Deutschsprachige Musik

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  • #6626485  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    MikkoNail, Du bist auf dem besten Wege, Dich mal wieder in eine Sackgasse zu manövrieren.

    1. Nicht Du bestimmst, nach welchen Kriterien eine deutschsprachige Veröffentlichung als originär zu gelten hat.

    2. Dein Hot-Salsa Vergleich hinkt ganz gewaltig. Eine deutsche Coverversion ist in jedem Fall auch eine eigene künstlerische Leistung.

    3. Bevor Du Vergleiche anstellst, informiere Dich lieber über tatsächliche Verkaufszahlen. In den Sixties wurden im Pop Bereich in erster Linie Singles verkauft. Wenn man die Gesamtzahl der verkauften Einheiten (unabhängig vom Format) vergleicht, dann schneiden Rita Pavone und Connie Francis so schlecht nicht ab.

    1. Ich kann aber versuchen, dafür Kriterien festzulegen, was ich oben getan habe, als alles „deutschsprachig“ zu nennen, wo jemand hirnlos deutsch nachsingt. Das ist vollkommen legitim und wesentlich sinnvoller als alles bedenkenlos durchzuwinken. Über die Kriterien kann man aber selbstverständlich streiten.

    2. Eine in der Regel vernachlässigbare. Tony Marshalls „Auf der Straße nach Süden“ ist keine künstlerische Leistung. Anders sieht es natürlich mit solchen Popsongs aus, die speziell für den deutschen Markt komponiert wurden. Rossi hat unten „Wenn ich ein Junge wär“ genannt, das ist ein prima Lied.

    Mir geht es auch nicht um die Frage der Wertigkeit eines Textes. Die Musik, die die genannten originären Künstler machen, kann durchaus großer Mist sein. Es geht um ein früheres Kriterium, nämlich die Frage, ob eine eingedeutschte Coverversion eines amerikanischen Liedes als deutschsprachige Musik gelten kann und da meine ich: Nein, auf gar keinen Fall und zwar unabhängig von Qualität und Performance. Das sind nämlich wirklich reiner Kopismus, aber eben auch ein verhängnisvoller. Denn daraus entwickelt sich keine eigenständige musikalische Popkultur.

    Mit anderen Worten: Wolf Maahn ist entsetzlich, aber er ist fraglos ein originär deutscher Künstler. Marvin Gaye ist ein unfassbar guter Sänger und Songwriter, aber er hat niemals deutschsprachige Musik gemacht.

    3. Ja und? Was hat das damit zu tun, dass BAP und die Toten Hosen als originär deutschsprachige Musik gelten müssen?

    --

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    #6626487  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    MikkoIch hätte das „schlicht“ auch weglassen können oder es durch „einfach“ ersetzen. Oder möchtest Du jetzt eine Definition von „Schlager“ geliefert bekommen?

    deine Definition von „Schlager“ würde mich tatsächlich interessieren, schliesslich erwähnst du es ja abseits von angloamerikanischer Popmusik.

    MikkoNail, Du bist auf dem besten Wege, Dich mal wieder in eine Sackgasse zu manövrieren.

    1. Nicht Du bestimmst, nach welchen Kriterien eine deutschsprachige Veröffentlichung als originär zu gelten hat.

    Nein, das bestimmen alle. Allerdings schafft es Nail wesentlich besser als du oder kramer, seine Aussagen frei von einer persönlichen Wertung zu formulieren. Damit ist er an einer vernünftigen Definition auch wesentlich näher dran!

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    #6626489  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,099

    fokaMoment! Mein Fazit ist ein anderes. Ich denke schon, dass viele hier auf einen Zug aufspringen, der schon seit 40 Jahren unterwegs ist und es eine sonderbare Grundhaltung deutscher Popmusik gegenüber gibt. Sonic hat recht, wenn er attestiert, dass die Wurzeln eben nicht bei uns zu finden sind und das die Ursache für einen rein quantitativen Nachteil ist.

