwas mit Jones zu tun hätte, im Gegenteil eben.) Und insgesamt glaube ich dann auch noch, dass das irgendein Klassiker ist (nur nebenbei: wenn die aus Nr. 1 selbst nicht wissen, dass sie Satie gecovert haben, bestätigt das nur meinen Eindruck, dass die Neuerfindungen nicht immer wissen, was sie tun) – aber ich erkenne ihn nicht. Und der Nicht-Bass, der spielt, kannte der Steve Swallow und haben sie diesen Plan spät abends mal ausgeheckt? (Der Player will ständig zu Nr. 13, das ist eine wunderbare Folge, das gleiche Stück nur viel subtiler. Und mit Bass? Und echtem Schlagzeug?)
Habe auch die kurze Sache zu Jarrett und Bley jetzt gelesen. Da bin ich auch eher bei Bley. Von Jarrett ist mir vieles langweilig (fast alles mit dem Standard Trio, ausgenommen paar Sachen aus dem Blue Note), Bley ist nicht langweilig, sondern manchmal nicht am rechten Ort oder zur rechten Zeit. Das Problem hat Jarrett, glaube ich, nicht.
Uff, ich arbeite mich ein wenig durch. Nr. 13 bleibt phantastisch! Und Nr. 14 ist eine grandiose Ouvertüre.
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shhhhh clas, zurück ins bett! (aber auf Bley trinken wir zuerst noch rasch ein paar Gläschen Pálinka, bevor wir einem Pferd um den Hals fallen!)
vorgarten: serves you (oder me?) right to suffer! – wohl uns beide… aber mich derzeit grad etwas mehr, weil ich Mwandishi natürlich bloss vergessen habe in meiner kleinen Auflistung (kommt natürlich weit vor Cohbam und auch vor Mahavishnu). Und nicht nur Mwandishi sondern auch die ersten beiden Headhunters-Alben, „Thrust“ ist ja ein gemeinhin völlig unterschätztes Meisterwerk!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Schon recht, ich kuriere mich mal aus, aber das Pferd hat jedenfalls mehr Bleytöne im Ohr (das Ganze ist ein bisschen inside und offtopic, obwohl …).
Den zweiten Teil mit all den Ms verstehe ich allerdings gar nicht, obwohl ich gegen unterschätzte Meisterwerke doch nichts habe. Auch nichts gegen Vishnu – oder wie der heißt.
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Ach, ins Bett musst Du bloss wegen der hässlichen Stirn- und Tennis-Armbänder. Das ist die ästhetische Sünde der Woche. Für Fusion-Diskussionen gibt’s anderswo einen Ort.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Da nehme ich aber gerne das Recht des Unwissenden in Anspruch (mit der Entschuldigung an vorgarten für diese Schleifen). Das Stirnband kam ja nicht von mir (war’s Kory?), aber ist mir doch recht suggestiv. Fusion? Meinetwegen, Nr. 12 geht wohl dahin, aber das habe ich tatsächlich – also Stoff und Crossover – nicht miteinander verbunden. Der Gestus war’s, das Nach-vorne-Reden in Nr. 12. Und die Sachen im Fusion-Link kann ich nicht mal lange lesen. À la bonne heure, bonne nuit!
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aber mit den stirnbändern seid ihr in diesem fall einfach auf dem holzweg! drummer und nicht-bassist (nein, das ist keine asiatische spezialanfertigung, sondern ein saiteninstrument mit jahrhundertelanger europäischer tradition – und dieser herr spielt wirklich nur das!) haben auch schon eine trioplatte mit paul bley gemacht. und selbst wenn der drummer mal bei judy garland und barbra streisand auf der gehaltsliste stand, ist er doch im wesentlichen mit einem sehr bekannten arrangeur des modern jazz verbunden.
was die drei hier machen, vielmehr was ihnen passiert, ist keine modesünde, sondern ein groove. davor muss man nicht so große angst haben. im gegensatz zu den jungs in #13, die irgendwann ihre prince-platten weggeschlossen haben und dachten, sie dürften jetzt nur noch sonny rollins hören (aber auch nur den aus den 50ern!), haben die herren aus #12 kontakt zur musik ihre jugend (sly stone und james brown, nehme ich an). und was sie hier machen, geht zwar mit wucht nach vorne, aber da sind ungeheuerliche feinheiten drin: der wechsel von kollektiv erzeugter dichte und laufenlassen, wie der saxophonist am schluss das thema abstrahiert, indem er töne weglässt usw.
egal. das stirnband sollte einem halt nicht über die ohren rutschen, eine pfeife würde dagegen beim tanzen stören…;-)
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Zustimmung, Herr Vorgärtner! (Hoffe, Du bist bei diesem herrlichen Frühlingswetter draussen auf der begrünten Verkehrsinsel mit dem Säen von Blumen beschäftigt!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaso, nach einem wochenende intensiver vorgärtnerei, das mir gypsy verordnet hat (wenigstens wurde ich nicht wie clasjaz ins bett geschickt!), wäre ich bereit für weitere rückmeldungen – und wenn’s auch nur ein „was für eine grauenhafte auswahl – da mache ich nicht mit!“ ist.
