Ich höre gerade … Jazz!

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    gypsy-tail-wind
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    Sehr gerne!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #12494485  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind

    soulpope

    gypsy-tail-wind Der ist ja nur auf dem Opener dabei … aber das ist schon ein Highlight ….

    Ja, leider nur ein Track …. danach nahm Jerry Gonzalez seine Trompete in die Hand, der furiose Freddie Hubbard versuchte ihn deswegen zu verprügeln und so verließ Gonzalez die Session ….

    Ich erinnere mich, dass Du (muss wohl!) das schon mal erwähnt hast … kann man die Geschichte irgendwo nachlesen, hat Gonzales das mal in einem Interview erzählt oder so?

    Kann die Quelle nicht mehr „lokalisieren“, war aber mit ziemlicher Sicherheit ein längeres Interview mit Wim Wigt ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12494535  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy-tail-windSehr gerne!

    Der Film hat mir sehr gut gefallen. Regisseur Stefan Schwietert macht das schon recht subtil. Anfangs erscheint der Film fast wie eine beliebige Aneinanderreihung von Szenen im Leben einer „band on the road“, doch nach und nach schälen sich die Selbstbeschreibungen der einzelen Musiker heraus. Bei Guy Klucevsek eigentlich fast nur durch alte Super 8-Filme aus den 60ern, die ihn zeigen, wie er als Teenager oder junger Erwachsener auf Familenfeiern oder im Partykeller auf dem Akkordeon zum Tanz aufspielt. Bei dem Schweden Lars Holmer und dem Slowenen Bratko Bibic ist das nicht so ausgeprägt – vielleicht waren sie nicht ganz so auskunftfreudig.

    Die Gegenüberstellung von Otto Lechner und Maria Kalaniemi bringt es dann auf den Punkt, wie sehr die Musik einerseits für die Musiker individuell identitätsstiftend und untrennbarer Teil ihrer Persönlichkeit ist und andererseits auch Gemeinsamkeit stiftet, jenseits von Sprach- und Kulturgrenzen. Otto Lechner erzählt schmunzelnd, wie er früher im Heurigen auch Oh, du schöner Westerwald gespielt hat „was gerne mitgegröhlt wurde“, Maria Kalaniemi wird ganz sentimental bei der Schilderung, wie sie für einen ihrer „alkoholisierten Landsleute“ ein altes Volkslied gespielt hat und beide den Tränen nahe waren. Und abschließemd spielen beide gemeinsam auf der Bühne.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12494599  | PERMALINK

    lotterlotta
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    friedrich

    gypsy-tail-windSehr gerne!

    Der Film hat mir sehr gut gefallen. Regisseur Stefan Schwietert macht das schon recht subtil. Anfangs erscheint der Film fast wie eine beliebige Aneinanderreihung von Szenen im Leben einer „band on the road“, doch nach und nach schälen sich die Selbstbeschreibungen der einzelen Musiker heraus. Bei Guy Klucevsek eigentlich fast nur durch alte Super 8-Filme aus den 60ern, die ihn zeigen, wie er als Teenager oder junger Erwachsener auf Familenfeiern oder im Partykeller auf dem Akkordeon zum Tanz aufspielt. Bei dem Schweden Lars Holmer und dem Slowenen Bratko Bibic ist das nicht so ausgeprägt – vielleicht waren sie nicht ganz so auskunftfreudig. Die Gegenüberstellung von Otto Lechner und Maria Kalaniemi bringt es dann auf den Punkt, wie sehr die Musik einerseits für die Musiker individuell identitätsstiftend und untrennbarer Teil ihrer Persönlichkeit ist und andererseits auch Gemeinsamkeit stiftet, jenseits von Sprach- und Kulturgrenzen. Otto Lechner erzählt schmunzelnd, wie er früher im Heurigen auch Oh, du schöner Westerwald gespielt hat „was gerne mitgegröhlt wurde“, Maria Kalaniemi wird ganz sentimental bei der Schilderung, wie sie für einen ihrer „alkoholisierten Landsleute“ ein altes Volkslied gespielt hat und beide den Tränen nahe waren. Und abschließemd spielen beide gemeinsam auf der Bühne.

    musik als universelle sprache, die menschen mehr verbindet als trennt! wären alle menschen musiker bzw. musizierende, gäbe es keine kriege…schön das dir der film gefallen hat…werde ihn bei gelegenheit auch mal anschauen, kenne nur ausschnitte daraus, hatte kalaniemi schon vor dem projekt kennengelernt….und nichts zu danken, bin selbst für manchen hinweis hier dankbar….

