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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Für mich ist “In a silent way” ein Mix aus Jazz, der elektrischer wurde, nicht elektronischer. Der Toningenieur hat das Werk dann ziemlich einzigartig zusammengestellt. Wenn wir bei Tangerine Dream bleiben, dann ist die sog. “Berliner Schule”, zu der sie bis Ende der 70er gehörten, gekennzeichnet von einer neuen Art Musik, die einen elektronischen Charakter aufweist. Melodien wurden in Rhythmen verwandelt, Töne durch Verlangsamung in einen Rhythmus geführt. Außerdem wurden Geräusche durch Beschleunigung in Töne gewandelt. Durch die Verwendung von Synthesizern und Sequenzen etc. ergaben sich neue Möglichkeiten.
Die Nähe zur “klassischen Musik” kann man auch daran erkennen, dass es eine Zeit gab (noch vor der “Berliner Schule”), in der Werke “klassischer Komponisten” mit Synthesizern interpretiert wurden. Das erklärt jedoch nur die teilweise vorhandene Verwandtschaft zur Klassik und war im eigentlichen Sinnen keine elektronische Musik. Bei letzterer wurden metrische Rhythmen und europäische Tonskalen aufgebrochen. Die Rolle der Klangfarbe trat stärker hervor und die Besonderheiten der Verwendung von Tönen und Rhythmen.
Das war alles sehr weit weg von “In a silent way”. Möchte das nicht abwertend gemeint haben.
”Mysterious Semblance at the Strand of Nightmares” des “Phaedra” Albums z.B. verdeutlicht die Nähe zu “klassischer europäischer Musik” und führt diese in eine neue, elektronische Musik.
Doch vielleicht kann mir jemand mal “In a silent way” erklären? Irgendwie ging es noch nie so richtig an mich…
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atom@ demon: Wie alt warst du, als du Kind Of Blue zum ersten mal gehört hast?
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Ja, eben. Ich eher 12/13 (erstes Jahr im Langzeitgymnasium = 7. Klasse). Schwer zu vergleichen – und dennoch war mir damals schon ziemlich klar, dass Jazz mein Ding werden würde … und entsprechend war ich auch etwas frustriert über mein Unverständnis. Ein Teil des Problems mag aber auch die damals verfügbare Ausgabe gewesen sein, die mit dem verkackten Remaster, der falsche Laufgeschwindigkeit, dem spiegelverkehrten anachronistischen Cover-Foto – hätte nie durch die Qualitätskontrolle von Columbia/CBS rutschen dürfen, der Mist! Jedenfalls entfaltete das null Zauber, und warum das jetzt so viel toller als anderes von Davis sein sollte, das mich damals schon Ansprach (z.B. „Bags‘ Groove“ oder „Workin'“) sein sollte, begriff ich damals nicht.
Zum Thema „In a Silent Way“ erklären? Nein, sorry – ist eigentlich dasselbe wie bei „Kind of Blue“: das sind Mood Pieces, die eine so stringent präsentierte Atmosphäre aufbauen, dass Worte eigentlich kaum was erklären können (klar, man kann’s technisch analysieren, wie es z.B. Ekkehard Jost in „Free Jazz“ oder später Ashley Khan getan haben – aber das hilft dann auch nicht weiter … bei mir half Jost dann später, zu verstehen, wie das funktioniert mit den Skalen usw., wie z.B. die Solisten in „Flamenco Sketches“ ihre Modulationen von der einen zur nächsten Tonart gestalten – aber bloss weil sowas bekannt/erkannt wird, ist das Album ja auch nicht weiter „erklärt“).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamr-badlandsFür mich ist “In a silent way” ein Mix aus Jazz, der elektrischer wurde, nicht elektronischer. Der Toningenieur hat das Werk dann ziemlich einzigartig zusammengestellt. Wenn wir bei Tangerine Dream bleiben, dann ist die sog. “Berliner Schule”, zu der sie bis Ende der 70er gehörten, gekennzeichnet von einer neuen Art Musik, die einen elektronischen Charakter aufweist. Melodien wurden in Rhythmen verwandelt, Töne durch Verlangsamung in einen Rhythmus geführt. Außerdem wurden Geräusche durch Beschleunigung in Töne gewandelt. Durch die Verwendung von Synthesizern und Sequenzen etc. ergaben sich neue Möglichkeiten.
Die Nähe zur “klassischen Musik” kann man auch daran erkennen, dass es eine Zeit gab (noch vor der “Berliner Schule”), in der Werke “klassischer Komponisten” mit Synthesizern interpretiert wurden. Das erklärt jedoch nur die teilweise vorhandene Verwandtschaft zur Klassik und war im eigentlichen Sinnen keine elektronische Musik. Bei letzterer wurden metrische Rhythmen und europäische Tonskalen aufgebrochen. Die Rolle der Klangfarbe trat stärker hervor und die Besonderheiten der Verwendung von Tönen und Rhythmen.
