100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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  • #12542221  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    16



    BRILLIANT CORNERS

    monk, rollins, henry, terry, pettiford, chambers, roach, keepnews, higgins (9. & 15.10. / 9.12.1956)

    seit 30 jahren mühe ich mich schon mit diesem album ab – und auf einmal klickt es. hilfreich war auf jeden fall die bemerkung von gypsy, dass wir es hier noch mit dem nicht-geglätteten, stagnativen monk der columbia-zeit zu tun haben. aber vor allem hilfreich war jetzt mein neuer verstärker, durch den ich sowieso einige alben hier zeimlich neu höre. ich habe nur ein vinyl-reissue aus den 1980ern, deutsch (mikulski), aber entscheidend ist, glaube ich, wie die anlage mit der wirklich rohen audio-situation der aufnahme klar kommt. und hier, heute, fällt das alles in die richtige ordnung. das ist alles wunderbar kratzig, rau, nach vorne, es tut in den ohren weh und macht dabei total an. großartig, wie intelligent allein die rhythm section agiert, ohne irgendwas abzufedern, im gegenteil. und dann: sonny rollins. hatte ich da tomaten in den ohren bisher? unfassbar tolles, sehr strukturiertes solo über den bi-ba-bu-bolivar-whatever. und das schreckliche „pannonica“ – wie toll das hier klingt… ich finde ohnehin, es hätte im jazz mehr celesta geben müssen. „i surrender, dear“, das wäre auch mein text heute monk gegenüber. keepnews schreibt in den liner notes: „monk’s music is decidedly not designed for casual listening.“ das hätte man mir auch mal früher sagen können.

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    #12542275  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    ….besser spät erkennen als nie, neben misterioso und noch ein zwei anderen alben von monk(u.a. live mit coltrane ) mein liebstes, die ecken und kanten schimmern dermaßen brilliant, der titel ist programm 🖤🖤🖤🖤🖤

    außerdem was heißt nur 1980er reissue aus dem mikulski vertrieb, die pressungen sind doch fast immer tadellos….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12542321  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    lotterlotta
    außerdem was heißt nur 1980er reissue aus dem mikulski vertrieb, die pressungen sind doch fast immer tadellos….

    die pressung ist gut, aber klanglich bleiben wünsche offen (sehr hell, aber auch nicht dramatisch schlechter als die rollins-box, mit der ich schnell verglichen habe).

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    #12542325  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

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    GIANT STEPS
    coltrane, flanagan, kelly, chambers, taylor, cobb, ertegün, dowd (4. & 5.5., 2.12.1959)

    vom schlusspunkt OLÉ zurück an den anfang bei atlantic und ins wilde jahr 1959 – ebenfalls im mai nimmt ornette coleman THE SHAPE OF JAZZ TO COME auf, mit dem ersten session-tag zu MINGUS AH UM gibt es sogar eine überschneidung (5.5.). coltranes riesenschritte sind aufnahmen wie im rausch, mit countdown zum sprung und spiralen im freien flug. drei rhythm sections werden ausprobiert, die perfekte ist auch am ende wohl nicht dabei. aber ich höre trotzdem fasziniert zu, wie sich flanagan da bewegt: er probiert aus, bricht ab, findet die richtigen akkorde nicht, bleibt aber am ball und verliert seine eleganz nicht – das ist irgendwie verlorengegangen, ich höre das auch bei hank jones oder red garland, die perkussiven linien mit dem leichten touch, mit nur wenigen füllakkorden. in coltranes rausch hat das kaum luft, aber der ist sowieso auf seinem eigenen trip, mit der schwebeballade „naima“, das wie ein ufo dazwischen sitzt (sehr tolle begleitung von cobb), als atempause. von KIND OF BLUE aus scheint sich das alles deutlich abzusetzen, aber eigentlich geht die reise ja nochmal woanders hin – das lockere bluesthema „mr. p.c.“ könnte schon die ausufernden exkursionen vertragen, die bald kommen werden („chasin‘ the trane“); der b-teil von „syeeda’s flute theme“ hat schon drone-elemente. aber das ganze album ist auf besondere art und weise in bewegung, es hat keinen langweiligen moment, jeder übersprung erzeugt eine neue pirouette, die noch nicht weiß, wo sie landen wird. von der energie ist noch nichts verpufft, sie überrascht mich bei jedem hören aufs neue. ein sehr lebendiger klassiker.

