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pink-nice3
pheebeeDas führt hier tatsächlich zu gar nichts mehr. Jeden Tag das gleiche hin und her.
thesidewinderWieso gebt ihr euch überhaupt noch mit ihm ab? Ist die Mühe und Zeit nicht wert.
+1…… und ewig grüßt das Murmeltier!
gibt eben Leute, die meinen, immer das letzte Wort haben zu müssen, auch wenn sie sich dabei nur selbst wiederholen.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Highlights von Rolling-Stone.de13 irre Fakten zu den Videos von Queen und Freddie Mercury
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WerbungbullittTja, und das passiert, wenn man es lange und laut genug herbei schreibt. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fühlt sich bestärkt, alte Rechnungen zu begleichen und möchte ein Auftrittsverbot von Rammstein in Berlin durchsetzen. Antisemitismus, Frauenverachtung und Rassismus gingen oft „Hand in Hand“, meint er. Wow, was für ein grusliges Rechtsverständnis man in so einem Höhenflug doch offenbaren kann. Aus einem Verdacht wird ein Fakt und der wird mal eben mal drei multipliziert und mündet in einer Forderung von staatlicher Zensur von Amts wegen. 🤦🏻♂️
Da ist man wirklich sprachlos, schließlich ist der Mann Jurist. Als hätte sich nicht kürzlich eine deutsche Großstadt beim versuchten Verbot eines Konzerts bis auf die Knochen blamiert. Juristisch gibt es für Konzertabsagen keine Handhabe. Wie du auch finde ich es extrem problematisch, wenn man einfach aus angeblicher Frauenfeindlichkeit Antisemitismus und Rassismus konstruiert. Schließlich überschreitet der Mann auch seine Kompetenzen, wenn er solche Forderungen erhebt. Als Antisemitismusbeauftragter ist das nicht seine Baustelle. Die offizielle Berliner Politik hat ja auch sofort abgewinkt.
Ich finde die Musik von Rammstein wirklich zum Kotzen. Ich mochte die noch nie und habe noch nie verstanden, warum viele meiner Freude, die gut finden. „Sonne“ ist der einzige mir bekannte Song, dem ich eine gewisse fußläufige Qualität zusprechen würde. Ich stehe absolut nicht im Verdacht, die Musik irgendwie gut zu finden.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.bullittKlar, und die Boulevardpresse soll das auch von mir aus auch ewig so weitermachen. Die Frage ist, und da zitiere ich zum wiederholten Mal frei aus der Diskussion zwischen Campino und Jan Müller aus „Reflektor“, ob es in Zeiten von Fake News, Deep Fakes und KI nicht noch viel wichtiger ist, seriös arbeitende Medien zu haben, bei denen Verlässlichkeit oberstes Gebot ist. Wollen wir einen Spiegel, der aufdeckt, dass Till Schweiger besoffen am Set rum brüllt und Überstunden verlangt, oder Berichte von wirklichen Arbeitsrechtsverletzungen in Schlachthöfen, auch wenn die keinen Glamour versprühen. Das Dilemma ist natürlich, dass der Spiegel auch Geld verdienen muss und Till Schweiger über zwei Wochen klickt und der Schlachthof einen halben Tag, wenn überhaupt. Und nein, das soll kein Whataboutism sein. Natürlich darf auch über einen Verdacht gegen Schweiger berichtet werden, nur sollten die Relationen stimmen.
Jeder Deutsche kennt leider Till Schweiger, aber wenige Leute kennen Schlachthöfe von innen. Du kennst das Spiel, so ist es leider. Ich habe den Spiegel-Artikel zu Schweiger gelesen, der war durchaus differenziert. Am Ende bleibt wohl ein massives Alkoholproblem als Auslöser für viele Aktionen.
Gut, wenn man mit dem Zeitgeist argumentiert, mag das natürlich sein. Ich habe hinter mit mehrere Regalmeter mit Rockstarbiografien von Dirt, über Scar Tissue bis White Line Fever stehen, da kann mich mich einfach schlecht über eine Suck-Box als solche aufregen (wenn sich illegale Handlungen bestätigen sollten, sieht das anders aus).
