Avantgarde: Trompete

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    gypsy-tail-wind
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    Dann mich ich jetzt auch noch meinen off-topic Kommentar :-)

    Oxley ist ein grandioser Drummer! Ich kenne ihn bisher v.a. von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Cecil Taylor (im Duo und im „Feel Trio“ mit William Parker, das mit Dixon im Trio und mit Braxton/Parker im Quartett waren ja nur kleine Episoden).
    Diese Stanko-Alben kenne ich allerdings alle nicht, habe „Balladyna“ und „Bluish“ und dann erst wieder „Litania“ und „Soul of Things“ und „Suspended Nights“. Habe Stanko mit dem Wasilewski-Trio zweimal live gesehen (beim ersten Mal waren das einfach drei junge begabte Musiker aus Polen, noch vor der ersten CD, beim zweiten Mal waren sie dann das Simple/Simply Acoustic Trio…) und irgendwann hab ich mich dann gelangweilt… eben dieser „cry“, der auf nichts mehr Bezug nimmt ausser auf sich selbst, ein affektiertes pseudo-existentielles Spiel, fand ich. Muss aber definitiv frühere Sachen von Stanko suchen, auch „Astigmatic“ von Komeda mag ich sehr gerne!

    clasjazIn die Carmen-Sache habe ich reingehört – fand ich eher peinlich. Und es gibt ein richtig sophisticated Album bei ECM (abgesehen vom Booklet):

    Acoustic Quartet (1993)

    Louis Sclavis: clarinet, bass clarinet
    Dominique Pifarély: violin
    Marc Ducret: 6- and 12-string guitars
    Bruno Chevillon: double-bass

    Wie ich das allerdings stilistisch einordnen sollte, weiß ich nicht. Ich halte mich immer daran fest, dass sie auch einmal Messiaens „Quatuor pour la fin du temps“ variieren. Auch Pifarély finde ich hochinteressant. Gut – off topic.

    Konnte damit nie so recht warm werden… Sclavis mag ich allerdings sehr!

    clasjazDas mache ich, gypsy, danke Dir! Die Besetzung lockt sehr! Habe mir übrigens heute inspiriert von Deinen Beiträgen zwei Koglmann-Sachen bei 2001 besorgt: L’heure bleue und das Pound-Album. Bin sehr gespannt.

    Melde Dich dann, sowohl zu Rava Quartet als auch zu Koglmann!

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    #7556369  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    wo clasjazz grad nach Woody Shaw fragt… kein Avantgardetrompeter – aber so avantgardistisch wie Enrico Rava dann wohl doch; das hier – mit dem Fokus Leaderalben – hab ich neulich einem Freund zusammengeschrieben, wollt ich eigentlich mal für hier in eine vernünftige Form bringen, aber was solls – soviel hätte es dann doch nicht geändert:

    ich hab vor zwei jahren mal intensiv Shaw gekauft… kann nicht behaupten, dass es sich so richtig gelohnt hat, das meiste war zwar völlig ok, aber an seine besten Sidemanauftritte bei Blue Note reicht es nicht annähernd heran… kurzer Abriss:

    Contemporary: die ersten beiden Alben, Song of Songs und Blackstone Legacy, wie alles aus dem Fantasykatalog sollte man auch mit diesen Alben nicht allzu lange warten, sozusagen Schwesteralben zu Joe Hendersons Live at the Lighthouse (auch mit epiano…), jeder hat scheinbar ein anderes ranking, bei mir Song of Songs ****1/2, Blackstone ****, Lighthouse gute ***1/2