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    #12542395  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

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    MAIDEN VOYAGE
    hancock, hubbard, coleman, carter, williams, lion, van gelder (17.3.1965)

    miles davis hatte seine neue band freigesetzt, im januar 1965 ein erstes studioalbum mit ihr aufgenommen, auf dem originalkompositionen der mitglieder zum einsatz kamen, dann gerät die arthritische hüfte dazwischen, zwei operationen und eine rekonvaleszenzzeit bis november. die freigesetzte band machte ohne ihn weiter, vor allem auf blue note. auf MAIDEN VOYAGE nimmt hancock seinen beitrag zu E.S.P., „little one“, nochmal neu auf, so, wie er ihn geschrieben hatte. wayne shorter, als einziger kollege hier nicht dabei, nimmt im gleichen monate THE SOOTHSAYER auf, auch mit hubbard als trompeter, zu der zeit eher auf dem coltrane-, als auf dem miles-trip, eine andere art von freisetzung. auf MAIDEN VOYAGE triumphiert die rhythm section der miles-band, das nautische programm-musik-programm muss man dabei nicht allzu ernst nehmen (der titeltrack war für einen werbespot komponiert), es geht hier nicht um wellen und stürme, vielleicht ein bisschen um die brandung als kollision unterschiedlicher elemente, aber auch ohne diese idee waren hancock, carter und williams darin geübt, kleine inseln im swing zu bilden, in denen die zeit aus den irdischen fugen ist.

    ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich lese, dass diese fünf stücke an einem tag im studio eingespielt wurden. es sind ja eben nicht fünf variationen über eine musikalische idee, sondern fünf komplett unterschiedlich funktionierende kompositionen, die von allen beteiligten fünf unterschiedliche ansätze verlangten. ein modales pendel mit ungewöhnlichen rhythmusakzenten, die schon bei hubbard, spätestens aber bei hancock ins rubato suspendiert werden; eine traditionelle hardbop-struktur, bei der sich hubbard aber sofort von den vorgegebenen akkorden verabschiedet; eine ballade, bei der sich aus dem rubato ein langsamer freier swing entwickelt; quasi free jazz, bei dem völlig offen ist, was in den soli damit passiert. mit dem delfintanz schließen sie am ende an die live-praxis der standardentwicklung an, und da ist endlich auch george coleman im training, den das hier genausowenig überrascht wie das, was sie aus „stella by starlight“ oder „my funny valentine“ gemacht haben, als er noch in der band war. er hat einen wunderschönen ton hier, zweimal leicht angefeuchtet, als ob dann doch eine meeresbrise über sein rohrblatt weht. überraschend aber finde ich, wie schlüssig er im freejazzteil spielt, er kommt zu ganz ähnlichen stakkato-linien wie shorter, nimmt die herausforderung an. hancock unterstützt ihn zunächst vorsichtig, lässt ihn dann aber auch frei entwickeln. es gibt eine elastizität im strukturgebenden und -auflösenden trio, mit der jede nur denkbare solostimme funktionieren kann. hier kann sich hubbard von miles absetzen und coleman seine eigenen anker werfen. in dieser liste hier aber ist das album mutmaßlich, weil es eine perfekte dramaturgie von fünf stücken hat, darunter zwei, die man immer im ohr hat, wenn man im leben ein bisschen jazz gehört hat. ich frage mich manchmal, wie miles diesen output seiner angestellten wahrgenommen hat, vielleicht von ihm initiiert, aber dann sehr schnell freigeschwommen. sowas muss man erstmal wieder einfangen.