‚gelöst‘ sind bisher nur #2, #3 (glaube ich) und #12.
lebenszeichen gab es noch von lotterlotta, thelonica, friedrich, janPP und (PN) redbeans, bei denen ich hoffe, dass sie noch zeit zu einem feeback finden mögen.
derweil arbeite ich selbst schon anregungen ab und höre gerade oliver lake und paul bley (mit der rhythm section von #12).
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vorgartenlebenszeichen gab es noch von lotterlotta, thelonica, friedrich, janPP und (PN) redbeans, bei denen ich hoffe, dass sie noch zeit zu einem feeback finden mögen.
Spät antworte ich, aber ich antworte.
#01
Grillengezirpe, ein bisschen Geklimper auf dem Klavier aus dem Zimmer nebenan, höre ich da vielleicht sogar ein paar Frösche quaken? Wie ein Soundtrack zu einer schlaflosen Nacht in einer heißen schwülen Sommernacht. Eigenartig. Irgendwie scheint mir hier Musik nur eher beiläufig zu passieren.#02
Das hier dagegen geht voll nach vorne los. Die pralle Lebensfreude. Satte Bläser, ein fast zur Hyperaktivität neigender Drummer. Ist er der Leader? Sehr tight. Wow!#03
Als Kontrast was lyrisches. Schöne Klangfarben mit der Flöte und der Posaune. Durch die akustische Gitarre bekommt es einen kleinen Tick ins Spanische. Nach hinten hin wird es mir ein bisschen zu lebhaft. Da hätte ich mir eher gewünscht, dass die ursprüngliche, entspannte Stimmung beibehalten wird.#04
Ein unbegleitetes Sax-Solo. Ich fürchte, das ist nicht mein Ding. Zu spröde für mich, kann mich nicht recht packen, aber mit nur zweieinhalb Minuten ein ganz nettes Einsprengsel.#05
Das schließt sich dann allerdings sehr schön an das vorherige Stück an. Ich finde aber auch dies ein wenig spröde, höre aber, dass es mit der Zeit immer mehr in Schwung kommt. Trotzdem verliere ich auf Dauer das Interesse und das Bass-Solo schmeißt mich endgültig raus.#06
Ein herrlich derbes und rustikales Sax. Hört sich fast wie ein Kinderlied an. Erinnert mich irgendwie an ST. THOMAS von Sonny Rollins, ist aber noch schlichter und naiver. Macht mir Spaß!#07
Das zieht mich sofort auf seine Seite. Diese zwar schlichte, aber schön dahingleitende Orgelbegleitung (die ich auch sehr ungewöhnlich finde) erzeugt eine herrliche Atmosphäre und das Sax tänzelt wunderbar darüber. Nach einer Weile bin ich fast versucht mitzupfeifen.#08
Da kann einer toll Klavier spielen, mich aber leider nicht mitreißen.#09
Ein schräger Einstieg, der zunächst mal neugierig darauf macht, welche Form das wohl noch annehmen könnte. Ich merke erst nach einer Weile, dass da auch ein bisschen Elektronik mit im Spiel ist, ein paar geloopte Sounds oder so. Bleibt eigenartig spröde, aber nicht uninteressant.#10
Das ist für mich?Man, ist das träge und verschlafen! Ich erkenne die Komposition leider nicht (irgendwas von Ellington/Strayhorn?), vermute aber mal, dass das ostentativ entschleunigt ist, und das Original irgendwie persifliert. Lullt mich völlig ein. Danach muss ich mich erst mal zwicken um wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden.
Da sage ich recht herzlich dankeschön!
#11
Eine eher zurückhaltende Sängerin, mehr gesprochen als gesungen. Der Pianist lässt gelassen ein paar Töne herausperlen, die Flöte bringt ein bisschen Romantik mit ins Spiel. Eigenartige Begleitung mit dem Besen … Bar Jazz?#12
Der groove ist schon mal klasse! Irgendwie warte ich auf eine E-Gitarre, das ganze suggeriert für mich Rock, kommt aber nicht so direkt auf den Punkt. Soll und will es sicher auch nicht. Irgendwie klasse, dennoch habe ich danach Lust Jimi Hendrix zu hören.#13
Das ist dann schon wieder sehr jazzig! Bass und Drums legen ganz schön Tempo vor und das Sax begibt sich in den gleichen Strudel. Ich verliere dabei ziemlich schnell den Faden. Das löst sich für mich in eine endlose Tonkaskade auf, so ein akustisches Geflimmer, in dem ich keine Figur mehr erkennen kann, außer eben das Geflimmer selbst. Irgendwie toll, macht mich aber nervös.#14
Am Anfang eine Art Fanfare, bis man sich in einen slightly latin groove gleiten lässt. Der sich dann aber auch gleich wieder auflöst. Davon bin ich natürlich enttäuscht und frage mich, warum man es mir so schwer macht, wo das Glück doch so nah liegen könnte. Das geht ein paar mal hin und her. Eigentlich ganz reizvoll, aber ich würde mir hier weniger (absichtlich?) enttäuschte Erwartungen wünschen. Mein Gott, spielt da doch bitte ein Thema mal richtig durch, statt es immer dann abzubrechen wenn es gerade richtig schön wird.#15
Das klingt für mich vom ersten Ton an sehr charmant und ich habe hier auch das kleine Erfolgserlebnis THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU zu erkennen. Sehr schön gespielt, ganz die Alte Schule. Kann man nichts mehr dran verbessern. Eigentlich auch Bar Jazz, aber toll!Keinen einzigen Interpreten erkannt aber immerhin eine Komposition. Statistisch gesehen ist das einer von 30 möglichen Punkten und damit wäre ich bei diesem Test wohl durchgefallen. Aber hat Spaß gemacht!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichSpät antworte ich, aber ich antworte.