    Muse: anfang bis mitte der 70er, irgendwie seine zentralen Alben, teilweise reiner post-bop, teilweise auch weiter richtung fusion (?) bzw eher so post-coltrane hard bop mit epiano und percussion… weiß auch nicht, so alles in allem sind diese Alben nicht ganz so gut wie sie sein könnten, so ein bißchen aufgeblasen (?), kunsthandwerk… aber höhepunkte gibt es natürlich… mein liebstes ist The Iron Men, akustischer Hard Bop mit Tendenzen richtung Free, Anthony Braxton und Muhal Richard Abrams in der Band, zu finden (mittelschwer) auch auf der Doppelcd Two more pieces of the puzzle (auf der auch noch das Album Concert Ensemble At the Berliner Jazztage ist, das mir ein bißchen zu arrangiert ist, aber manche lieben es); als einziges dieser Alben leicht zu finden ist meine Nr 2 Little Red’s Fantasy ein relativ reines Hard Bop Album mit Frank Strozier am Saxophon; dann gibt es noch Moontrane und Love Dance, beides eben so epiano post coltrane; nicht so schön schlank wie Song of Songs. Love Dance ist auch auf der Doppelcd Last of the Line zusammen mit einem erst in den 70ern veröffentlichten Album (Cassandranite), das Shaw in den 60ern auf eigene Faust mit Joe Henderson aufgenommen hat, stilechter Blue Note Hard Bop, aber nicht so überzeugend wie ich gehofft hätte…

    nach den Muse Alben gab es eine Serie von Studioalben für Columbia (Rosewood, For Sure, Woody III) (die sind auch im Shaw Mosaic); nur Rosewood ist davon leicht zu kriegen, wenn du mich fragst ist das hier nicht mehr nur ein bißchen aufgeblasen sondern schlicht überproduziert – hat aber schöne Momente;

    ab dann (vielleicht auch schon zeitgleich) gab es Serien von Alben mit seinen beiden Working Bands, überwiegend auf kleinen Labels, vieles Live. Beides akustische Bands in so einem McCoy Tyner artigen Stil; das erste war ein Quintet mit dem Saxophonisten Carter Jefferson (gemessen an seiner Bekanntheit ist der ziemlich gut), das zweite ein Quintet mit dem Posaunisten Steve Turre. Die Band mit Jefferson kann man sehr gut auf Stepping Stones (Columbia) hören, sehr flott, schöne Trompete, fast schon zu viel, kein Meisterwerk aber man kann es sich prima anhören; die angeblichen Meisterwerke der Band mit Turre (erweitert um Bobby Hutcherson) sind die beiden Alben Night Music und Master of the Art, die kürzlich reissued wurden, noch nicht gehört, da ich kein großer Posaunenfreund bin, war ich immer etwas zurückhaltend… gibt einige Alben in dieser Besetzung; relativ leicht zu kriegen ist eine serie mit live aufnahmen auf High Note (die bei amazon einfach Live Vol 1 etc heißen), vier cds, die erste ist mit jefferson, 3 und 4 mit turre, 2 gemischt oder so ähnlich… sicher nicht schlecht…

    ab irgendwann in den 80ern konnte Shaw dann scheinbar keine Band mehr zusammenhalten und spielte mit wechselnden Besetzungen, meist Quartetten, ein sehr schönes Album aus dieser Phase ist In my own sweet way, das noch relativ leicht zu finden ist…

    kurz: Song of Songs, Little Red’s Fantasy, In my Own Sweet Way und wenn es geht Iron Men …

    also ein zwiespältiges Thema – auch wenn Shaw einer meiner Lieblingstrompeter bleibt; dir, clasjazz, würd ich wohl vor allem Iron Men ans Herz legen, grooves-inc führt zur Zeit die Doppelcd „Two more pieces of the puzzle“, die das Album enthält, für 16 Euro, wird sicher nicht lange so bleiben (dann kannst du direkt noch für 4,59 In my own sweet way dazu nehmen und bist über den 20 Euro…)

    vermutlich sind auch Night Music/Master of the Art gute Investitionen… die waren in meiner Shaw-Phase nicht zu kriegen… Night Music macht jedenfalls einen sehr starken ersten Eindruck, Shaws Soli sind für meine Begriffe nochmal eine Spur besser als sein Durchschnitt, anderswo mag er intensiver gewesen sein, hier ist er dafür enorm ideenreich und flexibel… und auch atmosphärisch tritt das Album einen Schritt aus der Tyner Ecke heraus (nicht weiter); auch Stepping Stones hab ich grad nochmal gehört, das ist schon irgendwie enorm rasant, offensichtlich ein Wahnsinnstrompeter (und ein Saxophonist der sich auf diesem Post-Coltrane-Hard-Bop Terrain vor niemandem verstecken muss) aber ich kann mir gegen den leicht schalen Beigeschmack nicht helfen – Visionen muss man wohl eher bei Miles Davis suchen… so wie die Preise momentan stehen bietet sich vielleicht auch echt ein Einstieg über In my Own Sweet Way an, ein traditionell vergleichsweise obskures Album, mit einer unbekannten europäischen Rhythmusgruppe, sehr lyrisch, hier ist Bill Evans ausnahmsweise mal genauso wichtig wie McCoy Tyner…

