Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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  • #11222525  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

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    reino
    Warum darfst du selber beantworten, aber die Figur wird gestrichen.

    Das Markenzeichen des Produkts, das den Kopf eines älteren schwarzen Mannes mit weißen Haaren zeigt, wird aus dem Logo gestrichen. https://www.n-tv.de/panorama/Uncle-Ben-s-erhaelt-neuen-Namen-und-Logo-article22056263.html

     
    Klar. Bestimmt ersatzlos.

    Aber selbst wenn: Letztendlich regst Du Dich gerade darüber auf, dass das frei erfundende Bild einer Kunstfigur mit der ein globaler Lebensmittelkonzern versucht, einem sprichwörtlichen Massenprodukt einen individuellen und persönlichen Charakter zu verpassen, um mehr davon zu verkaufen, möglicherweise gestrichen wird. Ernsthaft?
    Meinetwegen kann das Produkt gerne als „Mars Inc. pre-boiled rice“ in einfarbiger Verpackung ohne Logo im Regal stehen. Da würde wahrscheinlich auch besser auffallen, wie überteuert das Zeug ist.

    Nur zur Erinnerung, wovon wir hier reden:

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
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    #11222537  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    bullittDie Konnotation des Wortes ist im Deutsche völlig unverfänglich bzw. positiv.

    Die Namensänderung hierzulande hat doch mit der Ursache gar nichts zu tun. Das ist schlicht dem einheitlichen internationalen Branding geschuldet. Genau wie bei „Raider heißt jetzt Twix“, Treets vs. M&Ms, „Werthers Echten“, usw. usf. Das hat mit Politik und mit deutschen Befindlichkeiten genau nichts zu tun.

    So, und selbst wenn man sich informiert und die Namensänderung nachvollziehen kann, stellt sich immer noch die legitime Frage, wieso eine Marke mit dem Namen „Ben’s Original“ keinen Schwarzen als Testimonial haben kann.

    Um sich diese Frage zu stellen, müsste man erstmal wissen, welche „Hautfarbe“ das neue Logo bekommt. Und wofür „Testimonials“ von Kunstfiguren eigentlich gut sind.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #11222545  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    nicht_vom_forum Klar. Bestimmt ersatzlos. Aber selbst wenn: Letztendlich regst Du Dich gerade darüber auf, dass das frei erfundende Bild einer Kunstfigur mit der ein globaler Lebensmittelkonzern versucht, einem sprichwörtlichen Massenprodukt einen individuellen und persönlichen Charakter zu verpassen, um mehr davon zu verkaufen, möglicherweise gestrichen wird. Ernsthaft?

    Ernsthaft? Mit dem gleichen Argument können wir auch nächste Woche über die Verbannung grenzwertiger Plattencover diskutieren.

     

    --

    #11222547  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    bullitt

    nicht_vom_forum Klar. Bestimmt ersatzlos. Aber selbst wenn: Letztendlich regst Du Dich gerade darüber auf, dass das frei erfundende Bild einer Kunstfigur mit der ein globaler Lebensmittelkonzern versucht, einem sprichwörtlichen Massenprodukt einen individuellen und persönlichen Charakter zu verpassen, um mehr davon zu verkaufen, möglicherweise gestrichen wird. Ernsthaft?

    Ernsthaft? Mit dem gleichen Argument können wir auch nächste Woche über die Verbannung grenzwertiger Plattencover diskutieren.

    So?

    Nach nochmaligem Nachdenken: Machst Du gerade den tatsächlich den Punkt, dass Platten so austauschbar sind wie Reispackungen?

    zuletzt geändert von nicht_vom_forum

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #11222643  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    bullitt
    Als hättest du dir seit 30 Jahren Gedanken über die Bezeichnung „Uncle“ auf einer Reispackung gemacht und nicht erst seit zwei Wochen. Die Konnotation des Wortes ist im Deutsche völlig unverfänglich bzw. positiv. So, und selbst wenn man sich informiert und die Namensänderung nachvollziehen kann, stellt sich immer noch die legitime Frage, wieso eine Marke mit dem Namen „Ben’s Original“ keinen Schwarzen als Testimonial haben kann.

