Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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vorgarten

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BRILLIANT CORNERS

monk, rollins, henry, terry, pettiford, chambers, roach, keepnews, higgins (9. & 15.10. / 9.12.1956)

seit 30 jahren mühe ich mich schon mit diesem album ab – und auf einmal klickt es. hilfreich war auf jeden fall die bemerkung von gypsy, dass wir es hier noch mit dem nicht-geglätteten, stagnativen monk der columbia-zeit zu tun haben. aber vor allem hilfreich war jetzt mein neuer verstärker, durch den ich sowieso einige alben hier zeimlich neu höre. ich habe nur ein vinyl-reissue aus den 1980ern, deutsch (mikulski), aber entscheidend ist, glaube ich, wie die anlage mit der wirklich rohen audio-situation der aufnahme klar kommt. und hier, heute, fällt das alles in die richtige ordnung. das ist alles wunderbar kratzig, rau, nach vorne, es tut in den ohren weh und macht dabei total an. großartig, wie intelligent allein die rhythm section agiert, ohne irgendwas abzufedern, im gegenteil. und dann: sonny rollins. hatte ich da tomaten in den ohren bisher? unfassbar tolles, sehr strukturiertes solo über den bi-ba-bu-bolivar-whatever. und das schreckliche „pannonica“ – wie toll das hier klingt… ich finde ohnehin, es hätte im jazz mehr celesta geben müssen. „i surrender, dear“, das wäre auch mein text heute monk gegenüber. keepnews schreibt in den liner notes: „monk’s music is decidedly not designed for casual listening.“ das hätte man mir auch mal früher sagen können.

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