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    #7556371  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich hab jetzt keine Zeit, ausführlich zu Shaw zu schreiben… aber ich bin natürlich nicht ganz mit allem einverstanden, sehe ihn schon ein wenig positiver, insgesamt!

    „Two More Pieces“ ist eine super CD, das erste Album mit dem „Concert Ensemble“ an den Berliner Jazztagen ist auch toll!
    Und mein momentaner Favorit ist wohl „Steppin‘ Stones“ – die CD ist super und prall gefüllt – es fehlt sogar ein Stück vom originalen Album, das ich glücklicherweise auch noch auf Vinyl habe.

    Für den frühen Shaw ist natürlich Larry Youngs „Unity“ ein Klassiker (mit Joe Henderson und Elvin Jones), ebenso die MPS-Scheibe mit Nathan Davis (gab’s in den 90ern auf der Davis MPS/Motor Music Twofer-CD „Two Originals“, das andere Album ist mit Carmell Jones, am Piano sind Francy Boland bzw. Larry Young, wenn mich nicht alles täuscht – ja, Young ist da nur am Piano, keine Orgel auf der ganzen CD!)

    Die beiden Elektras habe ich zwar rumliegen aber konnte mich noch nicht so recht anfreunden, die klingen irgendwie etwas kalt (ein Vorwurf, den man Shaw wohl insgesamt machen kann, aber ich glaub da sind meist eher die Ton-Ingenieure Schuld als Shaw, denn sein Ton ist eigentlich gerade in Balladen sehr warm).

    Ein schönes Working-Band Album ist die Live-CD in der TCB „Swiss Radio Days“ Serie, mit dem Louis Hayes/Woody Shaw Quintet.

    Und ein weiterer Klassiker und bestimmt auch ein guter Einstieg die Dexter Gordon Doppel-CD „Homecoming“, ein Live-Mitschnitt aus dem Village Vanguard, der Dexters triumphale Heimkehr aus dem europäischen Exil dokumentiert – eigentlich hört man da das Shaw/Hayes Quintett, einfach mit Gordon statt ihrem üblichen Saxophonist (Carter Jefferson, glaub ich? Oder nein, damals war’s René McLean…?).
    Bei Muse gibt’s auch noch ein Album der Gruppe, das unter Hayes‘ Namen läuft und auf dem Slide Hampton zusätzlich dabei ist, das gefällt mir auch. (Auch bei 32 Jazz auf CD erschienen, wie Shaws gesamter Muse-Katalog.)

    Generell würde ich beipflichten, dass die Muse-Zeit das Herzstück ist von Shaws Karriere. Und auch „Iron Men“, aber ebenso „Concert Ensemble…“, „The Moontrane“ und „Little Red’s Fantasy“ sind tolle Alben. Dann gab’s noch einen 32 Jazz Twofer („The Last of the Line“), auf dem einerseits das frühe Test-Album (u.a. mit Joe Henderson), andererseits noch ein tolles Muse-Album drauf sind – das wohl Coltrane/Tyner-lastigste aus Woodys Karriere.
    Man auf den Muse-Alben Leute wie Joe Bonner, Ronnie Mathews (r.i.p. – er war der Pianist der Hayes/Shaw-Band), Frank Strozier etc.
    Auf „Settin‘ Standards“ spielt Shaw Standards, im Quartett mit Cedar Walton – gefällt mir sehr.

    Ja, jetzt ist’s doch länger geworden… noch ein Wort zu den Columbia-Studio-Alben: ich finde sie ziemlich gut, wenn auch ein wenig überproduziert, das stimmt schon. Aber das letzte, bei dem das Brass-Quintett (mit Steve Turre) zu hören ist, ist super! Auf der einen LP-Hälfte kommt Gary Bartz dazu (leider, muss man fast sagen, obgleich ich ihn durchaus mag – aber dadurch wird das ganze Klangbild natürlich viel weniger speziell).