    Aber seid doch mal ganz ehrlich zu Euch selbst. Kämen Wir sind Helden aus Manchester und hätten ihr erstes Album auf Englisch veröffentlicht, wäre es mit Sicherheit hier mehr gefeiert worden als es passiert ist. Und würden Travis Battleships auf Deutsch trällern, würden viele ihnen von vorne herein eine Chance verweigern. Das fällt mir nicht nur hier im Forum auf, das ist eine Erfahrung, die man auf sämtliche Kulturgüter ausweiten kann. Ich finde das sehr schade. Sind deutsche Kulturschaffende seit Kant, Lessing, Beethoven und Marx tatsächlich geistig degeneriert oder sind es (typisch deutsche…) Kleingeistigkeit und Bedenkenträger-Attitüde, die ursächlich für diese Ablehnung sind?

    Die Besten müssen „wir“ nicht sein, Sonic, aber reflexhaft deutsche Musik niedrig einzustufen, ist ebenso grundfalsch (wobei ich Dir diese Einstellung nicht unterstelle, vielen anderen schon).

    :bier:

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6626491  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,099

    Herr RossiEs gibt natürlich genügend Beispiele dafür, wie englischen Popsongs in der deutschen Version der Zahn gezogen wurde. „Mama“ von Roy Orbison ist dafür ein gutes Beispiel: Kein wichtiger Song, aber in der englischen Fassung klassischer Orbison-Stoff. Für die deutsche Version wurden Text und Arrangement so zugerichtet, dass es sich geradezu penetrant als Muttertagsgeschenk andient. Hat allerdings kein großes Interesse gefunden, die Mütter wollten lieber Heintje.

    Dagegen „Wenn ich ein Junge wär“: Keine Coverversion, sondern eine originäre Komposition und Produktion für den deutschen Markt und ein toller Popsong. Meinetwegen auch Schlager, aber einer, der textlich an den freisinnigen Geist der 20er Jahre anknüpfte mit einem Sound, der in die Zeit passte. Gleiches galt auch ein Jahr zuvor für „Heißer Sand“ von Mina (das wiederum in der englischen Version von Lesley Gore seinen Reiz weitgehend einbüßt, vor allem textlich). Es gibt so ein paar wirklich große Momente im deutschen Schlager der 60er und frühen 70-er, Pinch nannte ja auch schon ein Beispiel.

    Diese Beispiele sind natürlich nicht „zeitlos“, man hört ihnen ihr Alter an. Aber als Zeitdokument und Lied finde ich etwa „Der Computer Nr. 3“ von France Gall hundertmal charmanter und pop-adäquater als beispielsweise Wolf Maahns „Rosen im Asphalt“ (nur zur Erinnerung, das reimte sich auf „… in dieser sauren Regenzeit …“), weil es nicht mit der Prätention des „ich bin ein echter Rocker und habe eine Botschaft“ einherging. Und genau da liegt das Problem mit CTTEs Beharren auf „R-O-C-K“, der angeblich grundsätzlich unvergleichbar, nämlich wichtiger und künstlerisch bedeutender sein soll als irgendwelcher Schlager.

    Auch ein blöder Vergleich, weil Deutsch-Rock ungleich Deutsch-Pop. Wenn Mikko einen WSH-Manchester oder Travis auf deutsch-Vergleich ablehnt, ist ein Vergleich von France Gall mit Wolf Maahn schlicht lachhaft.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6626493  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,099

    und mir will doch niemand ernsthaft behaupten, dass sowas wie „Sie liebt dich“ von den Beatles (ach sorry von The Beatles), wäre es von einer deutschen Band der letzten Dekade, nicht in der Luft zerissen würde. Wer die Unsinnigkeit von gefühlten 75% an Nennungen von ausländischen Stars, die sich einen auf deutsch zurechtträllern, als Argument für: „Ich mag ja auch deutschen Pop, seht her“ nicht sieht, hat Tomaten auf den Augen (und ja auch ich mag Hardy und Pavone)

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6626495  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 88,535

    TheMagneticFieldAuch ein blöder Vergleich, weil Deutsch-Rock ungleich Deutsch-Pop.

