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An der Uncle-Ben-Umbenennung stört mich überhaupt nichts. Der Kontext ist doch auch in Deutschland nicht sooo unbekannt: Dass das idyllisierende Bild des braven Haussklaven seit Jahrzehnten – sehr zurecht! – als mindestens latent rassistisch problematisiert und kritisiert wird, ist doch eigentlich nichts Neues.
Das ist ja schon in der Miles-Davis-Autobiografie sowas wie ein Leitmotiv (Stichwort „uncle Tom“). Und eigentlich ist das Problem doch sogar seit „Gone With The Wind“ bekannt. Und auf abgruendige Art hat spätestens Tarantino das in Django Unchained derart popkulturell breitenwirksam zum Thema gemacht (die Samuel L. Jackson Rolle), dass das Problem auch jedem kulturell interessierten Menschen in Deutschland leicht vermittelbar sein dürfte.
Dass sich das Unternehmen jetzt (endlich) neu aufstellt , kann ich deshalb wirklich nicht kritisierenswert finden. Einen Fall von „Cancel-Culture“ sehe ich da sicher nicht und auch bestimmt keinen Auswuchs uebersteigerter „Cultural Appropriation“-Anprangerungswut.
Was die Firma dann an die Stelle des unseligen Uncle-Ben-Klischees rückt und wie grundlegend sie die Neuausrichtung handhabt, ist halt ihre Marketing-Entscheidung.
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