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    #7556373  | PERMALINK

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    Vielen vielen Dank für diesen Überblick, der mir sehr weiterhilft, redbeans. Habe entsprechend notiert. Stepping Stones hörte sich für mich auch reizvoll an, als ich gerade so herumgestöbert habe, da spielt ja auch der von Dir erwähnte Jefferson mit. Hier möchte ich nämlich unbedingt mehr kennenlernen, ich meine die Saxophone … Eddie Davis und Griffin stehen auch ganz oben.

    Sehe gerade Deine tolle Ergänzung, gypsy. Das muss ich mir jetzt alles einmal genau ansehen. Danke!

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    #7556375  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Positiv/Negativ… hmmm… bin wahrscheinlich einfach mit zu hohen Erwartungen an Shaw herangegangen… irgendwie hatte ich vage gehofft, dass von seinen (so ca 20?) Alben wenigstens ein paar auf dem Level von Unity oder Jackie McLeans Demon’s Dance sind, vielleicht das eine oder andere ein Stück drüber – und das hör ich so leider nicht… aber ich merk schon grad beim wiederhören, dass diese Anfangsenttäuschung nach zwei Jahren so langsam verfliegt… In diesem Video kriegt man einen ganz guten Eindruck von der Shaw Band mit Carter Jefferson… wer das super findet, sollte dringend Stepping Stones kaufen… (stimmt es – wie es hier in der Diskografie steht – dass der weggelassene Track nur eine Minute lang ist?)

    that said, dass hier kein falscher Eindruck aufkommt, Carter Jefferson ist nur eine Fussnote, in der Geschichte der wirklich essentiellen Tenorsaxophonisten – ich hätt ja so diffus diebische Freude an einem Ranking der wichtigsten Tenoristen, vielleicht sogar mit Sternen – auch wenn es natürlich menschenverachtend ist…;-)

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    #7556377  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricePositiv/Negativ… hmmm… bin wahrscheinlich einfach mit zu hohen Erwartungen an Shaw herangegangen… irgendwie hatte ich vage gehofft, dass von seinen (so ca 20?) Alben wenigstens ein paar auf dem Level von Unity oder Jackie McLeans Demon’s Dance sind, vielleicht das eine oder andere ein Stück drüber – und das hör ich so leider nicht… aber ich merk schon grad beim wiederhören, dass diese Anfangsenttäuschung nach zwei Jahren so langsam verfliegt… In diesem Video kriegt man einen ganz guten Eindruck von der Shaw Band mit Carter Jefferson… wer das super findet, sollte dringend Stepping Stones kaufen… (stimmt es – wie es hier in der Diskografie steht – dass der weggelassene Track nur eine Minute lang ist?)

    that said, dass hier kein falscher Eindruck aufkommt, Carter Jefferson ist nur eine Fussnote, in der Geschichte der wirklich essentiellen Tenorsaxophonisten – ich hätt ja so diffus diebische Freude an einem Ranking der wichtigsten Tenoristen, vielleicht sogar mit Sternen – auch wenn es natürlich menschenverachtend ist…;-)

    Muss ich daheim nachschauen, kann mich nicht erinnern – aber wenn der Track so kurz wäre, dann hätte der doch problemlos draufgepasst, CDs können ja mittlerweile mehr als 80 Minuten enthalten!

    Wegen Jefferson, war das er, der an der Kreuzung aus dem Auto stieg und damit die Band von Shaw verliess? Kann mich nicht mehr erinnern, woher ich diese Story habe…

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    #7556379  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy tail windMuss ich daheim nachschauen, kann mich nicht erinnern – aber wenn der Track so kurz wäre, dann hätte der doch problemlos draufgepasst, CDs können ja mittlerweile mehr als 80 Minuten enthalten!

