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Hm, ähnlich… vielleicht „Indestructible“?
Und ja nicht denken, wegen John Gilmore sei „‚S Make It“ irgendwie ähnlich – stimmt gar nicht, viel zu kurz, alles viel zu hübsch, nimmt nie recht Fahrt auf, leider.
Besser ist „Buttercorn Lady“, mit dem legendären Frank Mitchell sowie Chuck Mangione und Keith Jarrett… tolle Scheibe, aber am Ende doch nicht so dicht wie „Free for All“.
„Live at Slug’s“ von 1968 ist auch ganz gut, mit Billy Harper am Tenor sowie dem Rückkehrer Bill Hardman (t) und Julian Priester (tb). Von der Band gibt’s auch noch eine zweite Scheibe, „Moanin'“ – bei beiden ist mir die VÖ-Geschichte nicht klar, hab sie aber auch nie nachgeschaut, Everest, LRC, Trip… whatever. Tolle Band auf jeden Fall.Ich kann die Vorbehalte Walton und Fuller gegenüber nachvollziehen, aber ich teile sie nicht so sehr. Auch stimme ich ferry bei, „The Core“ ist ebenfalls ein sehr intensiver, toller Track! Und ich liebe Clare Fischers „Pensativa“ so sehr, dass ich schon lange nicht mehr finde, da flache irgendwas ab.
Den Sextett-Sound mag ich meistens bei Blakey schon eine Spur lieber als die Quintett-Besetzungen, jedenfalls in den Sechzigern. Irgendwie hör ich öfter Sachen von 1964 oder so als die Quintett-Alben aus den frühen Sechzigern mit Morgan/Shorter/Timmons/Merritt, auch wenn das natürlich eine fantastische Band war (ironischerweise greife ich aber häufiger zum Live Doppel-Album mit Rückkehrer Hank Mobley, unmittelbar vor Shorter zur Band stiess).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Werbunggypsy tail windHm, ähnlich… vielleicht „Indestructible“?
Das Album ist also mit Lee Morgan statt mit Freddie Hubbard (hab ich mal bei allmusic nachgeschaut). Hört sich sehr gut an, und kommt auf die Wunschliste!
gypsy tail wind
…Und ich liebe Clare Fischers „Pensativa“ so sehr, dass ich schon lange nicht mehr finde, da flache irgendwas ab.Eine starke Richtungsänderung ist das aber schon. Nicht, dass es etwa abflacht. Aber diesen Schwenk muss man erst mal nachvollziehen.
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life is a dream[/SIZE]katharsis
Curtis Fuller hat es dagegen schwer gehabt.katharsis
Blakey wollte ja eine fülligere Frontline erzielen, was ihm dadurch natürlich gelungen ist. Aber in Bezug auf Tempo und Biss wäre weniger vielleicht mehr geworden.Fuller hat es bestimmt nicht ganz so leicht gehabt, gerade als Posaunist bringt das vielleicht weniger Beachtung mit sich, jedoch hat er einige Kompositionen beigesteuert, nicht für „Free for All“ allerdings. Um die Kompositionen ging es wohl auch, und Blakey dürfte ihn zudem gemocht haben. Die Band mit Hubbard oder auch Morgan, Fuller, Walton u. Shorter muss sich relativ gut verstanden haben, denn sie alle haben während einer bestimmten Zeit Kompositionen beigesteuert, (relativ) gleichberechtigt sogar. Gibt es eigentlich irgendwo aufschlussreiche Interviews zu der Zeit 61-65, z.B. von Fuller, Walton oder Shorter?
http://www.jazzprofessional.com/interviews/Art%20Blakey_1.htm
„You see, after the Messengers, the MJQ, Horace Silver or any of these well–organised groups come through with their arrangements, it makes it pretty hard for the others. The people know the difference now.“
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Shorter war ja die ganze Zeit über der musikalische Leiter der Band – ich denke, es ist ihm zuzuschreiben, dass die anderen auch ihre Stücke einbringen konnten. Und „Pensativa“ muss fast von ihm gewählt worden sein… War ja nachher bei Miles nicht unähnlich mit Shorter und Hancock und gelgentlich auch Carter und Williams, die alle ihre Stücke beisteuerten.