Keinen einzigen Interpreten erkannt aber immerhin eine Komposition. Statistisch gesehen ist das einer von 30 möglichen Punkten und damit wäre ich bei diesem Test wohl durchgefallen. Aber hat Spaß gemacht!
ginge es nach ken burns oder so muss man das alles sowieso nicht kennen.
aber ob dir der bft wirklich spaß gemacht hat, kann bezweifelt werden, wenn ich deine bemerkungen so lese – entweder du schläfst ein oder du regst dich auf, deine erwartungen werden enttäuscht, jimi hendrix lässt auf sich warten, eigentlich willst du lieber in eine bar und nach meinem musiklischen gruß an dich musst du dich erst mal wieder in der wirklichkeit zurecht finden!
ich sehe: es hätte alles für dich etwas schmissiger sein können. aber es ist dir hoch anzurechnen, dass du dich darauf eingelassen hast.;-)Friedrich
#01
Grillengezirpe, ein bisschen Geklimper auf dem Klavier aus dem Zimmer nebenan, höre ich da vielleicht sogar ein paar Frösche quaken? Wie ein Soundtrack zu einer schlaflosen Nacht in einer heißen schwülen Sommernacht. Eigenartig. Irgendwie scheint mir hier Musik nur eher beiläufig zu passieren.das würde stimmen, würde man nur das klavier als ‚musik‘ bezeichnen. aber der vergleich zur sinnlichen konstruktion einer sommernacht ist nicht uninteressant – da auch dort lauter akustische einzelphänomene erst diesen eindruck ergeben.
Friedrich
#03
Als Kontrast was lyrisches. Schöne Klangfarben mit der Flöte und der Posaune. Durch die akustische Gitarre bekommt es einen kleinen Tick ins Spanische. Nach hinten hin wird es mir ein bisschen zu lebhaft. Da hätte ich mir eher gewünscht, dass die ursprüngliche, entspannte Stimmung beibehalten wird.du weißt gar nicht, wie viele gitarristen aufstöhnen, wenn sofort der spanien-hinweis kommt, sobald man mal die akustische auspackt. dieser herr hier hat nichts damit zu schaffen, sein vorbild ist wes montgomery. und er kann viel zu viel, da fällt entspannung schwer…
Friedrich
#07
Das zieht mich sofort auf seine Seite. Diese zwar schlichte, aber schön dahingleitende Orgelbegleitung (die ich auch sehr ungewöhnlich finde) erzeugt eine herrliche Atmosphäre und das Sax tänzelt wunderbar darüber. Nach einer Weile bin ich fast versucht mitzupfeifen.das freut mich sehr. ja, ich finde auch, dass die orgelbegleitung ungewöhnlich ist. diesen herrn hat man auch vorher noch nie darauf gehört – was aber ja nichts heisst. da ich so langsam darauf komme, bei jazzorgeln auf feinheiten zu achten, hat mich das hier sehr angepiekst.
Friedrich
#10
Das ist für mich?Man, ist das träge und verschlafen! Ich erkenne die Komposition leider nicht (irgendwas von Ellington/Strayhorn?), vermute aber mal, dass das ostentativ entschleunigt ist, und das Original irgendwie persifliert. Lullt mich völlig ein. Danach muss ich mich erst mal zwicken um wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden.
Da sage ich recht herzlich dankeschön!
bitte, bitte. bzw: entschuldige! da schließt nahtlos an an deinen eigenen bft und ich dachte, du würdest die komposition erkennen. ellington/strayhorn sind es allerdings nicht. hier wird auch nicht das original persifliert, sondern eher in die ernsthaftigkeit zurückgeführt. und mit diesem schritt bewegt sich das wahrscheinlich auch von dir weg.