Wenn man den Zeitgeist (oder besser die moralischen Vorstellungen der Mehrheit) gänzlich außer Acht lässt, kann man sich schnell in einer solchen Kontroverse wiederfinden. Die 70er, als Bands wie Led Zep mehr als grenzwertig agierten und damit durchkamen, ist eben vorbei. Wer das nicht merkt, wird irgendwann ein böses Erwachen finden.
Angemessen im Rahmen der Verdachtsberichterstattung berichten, dazu gehört eine ausreichende Recherche, die auch für Zweitverwerter gilt. Und eine ausgewogene Darstellung, dazu hätten hier auch die Stimmen anderer Row Zero Besucherinnen gehört, die anderweitig veröffentlich wurden. Stattdessen gab’s Live Ticker auf Basis der immer gleichen Faktenlage.
Dazu hat NvF aber schon das relevante geschrieben: Ein Räuber kommt auch nicht damit durch, auf die vielen Menschen hinzuweisen, die er nicht beraubt hat.
Das ist aber genau der Bereich der Mutmaßungen. Gab es wirklich ein System? Wenn ja, hat Lindemann das selbst initiiert (dann hätte er tatsächlich die Kontrolle über sein Leben verloren)? Hat Makeeva als Edelgroupie eigenmächtig agiert, um Lindemann zu gefallen? Nichts davon ist gegenwärtig geklärt.
Einige Sachen aber doch. Makeeva war wohl nicht bei der Band angestellt, sondern war für Lindemann tätig. Ich halte es nicht für vorstellbar, dass sie ohne Absprache mit Lindemann agiert hat. Ob sie sich beide hochgeschaukelt haben, ob Lindemann der Ausgangspunkt war oder ob Makeeva „dem Führer zuarbeiten“ wollte, ist vielleicht nicht zu 100 Prozent zu klären. Ein gewisses System muss es aber gegeben haben, denn schließlich füllt sich die Row Zero nicht von selbst und auch in der Blow Box ist der Aufenthalt alleine wohl eher langweilig. Allein, dass diese Orte Namen und Funktionen hatten, macht klar, dass das keine isolierten Einzelfälle sind.
KO-Tropfen und die Rekrutierung zum Sex unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Und es gab zumindest eine Stimme, die behauptet, während des Sex mit Lindemann aufgewacht zu sein. Das wäre ja dann vermutlich Tatbestand der Vergewaltigung. ,
Sehe ich ehrlich gesagt nicht. Wenn Lindemann nicht so blöde war, diese ganzen Geschehnisse durch Kameras aufnehmen zu lassen, wird man das vermutlich nie beweisen können.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nicht_vom_forum@.latho: Bei vielen Deiner Beispiele würde ich sagen, dass der angenommene Fall grundsätzlich in Ordnung geht oder zumindest in dem Graubereich stattfindet, den eine Gesellschaft nunmal braucht. Aber mal ganz weg von Lindemann: Nehmen wir mal an dass das stimmt, was Shelby Lynn und „Julia“ im Grunde deckungsgleich berichten: Dann hat damals irgendjemand[1] im Laufe des Abends Shelby Lynn, die wegen Drogen/Alkohol erkennbar ziemlich neben der Spur war, für ein „Treffen“ mit Lindemann hinter die Bühne gebracht und eine Situation erzeugt, bei der es augrund von Desorientierung und Eile extrem zweifelhaft ist, ob Lynn versteht, was gerade passiert, und ob sie überhaupt fähig ist, einzuwilligen. Findest Du das ein Szenario, mit dem man rechnen muss, wenn man bei einem derartigen Groß-Event wie einem Rammsteinkonzert nach Backstage eingeladen wird? Meine Antwort ist da jedenfalls ein klares Nein. Völlig egal, ob das letztendlich dies- oder jenseits der Grenze zur Strafbarkeit ist. [1] offensichtlich nicht Lindemann, denn der hat ein Alibi, das mehrere tausend Leute bestätigen können.