    Was ist denn nun „Deutsch-Rock“? Wenn das Wolf Maahn, Klaus Lage und Bap sind, kann ich nur sagen: bis auf einzelne Songs nicht mein Ding. Mit Kraftwerk oder Blumfeld (beide auch höchst unterschiedlich) haben diese Herrschaften aber auch soviel gemein wie mit France Gall oder Rita Pavone. Die einzige gemeinsame Klammer, die ich mir für diese völlig konträren Musikstile denken kann, ist „deutschsprachige Popmusik“.

    --

    #6626497  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    MF, Nail, Dick und wer sonst noch Interesse hat:

    Es geht hier um deutschsprachige Musik, Pop- und Rockmusik in erster Linie.
    Dabei ist es zunächst mal egal, woher der Künstler kommt und ob Deutsch seine Muttersprache ist.

    Der Unterschied zwischen einer deutschsprachigen Coverversion und einer eigenen Komposition, die sich aber vollkommen an angloamerikanischen Stilelementen und Vorbildern orientiert, ist ein gradueller, wobei die Coverversion im Einzelfall sogar origineller und insgesamt gelungener, wertiger sein kann als ein komplettes deutschsprachiges Original.

    Auch ich will nicht unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen. Wolf Maahn und BAP und auch HRK haben mit deutschsprachigem Pop der 60er Jahre (um das Wort Schlager hier zu vermeiden) genauso wenig zu tun wie mit ndW oder mit aktuellen Bands wie Kante, Tomte, Tocotronic etc.

    MF, ich habe WSH Manchester und „die deutschen Travis“ abgelehnt, weil es sie nicht gibt. Solche Spekulationen, was wäre wenn, wie klänge das, führen doch zu nichts, eben weil es immer Spekulationen bleiben.

    Dick, ich habe in meiner Antwort an Mista bezüglich der Entwicklungen der ndW in den 80ern den Begriff Schlager verwandt, weil er auf einen Teil der sogenannten ndW ganz gut passt. Mit Schlager meine ich deutschsprachige Popmusik, wie sie vor allem in den 50er und 60er Jahren bis in die 70er hinein in Deutschland sehr erfolgreich war und die deutschen Single Charts bis weit in die 60er dominierte. Die Grenzen zum internationalen Mainstream Pop waren da fließend. Aber der deutsche Schlager stellte aufgrund seiner Traditionen, die bis in die 30er und 40er Jahre zurück reichen, schon ein eigenes Genre dar. Typische Vertreter dieser „Schlager ndW“ waren etwa Frl. Menke, Hubert Kah, UKW, Marcus u.a. Natürlich wurden da auch zeitgemäßes Instrumentarium und Sound adaptiert (Synthis, Computer Drums), aber die musikalische und textliche Anmutung war im Prinzip schlagerhaft.

    --

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    #6626499  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    Mikko
    Es geht hier um deutschsprachige Musik, Pop- und Rockmusik in erster Linie.
    Dabei ist es zunächst mal egal, woher der Künstler kommt und ob Deutsch seine Muttersprache ist.

    Nein, ist es nicht. Und das ist der grundlegende Unterschied zwischen unseren Auffassungen. Ich würde zwar auch Nicht-Muttersprachlern mit langjähriger Bindung an Deutschland zugestehen ggf. deutschsprachige Musik zu machen, aber ganz sicher nicht Willie Nelson oder Marvin Gaye. Das ist keine deutschsprachige Musik, auch wenn sie auf deutsch gesungen ist. Das mag sich für manche vielleicht absurd anhören, aber es ist eigentlich ganz logisch, denn schließlich ist von Deutschen auf englisch gesungene Musik auch keine angloamerikanische Popmusik.

    Mikko

    Der Unterschied zwischen einer deutschsprachigen Coverversion und einer eigenen Komposition, die sich aber vollkommen an angloamerikanischen Stilelementen und Vorbildern orientiert, ist ein gradueller, wobei die Coverversion im Einzelfall sogar origineller und insgesamt gelungener, wertiger sein kann als ein komplettes deutschsprachiges Original.