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    #12542499  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    13

    SOMETHIN‘ ELSE
    adderley, davis, jones, jones, blakey, lion, van gelder (9.3.1958)

    wie viele hardbop-alben in der besetzung tp-sax-p-b-dm gibt es? und warum ist gerade dieses album something else geworden? ich teile diesen konsens natürlich, trotzdem finde ich eine erklärung schwierig. gut, die akkordfolgen des titelstücks sind wirklich verrückt, kunstvoll off, wobei ich das bei den solisten für eine studie im aushalten von spannung halte, aber es gibt ja auch noch einen bassisten, der tatsächliche harmonien spielt – wie kriegt der das hin? ansonsten: drei standards, zwei davon gehören zu den meistgespielten überhaupt, der dritte, „dancing in the dark“, war gerade durch die verfilmung von THE BANDWAGON populär. schließlich ein zum souljazz herüberschauender track mit call & response, auch das gerade bei blue note nichts ungewöhnliches. warum also funtkioniert dieses album so gut, jedes mal, egal, in welcher stimmung man ist? es sind vielleicht kleinigkeiten, arrangements, in denen manchmal was unerwartetes passiert, ein klavierintermezzo, dass die drei solisten noch ein zweites mal solieren, der moll-vamp bei „autumn leaves“, und: dass die themen zumeist vom gast vorgestellt werden, so dass der nominelle leader sich davon absetzen kann. aber vor allem ist der sound besonders: die zurückhaltungen im spiel, die ein echo erzeugen, das man tatsächlich hört. die enge mikrofonierung der leisen töne, der raumsound, wenn es laut wird. sowas kriegen diese musiker von sich aus hin, das brauchte bestimmt keinen besonderen aufbau von van gelder. aber warum klingt das klavier hier besser als auf anderen blue-note-aufnahmen? wieso spielt ausgerechnet hier miles die miles-essenz? hier flashen mich wirklich alle, auch der bassist, der im mix ausgesprochen präsent ist. einziger wermutstropfen: die ballade. „dancing in the dark“ ist eine lieblingskomposition, und auch wenn es dunkel ist, muss darin weiter getanzt werden. miles davis beruft sich auf sarah vaughans interpretationen und setzt auf entschleunigung. für mich geht da das besondere des songs verloren. aber trotzdem ist adderleys performance toll, kein tanz, eine gestandene klage im dunkeln.

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    #12542515  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,628

    lieber vorgarten, ich lese deine texte hier wahnsinnig gerne mit. du hörst mit mindestens sieben ohren, anders ist mir nicht erklärbar, wie du so tief in die strukturen eintauchen kannst. dazu noch die querverbindungen, die du knüpfst, zum jeweiligen zeitgeist, zu den persönlichen umständen, in denen die protagonisten zum aufnahmezeitpunkt stecken, und mit einbezug dessen, wie sich das album zur gegenwart und zu dir selbst verhält. ganz groß, mit dem dir eigenen stil, und so auch ohne beispiel. wäre ich verleger, würde ich dich verlegen.

    #12542539  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    danke @wahr für diesen sehr netten zwischenruf, gerade wo es hier immer monologischer wird, was soll man über diese alben auch noch schreiben… mir macht es noch spaß, vor allem das wiederhören, aber ich freue mich auch auf den moment, wenn die liste durch ist ;-)

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    #12542543  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,628

    vorgartendanke @wahr für diesen sehr netten zwischenruf, …

    sehr gerne. ich höre gerade nicht viel jazz, werde aber auf deine texte zurückkommen, wenn ich mal eines der besprochenen alben höre.