    Wegen Jefferson, war das er, der an der Kreuzung aus dem Auto stieg und damit die Band von Shaw verliess? Kann mich nicht mehr erinnern, woher ich diese Story habe…

    ja, sie hatten einen Auftritt für den – wegen etwas größerem Budget, nehm ich an – Steve Turre als sechter Mann mit in die Band gebucht wurde, passierte wohl gelegentlich; nachdem es auf der Fahrt irgendwie Ärger gab stieg Jefferson aus dem Auto und Shaw bot Turre den Job für langfristig an… steht irgendwo in einem Turre Interview, glaub ich… das eine Album von Jefferson, The rise of Atlantis, reizt mich schon seit Jahren, noch nicht dazu gekommen (Shaw als Produzent, Trompete spielen Terumasa Hino und ein weiterer Japaner)… ich hör jetzt grad mal wieder Rosewood; kann mir nicht helfen, die Arrangements find ich überwiegend beknackt, auch wenn ich die Stücke selbst mag… Soli sind allerdings prima… und was man dem Album zugestehen muss – grad gegen etwas wie Stepping Stones – ist eine wohltuende Leichtfüßigkeit…

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    #7556381  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Es ist sehr schade, dass nur „Rosewood“ als CD zu haben ist… ich betrachte halt alle viel Alben, die ich nur vom Mosaic-Set kenne, als Einheit, und das find ich dann insgesamt schon ziemlich gut.

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    #7556383  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy tail windMuss mal schauen, ob ich die Wire-Nummer mit dem Interview habe… üblicherweise kaufe ich Ausgaben mit einer grösseren „jazz-related“ Story drin und lese sie dann doch nie…

    Shit, hab genau diese Ausgabe nicht… hat das jemand? Gerne per PN :-)

    gypsy tail wind

    Auf Evidence gibt’s übrigens eine live CD, aufgenommen an einem Konzert zu Ehren der „October Revolution in Jazz“. Kenn ich auch noch nicht, aber könnte ganz interessant sein! (> Jazztime Kritik <) Hab diese CD am Samstag erhalten und bisher erst einmal gehört... chaotischer Free Jazz, aber Rashied Ali groovt ziemlich toll, und Wilber Morris ist natürlich immer Spitze! McPhee spielt passenderweise auch Kornett, nicht nur Tenor, aber er und Bergman werden dann doch recht lärmig... ist auch kein Wunder dauert das erste Stück doch über 40 Minuten... dann kommt als kurzes Intermezzo das Trio von Myra Melford, und dann geht's weiter mit dem wieder längeren zweiten Teil von McPhee/Bergman/Morris/Ali. Spontan fand ich die Rhythmusgruppe das spannendste. Das war übrigens die erste (zumindest bewusste) Begegnung mit Borah Bergman. Ich poste das jetzt mal hier, weil das ja mal der Bill Dixon-Thread war :-)

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    #7556385  | PERMALINK

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    redbeansandriceIn diesem Video kriegt man einen ganz guten Eindruck von der Shaw Band mit Carter Jefferson… wer das super findet, sollte dringend Stepping Stones kaufen…

    Das habe ich mir gerade angesehen – aber es kam mir weniger ein „Super“ in den Sinn, eher ein „Aha!“ und „So so …“ Dieser Berserker-Spiellaune, die aber die Instrumente nicht kaputt macht, kann ich schon viel abgewinnen, z. B. als Remedium und Antidot gegen Nachbarn, bei denen die Volksmusik schwurbelt. Also doch ein bisschen super …

    gypsy tail windFür den frühen Shaw ist natürlich Larry Youngs „Unity“ ein Klassiker (mit Joe Henderson und Elvin Jones)

    In Larry Youngs „Unity“ habe ich jetzt kurz reingehört – länger gings leider nicht – und konnte der (Hammond-) Orgel – in dem eben gemeinten humoristischen Sinn – zum ersten Mal etwas Positives abtrotzen. Ich weiß noch nicht, wie ich diese Musik für mich fruchtbar machen soll – um den Plauderton mal abzuwandeln -, aber Steppin Stones flankiert von Iron Men habe ich in meiner Liste jetzt unterstrichen.

    --

    #7556387  | PERMALINK

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    redbeansandriceso schlecht ich dich kenne, bezweifel ich, dass du den hören wirst ;-) die Empfehlung für das Quartett mit Rudd kann ich aber nur unterstreichen!

