16. Juni 1904

Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 107)
  • Autor
    Beiträge
  • #2167851  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nerea87Finnegans Wake kenne ich bisher nur in einigen kleinen Auszügen, da bin ich bisher so gar nicht mit klar gekommen.

    Da bist Du nicht (ganz) allein. :lol:

    Ich habe es in den vergangenen Monaten Wort für Wort gelesen – verstanden eher nicht, wenn man davon absieht, was ich darüber schon vor der Lektüre durch die umfangreiche Sekundärliteratur wusste. – Aber jetzt weiß ich wenigstens, welche Wörter darin vorkommen und welche nicht – und das ist schon etwas (Ich habe mir jeden Tag ein Pensum von rund zehn Seiten – mal mehr, mal weniger -vorgenommen und mich mühsam durch das Werk gelesen. So viel ist sicher: Die Freude war groß als ich’s nach rund einem Vierteljahr endlich absolviert hatte).

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #2167853  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    PopmuseumDa bist Du nicht (ganz) allein. :lol:

    Ich habe es in den vergangenen Monaten Wort für Wort gelesen – verstanden eher nicht, wenn man davon absieht, was ich darüber schon vor der Lektüre durch die umfangreiche Sekundärliteratur wusste. – Aber jetzt weiß ich wenigstens, welche Wörter darin vorkommen und welche nicht – und das ist schon etwas (Ich habe mir jeden Tag ein Pensum von rund zehn Seiten – mal mehr, mal weniger -vorgenommen und mich mühsam durch das Werk gelesen. So viel ist sicher: Die Freude war groß als ich’s nach rund einem Vierteljahr endlich absolviert hatte).

    Du sprichst da etwas an, was mich schon lange beschäftigt: Joyce wird ja oft als „Muß“-Autor gesehen, den man sich erarbeiten muss, um literarisch mithalten zu können. Und dann geht man, gerüstet mit viel Sekundärlitertur und vorher noch mal schnell „Homer für Eilige“ ans Lesen des Ulysses, und langweilt sich.

    Vielleicht hatte ich Glück, mir ist der Ulysses, als erstes Joyce-Buch, in die Hand gefallen, ohne dass mir der Autor allzuviel gesagt hatte. Ich hab es gelesen, beim ersten Kapitel im Martelloturm fand ichs öde, aber dann war es oft so totwitzig, dass ich einfach weiter und weiter las, ok, bis auf die Reise in die englische Sprache, die habe ich mehr so überblättert. Erst später wurde mir bewußt, dass ich eines der heiligen Bücher gelesen hatte, und das es da soviele Bezüge gibt, die man einfach wissen muss, um es verstehen zu können. Ich glaube, das hätte mir den Spaß gründlich verdorben.

    Deswegen finde ich dein Vorgehen einfach toll: Das quasi unlesbare einfach lesen, und dann stolz zu sein, wenn man durch ist. Dein kleines Zitat zeigt, welche Perlen einem beim Lesen über den Weg laufen, die schon als Zitat, als Stelle, funktionieren. Auch wenn man das Werk so gar nicht wirklich versteht. Diese Vielschichtigkeit finde ich bei Joyce so überragend, da ist schon beim ersten Lesen ganz viel, das klasse ist, aber da ist noch viel mehr zu entdecken.

    Deshalb habe ich auch so viel Freude an meiner kommentierten Ausgabe des Ulysses, die ich immer wieder irgendwo aufschlage und mich dann festlese. Es ist faszinierend.

    --

    ...falling faintly through the universe...
    #2167855  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Dein von jedweder Vorbelastung unverbauter Zugang war vermutlich der allerbeste, den man/frau haben kann.

    --

    #2167857  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Hallo Popmuseum, ich habe irgendwo gelesen, dass es eine Art WorldWideWeb, eine Verschwörergemeinde von Joyceianern in aller Welt gäbe, die einander kennten und sich die Ergebnisse ihrer Dechiffrierungen überkomplexer Wake-Wörter auf hektographierten Blättern zuschickten. Diese Art von Geheimbündlerei, mutet in meinen Augen schon ein wenig merkwürdig und abgehoben an.

    --

    #2167859  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    CanzioneHallo Popmuseum, ich habe irgendwo gelesen, dass es eine Art WorldWideWeb, eine Verschwörergemeinde von Joyceianern in aller Welt gäbe, die einander kennten und sich die Ergebnisse ihrer Dechiffrierungen überkomplexer Wake-Wörter auf hektographierten Blättern zuschickten. Diese Art von Geheimbündlerei, mutet in meinen Augen schon ein wenig merkwürdig und abgehoben an.