    Habe ich, verdammt nochmal, ja! Seit meiner Kindheit lösten die „Uncle Ben’s“-Packungen ein Unbehagen aus. Aber das kannst Du Dir offensichtlich nicht einmal vorstellen, und das wiederum beelendet mich in dieser ganzen Diskussion so sehr: Ich habe immer N. und N.kuss gesagt, das war nie rassistisch gemeint und drum muss ich nichts ändern, mich nie hinterfragen usw. Aufrechterhaltung des Status quo ist eine vergleichbare Haltung wie „all lives matter“ als Antwort zu geben (und das hat krautathaus oben freundlicherweise nochmal klar und deutlich geschrieben).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11222873  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    nicht_vom_forum
     Das ist schlicht dem einheitlichen internationalen Branding geschuldet.

    Ach was, echt? Wer hätte das gedacht…

    Das hat mit Politik und mit deutschen Befindlichkeiten genau nichts zu tun.

    Meinen Post im Kontext zu lesen würde helfen. Mir geht zunächst mal lediglich das Moralisieren von Usern auf den Nerv, die meinen, andere belehren oder ihnen einen gar einen latenten Hang zum Rassismus unterstellen zu müssen, wenn sie etwas hinterfragen. Die Marke wird hierzulande aus genannten Gründen völlig anders rezipiert als in den USA,  das Unverständnis über die Umbenennung ist hier deshalb ungleich höher. Soweit nachvollziehbar und kein Grund zur Empörung und Belehrung. Darüber hinaus haben „deutsche Befindlichkeiten“ bzw. diese unterschiedliche Lesart selbstverständlich auch Einfluss auf die Firmenpolitik von Mars, schlicht und ergreifend deshalb, weil Deutschland ein großer Absatzmarkt ist. Nicht umsonst wird die Namensänderung vom Konzern hier gesondert kommuniziert.

    Um sich diese Frage zu stellen, müsste man erstmal wissen, welche „Hautfarbe“ das neue Logo bekommt.

    Gar keine. Das neue Logo ist bekannt, das Konterfeit wurde entfernt, und ich bleibe dabei, dass die Frage nach dem „warum“ berechtigt ist. Man hätte die Chance ja auch nutzen können. Ein Name wie „Mr. Ben’s Original“ hätte der Figur den nötigen Respekt verliehen und man hätte an einer in vielen Ländern positiv besetzten schwarzen Figur festhalten können.

    Nach nochmaligem Nachdenken: Machst Du gerade den tatsächlich den Punkt, dass Platten so austauschbar sind wie Reispackungen?

    Ja. Aus Sicht der Musikindustrie sind/waren Cover auch nie was anderes als Werbeflächen, mit denen, wie du sagst, globale Konzerne versuchten Massenprodukten einen individuellen und persönlichen Charakter zu verpassen, um mehr davon zu verkaufen. Aber wir leben im Jahr 2020 und die Wahrheit ist diesbezüglich noch viel trostloser. Plattencover sind im Zeitalter von Streaming ohne jeden Zweifel egaler als Reispackungen, weil sie längst zu 50 x 50 Pixeln großen Buttons degradiert wurden.

    (Und ja, ich warte nur darauf, dass irgendwer mit z.B. Zappas „Joe’s Garage“ um die Ecke kommt und „Blackfacing“ plärrt.)

    gypsy-tail-wind
    Habe ich, verdammt nochmal, ja! Seit meiner Kindheit lösten die „Uncle Ben’s“-Packungen ein Unbehagen aus. Aber das kannst Du Dir offensichtlich nicht einmal vorstellen, …

    Nein, kann ich tatsächlich nicht, sorry.

    und das wiederum beelendet mich in dieser ganzen Diskussion so sehr: Ich habe immer N. und N.kuss gesagt, das war nie rassistisch gemeint und drum muss ich nichts ändern, mich nie hinterfragen usw. Aufrechterhaltung des Status quo ist eine vergleichbare Haltung wie „all lives matter“ als Antwort zu geben …