    Deine passenden Zweifel! Hab den halben Stern tatsächlich nicht gehört. (Mühe habe ich mir aber verordnet und sie war auch da.) Im Augenblick, nach all diesen Hörexerzitien, ist Rava für mich jemand, der mich nicht weiter stört, den ich im Sommer gerne hören werde, aber er dringt wohl doch nur an die oberen Herzkranzgefäße, falls es die gibt. Also Rava insgesamt: ***1/2. So wie Chet Baker. What’s about Rava/Fluegel? Habe ich mich geirrt? (**?)

    Um mich umzustimmen, gehe ich jetzt zu ECM und hole das Quartet.

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    #7556389  | PERMALINK

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    redbeansandricewas mich ja auch echt interessieren würde, ist deine Einschätzung von The Art of Dying (oben verlinkt) vs New York Days…

    Ich weiß nicht, wie oft ich auf Ajemians Site die drei Stücke gehört habe, weiß aber, dass ich irgendwelche drei Stücke aus „New York Days“ nicht so oft mit mir behelligt hätte. Wolltest Du mich aufs Glatteis führen? „The Art of Dying“ ist musikalisch für mich Welten von der Selbstrotation auf „New York Days“ entfernt. Mit ein bisschen Übersetzungskunst (Tempo runter, Kopf nach hinten legen) ist man da („Dying“) doch bei dem Guiffre-Bley-Swallow Trio? Es hat auch etwas Kindliches, ich blas einen Ton, du bläst einen Ton, dann ich, dann du usw., aber das Schlagzeug hält es doch herrlich zusammen und treibt an. Nun im Ernst: wie kommst Du auf Rava in New York zwecks Vergleich?

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    #7556391  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice(stimmt es – wie es hier in der Diskografie steht – dass der weggelassene Track nur eine Minute lang ist?)

    Nein, stimmt nicht… die exklusiven Titel kursiv:

    LP (CBS 35560, 1978)

    Seite A:
    1. Stepping Stones (Shaw) 8:35
    2. In a Capricornian Way (Shaw) 11:03

    Seite B:
    1. It All Comes Back to You (Gumbs) 10:16
    2. Seventh Avenue (Lewis) 8:24
    3. Theme for Maxine (Shaw) 0:58

    CD-Reissue (Columbia/Legacy 520373 2, 2005)

    1. Stepping Stone (Shaw) 9:12
    2. In a Capricornian Way (Shaw) 11:17
    3. Seventh Avenue (Lewis) 8:35
    4. All the Things Being Equal Are Not (Gumbs) 12:05
    5. Escape Velocity (Houston) 11:14 *
    6. Blues for Ball (McCoy Tyner) 17:12
    7. Theme for Maxine (Shaw) 1:00

    *) diese Stück war ursprünglich auf „Woody III“ (Columbia JC 35977, 1980) – und es war – logischerweise – nicht Teil des „Complete CBS Studio Recordings“ Mosaic-Sets

    Cuscuna schreibt in seinen Liner Notes:

    When we mixed the music a week or so later, we found we had enough material for two volumes and prepared them for release. The powers that be at Columbia thought that was more than the market would bear, so we had to pare it back to one album. Initially, Onaje’s „All Things Being Equal“ was to have been on the first album Stepping Stones, but when we were limited to one LP, we took „All Things“ out and replaced it with Onaje’s „It All Comes Back to You“ which had more airplay potential. Reviewing the tapes now, we have restored the beautiful „All Things“ at the expense of „It All Comes Back.“ We have also added „Escape Velocity“ which was ultimately issued on the next album Woody III and the previously unissued „Blues for Ball“.