Interviews kenne ich keine, habe auch nie danach gesucht – wäre aber auch interessiert. Muss gleich los, wenn ich wieder heimkomme später, will ich ein paar Links sehen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaferryDanke für das Angebot zur Vinyl- Hilfe (ich schick Dir noch eine PN).
Zu deinen Höreindrücken:
Neben dem Titeltrack „Free for All“ ist auf dem Album ja auch noch das Stück „The Core“, das ich schon auf einem ähnlichen Niveau höre. Elvin Jones ist da wirklich (vom Feeling) nicht sehr weit weg. Ich habe da zuerst sogar an das Second Quintet und Tony Williams gedacht. Das Versprechen, von dem Du schreibst, würde ich aber schon durch diese beiden Stücke als eingelöst betrachten! (da ich die Platte aber erst seit kurzem kenne, bin ich mir da noch nicht ganz sicher).
Die Drums wurden ja etwas nach vorne gemischt, so dass der Sound allein schon deswegen etwas mächtiger ist. Aber, diesen Drumsound muss man auch erst mal bringen!
Gegenüber Hubbard und Shorter geht Curtis Fuller etwas unter, da stimme ich Dir zu. Er hatte es wahrscheinlich auch schwer, weil man auf der Posaune ja doch nicht so exzessive Soli blasen kann wie auf einer Trompete oder dem Saxophon.
Auf dem Papier könnte man sich, wie Du es getan hast noch eine idealere Besetzung der Band zusammenstellen. Aber das ist natürlich spekulativ, und ich denke mit dem vorliegenden Ergebnis kann man schön äusserst zufrieden sein!
(BTW: hat Blakey eigentlich noch mal so was ähnliches gemacht, wie dieses Album?)„The Core“ hatte ich oben ja auch herausgegriffen, bin aber nicht explizit darauf eingegangen. Ich finde, dass die Band an die Dichte und Intensität von „Free for all“ kratzt, aber doch nicht wirklich herankommt. Auch „Hammer Head“ ist auf einer anderen Ebene. Ich wollte das Album als Ganzes auch nicht abwerten, mir ist nur nach erneutem Hören aufgefallen, dass doch Unterschiede zwischen den einzelnen Stücken spürbar sind. Hauptsächlich betrifft das aber nur die Intensität, denn das spielerischer Feuer, der Eifer und die Emotionalität höre ich in allen vier Stücken und ich wehre mich auch etwas, Shorter als den ‚Star‘ der Session herauszugreifen, so wie es etliche Rezensenten tun. Hubbard trägt für mich gleichermaßen zum Gelingen bei und ich wage zu behaupten, dass ein ähnliches Erlebnis mit Lee Morgan nicht möglich gewesen wäre.
Dazu noch zu Fuller. Beide passen zur Band, prägen den Sound und tragen auch maßgeblich zum Gelingen bei – insbesondere, da das ja eine working band und keine für eine Einspielung zusammengestellte Band war. Trotzdem wäre es der Musik als Gesamtkonzept zugute gekommen, auf den trägeren Posaunensound zu verzichten um damit den beiden anderen Hörnern mehr Raum zu geben. Das hat nichts mit der Versatilität des Musikers zu tun, aber die Posaune nimmt einfach Fahrt raus.
Mit der Besetzung von Walton hat sich Blakey einen Gefallen getan, da die Musik sich nicht zuletzt durch Walton konträr zur zeitgleich stattfindenden Entwicklung des Jazz hin zu ‚leichterem‘ Soul Jazz in eine ’schwergewichtigere‘ Richtung entwickeln konnte. In engen konventionellen Grenzen ist die Entwicklung, die Blakey mit Shorter/Hubbard/Walton beschritt demnach eigentlich ein mutiges Manöver.„Free for all“ ist für Blakey und das, was man ihm vielleicht zutraute ein Opus magnum, das es so nicht zu toppen geht. Entsprechend schwierig ist es auch, LPs zu finden, die diesen Geist versprühen. Direkt anschließend entstand ja „Kyoto“, die ich zwar auch besitze, aber gar nicht präsent habe. Wäre spannend nachzuhören, ob sich die Energie darauf übertragen ließ.