Friedrich
#15
Das klingt für mich vom ersten Ton an sehr charmant und ich habe hier auch das kleine Erfolgserlebnis THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU zu erkennen. Sehr schön gespielt, ganz die Alte Schule. Kann man nichts mehr dran verbessern. Eigentlich auch Bar Jazz, aber toll!alte schule stimmt aber nicht. eher so: wir können auch standards. aber nur, wenn der drummer noch einen kleinen witz einbauen darf. und der saxophonist sich das recht nimmt, nicht zu improvisieren…
danke dir sehr für die kommentare! tut mir leid, wenn so wenig für dich dabei war.
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Nächste Runde also… schade, dass nur so wenige Rückmeldungen eingetroffen sind bisher!
#1 – also was denn jetzt, Satie oder nicht? Da eine Satie-Doppel-CD zu meinen drei Klassik-CDs zählt: nachhören. — Nunja… ob da Satie gespielt wird kann ich beim besten Willen auf die Schnelle nicht sagen, aber dass starke Parallelen herauszuhören sind, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Track beginnt mir jedenfalls allmählich zu gefallen.
Und in Sachen Satie und Jazz sei mir der Hinweis auf diese grandiose Scheibe erlaubt:
Vienna Art Orchestra – The Minimalism of Erik Satie (derzeit als hatOLOGY 671 greifbar, mit anderem Cover)#2 – den habe ich ja zweifelsfrei identifiziert… das ganze macht Spass und wird von den Drums schön zusammengehalten, obschon Peterson ein ziemlich bashender Drummer ist, bei dem ich hie und da den Eindruck habe, er wisse selber nicht mehr so genau, was seine Extremitäten alles anstellen (das ist aber eher ein Eindruck aus einem Live-Konzert als vom Track hier). (Und was die bashenden betrifft: Louis Hayes ist ja auch einer von denen und den mag ich sehr gerne, das ist kein besonders negatives Kriterium bei mir.)
@kory: wenn solche Musik noch in TV-Shows gespielt würde (jemals worden wäre), wäre die Welt bestimmt ein besserer Ort!#3 – das hier ist ja von vultureway schon identifiziert worden… kenne keine Scheibe vom Leader, müsste ich mich mal behutsam annähern, wenn das auf Album-Länge so klingt, würde ich mich wohl langweilen, aber der Track hier gefällt mir immer noch ziemlich gut!
Die angedeutete Gemeinsamkeit zu #2 ist demnach das Haus?#4 – der Saxer hier gehört… zu einem anderen im BFT zu hörenden Ensemble dazu (auf dessen Stück er aber aussetzt) und spielt sonst auch mit Keef Jarrett?
Das ist kein Freejazzer, das ist klar… die Sprache seines Solos bleibt getragen – friedlich passt in der Tat auch als Beschreibung. Er bleibt ganz im Tonalen, in ausgetretenen Pfaden, die für meinen Geschmack vielleicht schon eine Spur zu ausgetreten sind (jemand wie Lovano hätte wohl ein paar kleine Ausreisser in weniger erforschtes Territorium eingestreut, ohne allerdings darüber aus dem Tonalen, dem harmonischen Rahmen ganz auszubrechen).#5 – das Stück ist wunderbar… Sclavis ist das auf keinen Fall, dazu ist die Stimmung zu… schwarz-weiss (Sclavis ist ocker, beige, orange, gelb, khaki… das hier ist allenfalls monochrom blau-schwarz oder grün-schwarz oder so…)
#6 – also Roscoe, Don und Malachi? Interessant! Bin grad dran, fehlende frühe AEC-Sachen zusammenzusuchen (die haben in der kurzen Zeit in Paris verdammt viel gemacht!) und von Mitchell bin ich eh immer wieder enorm fasziniert! Der Groove ist schon verdammt geil – und er kommt demnächst aus dem Township, ja? Kenne die Scheibe leider nicht…
Ich tendiere übrigens eher zum Bass-Sax, wegen der Sonorität und auch wegen dem Grundton, zu dem die Linie ganz zu Beginn immer wieder zurückkehrt. Und was danach folgt, so ab 0:30 geht tiefer, als das Bari runterkommt, glaube ich (müsste meins mal rasch auspacken, um das zu überprüfen, bin mir aber schon ziemlich sicher).#7 – Hm, also kein E-Bass? Was denn? Ein völlig deppert übersteuert aufgenommener Kontrabass vermutlich? Krass, wie man das Ding beim Aufnehmen kaputt kriegen kann… kein Instrument hat so unter mangelndem Verständnis von Ton-Ingenieuren zu leiden wie der Kontrabass… der Groove des Saxers, die Phrasierung, klingt enorm vertraut verdammt! Bei 1:26, dieses leichte, flächige Vibrato… einer, der sich in die grosse Ahnenreihe einordnet, Ammons und anderes klingt an, aber dann sind da diese verschrummelten schnellen Passagen, in denen alles ziemlich unsauber wird aber dennoch perfekt passt… und dieses Singende, das mich momenteweise an Jim Pepper denken lässt (den ich nie mit Orgel gehört habe). Und das hier ist in der Tat irgendein billiges Yamaha-Teil mit dem Orgel-Knopf gedrückt, ja? Einen Leslie sucht man hier auch vergebens… aber irgendwie gefällt’s mir beim Wiederhören sehr viel besser, entwickelt einen eigenen Charme, der irgendwie cheap und trashig ist und das grossspurige, vielleicht etwas pathetische Tenorsax sehr schön ergänzt, konterkariert, auf den Boden zurückholt. Die Drums sind auch toll, es ist bloss der Bass, der mich richtig schmerzt… klingt irgendwie so in der Art, wie ich mich an die wenigen von MMW gehörten Tracks erinnere. Aber verdammt, mir scheint wirklich ich kenn diesen Saxer und komm nicht drauf!