    Hallo Canzione, das hat(te) nichts mit Geheimbündlerei zu tun. Als die ersten – über die ganze Welt verstreuten – Joyceaner ihre Leseeindrücke und Funde austauschen wollten, gab’s weder E-Mail noch Internetforen, ja nicht einmal Telefax oder Kopierer, weshalb die Texte hektografiert und der Post anvertraut wurden. Bei Arno Schmidt war’s bis zur Gründung des Bargfelder Boten dann wohl ähnlich. – Heute ist dank des Internetz‘ der Informationsaustausch unvergleichlich einfacher. – Ja, der Fortschritt hat oft ‚was Gutes!

    Das RS-Forum, wo in manchen Threads ein ähnlicher Infoaustausch erfolgt, ist ja auch keine Geheimbündlerei.

    --

    #2167861  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Da war die Joyce-Welt noch überschaubar, ihre Bewohner zählbar. Das war vor den Zeiten der Joyce-Industrie. Verstehe.

    @ Wake

    Finnegans Wake wird im allgemeinen als eine glänzende literarische Sackgasse betrachtet. Reich-Ranicki hat sogar behauptet, Joyce werde maßlos überschätzt, weil niemand ihn lese. Seiner Ansicht nach führt Joyce´ Spätwerk exemplarisch vor Augen, in welche Falle experimentelles Schreiben geraten kann, wenn es rein experimentell wird. Und auch Arno Schmidt verurteilt das Buch als in seiner Form mißglückt, als literarische Sackgasse, als „gezwungensten Stelzengang“ und „Wortgeknorple“ und gibt kund: „Wohl möchten die Joyce-Fans uns gerne glauben machen, daß während der Arbeit an ´Finnegans Wake´ seine Meisterschaft ins Unbegreifliche wuchs: In Wirklichkeit ist ziemlich viel DADA drin.“

    --

    #2167863  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Canzione… Reich-Ranicki hat sogar behauptet, …

    „behauptet“ schon – aber ohne Kopf. :-) – Reich-Ranickis Satz habe ich erstmals Anfang Mai bei meinem jüngsten Besuch in der „Zürcher James Joyce Stiftung“ gelesen, wo er (ungerahmt) über einer Türe hängt.

    --

    #2167865  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der kommende Bloomsday, der in Wien seit einigen Jahren teils mit mehreren Veranstaltungen, teils mit Verunstaltungen begangen wird, findet auch in der morgigen „Presse“ Beachtung:

    Franz K. Stanzel: Bloomsday-Feiern und kein Ende?
    Der Gedenktag zu Ehren von James Joyces herausragendem Roman „Ulysses“, der am 16. Juni spielt, wird weltweit sowohl mit Symposien wie mit Straßenfesten begangen: die Geschichte eines Phänomens.
    http://diepresse.com/home/kultur/news/573958/index.do

    Wiener Bloomsday-Veranstaltungen – June 16: Bloomsday 2010 in Vienna
    http://www.ernesto.cc/bloomsday.html
    http://www.ernesto.cc/bloomsday-ernst.html

    Ich werde morgen jedenfalls Franz K. Stanzels Bloomsday Lecture: „The Irishing of Joyce’s Austrian Years“ besuchen und gehe dann zur „Book presentation and ‚Bloomsday‘ celebration“ der Irischen Botschaft, wo irische Lieder gesungen und Joyce-Gedichte vorgetragen werden. – Gastvortrag Stanzel 160610

    --

    #2167867  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Gerald Grassl oder Unredlichkeiten in Sachen James Joyce
    http://members.aon.at/andreas.weigel/Grassl.htm

    […]

    Selbstverständlich existiert „Joyces Engagement für die Nazis“ nur in Gerald Grassls verworrenem Kopf und Artikel, da Grassl eine im ersten Kapitel von Burgess‘ „Joyce für Jedermann“ wiedergegebene Anekdote restlos missverstanden hat, indem er James Joyce mit William Joyce (aka „Lord Haw-haw“) verwechselt.