    #12542583  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    vorgartendanke @wahr für diesen sehr netten zwischenruf, gerade wo es hier immer monologischer wird, was soll man über dies alben auch noch schreiben… mir macht es noch spaß, vor allem das wiederhören, aber ich freue mich auch auf den moment, wenn die liste durch ist

     
    Da muss ich als Leser tatsächlich zugeben, dass langsam Wehmut einsetzt, dass es nicht mehr weitergehen wird… Weiss gar nicht mehr, wann ich zuletzt geschrieben hab … Den Text zu Time Out fand ich ein Highlight… Bei Olé fand ich die Beobachtung interessant, dass es halt im Vergleich zu Africa Brass doch mehr als zwei, drei Akkorde hat… It’s a feature, not a bug find ich… Den Text zu Something Else fand ich jetzt auch nochmal richtig super… Einerseits: ewig nicht gehört Andererseits: eigentlich ein Unding, dass es nicht in der Top 10 ist…

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    #12542591  | PERMALINK

    stardog

    Registriert seit: 12.06.2011

    Beiträge: 2,196

    Ich lese hier mit großem Interesse mit und bin ebenfalls echt beeindruckt von dem ganzen Fachwissen. Respekt! Momentan komme ich leider nicht mehr so richtig hinterher, die ganzen Alben nachzuhören. Aber es macht trotzdem richtig Spaß, das hier zu verfolgen.

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    #12542609  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Danke für die jüngsten Texte – sie zu lesen ist wie eine Entdeckungsreise durch längst vertraut geglaubtes Territorium, das man neu wahrnehmen kann mit Deiner Hilfe bzw. den von Dir formulierten Wahrnehmungen und Vorschlägen. Wirklich sehr bereichernd.

    Das „Brilliant Corners“ klickt, freut mich natürlich sehr … aber aufschlussreicher ist für mich die andere (als meine eigene) Annäherung an „Giant Steps“, das ich mir echt erarbeiten musste. Wobei gerade „Naima“ und „Syeeda’s Song Flute“ da immer schon meine … Anker waren, die Stellen, an denen mich das Album immer hatte. Die Ballade stammt ja wiederum von den „Coltrane Jazz“-Sessions – und das ist ein Album, für das immer eine Lanze zu brechen gewillt bin, viel zu selten gewürdigt zwischen den Grosstaten, weil es selbst keine Riesenschritte und keine Exotismen (Olé, India, Africa) anbietet … aber das alles ist natürlich trotzdem da (und nein, es wäre auch bei mir in keiner Jazz Top 100 – aber die Alben, die ich am liebsten höre sind ja nicht unbedingt, diejenigen, die mir den grössten Respekt abnötigen, sind nicht unbedingt die mit den grossen Innovationen, die halt bei solchen Unterfangen stets vorn dabei sind … die ewigen Fragen nach „besten“ und „liebsten“ und wann oder warum oder bei welchen Künstler*innen das dieselben sind und bei welchen eben nicht).

    Wegen Miles, der Essenz bei Adderley: vielleicht ist das gerade das Geheimnis: er trägt nicht die Last des Leader-Seins und kann auch schon mal was Modales mitbringen und ausprobieren – ohne die Platzhirsche dabei zu haben (Evans, Coltrane), aber mit demjenigen aus der eigenen Band, der immer dafür besorgt ist, dass es allen Beteiligten gut geht (ich weiss nicht, ob das stimmt, aber so stelle ich mir Adderleys Rolle im sozialen Gefüge des Sextetts auf jeden Fall vor). Der Prinz der Dunkelheit kommt und ist willkommen (!) und packt seine Trompete aus und guckt mal, was so geht … das konnte er als Leader nicht oder zu dem Zeitpunkt nicht mehr, viel zu aufgeladen waren seine Sessions, zu hoch die Erwartungen, spätestens seit dem Wechsel zu Columbia: jedes Album ein neues Statement, eine Innovation, ein Schritt weiter auf dem Weg. So irgendwie erkläre ich mir jedenfalls diesen zugleich so entspannten und so fokussierten Auftritt von Miles Davis.