Was ich geschrieben habe: auch da ist man im Bereich der Strafbarkeit und das müssen Gerichte herausfinden/bestrafen. Wenn jemand durch zuviel Alkohol nicht mehr mitbekommt, was geschieht, dann ist sie/er wehrlos. Macht Verbrechen nicht besser, wenn das Opfer es nicht mitbekommt. Waren die Betroffenen zurechnungsfähig, dann war das ihre Entscheidung.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoWas ich geschrieben habe: auch da ist man im Bereich der Strafbarkeit und das müssen Gerichte herausfinden/bestrafen. Wenn jemand durch zuviel Alkohol nicht mehr mitbekommt, was geschieht, dann ist sie/er wehrlos. Macht Verbrechen nicht besser, wenn das Opfer es nicht mitbekommt. Waren die Betroffenen zurechnungsfähig, dann war das ihre Entscheidung.
Wenn es keine Filmaufnahmen oder glaubwürdige Zeugenaussagen von Dritten gibt – wie sollen Gerichte denn das herausfinden? Ich finde die ständigen Verweise auf das Strafrecht in diesem Fall ziemlich ermüdend – und ich verstehe auch ehrlich nicht, was du dir von einem Gerichtsprozess erhoffst. Wenn es nicht doch Filmaufnahmen gibt oder Überläufer aus dem Lager der Security oder der Band, wird sich das im Sande verlaufen.
Viel wichtiger ist mir eigentlich, dass dieses System der Aftershow-Partys von Till Lindemann beendet wird. Egal, ob das Grauzone ist, erlaubt oder verboten – hier fanden offensichtlich reihenweise „kritische“ sexuelle Kontakte statt. Ich bin da bei NvF – das ist in der Tat nichts, womit jemand rechnen sollte, der auf eine solche Party eingeladen wird.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
lathoWas ich geschrieben habe: auch da ist man im Bereich der Strafbarkeit und das müssen Gerichte herausfinden/bestrafen. Wenn jemand durch zuviel Alkohol nicht mehr mitbekommt, was geschieht, dann ist sie/er wehrlos. Macht Verbrechen nicht besser, wenn das Opfer es nicht mitbekommt. Waren die Betroffenen zurechnungsfähig, dann war das ihre Entscheidung.
Wenn es keine Filmaufnahmen oder glaubwürdige Zeugenaussagen von Dritten gibt – wie sollen Gerichte denn das herausfinden? Ich finde die ständigen Verweise auf das Strafrecht in diesem Fall ziemlich ermüdend – und ich verstehe auch ehrlich nicht, was du dir von einem Gerichtsprozess erhoffst. Wenn es nicht doch Filmaufnahmen gibt oder Überläufer aus dem Lager der Security oder der Band, wird sich das im Sande verlaufen. Viel wichtiger ist mir eigentlich, dass dieses System der Aftershow-Partys von Till Lindemann beendet wird. Egal, ob das Grauzone ist, erlaubt oder verboten – hier fanden offensichtlich reihenweise „kritische“ sexuelle Kontakte statt. Ich bin da bei NvF – das ist in der Tat nichts, womit jemand rechnen sollte, der auf eine solche Party eingeladen wird.
Wie und auf welcher Basis willst du denn etwas verbieten, für das es keine Anhaltspunkte oder Nachweise gibt?
Was ich mir von einem Prozess erhoffe, hatte ich oben geschrieben: Klarheit, was eigentlich passiert ist und was davon strafbar war. Wenn da KO-Tropfen (eigentlich beschönigender Name) verabreicht wurden, würde ich solche Leute gerne im Knast sehen.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Bösartig gesagt (bitte nicht persönlich nehmen): Es ist doch egal, was du willst oder was du würdest. Oder ich. Oder Bullitt. Es geht darum, was sich in einem Prozess so sicher nachweisen ließe, dass man jemanden verurteilen könnte. Die Chancen dafür sind vermutlich außerordentlich schlecht.
Die Existenz von K.O.-Tropfen ist übrigens so ziemlich der einzige Punkt, der in der aktuellen Lage strittig ist.
Ich will nichts verbieten, ich will, dass Band und Konzertveranstalter selbst die Entscheidung treffen, diese speziellen Till Lindemann-Aftershow-Parties zu unterlassen. Das ist ja in München schon passiert und wird auch in Berlin passieren. Hier gibt es ganz viele Eingriffsmöglichkeiten, im Gegensatz zum Konzert an sich.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Bösartig gesagt (bitte nicht persönlich nehmen): Es ist doch egal, was du willst oder was du würdest. Oder ich. Oder Bullitt. Es geht darum, was sich in einem Prozess so sicher nachweisen ließe, dass man jemanden verurteilen könnte. Die Chancen dafür sind vermutlich außerordentlich schlecht.