    Burgess schreibt im ersten Kapitel des Buches: „Damals war der Ulysses vom Hörensagen auch den sogenannten Nichtintellektuellen allgemein bekannt, wenngleich für sie der Name Joyce nichts anderes bedeutete als einen englischen Verräter, der im Propagandafunk der Nazis sprach.“

    --

    #2167869  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    @ Joyce´Begeisterung für Wagner

    Klaus Reichert:

    [Quote]Nietzsche widmete seine Schrift („Die Geburt der Tragödie“) Richard Wagner, in dem er den „erhabenen Vorkämpfer auf dieser Bahn“ sah, nämlich der Überzeugung „von der Kunst als der höchsten Aufgabe und der eigentlichen metaphysischen Tätigkeit dieses Lebens.“ In seiner Schrift analysiert Nietzsche zunächst die Geburt der Tragödie „aus dem Geist der Musik“, wie der Untertitel der ersten Ausgabe lautete, sodann ihren Niedergang im Zusammenhang mit der sokratischen Philosophie. Dann fährt er aber fort mit einer Beschreibung der Wiedergeburt der Tragödie, die für ihn im Musikdrama Wagners Gestalt angenommen hatte. Und es ist Wagner, der ebenfalls für die Entwicklung des Joyceschen Denkens zentral ist. Im Unterschied zu Nietzsche, über den Joyce sich ausschweigt, nimmt er immer wieder auf Wagner Bezug, und in der Triestiner Bibliothek finden sich nicht nur Klavierauszüge und Libretti, sondern auch Briefausgaben und eine englische Ausgabe der Prosaschriften von 1892, worin er Wagners berühmten Essay über „Die Kunst und die Revolution“ (1849) lesen konnte.
    […]

    Der Künstler, jedenfalls so, wie Wagner ihn in seinen frühen Schriften begriff (etwa in „Das Künstlertum der Zukunft“ von 1849), ist nichts weiter als Vermittler: der wirkliche, der einzige Künstler ist das Volk. Eine solche Auffassung war der von Ibsens vom einsamen Künstler-Aristokraten entgegengesetzt. Im „Tag des Pöbels“ hatte Joyce noch die Partei Ibsens ergriffen. Doch in seinem Vortrag über „Drama und Leben“ vertrat er die Ansicht, das Drama habe eine soziale Funktion. Der Künstler als Mittler: er sollte durch das „ungeschaffene Bewußtsein seines Volkes“ hinunterreichen, die schlummernden Kräfte befreien und in seinen Schöpfungen ans Licht ziehen. Joyce sagt in „Drama und Leben“: „Jedes Volk hat seine eigenen Mythen geschaffen, und in ihnen findet das frühe Drama oft einen Ausdruck. Der Autor des Parsifal hat das begriffen, und daher ist sein Werk so unerschütterlich wie ein Felsblock“.

    Diese Beobachtung ist etwas schief. Gewiß schöpfte Wagner aus dem Mythenbestand, zumeist dem germanischen oder was er dafür hielt, aber der springende Punkt ist, wie er sie umschuf. Mythen waren für ihn Rohmaterial, Steinbrüche, aus denen er sich bediente, um seine eigenen Mythen zu bauen. Wagners Gründe dafür sind vielschichtig. Er glaubte, daß die Mythen, denen das Mittelalter literarische Form gegeben hatte, noch ein Teil des kollektiven Unbewußten seines Volkes waren und das Fühlen und das Handeln der Menschen mitbedingten. Oder umgekehrt: Unter den verschiedenen Gestalten der äußeren Erscheinung ließen sich immer noch die alten Formen und Motivationen entdecken.

    Es ist leicht zu sehen, was Joyce aus dieser Art von Annäherung an den Mythos machen würde. Er hatte ein Gespür für das, was er „universale Bedeutung“ nannte, wenn er, wieder in „Drama und Leben“, sagte: „Lohengrin, dessen Drama sich in einer Szenerie der Abgeschiedenheit, im Halblicht, entfaltet, ist keine antwerpische Legende, sondern ein Weltdrama.“ Aber Wagner hatte kaum eine solche universale Applizierbarkeit seiner Mythen im Sinn. Er wollte sein Volk mit dessen eigenem Mythos konfrontieren, in der klaren Absicht einer kritischen Zurschaustellung gesellschaftlicher Kräfte. Sein Siegfried ist ein recht offensichtliches Beispiel für den neuen, den ersehnten Heldentypus – ein Träumer, der etwas von einem Toren hat und mehr im amorphen Reich seines Unbewußten lebt als im Licht der Vernunft, kurz, ein deutscher Prototyp, der aber die Verlockungen des jüdischen Intellektualismus oder des bürgerlichen Kapitalismus (der Nibelungenhort) verächtlich zurückweist und sich eigensinnig durchkämpft, auch auf die Gefahr hin, daß er dabei selber oder daß die ganze Welt zugrunde geht.