Das war alles sehr weit weg von “In a silent way”. Möchte das nicht abwertend gemeint haben.
”Mysterious Semblance at the Strand of Nightmares” des “Phaedra” Albums z.B. verdeutlicht die Nähe zu “klassischer europäischer Musik” und führt diese in eine neue, elektronische Musik.du kennst dich da bestimmt besser aus als ich, aber ich würde dir da zustimmen. das aufbrechen von europäischen tonskalen und die betonung der klangfarben sind vielleicht gemeinsamkeiten, aber IN A SILENT WAY scheint mir auch sehr anders zu funktionieren als PHAEDRA, außerdem liegen da ja 5 jahre dazwischen, in denen im bereich elektronischer musik ziemlich viel passiert ist. man könnte natürlich die erzeugung von loops auch elektronisch nennen (die originalaufnahmen von „shh-peaceful“ ist ja auf der box drauf, sie hat ein wiederkehrendes motiv, das das stück in einzelne kapitel unterteilt, die sehr jazzgemäß verschiedene soli in den vordergrund stellen – und macero hat das am ende komplett rausgeschnitten, so dass sich ein einziger fluss mit geloopten einzelteilen ergeben hat).
jazzeinsatz von elektronica findet sich wohl 1962 bei sun ra, der mit seinem drummer und aufnahmetechniker tommy hunter eine improvisatorische virtuosität mit technischen fehl-schaltungen (kann man das so nennen?) entwickelt hat:
die eigentlich verbindung mit dem, was tangerine dream da machen, und was ja weniger auf „switched on bach“ zurückgeht als auf morton subotnik, gelang zeitgleich hancock und gleeson, die ich ja gerade intensiv höre, hier vor allem:
oder hancock solo 1974 hier:
mr-badlandsDoch vielleicht kann mir jemand mal “In a silent way” erklären? Irgendwie ging es noch nie so richtig an mich…
„mood pieces“, klar, aber mit steady beat, totale reduktion der akkordwechsel, dafür passiert in den klangflächendetails immer so viel, dass es die ganze zeit über interessant bleibt (auch das ein unterschied zu PHAEDRA). virtuositätsverschiebungen von vorder- und hintergrund. die soli darüber sind fantastisch, das von shorter über „it’s about that time“ gehört zu den besten, die es von ihm gibt. und dann gibt es in diesem stück noch den kurzen moment, wo sich das ganze in einen rock-beat freibricht, das finde ich immer noch atemberaubend.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Falls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeFalls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
Genau gesehen vor etwa einer Woche, nämlich meine Liste vom 23. Oktober. Wenn der sehr geschätzte Wettbewerbsleiter @atom diese Liste vorne bei den Links zu den Einzellisten noch eintragen könnte, wäre das fantastisch.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)mr-badlands
”Mysterious Semblance at the Strand of Nightmares” des “Phaedra” Albums z.B. verdeutlicht die Nähe zu “klassischer europäischer Musik” und führt diese in eine neue, elektronische Musik.Bei deinem Hinweis auf Stockhausen hätte ich vorhin beinahe schon nachgefragt. Spätestens jetzt aber: Ich habe mir den TD-Track eben angehört und bleibe da ziemlich ratlos mit Blick auf deinen Klassik-Bezug – falls er nicht nur sehr oberflächlich und unspezifisch gemeint sein sollte. Aber substanziell nehme ich praktisch keine Wesensmerkmale bei TD wahr, die mir einen speziellen Bezug nachvollziehbar erscheinen lassen. Hast du vielleicht auch ein aussagekräftiges Klassik-Stück parat, welches entsprechende Anknüpfungspunkte für mich bereithalten könnte? Geht es da jetzt um Musik aus dem Kölner Bereich oder/und P. Schaeffer oder einen noch viel weiteren Bezug zur klassischen Tradition?
Sorry für OT: Falls mr-badlands antworten sollte, kann das natürlich gerne verschoben werden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gruenschnabel
mr-badlands ”Mysterious Semblance at the Strand of Nightmares” des “Phaedra” Albums z.B. verdeutlicht die Nähe zu “klassischer europäischer Musik” und führt diese in eine neue, elektronische Musik.