„Indestructible“, wie von gypsy vorgeschlagen, ist mit Sicherheit eine gute Wahl, da Shorter und Fuller noch gemeinsam zu hören sind. Ich würde dagegen eher „Buhaina’s Delight“ antesten, um nachzuhören, wie sich das Dreigestirn Hubbard/Shorter/Fuller zur Klimax auf „Free for all“ entwickelt hat. Außerdem findet sich darauf eines der besten Blakey-Solos, das mich aufgrund der Time und der aufbauenden Dramaturgie jedes mal auf’s Neue fertig macht. Das vorherige „Caravan“ ist leider schon wieder weit konventioneller geraten.Die übrigen Sessions mit Lee Morgan wären dann wieder ein anderes Thema. Wirklich wunderbar finde ich auch die beiden „Meet you at the Jazz corner of the world“-Sessions. Da erreicht die Band auch des öfteren eine ansteckende Dynamik und ein gewisses Feuer, das aber nicht so roh ausfällt, wie bei „Free for all“.
Die Limelight-Sessions, die gypsy präventiv anführte, haben zwar durchaus auch ihre Momente und ich mag auch den Beitrag von Chuck Mangione, aber etwas ketzerisch gesagt, muss man die nicht kennen (sofern man noch nicht alle Blue Notes kennt).--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail windUnd „Pensativa“ muss fast von ihm gewählt worden sein…
Das glaube ich nicht, immerhin wurde das Stück von Hubbard arrangiert.
Ich stichel auch ein bißchen und behaupte mal, dass sich Shorter und Hubbard den Regiestuhl einigermaßen geteilt haben, wenngleich Shorter schon länger mit Blakey arbeitete und daher gewisse Vorrechte hatte.Auf der anderen Seite hatte Hubbard ja Shorter u.a. für sein Impulse-Debüt als Arrangeur eingebunden.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail wind Muss gleich los, wenn ich wieder heimkomme später, will ich ein paar Links sehen
http://dothemath.typepad.com/dtm/interview-with-cedar-walton.html
EI: Blakey was lucky to have two major composers there for a minute – you and Wayne.
CW: Yeah, Freddie wasn’t a bum either.
EI: Right, he wrote some great stuff, too.
CW: I was lucky: Blakey insisted on us writing. He loved for us to write. When we would get enough, we would go into the studio and record it.
http://www.jazzprofessional.com/interviews/Curtis%20Fuller.htm
http://www.jazzweekly.com/interviews/wshorter.htm
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katharsis
„Free for all“ ist für Blakey und das, was man ihm vielleicht zutraute ein Opus magnum, das es so nicht zu toppen geht. Entsprechend schwierig ist es auch, LPs zu finden, die diesen Geist versprühen. Direkt anschließend entstand ja „Kyoto“, die ich zwar auch besitze, aber gar nicht präsent habe. Wäre spannend nachzuhören, ob sich die Energie darauf übertragen ließ.
„Indestructible“, wie von gypsy vorgeschlagen, ist mit Sicherheit eine gute Wahl, da Shorter und Fuller noch gemeinsam zu hören sind. Ich würde dagegen eher „Buhaina’s Delight“ antesten, um nachzuhören, wie sich das Dreigestirn Hubbard/Shorter/Fuller zur Klimax auf „Free for all“ entwickelt hat. Außerdem findet sich darauf eines der besten Blakey-Solos, das mich aufgrund der Time und der aufbauenden Dramaturgie jedes mal auf’s Neue fertig macht. Das vorherige „Caravan“ ist leider schon wieder weit konventioneller geraten.Die übrigen Sessions mit Lee Morgan wären dann wieder ein anderes Thema. Wirklich wunderbar finde ich auch die beiden „Meet you at the Jazz corner of the world“-Sessions. Da erreicht die Band auch des öfteren eine ansteckende Dynamik und ein gewisses Feuer, das aber nicht so roh ausfällt, wie bei „Free for all“.
Die Limelight-Sessions, die gypsy präventiv anführte, haben zwar durchaus auch ihre Momente und ich mag auch den Beitrag von Chuck Mangione, aber etwas ketzerisch gesagt, muss man die nicht kennen (sofern man noch nicht alle Blue Notes kennt).Dann werde ich die „Buhaina’s Delight“ auch schon mal vormerken. „A Night in Tunisia“, „Indestructible“ und evtl. „Cu-Bop“ stehen ja auch noch auf dem Zettel. Das reicht erst mal für die nächste Zeit.