So hatte ich das ja oben auch geschrieben. Natürlich sind die Chancen schlecht einen Verabreicher von KO-Tropfen nach Wochen noch dingfest zu machen. Aber wie sollte es anders gehen?
Die Existenz von K.O.-Tropfen ist übrigens so ziemlich der einzige Punkt, der in der aktuellen Lage strittig ist. Ich will nichts verbieten, ich will, dass Band und Konzertveranstalter selbst die Entscheidung treffen, diese speziellen Till Lindemann-Aftershow-Parties zu unterlassen. Das ist ja in München schon passiert und wird auch in Berlin passieren. Hier gibt es ganz viele Eingriffsmöglichkeiten, im Gegensatz zum Konzert an sich.
Siehe oben: Zwang (die Partys zu verbieten) besteht ja zunächst nur, wenn es illegal ist. Solange es legal ist, gibt es nur öffentlichen Druck.
Ich will da gar nicht spekulieren, was wie passiert ist, wer wie was gesagt hat etc, ich bin nicht Sherlock Holmes und gerade in der Angelegenheit habe ich so gar keine Lust genauer herauszufinden, was passiert ist. Das Strafbares bestraft wird, ist die einzige Hoffnung, die ich habe. Was ich aber kritisiert habe, ist die Berichterstattung der Medien. Nicht weil ich so Mitgefühl mit Lindemann hätte, sondern weil dieses clickbaiting (im Sinne von sensationsheischende Überschriften zu fabrizieren, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, was passiert ist) immer mehr um sich greift und das nicht nur im Promibereich.
Mehr will ich dazu auch nicht schreiben.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.nail75
Ich will nichts verbieten, ich will, dass Band und Konzertveranstalter selbst die Entscheidung treffen, diese speziellen Till Lindemann-Aftershow-Parties zu unterlassen.Diese Entscheidung wäre ja auch alles andere als ungewöhnlich oder kontrovers. Man stelle sich diese Art von Lindemann-Privatparty[1] mal als Nebenveranstaltung eines gewöhnlichen Sommerfests oder der Weihnachtsfeier einer ganz typischen Firma[2] vor. Der Organisator wäre doch schneller gefeuert, als er „fristlos“ aussprechen könnte – und das bis in die Chefetage.
Nur mal zum Vergleich: Erinnert sich noch jemand an das hier? https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/treffen-in-budapest-versicherung-lud-vertreter-zu-sex-party-a-763461.html Wäre das, @.latho, @.bullitt, für Euch als Firmen-Event tatsächlich akzeptabel? Und falls nicht: Was ist der Unterschied zu Rammstein backstage, also was ist da besser?Die Backstage-Rockmusik-Romantik, die hier anscheinend von manchen erkannt wird, würde ich mir ja bei der Club-Tour einer mittelbekannten Band aus jungen Musikern noch gefallen lassen, aber doch nicht bei einem Mega-Event wie einem Rammstein-Konzert.
[1] den unstrittigen, zweifellos legalen Teil
[2] beispielsweise der Rammstein GbR, einem bekannten Unternehmen für Parfüm und Merchandise-Artikel--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickDieses „Auswahlverfahren“ macht jetzt sowieso keinen Sinn mehr. Und natürlich werden Management und Veranstalter peinlich darauf achten, dass Rammstein Konzerte ab sofort keinen Anlass zur Klage (so oder so) mehr geben werden.
Aber behördlicherseits kann man keine Backstagepartys verbieten. Wie soll das denn gehen? Kommt dann das Ordnungsamt mit Polizei und erteilt Platzverweise?