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12494655  | PERMALINK

    friedrich

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    lotterlottamusik als universelle sprache, die menschen mehr verbindet als trennt! wären alle menschen musiker bzw. musizierende, gäbe es keine kriege … schön das dir der film gefallen hat…werde ihn bei gelegenheit auch mal anschauen, kenne nur ausschnitte daraus, hatte kalaniemi schon vor dem projekt kennengelernt….und nichts zu danken, bin selbst für manchen hinweis hier dankbar….

    Wobei diese 5 Akkordeonisten natürlich auch durch das gemeinsame Instrument und dessen Tradition verbunden sind.

    An der Uni sagte mal ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, wenn es keinen Fußball gibt, gibt es Krieg! Heißt aber nicht auch umgekehrt, wären alle Menschen Fußballer, gäbe es keinen Krieg. ;-)

    Hier mal nachgelegt:

    Dave Douglas – Charms Of The Night Sky (1998)

    Passt eigentlich besser in eine neblige Herbstnacht als jetzt in den Frühsommer. Aber anlässlich von Guy Klucevseks Tod, der auf diesem Album sehr präsent ist, passt es dann doch, gerade in seiner Melancholie. Ungewöhnliche Besetzung mit Trompete, Akkordeon, Violine und Bass. Muss man sich auch erstmal trauen. Wunderbares Album, das – wie ich auf dicogs gerade sehe – 2014 sogar (in gekürzter Fassung) als Vinyl-LP wiederveröffentlicht wurde.

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    #12494667  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Haha, Fussball muss inzwischen ja praktisch rund im die Uhr stattfinden, aber das hilft halt doch nicht gegen Krieg, wie wir leider seit 2008 oder spätestens 2014 wüssten, wenn wir denn wollten. Und die Kriegstreiber sind ja (z.T.) genau diejenigen, die die ununterbrochenen Spiele veranstalten.

    „Charms of the Night Sky“ habe ich heute Morgen auch hervorgeholt und höre es auch gleich wieder mal an!

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    #12494699  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy-tail-windHaha, Fussball muss inzwischen ja praktisch rund im die Uhr stattfinden, aber das hilft halt doch nicht gegen Krieg, wie wir leider seit 2008 oder spätestens 2014 wüssten, wenn wir denn wollten. Und die Kriegstreiber sind ja (z.T.) genau diejenigen, die die ununterbrochenen Spiele veranstalten.
    „Charms of the Night Sky“ habe ich heute Morgen auch hervorgeholt und höre es auch gleich wieder mal an!

    Tja, ich denke, diese These ist tatsächlich nicht besonders belastbar. So sehr man auch den legendären Sportsgeist bemühen mag.

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    #12494717  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    So sehen die beiden CDs mit den drei Alben von Red Callender aus, die @redbeans gerade auch gehört hat. Das dritte, „The Lowest“, ist auf beide CDs als Bonustracks verteilt (die kame 2007 heraus, da war Fresh Sound noch nicht so eifrig im sinnvollen kombinieren wie es in den letzten Jahren geworden ist, sonst hätten sie zwei Twofer gemacht und dafür noch ein viertes passendes Album gesucht, was von Callender mit Erroll Garner oder „Polynesia“ von Buddy Collette oder was weiss ich).