(obwohl ich jetzt schon das Gefühl habe, dass ich noch mehr brauchen werde )--
life is a dream[/SIZE]Wie kommst Du auf „A night in Tunisia“?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisWie kommst Du auf „A night in Tunisia“?
Die stand schon vorher auf der Wunschliste.
Und zwar deswegen, weil Wayne Shorter mit dabei ist, und weil das Album auch bei RYM sehr gut bewertet wird. (geplanter Blindkauf sozusagen)
Würdest Du mir eher zu einem anderen Album raten?PS.: Was sagst Du denn zu dem Album „Mosaic“, das ja mit fast dem selben Line-Up eingespielt wurde wie „Free for All“? Das Album finde ich auch ganz hervorragend !
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life is a dream[/SIZE]Ach, mit dem Raten ist es so eine Sache. Ausgangspunkt waren oben ja „Free for all“, von da aus ist es einfacher, bestimmte Tipps zu geben.
In’s Blaue hinein ist es dann doch etwas schwerer. Wie Du auf „A night in Tunisia“ kamst, hat mich nur interessiert, weil ich keinen Hinweis darauf gesehen habe und weil Blakey ja so viel Sachen für Blue Note aufgenommen hat. Insofern gibt es keinen Grund, Dir davon abzuraten und eine andere Session zu priorisieren.
Eigentlich sind die Alben von Blakey so etwas wie die Quintessenz von Blue Note und je mehr ich die verschiedenen Sessions durchgehe, umso mehr gefallen mir die alle. Vielleicht würde ich zusätzlich noch „The Freedom Rider“ hervorheben, die aus unterschiedlichen Gründen etwas hervorsticht. Morgan gibt einen wunderbaren, oft etwas schmerzlich klingenden Ausstand, Shorter versprüht Freude beim zunehmenden entdecken von Coltrane, Blakey streut feine, aber tolle Soli ein und Timmons schlägt bspw. in „Pisces“ melancholisch-dunklere Töne an. Jymie Merritt finde ich sowieso großartig.„Mosaic“ ist auch ein sehr gutes Album, aber ich empfinde es als ein bißchen – wie sagt man – ‚formulaic‘. Die Konzeption ist typisch Hardbop, die Themen sind recht eingängig und trotz Shorter/Hubbard läuft mir das Set etwas zu glatt ab. Mit „Crisis“ und „Children of the night“ sind aber zwei wichtige Kompositionen für Hubbard und Shorter enthalten.
Über kurz oder lang wirst Du nicht umhin kommen, Dir sämtliche Blakey-Sessions zuzulegen ;)
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisDas glaube ich nicht, immerhin wurde das Stück von Hubbard arrangiert.
Ich stichel auch ein bißchen und behaupte mal, dass sich Shorter und Hubbard den Regiestuhl einigermaßen geteilt haben, wenngleich Shorter schon länger mit Blakey arbeitete und daher gewisse Vorrechte hatte.Das wusste ich nicht – dann liegt es natürlich nahe, dass er dieses Stück reingebacht hatte. Ansonsten gibt’s allerdings nichts zu sticheln, Shorter war der musical director, das ist hinlänglich bekannt und war auch der Grund, warum er nicht früher (1960/61, nach Coltranes und wieder nach Mobleys Abgang) zu Miles wechseln wollte.
THELONICAhttp://dothemath.typepad.com/dtm/interview-with-cedar-walton.html
http://www.jazzprofessional.com/interviews/Curtis%20Fuller.htm
Danke!
@ferry: mit den Sextett-Alben kannst Du eigentlich gar nichts falsch machen, „Mosaic“ und „Buhaina’s Delight“ sind beide toll und auch die Riversides (zumindest „Ugetsu“ und „Caravan“, „Kyoto“ hab ich grad weniger im Ohr) sind auch gut. Nicht zu vergessen die United Artists-Aufnahmen „Three Blind Mice“ (auf zwei CDs – ich glaub nur ein Teil des Materials erschien auf LP).
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Natürlich hast Du Recht und es scheint mir common sense zu sein, zumal Shorter ja auch das meiste neue Material einbrachte. Trotzdem nahm er sich musikalisch auch vornehm zurück, respektive spielte sich nicht in den Vordergrund, so dass mindestens Hubbard, aber auch Fuller gleichberechtigt agieren konnten. Darauf wollte ich hinaus, da ich mich nicht vollumfänglich dem Gedanken hingeben möchte, Shorter habe alle Strippen gezogen.