    Es geht nicht um die Aufrechterhaltung des Status quo. Wie gesagt, man kann sich informieren und in diesem Fall die Namensänderung nachvollziehen und trotzdem differenzieren. Es wurde ja inzwischen schon oft genug betont, dass man nicht jede us-amerikanische Debatte unreflektiert 1:1  übertragen sollte. Und mit moralisch aufgeladenen Suggestivfragen, wie du sie gestellt hast, erweist du der Sache am Ende einen Bärendienst. Du suggerierts allen, die in den letzte Jahrzehnten bedenkenlos diesen Reis gekauft haben, eine rassistische Marke unterstützt zu haben, während du das ganze natürlich schon immer durchschaut und eine blütenreine Weste hast. Und ich wiederhole es nochmal, die Frage, um die es ging, nämlich was an dem Konterfeit eines Schwarzen rassistisch sein soll, wenn der umstrittene Name geändert wird, ist völlig legitim und berechtigt. Da muss man nicht so ne Welle draus machen.

    zuletzt geändert von bullitt

    --

    #11222887  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    [egal]

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11222913  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    bullitt

    nicht_vom_forum
    Das ist schlicht dem einheitlichen internationalen Branding geschuldet.

    Ach was, echt? Wer hätte das gedacht…

    Das hat mit Politik und mit deutschen Befindlichkeiten genau nichts zu tun.

    Meinen Post im Kontext zu lesen würde helfen. Mir geht zunächst mal lediglich das Moralisieren von Usern auf den Nerv, die meinen, andere belehren oder ihnen einen gar einen latenten Hang zum Rassismus unterstellen zu müssen, wenn sie etwas hinterfragen. Die Marke wird hierzulande aus genannten Gründen völlig anders rezipiert als in den USA, das Unverständnis über die Umbenennung ist hier deshalb ungleich höher.

    Zunächst mal moralisieren im Deutschen Kontext ja diejenigen, die die Änderung öffentlich kritisieren. Es geht schließlich um eine Änderung, die zum Einen nichts mit der deutschen Rezeption von Uncle Ben’s zu tun hat und zum Andern auch keines öffentlichen Kommentars bedarf, weil es sich schlicht um eine freie Entscheidung der Mars-Marketingabteilung handelt, die auch voll in deren Verantwortungsbereich liegt. Darf man sich schon fragen, wovon dieses öffentliche „Unverständnis“[1] eigentlich ausgelöst wird.

    Ansonsten bin ich bin da übrigens bei @gypsy-tail-wind: Nur weil man als Deutscher den rassistischen Kontext des schwarzen „Uncle“ in den USA nicht auf dem Schirm hatte (ich hatte darüber vor der aktuelle Situation auch schlicht nicht nachgedacht), rechtfertigt das ja nicht, dass man sich weigert, jetzt hinzuzulernen.

    Und wenn man an der Änderung in Deutschland überhaupt etwas kritisieren möchte, dann m. E. höchstens, dass sich das Marketing von internationalen Konzernen nicht mehr die Mühe macht, verschieden Länder unterschiedlich zu behandeln und regionale Unterschiede einfach plattwalzt – aber das eben auch nicht erst seit 2020.

    Soweit nachvollziehbar und kein Grund zur Empörung und Belehrung.

    Nein, öffentliche zur Schau getragenes Unverständnis ob der Umgestaltung einer Lebensmittelverpackung ist eben nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Jedenfalls nicht, wenn das „Unverständnis“[1] weit größer zu sein scheint als bei Raider, Treets und Co.

    Darüber hinaus haben „deutsche Befindlichkeiten“ bzw. diese unterschiedliche Lesart selbstverständlich auch Einfluss auf die Firmenpolitik von Mars, schlicht und ergreifend deshalb, weil Deutschland ein großer Absatzmarkt ist.

    Aber nicht genug Einfluss, um Abweichungen vom globalen Branding zurechtfertigen. Das ist seit mindestens 25 Jahren vorbei.

    Nicht umsonst wird die Namensänderung vom Konzern hier gesondert kommuniziert.