    Nein, auch das sehe ich grundlegend anders. Das ist ein fundamentaler, geradezu unüberbrückbarer Unterschied, da bei aller Orientierung an amerikanischen Vorbildern in Text und Musik im zweiten Fall eine eigene deutsche künstlerische Leistung vorliegt, die zu bewerten ist. Im ersten Fall liegt höchstens in marginalen Teilen eine Eigenleistung vor. Das ist vergleichbar mit einer Synchronisation von Filmen, die nur in den allerseltensten Fällen eine eigene künstlerische Leistung darstellt. Oder sogar niemals.

    --

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    #6626501  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    MikkoDeine Beispiele (Wir Sind Helden, Travis) ziehen schon deshalb nicht, weil sie nun mal nicht existieren. Es gibt keine Band aus Manchester, die exakt wie WSH klingt. Und es gibt keine deutsche Band, die ganz genauso musiziert wie Travis.
    Und den Vorwurf der reflexhaften Ablehnung von deutschsprachiger Popmusik lasse ich mir zumindest auch nicht machen. Ich gebe weit mehr als manch anderer jeder Platte aus Deutschland eine Chance. Ich möchte sogar sehr gerne deutschsprachige Popmusik finden, die mir wirklich gefällt. Leider gelingt das fast nie.

    PS: Das mag in meinem Fall bis zu einem gewissen Grad mit Sozialisation und lange einegeübten Hörgewohnheiten zu tun haben. Es hat aber gewiss auch etwas mit der Qualität des Angebots zu tun.

    Hatte darauf schon gestern geantwortet, mein Post scheint auf den niederländischen Antillen gelandet zu sein…

    Mikko, wenn ich den Konjunktiv benutze, dann natürlich um zu signalisieren, dass es sich um eine Hypothese handelt. Ich kann Dir schlecht nachweisen, dass Du WSH gemocht bzw. Travis abgelehnt hättest. Ich hätte auch Travis durch Kate Nash ersetzen können. Meine Aussage steht: Vieles, was von deutschen Bands kommt, kriegt keine (verdiente) Chance, eben nur weil es aus D ist.
    Dass Du keiner von den Hardcore-Reflex-Ablehnern bist, glaube ich Dir natürlich.

    kramers Liste ist allerdings eine Facette der „Deutschsprachigen Popmusik“, die auch m.M. nach hier zu vernachlässigen ist. Ich denke, um solche Kuriositäten ging es nail nicht, als er diesen Thread eröffnete, mögen sie teilweise auch sehr unterhaltsam und meinetwegen auch musikalisch wertvoll sein. Es ist doch wirklich albern, (fast) nur eingedeutschte Popsongs in die Bewertung mit einzubeziehen, da will jemand um das eigentliche Thema herum debattieren, dünkt mir…

    --

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    #6626503  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    nail75Nein, ist es nicht. Und das ist der grundlegende Unterschied zwischen unseren Auffassungen. Ich würde zwar auch Nicht-Muttersprachlern mit langjähriger Bindung an Deutschland zugestehen ggf. deutschsprachige Musik zu machen, aber ganz sicher nicht Willie Nelson oder Marvin Gaye. Das ist keine deutschsprachige Musik, auch wenn sie auf deutsch gesungen ist. Das mag sich für manche vielleicht absurd anhören, aber es ist eigentlich ganz logisch, denn schließlich ist von Deutschen auf englisch gesungene Musik auch keine angloamerikanische Popmusik.

    1. Natürlich gibt es graduelle Unterschiede, hab ich ja bereits gesagt.

    2. Entscheidend finde ich ist die Verständlichkeit des Textes für ein breites Publikum hierzulande, und damit die potenzielle Wirkung auf, Adaption durch ein deutsches Publikum. Insofern gehören Marvin Gaye und Willie Nelson auf Deutsch dann eben doch dazu.

    3. Deutsche Bands, die Englisch singen, stellen sich doch auch ganz selbstverständlich einer internationalen Konkurrenz im Ausland. Und dem Hardrock Fan in Arizona oder Brasilien ist es völlig egal, ob die Scorpions aus Hannover kommen oder aus Alaska.