    Also darum: wenn Ihr die LP sieht, kauft sie auch, erste Wahl ist aber eindeutig die CD!
    Und noch eine kleine Warnung: diese CD war Teil einer Reissue-Reihe, die in den USA ein „rootkit“ enthielt (andere waren: Horace Silver „Silver’s Blue“, Gerry Mulligan „Jeru“, Bob Brookmeyer „& Friends“, Art Blakey „Drum Suite“ und noch ein paar weitere, glaub ich – sonst waren v.a. Pop-CDs davon betroffen). Also wenn möglich europäische CDs kaufen, die waren davon nicht betroffen. Die amerikanischen wurden glaub ich ersetzt, aber jetzt, wo manches vergriffen ist, weiss man da ja nie, was man erwischt…

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7556393  | PERMALINK

    nail75

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    clasjaz
    In Larry Youngs „Unity“ habe ich jetzt kurz reingehört – länger gings leider nicht – und konnte der (Hammond-) Orgel – in dem eben gemeinten humoristischen Sinn – zum ersten Mal etwas Positives abtrotzen. Ich weiß noch nicht, wie ich diese Musik für mich fruchtbar machen soll […]

    Einfach kaufen und hören! Eines meiner absoluten Lieblingsalben!

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7556395  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    nail75Einfach kaufen und hören! Eines meiner absoluten Lieblingsalben!

    ist nicht so einfach für jemand, der die Orgel nicht mag… :-)

    Hab gestern das 1964er Shepp/Dixon Album (ursprünglich Savoy MG 12184) gehört, im CD reissue von vor ein paar Jahren, mit zwei Alternates von der Dixon-Session, die äusserst wertvoll sind, weil sie die improvosierte section von „Winter Song 1964“ enthält.
    Also, Seite A: Bill Dixon 7-tette (1964-02-04, NYC), mit Ken McIntyre (ob,as), George Barrow (ts), Howard Johnson (bari), Hal Dodson & David Izenzon (b), Howard McRae (d)
    Die Musik ist sehr spannend, was das kompositorische Matieral betrifft etwas vom anspruchsvollsten, was ich im Free Jazz kenne! Und sehr schön ist die Musik auch! Barrow ist hier wohl der „ringer“, er soliert als erster und am wenigsten bemerkenswert, McIntyre soliert auf der Oboe (in den Liner Notes heisst es, diese Aufnahme habe Taylors Aufmerksamkeit gefunden und zu McIntyres Anwesenheit bei „Unit Structures“ geführt), Johnson am Barisax (und am ausführlichsten, und ich glaub auf dem ersten Alternate Take etwas spannender). Dixons Soli sind toll, nicht so „whimsical“ wie Cherry (oder Ted Curson – beide sind auf Seite B mit Shepp, am Tag darauf aufgenommen, zu hören) und auch noch nicht so fragmentiert wie sein späteres Spiel. In den Liner Notes steht, dass er zuvor (zwischen 1962 und 1964 glaub ich?) das Trompetenspielen völlig neu erlernen musste (Lippenverletzung oder sowas). Vielleicht ist das wie bei Mal Waldron ein halber Mythos oder so, aber es würde vielleicht diesen Stil erklären? Die beiden Bässe sind natürlich auch toll, das mag ich ja immer, von Coltrane bis zu Charles Tyler (und Joki Freunds tolles „Jogi Jazz“ nicht zu vergessen!).
    Die Überraschung kommt im zweiten Alternate Take: McIntyre spielt brennendes, dringliches Altsax und er führt einen Dialog mit Barrow, der da irgendwie engagierter klingt als in seinen beiden Eröffnungs-Soli.
    Muss ich mir heute abend gleich nochmal anhören!

    Die Shepp-Session auf Seite 2 ist mit den „New York Contemporary 5“, ein längeres Stück mit Don Cherry, zwei kürzere mit Ted Curson, sonst dabei sind John Tchicai (as), Ronnie Boykins (b), Sunny Murray (d). Die Musik ist toll aber weniger bemerkenswert, was das kompositorische und die Arrangements betrifft. Die Trompete tut der Gruppe aber in jedem Fall gut! Und Cherry ist wohl das Vorbild von Curson, nehme ich an? „Mingus Presents Mingus“ ist ja auch in der Besetzung des Ornette Coleman Quartets entstanden, da sind die Bezüge wohl noch deutlicher – oder irre ich mich hier? Ich will keineswegs Ted Curson runtermachen oder so, aber das schönste von ihm sind schon die Alben mit Bill Barron und „Pop Wine“, auf den Mingus-Sessions ist er zwar toll, aber spielt mehr eine Rolle als „Charakter“ im Ensemble denn als grandioser Trompeter.

    Muss die Storyville New York Contemporary Five CD auch bald mal wieder hören…

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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