Wie definiert man überhaupt Backstageparty? Wenn zum Beispiel ein paar Leute nach dem Konzert zusammensitzen, und ein paar Bier trinken? Absurd.Wenn es zu einem Einsatz von stark sedierenden Medikamenten kam (der Begriff k.o.-Tropfen ist in der Tat seltsam), wird eine Aufklärung von der Häufigkeit abhängen. Aber dann müssten da wirklich einige Leute bei aller krimineller Energie auch unfassbar dämlich sein. Zumal der Einsatz solcher Medikamente hohe Risiken birgt. Eine Dosierung, die zum vollständigen Ausnocken ausreicht, kann bei jemanden mit Vorschaden auch schnell zum Tode führen.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.latho
nail75Bösartig gesagt (bitte nicht persönlich nehmen): Es ist doch egal, was du willst oder was du würdest. Oder ich. Oder Bullitt. Es geht darum, was sich in einem Prozess so sicher nachweisen ließe, dass man jemanden verurteilen könnte. Die Chancen dafür sind vermutlich außerordentlich schlecht.
So hatte ich das ja oben auch geschrieben. Natürlich sind die Chancen schlecht einen Verabreicher von KO-Tropfen nach Wochen noch dingfest zu machen. Aber wie sollte es anders gehen?
Die Existenz von K.O.-Tropfen ist übrigens so ziemlich der einzige Punkt, der in der aktuellen Lage strittig ist. Ich will nichts verbieten, ich will, dass Band und Konzertveranstalter selbst die Entscheidung treffen, diese speziellen Till Lindemann-Aftershow-Parties zu unterlassen. Das ist ja in München schon passiert und wird auch in Berlin passieren. Hier gibt es ganz viele Eingriffsmöglichkeiten, im Gegensatz zum Konzert an sich.
Siehe oben: Zwang (die Partys zu verbieten) besteht ja zunächst nur, wenn es illegal ist. Solange es legal ist, gibt es nur öffentlichen Druck.
Ich will da gar nicht spekulieren, was wie passiert ist, wer wie was gesagt hat etc, ich bin nicht Sherlock Holmes und gerade in der Angelegenheit habe ich so gar keine Lust genauer herauszufinden, was passiert ist. Das Strafbares bestraft wird, ist die einzige Hoffnung, die ich habe. Was ich aber kritisiert habe, ist die Berichterstattung der Medien. Nicht weil ich so Mitgefühl mit Lindemann hätte, sondern weil dieses clickbaiting (im Sinne von sensationsheischende Überschriften zu fabrizieren, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, was passiert ist) immer mehr um sich greift und das nicht nur im Promibereich.
Mehr will ich dazu auch nicht schreiben.Nicht alles Strafbare wird bestraft, das weiß doch jeder 15-jährige. Du wirkst argumentativ komplett verloren – und das bei einer so banalen Sache, die inhaltlich in weiten Teilen unstrittig ist – auch von Seiten der Band bzw. von Till Lindemann. Es ist ja nicht so, als würde irgendjemand bestreiten, dass Till Lindemann junge Frauen für Sexpartys rekrutieren (lässt). Was gibt es denn da eigentlich groß zu spekulieren?
Der einzige strittige Punkt, der aber von vielen in diesem Thread fehlinterpretiert wird, ist der Einsatz von K.O.Tropfen, der sich aber vermutlich nicht nachweisen lässt. Aber das ist aus meiner Sicht nicht der zentrale Punkt dieses gesamten Vorgangs. Es ist die Existenz dieser Partys AN SICH.
Und natürlich hat NvF erneut recht, wenn er darauf verweist, dass der Organisator in jeder normalen Firma gefeuert werden würde.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nicht_vom_forum
Die Backstage-Rockmusik-Romantik, die hier anscheinend von manchen erkannt wird, würde ich mir ja bei der Club-Tour einer mittelbekannten Band aus jungen Musikern noch gefallen lassen, aber doch nicht bei einem Mega-Event wie einem Rammstein-Konzert.Ich würde dem, was Schneider berichtet hat, durchaus folgen. Lindemann hat sich abgekoppelt und sein eigenes Ding gemacht. Warum sollten die anderen nach dem Konzert nicht ganz normal relaxen, mit ein paar Gästen was essen und trinken, das Konzert nachbesprechen, und ganz profane Dinge tun? Bei Mega-Events hat man ja auch deutlich mehr Komfort, als beim Clubkonzert, wo man erstmal vier schmale Treppen hoch muss, um in den engen Künstlerbereich zu kommen.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.close-to-the-edgeWarum sollten die anderen nach dem Konzert nicht ganz normal relaxen, mit ein paar Gästen was essen und trinken, das Konzert nachbesprechen, und ganz profane Dinge tun? Bei Mega-Events hat man ja auch deutlich mehr Komfort, als beim Clubkonzert, wo man erstmal vier schmale Treppen hoch muss, um in den engen Künstlerbereich zu kommen.