    Das erste Album, Red Callender and His Modern Octet – Swingin‘ Suite (Metrojazz 1955), ist wirklich gut – ich hör hier schon bisschen mehr als nur „feat. Buddy Collette“, auch wenn der schon der überragende Solist ist. An Sims denke ich nicht direkt, eher an die anderen Westküsten-Tenorsaxer (Kamuca, Moore und so), Collettes Ton klingt weicher, runder (auch näher an Cohn als an Sims), aber sein Swing und Drive sind dem von Sims schon vergleichbar! Altsaxer William Green kriegt man auch öfter zu hören, auch manchmal direkt vor und nach Collette – der hat wiederum einen eher schweren Ton, sodass man das bei weniger aufmerksamem Hören (was ich niemand unterstellen will, mir könnte es allerdings definitiv so ergehen) alles für einen Solisten halten könnte. Die Spots von John Ewing (tb) und Harry „Parr“ Jones (t) sind seltener, aber im Ensemble haben sie alle ihre Rolle, genau wie Clyde Dunn (bari) und der für mich altbekannte Eddie Beal (p) (der mit Jahrgang 1910 da schon ein echter Veteran war … von Beginn weg in Callenders Band eigentlich, wobei der ja nur sechs Jahre jünger war – Beals zwei Jahre ältere Bruder Charlie Beal sass in den mittleren Vierzigern am Klavier, als Red Callender mit Louis Armstrong spielte) sowie Bill Douglass (d). Bongos gibt es auch mal noch, gespielt von Frank Bodde (bei Douglass fehlt in den Liner Notes der LP das zweite „s“, bei Bodde das zweite „d“). Ich finde das alles recht interessant – irgendwie findet die Central Avenue mit dem 1955 gerade im grossen Stil aufkommenden hauptsächlich weissen West Coast Jazz zusammen … aber es bleibt eine andere Tönung, vielleicht kann man die Band von Benny Carter (dessen Schreiben für Saxophone vielleicht auch bei der Band von 1951752 eine Rolle gespielt hat?) und andere ältere Big Bands heraushören in der Arbeit von Callender, dessen Bass auch hier wieder dunkel klingt und sehr stark ist. Vielleicht wird hier auch der Basie-Einfluss nochmal etwas anders verareitet als bei den weissen Combos? Da kann man die Linie zu Mingus auch wirklich ganz direkt ziehen: Callender setzt jeden Ton genau richtig und selbst in einer Ballade wie dem wunderschönen Album-Closer gibt er der Musik einen unglaublichen Drive.

    Mit Callender Speaks Low (Crown, 1956) sind wir dann irgendwo zwischen West Coast Jazz, einem auch im Third Stream gut vorstellbaren Band-Sound (es werden aber nur Jazz-Klassiker und ein paar Originals gespielt, ohne offensichtliche Klassik-Anleihen) und der Tuba-Band von Miles Davis angekommen … Callender trifft auch nicht ganz jeden Ton, doch neben ihm trägt Ray Draper auf den bekannten Alben von 2-3 Jahren später noch kurze Hose. Dass Collette nur Flöte und Klarinette spielt, zweimal für den Effekt noch ein Horn (Irving Rosenthal) dazu kommt, dafür die Gitarre von Bob Bain die andere wichtige Solo-Stimme wird, gibt dem ganzen aber schon einen eigenen Sound. Wie gut man das am Ende findet, ist sicher auch eine Geschmackssache – mich spricht das weniger an als das erste Album, aber es ist schon gekonnt gemacht, hat einen ganz eigenen, offenen und sparsamen und doch warmen Sound mit einem klaren Konzept dahinter – und eine gute Rhythmusgruppe, die allerdings die meiste Zeit sehr im Hintergrund bleibt (Red Mitchell und wieder Douglass). Callenders Können als Arrangeur sticht da längst heraus. So gesehen durchaus schade, dass er sich in den Fünfzigern nicht stärker als Leader etablieren mochte oder konnte.