    --

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    #6626505  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    nail75Nein, ist es nicht. Und das ist der grundlegende Unterschied zwischen unseren Auffassungen. Ich würde zwar auch Nicht-Muttersprachlern mit langjähriger Bindung an Deutschland zugestehen ggf. deutschsprachige Musik zu machen, aber ganz sicher nicht Willie Nelson oder Marvin Gaye. Das ist keine deutschsprachige Musik, auch wenn sie auf deutsch gesungen ist. Das mag sich für manche vielleicht absurd anhören, aber es ist eigentlich ganz logisch, denn schließlich ist von Deutschen auf englisch gesungene Musik auch keine angloamerikanische Popmusik.

    Deutschsprachig ist sie natürlich, aber wie gesagt eine erstmal unbedeutende Facette in diesem Zusammenhang. nail, auf diesen Nebenkriegsschauplatz würde ich mich nicht einlassen. Marvin Gaye hier in diesem Thread aus dem Hut zu zaubern, um die eigene Toleranz deutscher Popmusik gegenüber zu untermauern, ist, milde ausgedrückt, eine Farce. Eigentlich zum Totlachen.

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    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
    #6626507  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    TheMagneticFieldund mir will doch niemand ernsthaft behaupten, dass sowas wie „Sie liebt dich“ von den Beatles (ach sorry von The Beatles), wäre es von einer deutschen Band der letzten Dekade, nicht in der Luft zerissen würde. Wer die Unsinnigkeit von gefühlten 75% an Nennungen von ausländischen Stars, die sich einen auf deutsch zurechtträllern, als Argument für: „Ich mag ja auch deutschen Pop, seht her“ nicht sieht, hat Tomaten auf den Augen (und ja auch ich mag Hardy und Pavone)

    Ob das Kramers Absicht war, kann ich nicht beurteilen. Es ist eben nur keine deutschsprachige Musik und daher als Vergleichsgrundlage unzureichend.

    Mikko1. Natürlich gibt es graduelle Unterschiede, hab ich ja bereits gesagt.

    2. Entscheidend finde ich ist die Verständlichkeit des Textes für ein breites Publikum hierzulande, und damit die potenzielle Wirkung auf, Adaption durch ein deutsches Publikum. Insofern gehören Marvin Gaye und Willie Nelson auf Deutsch dann eben doch dazu.

    3. Deutsche Bands, die Englisch singen, stellen sich doch auch ganz selbstverständlich einer internationalen Konkurrenz im Ausland. Und dem Hardrock Fan in Arizona oder Brasilien ist es völlig egal, ob die Scorpions aus Hannover kommen oder aus Alaska.

    1. Nein, es ist etwas fundamental anderes und nicht nur etwas graduell anderes. Wir kommen in dieser Frage nicht zusammen.

    2. Dieser Punkt ist aus meiner Sicht für die Frage, ob es sich um deutschsprachige oder nicht deutschsprachige Musik handelt, vollkommen unwichtig.

    3. Das mag sein. Dennoch sind die Scorpions eine deutsche Band und keine internationale Band. Wenn Tokio Hotel ein Lied auf englisch oder französisch singen, um dortige Fans zu gewinnen, machen sie dennoch keine französischsprachige oder englischsprachige Musik.

    fokaDeutschsprachig ist sie natürlich, aber wie gesagt eine erstmal unbedeutende Facette in diesem Zusammenhang. nail, auf diesen Nebenkriegsschauplatz würde ich mich nicht einlassen. Marvin Gaye hier in diesem Thread aus dem Hut zu zaubern, um die eigene Toleranz deutscher Popmusik gegenüber zu untermauern, ist, milde ausgedrückt, eine Farce. Eigentlich zum Totlachen.

    Die formale Frage, in welcher Sprache gesungen wird, ist weniger wichtig für die Beurteilung ob die Musik „deutschsprachig“ ist oder nicht. Im Gesamtwerk von Willie Nelson werden sich nur sehr wenige Beispiele dafür finden, dass er deutschsprachige Musik gemacht hat, auch wenn er einmal deutsch gesungen hat, ohne zu verstehen, was er da singt. Das sehen wir also ähnlich. Wenn hier ein von ihm auf Englisch geschriebenes Lied mit einem deutschen Text versehen wird, dann ist das aus meiner Sicht keine deutschsprachige Musik.