Das bestreitet doch überhaupt niemand. Die Standard-Backstage-Parties werden vieleicht ein paar mal ausfallen, bis die Lage geklärt ist, aber dann werden sie mit Sicherheit wiederkommen. Die sind ja auch Events. Darum geht es doch überhaupt nicht. Das Problem sind ausschließlich Lindemanns Eskapaden.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickclose-to-the-edgeAber behördlicherseits kann man keine Backstagepartys verbieten.
Natürlich könnte man das. Es muss nur einen ausreichenden Anlass geben. Man könnte sie auch gar nicht erst erlauben.
Wie soll das denn gehen? Kommt dann das Ordnungsamt mit Polizei und erteilt Platzverweise?
Ja.
Wie definiert man überhaupt Backstageparty? Wenn zum Beispiel ein paar Leute nach dem Konzert zusammensitzen, und ein paar Bier trinken? Absurd.
Die Backstageparty ist die genehmigte Veranstaltung nach dem Konzert mit Gästeliste, Zugangskontrolle und Getränkeausschank.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickZur Metadebatte über die mediale Berichterstattung:
1.
Tatsächlich hat sich da was verändert, wodurch ein Gefahrenpotenzial entstanden ist: Im Papierzeitalter lebten die meisten Abonnementzeitungen sehr komfortabel, sie hatten ihre feste, jährlich bezahlende Kundschaft. Daneben gab es Produkte wie den Spiegel, mit einer Mischkalkulation aus Abo und Kiosk, was schon den einen oder anderen Scoop nötig machte, aber im Prinzip auch eine stabile Geschäftsgrundlage bildete. Hinzu kamen Boulevardzeitungen, die täglich am Kiosk mit starken Schlagzeilen über dem Knick um Leser werben mussten. Heute, in Zeiten des wegbrechenden Papiermodells, sind alle miteinander demselben Druck unterworfen, online Klickzahlen zu generieren und digitale Monetarisierungsmodelle aufzubauen. Das verändert natürlich die Berichterstattung. Zumal sich durch die digitale Revolution der Tempodruck radikal verschärft hat: Wer schneller ist, landet bei Google im Zweifel weiter oben, aus Tagesaktualität ist Minutenaktualität geworden. Ich glaube, die Folgen von all dem sieht man bei der Rammstein-Berichterstattung: Jedes Medium springt möglichst schnell auf und dreht das Thema weiter, selbst wenn es keine eigenen Recherche-Erkenntnisse dazu hat oder der neue Nachrichtenwert sich darin erschöpft, dass die Ärzte jetzt auch irgendwas dazu gesagt haben.
2.
Dennoch scheint mir der Hang, den ich auch hier im Forum wahrzunehmen glaube, pauschal „die“ Medien zu kritisieren, nicht stimmig. Aus meiner Sicht waren zum Beispiel die großen Recherche-Geschichten von Spiegel und Süddeutscher gründlich, ambitioniert und hilfreich, kurzum, guter Journalismus.
3.
Die hier immer wieder implizit oder explizit anklingende Idee, dass Medien mit der Berichterstattung warten sollten, bis die Justiz den Fall eingeordnet, geklärt und gegebenenfalls abgeurteilt hat, ist gründlich zurückzuweisen. Wieviele Skandale unaufgedeckt geblieben wären, wenn Journalisten so ein devotes und obrigkeitshöriges Selbstverständnis gehabt hätten, lässt sich gar nicht seriös abschätzen. Wenn Reporter ihren Job nur in der nachvollziehenden Chronistenaufbereitung juristischer Vorgänge sähen, wäre der investigative Journalismus und damit etwas für die Demokratie sehr Wichtiges am Arsch.
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Schlagwörter: adidas, Blödelbarden, Rammstein
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