    Ja, eben: „Kommuniziert“ – mit einer Pressemitteilung auf kleinstmöglichem Level, wahrscheinlich mit der Hoffnung auf kostenlose Werbung, wenn diese „Nachricht“ dann von Presse und Funk aufgegriffen und verbreitet wird. Eine Bitte um Einverständnis und Kommentar durch die deutsche Kundschaft und Nicht-Kundschaft ist damit nicht verbunden.

    Nach nochmaligem Nachdenken: Machst Du gerade den tatsächlich den Punkt, dass Platten so austauschbar sind wie Reispackungen?

    Ja. Aus Sicht der Musikindustrie sind/waren Cover auch nie was anderes als Werbeflächen, mit denen, wie du sagst, globale Konzerne versuchten Massenprodukten einen individuellen und persönlichen Charakter zu verpassen, um mehr davon zu verkaufen.

    Naja… Die Massenprodukte „Reispackung“ und „Schallplatte“ sind dann doch nochmal auf einem ganz anderen Niveau generisch.

    Aber zumindest der „Uncle Ben’s“-Teil der Diskussion ist damit für mich beendet. Stichworte: Sack Reis, China, umfallen…

    _______________________

    [1] Leicht Off-Topic: Können wir bitte versuchen, der politisch motivierten Sprachverfälschung nicht mehr nachzugeben als unvermeidbar: Das sogenannte „Unverständis“ im Fall Uncle Ben’s ist kein „Unverständnis“ sondern Empörung. Zumindest hier im Thread haben alle Beteiligten schließlich ganz genau verstanden, wo das Problem liegt – sie zum Teil sind nur nicht mit den Maßnahmen einverstanden. Genau wie Impf- und Corona-„Kritiker“ keine „Kritiker“ sind, sondern Gegner; Klimawandel-„Skeptiker“ keine „Skeptiker“ sondern Leugner und Pegida keine „Spaziergänge“ veranstaltet hat, sondern Demonstrationen.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #11222951  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    nicht_vom_forum   Können wir bitte versuchen, der politisch motivierten Sprachverfälschung nicht mehr nachzugeben als unvermeidbar: Das sogenannte „Unverständis“ im Fall Uncle Ben’s ist kein „Unverständnis“ sondern Empörung. … Genau wie Impf- und Corona-„Kritiker“ keine „Kritiker“ sind, sondern Gegner; Klimawandel-„Skeptiker“ keine „Skeptiker“ sondern Leugner und Pegida keine „Spaziergänge“ veranstaltet hat, sondern Demonstrationen.

    Ach doch noch die Schmuddelkarte? OK, sprich dich ruhig aus. Da geht noch mehr.

    --

    #11222957  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,238

    An der Uncle-Ben-Umbenennung stört mich überhaupt nichts. Der Kontext ist doch auch in Deutschland nicht sooo unbekannt: Dass das idyllisierende Bild des braven Haussklaven seit Jahrzehnten – sehr zurecht! – als mindestens latent rassistisch problematisiert und kritisiert wird, ist doch eigentlich nichts Neues.

    Das ist ja schon in der Miles-Davis-Autobiografie sowas wie ein Leitmotiv (Stichwort „uncle Tom“). Und eigentlich ist das Problem doch sogar seit „Gone With The Wind“ bekannt. Und auf abgruendige Art hat spätestens Tarantino das in Django Unchained derart popkulturell breitenwirksam zum Thema gemacht (die Samuel L. Jackson Rolle), dass das Problem auch jedem kulturell interessierten Menschen in Deutschland leicht vermittelbar sein dürfte.

    Dass sich das Unternehmen jetzt (endlich) neu aufstellt , kann ich deshalb wirklich nicht kritisierenswert finden. Einen Fall von „Cancel-Culture“ sehe ich da sicher nicht und auch bestimmt keinen Auswuchs uebersteigerter „Cultural Appropriation“-Anprangerungswut.

    Was die Firma dann an die Stelle des unseligen Uncle-Ben-Klischees rückt und wie grundlegend sie die Neuausrichtung handhabt, ist halt ihre Marketing-Entscheidung.