Eine kleine besserwisserische Anmerkung an den Herrn Gastgeber: spricht man von Wurlitzer (oder Wurli) meint man im Jazz meist diese Dinger (ich war mal an einem Dave Douglas Konzert mit Taborn und Saft, der eine spielte ein Fender Rhodes, der andere ein Wurlitzer – mann war das ein geiler Sound!) – Miles hat die Dinger bei seinen ersten Gehversuchen (ab Ende 1967) verwendet.
#8 – Hab keine Ergänzungen zu machen, bloss dass ich mir inzwischen recht sicher bin, dass das wirklich nicht Jarrett ist – hattest Du das schon klar geäussert, vorgarten? dann Entschuldigung, ich verliere langsam den Überblick über die Andeutungen und (nicht-)aufgelösten Rätseleien.
Jedenfalls saugt mich das Stück auch jetzt wieder ein, fesselt mich, lässt mich in einen Strudel aus Tönen versinken… und die Monk-Andeutung („Misterioso“, ca. 4:07-4:18) höre ich grad auch zum ersten Mal so richtig heraus.#9 – Hier die kleine Anmerkung, dass ich mich gar nie gefragt hatte, ob Elektronik im Spiel ist oder nicht. Spielt für mich bei solcher Musik letztlich keine so grosse Rolle, ob die Klänge auf rein akustischem Wege erzeugt werden oder nicht (nur können die Elektroniker in der Live-Situation, die ich mir hier ja wünsche, manchmal ganz schön deppert wirken). Gibt’s hier eine Harfe? Zeena Parkins?
#10 – Das war also wie es scheint zusammen mit #5 für mich, nicht für Friedrich – gefällt mir ganz wunderbar, und ich glaub ich hab hier auch eine Spur… Diebesgut und optisches Gerät? Hm, nein, da gibt’s nicht passendes und den Holzbläser von da hab ich auch noch nie als „überschätzt“ tituliert gesehen – das wäre auch eine grosse Impertinenz! Im Gegensatz zu #5 höre ich das hier eher als europäisch (kann aber täuschen und auch irgendwo aus der NY-Ecke kommen – die selbe Art Täuschung wie bei einigen der Tracks in Friedrichs BFT).
#11 – Die Sängerin ist klasse! Ganz grosses Kino hier… aber ich komm nicht drauf. Die ist ein gutes Stück älter als die meisten Leute hier, ja? Also jüngere Aufnahme (90er wohl) einer älteren Dame?
#12 – Das hier ist ja inzwischen klar… war bisher allerdings zu faul, das genaue Album rauszukriegen. Bin mit Blythe mal warm, mal weniger, ein toller Musiker, der irgendwie selten ganz einlösen kann, was er einst zu versprechen schien („Lenox Avenue Breakdown“!)
Und jetzt rausgesucht… und doch noch eine kleine Überraschung! Den Drummer kenne ich kaum, den Cellisten noch sehr schlecht (ich hatte natürlich mit Ron DeVaughn gerechnet). Gefällt mir gut und ich kann mir wie gesagt vorstellen, dass Blythe live ganz fantastisch rüberkommt, würde ihn gerne mal hören!#13 – Rollins ist sicher eine Referenz hier, das stimmt schon! Ich dachte wie gesagt wegen dem Ton zuerst an Henderson, aber ergibt sich mit dem Verlauf des Stückes auch eher.
#14 – Das Ding klingt inzwischen für meine Ohren so, als hätte ich’s schon immer gekannt! Bin mir zwar recht sicher, dass ich die Aufnahme nicht kenne, weil der Latin-Teil nicht vertraut klingt, aber der Beginn, diese klagende Trompete, die etwas sehr warmes hat… toll!
#15 – Mit meiner Aussage, dass ich hier gerne auch ein Solo gehört habe, wollte ich eigentlich nur meiner Freude über diese drei Ausdruck verleihen. Das Stück ist wie es ist ganz schön!
Bin grad nicht in Detektiv- und permanent rotation-Stimmung, aber #5, #7, #8, #10 – die würd ich irgendwie schon gerne rauskriegen!
