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aber mit den stirnbändern seid ihr in diesem fall einfach auf dem holzweg! drummer und nicht-bassist (nein, das ist keine asiatische spezialanfertigung, sondern ein saiteninstrument mit jahrhundertelanger europäischer tradition – und dieser herr spielt wirklich nur das!) haben auch schon eine trioplatte mit paul bley gemacht. und selbst wenn der drummer mal bei judy garland und barbra streisand auf der gehaltsliste stand, ist er doch im wesentlichen mit einem sehr bekannten arrangeur des modern jazz verbunden.
was die drei hier machen, vielmehr was ihnen passiert, ist keine modesünde, sondern ein groove. davor muss man nicht so große angst haben. im gegensatz zu den jungs in #13, die irgendwann ihre prince-platten weggeschlossen haben und dachten, sie dürften jetzt nur noch sonny rollins hören (aber auch nur den aus den 50ern!), haben die herren aus #12 kontakt zur musik ihre jugend (sly stone und james brown, nehme ich an). und was sie hier machen, geht zwar mit wucht nach vorne, aber da sind ungeheuerliche feinheiten drin: der wechsel von kollektiv erzeugter dichte und laufenlassen, wie der saxophonist am schluss das thema abstrahiert, indem er töne weglässt usw.
egal. das stirnband sollte einem halt nicht über die ohren rutschen, eine pfeife würde dagegen beim tanzen stören…;-)
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