    Das dritte Album, The Lowest (Metrojazz,  1958), hat Fresh Sound zerstückelt. Auf „Speak Low“ gibt es vier im Septett mit Callender an der Tuba (das ist die Klammer bzw. der Reissue-Programmierungsentscheid: eine CD mit Tuba, eine mit Bass) , auf „Swingin‘ Suite“ die sieben restlichen Stücke der LP mit dem Leader am Bass: drei von einem Oktett, einen von einem Quartett und zuletzt ein Sextett-Stück, das vom ersten Tag stammt, als das Septett im Studio war. Nunja, wie redbeans auch finde ich das das am wenigsten gelungene der drei Alben. Der kompakte Sound ist dahin, weil Gerald Wiggins am Klavier zur Gitarre (Billy Bean) stösst, die Bläser sind Gerald Wilson (t), Callender (tuba), Collette (fl), Mitchell und Douglass sind wieder dabei (Septett, 30.4.1958), beim Sextett fehlt dann einfach Mitchell und Callender übernimmt den Kontrabass („Five-Four Blues“, auch 30.4.1958). Am Tag drauf waren im Oktett andere Leute dabei, dafür gibt’s eine satte Frontline und eben: keine Tuba mehr. Wilson (t), Ewing (tb), Hymie Gunkler (as), Collette (ts), Marty Berman (bari), Beal, Callender, Douglasss. Im Quartett kriegen wir dann Collette (fl/picc), Bill Pitman (g), Callender und Douglass (die zwei Line-Ups sind dann vom 1.5.1958). Wilson ist natürlich gut, wie immer, Bean ist auch eine Spur interessanter als Bain (der aber schon recht gut ist), und klar: Collette am Tenorsax – das Oktett knüft auch wirklich gut an „Swingin‘ Suite“ an, sind ja sogar neben dem Leader vier derselben Leute wieder mit dabei – dann auch wieder ein Highlight (ich mag sein Flöten- und Klarinettenspiel bei Hamilton ja echt gerne, aber hier ist er mir zu oft nur eine Klangfarbe oder kann sich nicht den nötigen Raum nehmen). Auch Posaunist Ewing hat 1958 wieder ein paar gute Momente. Gunkler war wie der Lead-Saxer der Tanzband von Jerry Fielding (wo Collette am ts auch dabei war, ebenso Callender und auch Wiggins). Das Piccolo-Stück ist „Pickin‘, Pluckin‘ and Whistlin‘ and Walkin'“ und das gefällt mir tatsächlich auch sehr gut. Insgesamt wollte man da vermutlich einfach etwas zuviel, mit den ganzen wechselnden Line-Ups und Instrumentierungen … eine Art grosses Callender-Showcase, das halt etwas zerfällt.

    Das beste der Alben ist auch für mich das erste von 1955. Vom Konzept her ist das mittlere Album sicherlich das speziellste, da hätte vielleicht die eine oder andere Umbesetzung geholfen, v.a. ein aktiverer, stärker melodisch denkender Drummer (Douglass gibt einfach die Time und tut sonst wirklich kaum was) – Chico Hamilton läge auf der Hand – und eben doch eine etwas vielseitigere Gitarre, wie Callender sie damals von Jim Hall im Hamilton Quintet kannte vielleicht? Aber gut, auch so ein schönes Album.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12494735  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Chicago Underground Duo – Synesthesia

    Gary Bartz – Music Is My Sanctuary

    Rob Mazurek / Exploding Star Orchestra – Dimensional Stardust

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    #12494813  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    …ich bin ja ein großer freund des berserkerhaften, nur so vor kraft und sex strotzenden spiels des mats gustaffson aber hier gibt er den fein fühlenden zurückhaltenden mats, eine fast meditative scheibe mit großer präsenz der einzelnen mitwirkenden🖤🖤🖤🖤🖤

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12495033  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Danke für die Gedanken zu Callender, in der Tat, da flackert die Central Avenue nochmal auf… dass man Collette vom Ton her mehr bei Cohn oder Moore hört, ja, an Moore dacht ich tatsächlich auch… aber die Rolle in der Band, fand ich eher eine Rolle für Sims… und ja Green und Collette klingen ein bisschen ähnlich, hab gerade mal die gemeinsamen credits der beiden bei discogs angesehen, link, zusammen waren sie bei Miles Davis, Marvin Gaye, Carole King, Peggy Lee, Minnie Ripperton, Frank Sinatra, Mel Torme, Sarah Vaughan und vielen anderen… keine schlechte Liste… und das merkt man halt auch, dass die Freunde von Studiogigs dann plötzlich auch auf den Jazzalben auftauchen, gerade die Gitarristen, die in der Popmusik der 50er ja zunehmend wichtiger wurden, viel mehr als im Jazz…

    Buddy Collette – Buddy’s Best

    in diesem Sinne… irgendwie sind viele dieser Sachen irgendwo zwischen Mingus, Chico Hamilton, Central Avenue und Exotica angesiedelt… im Vergleich zu den Callender Alben gibt es hier vielleicht etwas mehr El Chico und Exotica… die Band ist ein Quintett, alles Leute mit viel Studioerfahrung, Collette an verschiedenen Instrumenten (fl, cl, as, ts), Gerald Wilson (tp), Al Viola (g – der kann hier glänzen), Wilfred Middlebrook (b) und Earl Palmer (dr)… das Konzept ist ja gar nicht so viel anders, wie auf dem einen Red Callender Album… aber hier hat man sich keine Tuba ans Bein gebunden, und es gibt so einen Hauch Exotica, der das Konzept einer Band, die vor allem um die Gitarre und Earl Palmers Drums herum aufgebaut ist, sehr viel zwingender macht als bei Callender…