Zudem weiss ich nicht, wo der Tenorsolist hingehört und auf welchem Track Gene Lake zu hören ist…. ein paar Spuren sind also noch da, aber ich hab grad keine weiteren Ideen, wohin sie führen könnten.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windNächste Runde also… schade, dass nur so wenige Rückmeldungen eingetroffen sind bisher!
ja, kann ja noch kommen oder hat was mit einer allgemeinen bft-müdigkeit zu tun (das wäre blöd für die nachfolger) – oder mit diesem hier im besonderen (könnte ich verstehen).
du jedenfalls bist ein held! wirklich toll zu lesen, wie du dich immer mehr in die musik hineinschreibst.
gypsy tail wind#1 – also was denn jetzt, Satie oder nicht? Da eine Satie-Doppel-CD zu meinen drei Klassik-CDs zählt: nachhören. — Nunja… ob da Satie gespielt wird kann ich beim besten Willen auf die Schnelle nicht sagen, aber dass starke Parallelen herauszuhören sind, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Track beginnt mir jedenfalls allmählich zu gefallen.
das freut mich! jedenfalls ist das definitiv nicht satie, sondern von jemandem, der kürzlich verstorben ist und den ich mit einem kleinen, sehr eigenartigen intro ehren wollte. ich wundere mich allerdings, dass dieses vielbesprochene album, aus dem wiederum dieser track ist, unter jazzleuten offensichtlich kaum wahrgenommen wurde, noch nicht mal von leuten, die so auf dem grenzzaun zwischen handgemacht und bearbeitet ganz gerne sitzen (wie janPP und kory).
gypsy tail wind#2 – den habe ich ja zweifelsfrei identifiziert… das ganze macht Spass und wird von den Drums schön zusammengehalten, obschon Peterson ein ziemlich bashender Drummer ist, bei dem ich hie und da den Eindruck habe, er wisse selber nicht mehr so genau, was seine Extremitäten alles anstellen (das ist aber eher ein Eindruck aus einem Live-Konzert als vom Track hier). (Und was die bashenden betrifft: Louis Hayes ist ja auch einer von denen und den mag ich sehr gerne, das ist kein besonders negatives Kriterium bei mir.)
don byron hat ja mal erzählt, dass man sein eigenes spiel nicht mehr hört, wenn man peterson im rücken hat. eine besondere herrausforderung – aber die hommage an blakey ist doch sehr geglückt hier, oder? das abgestoppte crashbecken ist ja ein zitat!
gypsy tail wind#3 – das hier ist ja von vultureway schon identifiziert worden… kenne keine Scheibe vom Leader, müsste ich mich mal behutsam annähern, wenn das auf Album-Länge so klingt, würde ich mich wohl langweilen, aber der Track hier gefällt mir immer noch ziemlich gut!
Die angedeutete Gemeinsamkeit zu #2 ist demnach das Haus?das haus, genau. ich mag diese alben sehr gerne (genau genommen sind es drei, die erste ist allerdings ohne posaune) und dieser flötist trifft bei mir immer genau den kitschempfindlichen punkt (als guilty pleasure). aber eigentlich ist das sehr zeitgebundene musik und der versuch, m-base in wärmere, fusionnahe gefilde zu überführen.
gypsy tail wind#4 – der Saxer hier gehört… zu einem anderen im BFT zu hörenden Ensemble dazu (auf dessen Stück er aber aussetzt) und spielt sonst auch mit Keef Jarrett?
Das ist kein Freejazzer, das ist klar… die Sprache seines Solos bleibt getragen – friedlich passt in der Tat auch als Beschreibung. Er bleibt ganz im Tonalen, in ausgetretenen Pfaden, die für meinen Geschmack vielleicht schon eine Spur zu ausgetreten sind (jemand wie Lovano hätte wohl ein paar kleine Ausreisser in weniger erforschtes Territorium eingestreut, ohne allerdings darüber aus dem Tonalen, dem harmonischen Rahmen ganz auszubrechen).ich weiß nicht genau, von wem du im ersten absatz sprichst (dewey?) – aber insgesamt bist du ein wenig auf dem holzweg. das ist auf jeden fall ein freejazzer – free im ganz allgemeinen sinn! und dass du das mit dem anderen ensemble noch nicht gecheckt hast, ist nur noch eine frage von wenigen stunden, glaube ich.
gypsy tail wind#5 – das Stück ist wunderbar… Sclavis ist das auf keinen Fall, dazu ist die Stimmung zu… schwarz-weiss (Sclavis ist ocker, beige, orange, gelb, khaki… das hier ist allenfalls monochrom blau-schwarz oder grün-schwarz oder so…)
die farbbestimmung finde ich großartig, sie trifft es ganz genau. ich finde auch, dass man gegen das bass-solo gar nichts sagen kann.