    --

    #11222963  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Es wird dir nichts nutzen @bullitt, aber ich kann deiner Argumentation deutlich besser folgen als vielen Anderen (am ehesten sicher neben dir noch @bullschuetz). Beelendung my ass. Und Unbehagen seit Kindertagen wegen Uncle Ben’s Reispackungen. Ich denke einfach unsere Welten sind so verschieden, dass eine Diskussion nirgendwohin führen kann.
    Das Entscheidende bleibt aber, dass hier keiner hier in eine Gegner/Leugner/Rassisten-Ecke gedrängt gehört. Dazu hat hier wirklich niemand Anlass gegeben, auch nicht diejenigen, die hier die in ihren Augen etwas sehr spezielle Ansichten ein wenig in Frage stellen.

    zuletzt geändert von themagneticfield

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #11222969  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    bullitt

    nicht_vom_forum Können wir bitte versuchen, der politisch motivierten Sprachverfälschung nicht mehr nachzugeben als unvermeidbar: Das sogenannte „Unverständis“ im Fall Uncle Ben’s ist kein „Unverständnis“ sondern Empörung. … Genau wie Impf- und Corona-„Kritiker“ keine „Kritiker“ sind, sondern Gegner; Klimawandel-„Skeptiker“ keine „Skeptiker“ sondern Leugner und Pegida keine „Spaziergänge“ veranstaltet hat, sondern Demonstrationen.

    Ach doch noch die Schmuddelkarte? OK, sprich dich ruhig aus. Da geht noch mehr.

    Wieso Schmuddelkarte? Was beispielsweise BLM oder Fridays for Future auszeichnet ist ebenfalls primär Empörung. Es geht mir nicht um Bewertung. Es geht darum, dass allgemein ganz genau verstanden wird, warum Mars Uncle-Ben’s-Reis umbenannt hat. Darüber kann man diskutieren und streiten. Es hat allerdings nichts mit „Verständnis“ zu tun.

    Dass die latent aggressive und ironisierte Selbsverharmlosung im Moment aus einer bestimmten Richtung kommt, ist ein anderes Thema. War aber hier nicht mein Punkt.
    @bullitt, weder Du noch sonst jemand der hier mitschreibt, sind gemeint. Wenn ich jemanden für einen Rassisten halte, benenne ich das direkt, anstatt Anspielungen in Fußnoten unterzubringen.

    themagneticfield
    Das Entscheidende bleibt aber, dass hier keiner hier in eine Gegner/Leugner/Rassisten-Ecke gedrängt gehört. Dazu hat hier wirklich niemand Anlass gegeben, auch nicht diejenigen, die hier die in ihren Augen etwas sehr spezielle Ansichten ein wenig in Frage stellen.

    Das war nicht meine Absicht. Aber die durchaus emotionalisierte Diskussion hier geht eben, gerade im Fall „Uncle Ben’s“ wohl nur am Rande um „Verständnis“ der Thematik und ist demensprechend -wenn überhaupt- nicht mit Erklärungen zu lösen, sondern allenfalls mit Argumenten.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #11222971  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Käpt’n Iglo allein auf einem Kahn mit minderjährigen Knaben. Wie lange das noch gut geht.

    --

    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #11223165  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    themagneticfieldEs wird dir nichts nutzen @bullitt, aber ich kann deiner Argumentation deutlich besser folgen als vielen Anderen …Ich denke einfach unsere Welten sind so verschieden, dass eine Diskussion nirgendwohin führen kann. …

    Doch, doch, nutzt durchaus.  ;-) Und stimmt, solche Diskussionen führen selten irgendwohin, aber alles unkommentiert stehen lassen will man halt auch nicht.

    nicht_vom_forum
    Wieso Schmuddelkarte? Was beispielsweise BLM oder Fridays for Future auszeichnet ist ebenfalls primär Empörung. Es geht mir nicht um Bewertung. Es geht darum, dass allgemein ganz genau verstanden wird, warum Mars Uncle-Ben’s-Reis umbenannt hat. Darüber kann man diskutieren und streiten. Es hat allerdings nichts mit „Verständnis“ zu tun. Dass die latent aggressive und ironisierte Selbsverharmlosung im Moment aus einer bestimmten Richtung kommt, ist ein anderes Thema. War aber hier nicht mein Punkt. @bullit , weder Du noch sonst jemand der hier mitschreibt, sind gemeint. Wenn ich jemanden für einen Rassisten halte, benenne ich das direkt, anstatt Anspielungen in Fußnoten unterzubringen.