    --

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    #6626509  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,099

    Herr RossiWas ist denn nun „Deutsch-Rock“? Wenn das Wolf Maahn, Klaus Lage und Bap sind, kann ich nur sagen: bis auf einzelne Songs nicht mein Ding. Mit Kraftwerk oder Blumfeld (beide auch höchst unterschiedlich) haben diese Herrschaften aber auch soviel gemein wie mit France Gall oder Rita Pavone. Die einzige gemeinsame Klammer, die ich mir für diese völlig konträren Musikstile denken kann, ist „deutschsprachige Popmusik“.

    richtig, sag ich ja mit Blumfeld oder andren haben die nicht viel gemein und bis auf einige wenige Ausnahmen, sind diese Deutsch-Rock-Sachen auch mein Ding nicht.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6626511  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,099

    nail75Ob das Kramers Absicht war, kann ich nicht beurteilen. Es ist eben nur keine deutschsprachige Musik und daher als Vergleichsgrundlage unzureichend.

    .

    Ob das seine Absicht war kann auch ich nicht beurteilen, als Argumentationsgrundlage und als solche wurde die Liste durchaus im andren Thread gepostet, entbehrt es meiner Meinung nach jedoch auch jeder Grundlage. Viel einfacher wäre es doch einfach einzugestehen, dass man eine tendenzielle Abneigung gegen deutsche popmusik verspürt, auch wenn diese füpr mich nicht nachvollziehbar ist. Mir fällt es ja auch nicht schwer gewisse Zuneigung zu manch einfach gehaltener deutscher Popmusik einzugestehen und schlimmer noch zu verteidigen, obwohl ich mich dadurch auf anderer Ebene (warum auch immer), meiner Glaubwürdigkeit beraube, wenn es um geschätzte Favs hier im Forum geht.

    --

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    #6626513  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    @foka

    Natürlich wirken kramers Beispiele aus heutiger Sicht nur noch kurios. Damals waren sie jedoch eine durchaus akzeptierte und zum Teil ja auch sehr erfolgreiche Facette von Popmusik in Deutschland.

    Wenn es eine grundsätzliche Ablehnung deutschsprachiger Pop-/Rockmusik gibt, dann muss man sich fragen, woran das liegt. Und es nur der Borniertheit oder den Scheuklappen einiger Musikjournalisten oder Miesepeter zuzuschreiben, ist recht einfach aber letztlich auch ignorant.
    Ich beschäftige mich seit über 40 Jahren mit Popmusik, und ich habe immer wieder festgestellt, dass es gemessen an der Bevölkerungszahl etwa in Deutschland verdammt wenig wirklich innovative, hörenswerte oder gar international konkurrenzfähige Popmusik gibt. Die Gründe dafür sind mannigfacher Natur. Und es wäre vielleicht mal ganz interessant in diese Richtung weiter zu diskutieren.
    Und dass der Anteil deutscher Produktionen am hiesigen Chart Geschehen in den letzten Jahren stark zugenommen hat, ist noch kein Beweis für wachsende Qualität.

    @nail

    Ich will nicht weiter über den Wert von Coverversionen in anderen Sprachen oder über die Leistung von Übersetzern, Nachdichtern etc. mit Dir streiten.
    Einigen wir uns darauf, dass natürlich eine komplett eigene künstlerische Leistung auch als solche zu bewerten ist, egal wie eigenständig (innovativ) oder kunstvoll zusammengebastelt sie im Endeffekt tatsächlich ist.

    Es geht ja hier auch vor allem um die deutsche Sprache. Und da sind wir auch noch nicht wirklich weiter gekommen, außer dass vielfach bemerkt wurde, dass ein deutscher Text nur schwer zu ignorieren, auszublenden ist.

    Von GO1 gab es zu Beginn des Threads ein paar gute Beiträge zur Anpassung der Sprache an die Musik und umgekehrt. Da sollten wir mal weitermachen.

    --

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