gypsy tail wind#6 – also Roscoe, Don und Malachi? Interessant! Bin grad dran, fehlende frühe AEC-Sachen zusammenzusuchen (die haben in der kurzen Zeit in Paris verdammt viel gemacht!) und von Mitchell bin ich eh immer wieder enorm fasziniert! Der Groove ist schon verdammt geil – und er kommt demnächst aus dem Township, ja? Kenne die Scheibe leider nicht…
Ich tendiere übrigens eher zum Bass-Sax, wegen der Sonorität und auch wegen dem Grundton, zu dem die Linie ganz zu Beginn immer wieder zurückkehrt. Und was danach folgt, so ab 0:30 geht tiefer, als das Bari runterkommt, glaube ich (müsste meins mal rasch auspacken, um das zu überprüfen, bin mir aber schon ziemlich sicher).das kann gut sein, muss das mal nachschauen. ich kenne das art ensemble auch nur punktuell, finde aber jeden einzelnen von ihnen auch als einzelne stimme großartig (weil sie so herrlich individualistisch sind und das auch gar nicht verstecken).
gypsy tail wind#7 – Hm, also kein E-Bass? Was denn? Ein völlig deppert übersteuert aufgenommener Kontrabass vermutlich? Krass, wie man das Ding beim Aufnehmen kaputt kriegen kann… kein Instrument hat so unter mangelndem Verständnis von Ton-Ingenieuren zu leiden wie der Kontrabass… der Groove des Saxers, die Phrasierung, klingt enorm vertraut verdammt! Bei 1:26, dieses leichte, flächige Vibrato… einer, der sich in die grosse Ahnenreihe einordnet, Ammons und anderes klingt an, aber dann sind da diese verschrummelten schnellen Passagen, in denen alles ziemlich unsauber wird aber dennoch perfekt passt… und dieses Singende, das mich momenteweise an Jim Pepper denken lässt (den ich nie mit Orgel gehört habe). Und das hier ist in der Tat irgendein billiges Yamaha-Teil mit dem Orgel-Knopf gedrückt, ja? Einen Leslie sucht man hier auch vergebens… aber irgendwie gefällt’s mir beim Wiederhören sehr viel besser, entwickelt einen eigenen Charme, der irgendwie cheap und trashig ist und das grossspurige, vielleicht etwas pathetische Tenorsax sehr schön ergänzt, konterkariert, auf den Boden zurückholt. Die Drums sind auch toll, es ist bloss der Bass, der mich richtig schmerzt… klingt irgendwie so in der Art, wie ich mich an die wenigen von MMW gehörten Tracks erinnere. Aber verdammt, mir scheint wirklich ich kenn diesen Saxer und komm nicht drauf!
ich kann mir gut vorstellen, dass du den saxer (noch) nicht kennst. gene ammons würde ihn als referenz sehr auszeichen, ich lese das aber auch nicht zum ersten mal. das leicht trashige ist gewollt und ist eher als ‚volksnah‘ gedacht. hier geht es um die popmusik einer älteren generation. ich weiß nicht so richtig, wie du hörst oder was da im dateiumwandeln schief gegangen sein könnte – der akustische bass ist hervorragend aufgenommen, sehr trocken, voluminös und unverstärkt. eigenartig…
gypsy tail windEine kleine besserwisserische Anmerkung an den Herrn Gastgeber: spricht man von Wurlitzer (oder Wurli) meint man im Jazz meist diese Dinger (ich war mal an einem Dave Douglas Konzert mit Taborn und Saft, der eine spielte ein Fender Rhodes, der andere ein Wurlitzer – mann war das ein geiler Sound!) – Miles hat die Dinger bei seinen ersten Gehversuchen (ab Ende 1967) verwendet.
ich weiß das und frage mich, was ich falsches erzählt habe, das diese richtigstellung erfordert? dass alice coltrane keine hammond-orgel, sondern wurlitzer gespielt hat, ist doch hinlänglich bekannt…? du meinst wahrscheinlich, dass die wurlitzer keine richtige orgel ist? das müsste man mal fachleute fragen. das ist ja auch eine wurlitzer!
gypsy tail wind
#8 – Hab keine Ergänzungen zu machen, bloss dass ich mir inzwischen recht sicher bin, dass das wirklich nicht Jarrett ist – hattest Du das schon klar geäussert, vorgarten? dann Entschuldigung, ich verliere langsam den Überblick über die Andeutungen und (nicht-)aufgelösten Rätseleien.
Jedenfalls saugt mich das Stück auch jetzt wieder ein, fesselt mich, lässt mich in einen Strudel aus Tönen versinken… und die Monk-Andeutung („Misterioso“, ca. 4:07-4:18) höre ich grad auch zum ersten Mal so richtig heraus.das zitat war mir wiederum gar nicht aufgefallen. das stück ist, wie ich jetzt nachgelesen habe, übrigens herbie hancock gewidmet. das finde ich nicht so ganz nachvollziehbar… das ist hier übrigens NICHT KEITH JARRETT.
gypsy tail wind#9 – Hier die kleine Anmerkung, dass ich mich gar nie gefragt hatte, ob Elektronik im Spiel ist oder nicht. Spielt für mich bei solcher Musik letztlich keine so grosse Rolle, ob die Klänge auf rein akustischem Wege erzeugt werden oder nicht (nur können die Elektroniker in der Live-Situation, die ich mir hier ja wünsche, manchmal ganz schön deppert wirken). Gibt’s hier eine Harfe? Zeena Parkins?