Bei deinem Hinweis auf Stockhausen hätte ich vorhin beinahe schon nachgefragt. Spätestens jetzt aber: Ich habe mir den TD-Track eben angehört und bleibe da ziemlich ratlos mit Blick auf deinen Klassik-Bezug – falls er nicht nur sehr oberflächlich und unspezifisch gemeint sein sollte. Aber substanziell nehme ich praktisch keine Wesensmerkmale bei TD wahr, die mir einen speziellen Bezug nachvollziehbar erscheinen lassen. Hast du vielleicht auch ein aussagekräftiges Klassik-Stück parat, welches entsprechende Anknüpfungspunkte für mich bereithalten könnte? Geht es da jetzt um Musik aus dem Kölner Bereich oder/und P. Schaeffer oder einen noch viel weiteren Bezug zur klassischen Tradition? Sorry für OT: Falls mr-badlands antworten sollte, kann das natürlich gerne verschoben werden.
@gruenschnabel: Antworte Dir gerne, sobald ich mir etwas Luft freischaufeln kann. Das kann ich jetzt nicht in zwei, drei Sätzen beantworten. Doch ich sehe einen Zusammenhang zwischen Stockhausen und z.B. der Berliner Schule oder ,allgemein gesprochen, das was unter “Elektronischer Musik” verstanden wird. Wobei der von mir genannte Track nicht speziell auf Stockhausen sondern eher auf den weiteren Begriff “Europäischer Klassik” bezogen war.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@vorgarten: Danke für die Bereitstellung der Tracks. Werde dort in Kürze einmal reinhören. 😊
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soulpopeFalls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
Keine Panik! Die Jazz-Laien wie ich brauchen eben etwas länger. Meine Liste kommt wahrscheinlich erst am allerletzten Tag.
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Software ist die ultimative Bürokratie.
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
demon
soulpopeFalls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
Keine Panik! Die Jazz-Laien wie ich brauchen eben etwas länger. Meine Liste kommt wahrscheinlich erst am allerletzten Tag.
Keine Sorge, Panik habe ich hier keine ….. ich finde es ist – wie schon bei meiner Liste und sonst woanders angemerkt – durch das über Dekaden verteilte Schaffen von MD ein Vergleichen von „Äpfeln und Birnen“ – schon für Jazz Aficionados eher mühsam und für Jazz (neu)interessierte sehr schwierig, weshalb man hier ja wirklich öfter den Bauch und nicht den Kopf entscheiden lassen sollte …. ich sehe natürlich den Bonus dieses Umfrage Unterfangens, nämlich dass sich (noch) mehr Menschen mit der Musik von Miles Davis im Detail auseinandersetzen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
friedrich
soulpopeFalls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
Genau gesehen vor etwa einer Woche, nämlich meine Liste vom 23. Oktober. Wenn der sehr geschätzte Wettbewerbsleiter @atom diese Liste vorne bei den Links zu den Einzellisten noch eintragen könnte, wäre das fantastisch.
Ich korrigiere daher auf „innerhalb von des knappen letzten Monats sich nur eine neue Liste in diesem Thread eingefunden hat“ …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Beantrage hiermit eine Verlängerung der Umfrage auf Ende November 2021.
soulpope …. ich sehe natürlich den Bonus dieses Umfrage Unterfangens, nämlich dass sich (noch) mehr Menschen mit der Musik von Miles Davis im Detail auseinandersetzen ….
Das rannte bei mir sozusagen offene Türen ein… – ich war nämlich eh kurz davor, mir die Diskographie noch intensiver zu Gemüte zu führen und zu ergänzen, da ich gerade mit Zappa einigermaßen durch war.
Macht einfach richtig Freude, ist fesselnd und uferlos zugleich. Und weil das so ist, werde ich das bis zum Schluss ausreizen.--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
wahrBeantrage hiermit eine Verlängerung der Umfrage auf Ende November 2021.
Hört sich wie ein COVID-19 Lockdown Massnahme an …. sorry für den billigen Scherz, aber diese „Scherze“ in Ö fast im Tagestakt Realität ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)friedrich
soulpopeFalls ich nix übersehen habe, so hatten wir die letzte Liste vor knapp einem Monat ….
Genau gesehen vor etwa einer Woche, nämlich meine Liste vom 23. Oktober. Wenn der sehr geschätzte Wettbewerbsleiter @atom diese Liste vorne bei den Links zu den Einzellisten noch eintragen könnte, wäre das fantastisch.
Deine Liste sowie die von thelonica und lotterlotta habe ich vorne ergänzt und in die Auswertung eingepflegt.
12 Listen sind relativ wenig, da hätte ich durchaus mit mehr Listen gerechnet. Hier geht es ja um persönliche Favoriten und um keine PrüfungDie Nummer 1 wird sich vorne festsetzen, dahinter bleibt aber ein interessanter Vierkampf, der noch völlig offen ist. Mit etwas Abstand gibt es dann ein Feld mit 12 Alben, die allesamt Chancen auf die Top 10 haben. Es bleibt also weiterhin spannend. Über weitere Listen und den Austausch freue ich mich in den nächsten vier Wochen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Jazz-Faves, Jazz-Favoriten, Jazz-Umfrage, Miles Davis
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