    Politisch motivierten Sprachverfälschung à la Pegida, Covidioten und Klimaleugnern ist nicht wertend gemeint? Alles klar. Bewusstes Missverstehen und Zitate aus dem Kontext zu ziehen gehören auch nur zum guten Ton. Kenne ich alles schon. Soll ich jetzt ein viertes mal den Sachverhalt wiedergeben? Wie oft wollen wir uns noch im Keis drehen? Die Kurzform fürs Protokoll: Reino hat sich gewundert, dass neben dem Namen auch das Konterfeit verschwindet. Darüber herrschte zunächst einmal mangelndes Verständnis und nicht über die Umbenennung als solche. Und eine Erklärung hat dafür auch noch niemand gebracht.

    … gerade im Fall „Uncle Ben’s“ wohl nur am Rande um „Verständnis“ der Thematik und ist demensprechend -wenn überhaupt- nicht mit Erklärungen zu lösen, sondern allenfalls mit Argumenten.

    Wie kommst du darauf? Der deutsche Ottonormalverbraucher steigt doch nicht so in die Thematik ein wie wir hier und nur einem Bruchteil dürfte die Problematik des Begriffs in den USA bekannt sein. Ich bleibe dabei, auch hier ist mangelndes Verständnis sehr wohl vorhanden und das ist kontraproduktiv, weil der Eindruck von blankem Aktionismus und dem Kuschen vor Aktivisten entsteht.

    bullschuetz  Der Kontext ist doch auch in Deutschland nicht sooo unbekannt: Dass das idyllisierende Bild des braven Haussklaven seit Jahrzehnten – sehr zurecht! – als mindestens latent rassistisch problematisiert und kritisiert wird, ist doch eigentlich nichts Neues. …Was die Firma dann an die Stelle des unseligen Uncle-Ben-Klischees rückt und wie grundlegend sie die Neuausrichtung handhabt, ist halt ihre Marketing-Entscheidung.

    Haussklave? Mir kommt es wie magnetic auch langsam so vor, als seien wir hier in verschiedenen Welten sozialisiert worden. Reden wir wirklich vom selben Produkt? Vielleicht mal ganz konkret zur Erinnerung, wie die Marke und die Figur vermittelt wurden und wie wohl nicht nur ich sie erlebt habe. Mit einem Haussklaven hatte das nichts, aber auch gar nichts zu tun:

    --

    #11223321  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    bullitt[…]Die Kurzform fürs Protokoll: Reino hat sich gewundert, dass neben dem Namen auch das Konterfeit verschwindet.[…]

    Was mit dem Thread-Thema eigentlich recht wenig zu tun hat.
    Schon eher: Die Frage nach Rassismus – können Schwarze überhaupt rassistisch sein? Wenn man Rassismus entsprechend definiert, dann natürlich nicht. Halte ich aber für schwierig. Wie es ganz offensichtlich schwierig ist, Konzepte aus dem „kalten Bürgerkrieg“ der USA auf Deutschland zu übertragen. Allein das Konzept von „Blackness“ ist eigentlich (auch historisch) ein spezifisch amerikanisches.
    Und natürlich gibt es Theorien über ethnische Zusammenhänge, die nicht nur Juden umfassen und „weißen“ Gruppen für minderwertig halten. Und genug Beispiele von schwarzem Rassismus oder Rassismus gegen Weiße. Das ist ein weiteres Problem: Dass die Diskussion in den USA inzwischen intellektuell so verflacht ist (bzw zu Rechthaberei in den sozialen Medien verkommen ist), dass es nur um „wir“ gegen „die“ geht, Zwischentöne und vor allem Argumente versanden (nicht auf’s Forum gemünzt – oder nicht vom Forum :-) )

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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