ja, das ist eine harfe, aber nicht zeena parkins. und die elektronik greift hier wohl auch live die sounds der anderen auf, so dass alles noch mehr ineinander übergeht. der herr hier wirkt kein bisschen deppert in live-kontexten, im gegenteil, er ist für mich in seiner zurückhaltung immer der eigentliche star. aber er ist nicht der leader hier, um das ganz deutlich zu machen.
gypsy tail wind#10 – Das war also wie es scheint zusammen mit #5 für mich, nicht für Friedrich – gefällt mir ganz wunderbar, und ich glaub ich hab hier auch eine Spur… Diebesgut und optisches Gerät? Hm, nein, da gibt’s nicht passendes und den Holzbläser von da hab ich auch noch nie als „überschätzt“ tituliert gesehen – das wäre auch eine grosse Impertinenz! Im Gegensatz zu #5 höre ich das hier eher als europäisch (kann aber täuschen und auch irgendwo aus der NY-Ecke kommen – die selbe Art Täuschung wie bei einigen der Tracks in Friedrichs BFT).
diebesgut und optisches gerät verstehe ich gerade wieder nicht. was deine georgrafischen vermutungen angeht, solltest du vielleicht mal die koordinaten tauschen…
gypsy tail wind#11 – Die Sängerin ist klasse! Ganz grosses Kino hier… aber ich komm nicht drauf. Die ist ein gutes Stück älter als die meisten Leute hier, ja? Also jüngere Aufnahme (90er wohl) einer älteren Dame?
ein bisschen älter als 90er ist die aufnahme, aber die dame war schon über 70. sie hatte in den 30ern schon drei große hits.
gypsy tail wind#12 – Das hier ist ja inzwischen klar… war bisher allerdings zu faul, das genaue Album rauszukriegen. Bin mit Blythe mal warm, mal weniger, ein toller Musiker, der irgendwie selten ganz einlösen kann, was er einst zu versprechen schien („Lenox Avenue Breakdown“!)
Und jetzt rausgesucht… und doch noch eine kleine Überraschung! Den Drummer kenne ich kaum, den Cellisten noch sehr schlecht (ich hatte natürlich mit Ron DeVaughn gerechnet). Gefällt mir gut und ich kann mir wie gesagt vorstellen, dass Blythe live ganz fantastisch rüberkommt, würde ihn gerne mal hören!er ist ja von columbia fallen gelassen worden wie eine heiße kartoffel, als sich die young-lions-dämmerung einstellte. ich fand auch, dass er damals überschätzt wurde, aber ich finde ihn einen verdammten beseelten und offen spieler und sein ton ist mir grundsätzlich sympathisch. dieses album hier finde ich wirklich wahnsinnig gut, aber es ist so gut wie unbekannt. keine ahnung, wie sich ausgerechnet diese drei gefunden haben, aber das ist viel spannender hier mit blythe als z.b. die platte mit bley. das ich hier das rockigste stück rausgesucht habe liegt einfach daran, dass ich es wirklich toll finde. die anderen sachen sind freier und von der stimmung her düsterer.
gypsy tail wind
#14 – Das Ding klingt inzwischen für meine Ohren so, als hätte ich’s schon immer gekannt! Bin mir zwar recht sicher, dass ich die Aufnahme nicht kenne, weil der Latin-Teil nicht vertraut klingt, aber der Beginn, diese klagende Trompete, die etwas sehr warmes hat… toll!das kann daran liegen, dass das eine trompeterkomposition ist – allerdings nicht von dem, der hier spielt. das original kenne ich gar nicht, aber hier hat das auch durch den leader einen anderen kontext. da der auch bereits nicht mehr lebt, werde ich immer ziemlich traurig, wenn ich das höre, aber das ist ja quatsch…
gypsy tail wind#15 – Mit meiner Aussage, dass ich hier gerne auch ein Solo gehört habe, wollte ich eigentlich nur meiner Freude über diese drei Ausdruck verleihen. Das Stück ist wie es ist ganz schön!
sie machen das auf dem album noch zweimal, dass sie einfach nur das thema spielen. ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das ganze album nur daraus bestehen würde!
gypsy tail windBin grad nicht in Detektiv- und permanent rotation-Stimmung, aber #5, #7, #8, #10 – die würd ich irgendwie schon gerne rauskriegen!
Zudem weiss ich nicht, wo der Tenorsolist hingehört und auf welchem Track Gene Lake zu hören ist…. ein paar Spuren sind also noch da, aber ich hab grad keine weiteren Ideen, wohin sie führen könnten.
die antworten zu den letzten beiden fragen liegen wirklich total in der luft. so richtig schwer herauszufinden st eigentlich nur das stück mit elektronik und harfe…
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz BFT
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