    Dass Du bei der Brackeen-Band Blakey meintest, war mir natürlich klar – aber falls Dir die Aufnahmen mit Getz mal begegnen, würde ich gerne Eindrücke hören, weil ich da irgendwie noch nicht so ganz dran heran komme.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12542625  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 6,305

    …..als ich vorhin nach der sauna nach hause kam und deinen text zu something else las, mit deinen fragen darin, war mein allererster gedanke zu miles der, dass du die antwort in deinem text ja schon selbst vor der frage gegeben hattest, miles ist gast und hier der, der nur seine trompete spielen durfte, aus ganzem herzen und den tiefen oder untiefen seiner seele…. @gypsy-tail-wind hat das natürlich viel deutlicher auf den punkt gebracht und meine weiteren gedanken zu deiner frage ausformuliert…und vielleicht hat dieses beseelte der themen ja auch auswirkungen auf das pianospiel…häufig wird something else ja als ein ureigenes miles album tituliert(imo schon immer unsinn), wenn man alle seine werke aus eben dieser zeit hört, sollte man merken, das dem nicht so ist! mir erschließt sich auch nicht, das es bei der umfrage nicht unter die ersten fünf kam, denn da gehört es meiner meinung nach ohne frage hin, es verkörpert für mich die musikalische inkarnation von glück und der leichigkeit des seins…und @wahr hat mit wenigen worten deine beschreibungen auf den punkt gebracht, man merkt, dass du das liebst, die musik und das schreiben dazu….wäre ich der herausgeber des rs mein lieber jan, bekämst du zwei seiten um jazz-vö kritisch zu beleuchten….von dir können fast alle rs-schreiberlinge etwas lernen….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12542651  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,800

    Ich wiederhole mich aber ganz großen Respekt meinerseits für diese selbst gestellte Mammutaufgabe @vorgarten. Selbst ich komme mit dem Tempo nicht mit (Nachhören), aber ich lese jeden Text mit sehr großem Interesse.

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    Well...you like flowers and I like liqour
    #12542681  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    wow, vielen dank euch allen für die unterstützenden worte. sowas macht größeren spaß, wenn man weiß, dass leute mitlesen. ich habe ja noch 12 brocken vor mir, darunter sind nicht wenige, über die es schon ganze bücher gibt, und was soll man neues über KIND OF BLUE schreiben… aber darum geht es ja auch nicht.

    für mich lohnt sich das, nicht wenige alben kannte ich noch gar nicht, und leider musste ich mal wieder feststellen, wie schlecht viele cds aus der „rvg-edition“ klingen, von denen ich leider immer noch viele habe – die kamen damals gerade zu der zeit raus, als ich zum ersten mal in die jazzgeschichte abgetaucht bin.

    nochmal zu miles & somehtin‘ else: ich finde ihn hier schon mehr als einen gast, aber er konnte sich hinter diese rolle zurückziehen. ich habe gelesen, dass er schon früher adderley mit alfred lion zusammenbringen wollte, der saxofonist hatte den rat nicht angenommen, jetzt sagt miles ihm durch die blume: siehst du, das wäre drin gewesen. aber irgendwie funktioniert die ganze session anders: alle (bis auf sam jones) sind selbst leader, müssen einander nichts mehr vormachen, miles hat gute ideen zum arrangement, mit denen sich alle wohlfühlen, niemandem bricht ein zacken aus der krone, wenn er sich dem unterordnet. blakey finde ich da besonders toll, da kommt sehr viel eleganz aus der zurückhaltung, trotzdem blitzt immer wieder das auf, was ihn auszeichnet.
    interessant, was du, @gypsy-tail-wind über platzhirsche schreinst (evans?), und dass adderley eben keiner ist – ich habe für ihn als persönlichkeit noch gar kein gefühl.

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