Du hebst im zweiten Abschnitt wiederholt die Sextet-Aufnahmen hervor. Magst Du die Quintet-Aufnahmen nicht, oder empfindest Du sie als qualitativ abfallend?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIINein, ich mag eigentlich alles von Blakey, jedenfalls bis Mitte der Sechzigerjahre! „Free for All“ ist für mich aber – abgesehen von „Horace Silver & The Jazz Messengers“ und „At the Bohemia“ – das tollste, beste, persönlich liebste und wichtigste aller Blakey-Alben, und das führt wohl dazu, dass ich mich tendentiell was die Sechziger betrifft etwas stärker zu den Sextett-Alben hingezogen fühle (wobei für mich wie schon erwähnt die Impulse-Scheibe etwas abfällt im Vergleich).
Die Quintett-Alben mit Hubbard/Shorter/Timmons kenne ich auch weniger lange und weniger gut, kann sie kaum auseinanderhalten – was wohl nur teils an mir liegt, teils an den Alben selber… „The Big Beat“, „Night in Tunisia“, „Like Someone in Love“, „The Freedom Rider“ – das sind tolle Alben! Auch „Roots and Herbs“, „The Witch Doctor“ und „Africaine“ sind gut, ebenso die Live-Aufnahmen aus Lausanne und aus dem Pariser Olympia.
Diese Band beginnt ja eigentlich etwas früher, 1959 nämlich. Da ist zuert das tolle Album mit Barney Wilen („Les liaisons dangereuses“), dann die „Paris Jam Session“ mit Wilen am Alt und Bud Powell als Gästen, und „Africaine“ stammt ja auch noch von 1959.
Womit ich mich etwas weniger anfreunde kann ist einzig „Meet You At the Jazz Corner of the World“ – da ist die Aufnahmequalität wirklich nicht so toll (ich kenne allerdings nur die RVG Doppel-CD) und es ist wohl das, was mich etwas stört.Für mich sind die ganzen Alben von 1960/61 irgendwie einfach etwas zuviel und zuwenig abgrenzbar – ein toller Werk-Korpus auf jeden Fall, aber auch einer, mit dem ich mich noch nie tiefer befasst habe. Das hängt wiederum auch am Genre, denn meine Hardbop-Liebe ist ja eine on and off-Beziehung und bisher griff ich in keiner on-Phase nch genau diesen Alben – das werd ich eines Tages bestimmt tun und dann gerne auch hier mit meinen Berichten weiterfahren, ich bin ja gerade etwa dahin gelangt bisher.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbakatharsis
Eigentlich sind die Alben von Blakey so etwas wie die Quintessenz von Blue Note…„Mosaic“ ist auch ein sehr gutes Album, aber ich empfinde es als ein bißchen – wie sagt man – ‚formulaic‘. Die Konzeption ist typisch Hardbop, die Themen sind recht eingängig und trotz Shorter/Hubbard läuft mir das Set etwas zu glatt ab. Mit „Crisis“ und „Children of the night“ sind aber zwei wichtige Kompositionen für Hubbard und Shorter enthalten.
Ich denke, Art Blakey ist wahrscheinlich so etwas wie eine, wenn nicht sogar die zentrale Figur des Hardbop. Allein schon wenn man sich mal anschaut, mit welchen Sidemen er zusammengespielt hat. Das war ja die Creme der damaligen Hardbop- Musiker.
Crisis von Freddie Hubbard zählt zu meinen Lieblingsstücken des Hardbop! Auch ein Grund, weswegen ich das Album „Mosaic“ sehr schätze.
gypsy tail wind.
… Das hängt wiederum auch am Genre, denn meine Hardbop-Liebe ist ja eine on and off-Beziehung…Das verstehe ich nicht so ganz. Der Hardbop ist doch so etwas wie das tägliche Brot im Jazz, oder?
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life is a dream[/SIZE] -
Schlagwörter: Art Blakey, Benny Golson, Buhaina, Cedar Walton, Curtis Fuller, Freddie Hubbard, Hard Bop, Jazz, Jazz Messengers, Wayne Shorter
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