    Joyce sah nicht immer die Komplexität der Sigfried-Figur, als er seinen Stephen sich partiell mit ihr identifizieren ließ. Auch Stephen wischt kurzerhand die Ansprüche seiner Familie, seines Landes und seiner Kirche beiseite. Bevor er sich in diesem Sinne (im Gespräch mit Cranly) äußert, hört er das Waldvogel-Motiv aus dem SIEGFRIED als eine Art Auslöser. Obwohl er nicht das neue Schwert, Nothung, wie Siegfried in der Schmiede Mimes schmiedet, zieht er am Ende aus, um „in der Schmiede meiner Seele das ungeschaffene Gewissen meines Volkes zu schmieden“, nimmt sich also auf seine Weise gewissermaßen vor, was Sigfried erstrebte. Doch im „Circe“-Kapitel des ULYSSES schwingt Stephen seinen Eschenstock und zertrümmert mit dem Schrei „Nothung“ den Kronleuchter des Bordells, in einem Akt, der den „Untergang allen Raums“ auslöst. Das schaurige Pathos wird hier in seiner Lächerlichkeit vorgeführt.

    Es war jedoch Wagners Technik, von der Joyce am meisten lernte. Wagner arbeitete mit relativ kleinen musikalischen Einheiten – der Melodie, der Akkorde, des Rhythmus, der Instrumente – , die er verschiedenen Themen und Figuren (Figurengruppen) zuordnete. Sie werden so eingeführt, daß der Hörer von ihnen her sofort die Themen oder Figuren erkennen kann; der Hörer weiß, wenn ein bestimmtes Hornsignal ertönt, wird ein bestimmter Charakter gleich auftreten. Es ist das, was Wagner die „Leitmotiv“-Technik nannte.
    […]

    Als Joyce den Ulysses komponierte, hatte auch er eine Art Gesamtkunstwerk im Sinn. Er benutzte nicht nur die literarischen Gattungen – Lyrik und Drama, Satire und Parodie, unterschiedliche Erzählstile -, er machte zugleich Sprache hörbar, indem er ihren Materialcharakter – Laute, Klänge, Rhythmen – thematisierte und nach musikalischen Regeln komponierte (wie im „Sirenen“-Kapitel). Er wollte ferner die Totalität der Sinneseindrücke gestalten, und darum spielen Gerüche und Geschmacksempfindungen eine so große Rolle, die niederen Körperfunktionen, die physiologischen Auswirkungen der Trunkenheit, doch nicht, indem sie beschrieben werden, sondern indem Joyce sie vollständig in Sprachformen – etwa auf der Ebene der Syntax im Falle der Trunkenheit – transformiert.

    Wie Wagner wollte Joyce zum kollektiven Unbewußten seiner Charaktere vorstoßen: Bloom sollte der Jedermann sein, Molly alle Frauen. Wagners Leitmotiv-Technik lehrte ihn, vergleichsweise kleine sprachliche Einheiten in den Text einzuführen, mit denen er arbeiten, die er erweitern konnte, um das stets komplexer werdende System der Bezüge und Überkreuzungen zu etablieren. Das ist deutlich von dem Moment an, wo Joyce voll über seine künstlerischen Mittel verfügt, also seit der ersten Seite der Dubliner und des Porträt. Für den Ulysses lernte er von Wagners Technik, wie die vielschichtigen Facetten der Charaktere anzulegen wären, wie eine simultane Präsentation des Charakters – bewußte, vorbewußte, unbewußte Schichten gleichzeitig im Blick – auf den verschiedenen Sprachebenen möglich sein könnte. Unter dem Gesichtspunkt der Technik oder der unerhörten Kombinationsmöglichkeiten, die die Grenzen der Künste so maßlos erweiterten, war es gewiß Wagner, der den tiefsten und beständigsten Einfluß auf die Kunst von Joyce ausübte.

    --

    #2167871  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    --

    #2167873  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Hinweis auf zwei interessante Neuerscheinungen zu James Joyce:

    Fritz Senn: Noch mehr über Joyce. Streiflichter.