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    #12495037  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Collette hören könnte ich jetzt auch ganz gut mal wieder machen … hab ein paar Alben (auch „Buddy’s Best“), aber irgendwie nie gezielt alles zusammengesucht, so gut fand ich die Aufnahmen dann nicht. Neben den Alben der Erstbesetzung des Chico Hamilton Quintet (die ich wirklich top finde) verblasst das bisher für mich alles ein wenig.

    Ich hab gestern spät die CD wieder mal eingelegt:

    Frank Morgan on GNP -Complete Edition- | Das ist auch eine ganz interessante Mischung zwischen Kenton, West Coast und Central Avenue: eine Session mit Conte Candoli, mühsamer Roller-Rink-Orgel von Wild Bill Davis und siebzehn Percussionisten … eine späte Central Avenue Session mit Candoli (okay, der „ringer“), Wardell Gray, Carl Perkins, Howard Roberts (der zweite „ringer“?), Leroy Vinnegar und Larance Marable (bis dahin 1955) und dann zum Schluss noch eine mit Jack Sheldon, James Clay, Bobby Timmons, Jimmy Bond und Marable (1956). Wirklich gut finde ich glaub ich v.a. die letzte Session, die erste brauch ich eigentlich nicht (Kentons wuchtige Bands höre ich hie und da ganz gerne, aber was Morgan hier 1955 macht, ist eher so 1952 bei Kenton … die letzte Session reiht sich dann recht klar in den Westküsten Hard Bop ein (Curtis Counce Quintet, Harold Land, das Album von Hampton Hawes mit Harold Land, die Leroy Vinnegar-Alben auf Contemporary, Teddy Edwards in den Fünfzigern und sowas).

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    #12495095  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Frank Morgan und Walter Benton wollt ich auch die Tage nachgehen, aber jetzt erstmal:

    Wes Montgomery – California Dreaming

    vorhin gekauft, gut dass ich mit diesen Alben gewartet hab, bis ich dafür bereit war…

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    #12495119  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Wynton Kelly Trio / Wes Montgomery – Smokin‘ At The Half Note

    tatsächlich bin ich vorhin mit zwei Montgomery Alben aus dem Laden gegangen… California Dreaming ist ein deutsches Original, dieses hier ein Vinyl-Reissue von Acoustic Sounds… ich kauf ja eigentlich kaum Vinylreissues, aber ich glaub, das hier war schon eine gute Entscheidung und für 20 Euro hätt ich auch Original in schönem Zustand bekommen… weil es ja doch ein fantastisches Album ist…

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    #12495139  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Buddy Collette Quintet – Buddy’s Best | Bin dann auch mal hier … überzeugt mich etwas weniger, was viel mit Earl Palmer/Wilfred Middlebrooks zu tun hat, die mir schon etwas zu steif agieren … das ist die halbe Zeit irgendwie Jazz mit Polka-Feeling – natürlich ist das irgendwie unfair, aber ich finde hier einfach nicht so richtig Zugang und bin mir ziemlich sicher, dass das mit der rhythmischen Ebene zu tun hat. In der Begleitung der Soli, wenn ein Flow da ist, ist das kein Thema, aber in der Präsentation der Stücke schon. Es gibt allerdings schon viele Momente, auch von Middlebrooks übrigens, aber vor allem von Collette und tatsächlich von Al Viola. Wilson finde ich an der Trompete eh immer irgendwie toll, ohne dass ich ihn so richtig zu greifen kriegen würde. Vielleicht wollte man (Collette?) hier einfach etwas zu viel aufs Mal? Ich erkenne jedenfalls keine richtige Linie. (Und in „My Funny Valentine“ gibt es sogar einen Moment, wo ich mich frage, ob Collette gerade die Intonation entgleist … vielleicht auch nicht die vorsichtigste Produktion?)

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