    Aus der Verlagsankündigung: „Joyce, heißt es, sei schwierig. Fritz Senn, der Doyen der Joyce-Forschung und Leiter der James Joyce Stiftung Zürich, hat das nie geglaubt. Mit seinen eleganten, unaufdringlich witzigen Essays zu den großen Themen des kosmopolitischen Iren und den Details seiner Texte gibt er jetzt allen neugierigen und abenteuerlustigen Lesern eine einzigartige Einführung in das Werk des wohl berühmtesten Autors der literarischen Moderne. Senn betreibt eine fröhliche Wissenschaft, die ohne gelehrten Apparat auskommt. Geduldig dröselt er knifflige Passagen auf und spürt den mehrsprachigen Assoziationen nach, die der zwischen Dublin, Triest, Paris und Zürich umher getriebene Joyce mit seinen Sprachexperimenten weckt. Er nimmt auch Leser ohne Vorbildung an die Hand und erhellt durch detaillierte Erörterungen des Originals sowie einiger Übersetzungen die Eigenheiten des Joyceschen Kosmos. Indem Senn ohne zu belehren den Facettenreichtum, die kunstvolle Bauart und abgründige Komik der Joyceschen Werke erschließt, macht er das Selberlesen zum Erlebnis.“
    http://www.weltbild.at/3/17156795-1/buch/noch-mehr-ueber-joyce.html

    James Joyce: Geschichten von Shem und Shaun Tales Told of Shem and Shaun
    Englisch und deutsch Herausgegeben, übertragen und mit einem Nachwort versehen von Friedhelm Rathjen.

    Aus der Verlagsankündigung: „Lange vor der Veröffentlichung von Finnegans Wake (1939) wurden bereits einige Teile daraus separat in Buchform veröffentlicht – darunter nicht nur das berühmte Kapitel Anna Livia Plurabelle (1928), sondern auch Tales Told of Shem and Shaun (1929).
    Der Keim der Entstehung dieser drei Geschichten liegt in einer Fehde zwischen den Schriftstellern James Joyce und Wyndham Lewis, die sich bei gemeinsamen Zechtouren durch Paris kennengelernt hatten. Joyce beantwortet eine heftige Attacke Lewis’ auf den Ulysses (»ein Monument wie ein Rekorddurchfall«) und auf das entstehende Finnegans Wake (»Kinderspielchen à la Gertrude Stein«).
    Es gibt in Finnegans Wake bekanntlich keinen ›eigentlich gemeinten‹ Sinn, sondern ein Geflecht aus vielen fragmentarischen Sinnebenen, die sich gegenseitig ergänzen, durchdringen und auch aufheben; eben dies ist die besondere Qualität des Buches. Ziel des Übersetzers Friedhelm Rathjen war es, so viele der im Original vorhandenen Bedeutungen wie irgend möglich wiederzugeben, und zwar in eben der Abfolge und Verschränkung, in der sie im Original erschienen: »Finnegans Wake ist ein kühnes Buch für kühne Leser, und das Amt des Übersetzers kann es nur sein, dafür zu sorgen, daß beide zusammenfinden.« “
    http://www.suhrkamp.de/buecher/geschichten_von_shem_und_shaun_tales_told_of_shem_and_shaun-james_joyce_22468.html

    --

    #2167875  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Kommenden Sonntag, den 12.2.2012, wird um 13.30 Uhr im Deutschlandfunk
    ein Interview mit dem Joyce-Fachmann Fritz Senn ausgestrahlt.

    In der Sendung „Zwischentöne – Musik und Fragen zur Person“ spricht Fritz Senn mit Michael Langer über Leben, Werk und Wirken von James Joyce, unter anderem auch über das neueste Buch aus seiner Feder, das soeben im Schöffling Verlag erschienene „Noch mehr über Joyce: Streiflichter“.

    Sendungsinformationen unter: http://www.dradio.de/dlf/playlist/dlf_zwischentoene/1671080/

    Die Sendung ist zur Sendezeit auf der Website des Deutschlandfunks http://www.dradio.de/dlf/ als Live-Stream zu hören.

    --

    #2167877  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    PopmuseumKommenden Sonntag, den 12.2.2012, wird um 13.30 Uhr im Deutschlandfunk ein Interview mit dem Joyce-Fachmann Fritz Senn ausgestrahlt. […] Sendungsinformationen unter: http://www.dradio.de/dlf/playlist/dlf_zwischentoene/1671080/

    Die Sendung ist zur Sendezeit auf der Website des Deutschlandfunks http://www.dradio.de/dlf/ als Live-Stream zu hören.

    Das ist heute. :-)

    --

    #2167879  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    PopmuseumDas ist heute. :-)

    Oh, danke, sehe ich ja jetzt erst. Die Sendung ist (ohne die Zwischenmusik) noch online:

    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/02/12/dlf_20120212_1330_79becae9.mp3

    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/02/12/dlf_20120212_1410_c9ceed90.mp3

    --

    ...falling faintly through the universe...
Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 107)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.