Enja Records

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  • #12292409  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandrice
    Knifflig! Einerseits, ja, ist das wirklich viel schöner als man hätte meinen können, auch toll aufgenommen, der Bass klingt soviel besser als auf den (quasi allen) Alben ein paar Jahre später… Und andererseits klingt es halt dann schon auch ein bisschen so wie wenn Chick Corea eine leitende Funktion beim Jazzensemble des hessischen Rundfunks innegehabt hätte und in Sulzbach im Taunus gelebt hätte… die Art von Musik, die man als Jugendlicher oft im Radio gehört hat… Und damals dachte man „ne das ist nicht was ich mit Jazz meine“

    die kritikpunkte kann ich nicht recht einordnen. verdeutschung? bürokratisierung? ich hab sowas als jugendlicher nicht im radio gehört… ich finde das harmonisch ziemlich komplex, es kippt aber immer wieder in ein sehr deutlichen jazzfeeling, finde ich, nicht zuletzt durch ntshoko. aber tatsächlich nur momentweise, ich würde sagen, „organisch entwickelt“, „herausgearbeitet“, anders als bei vergleichbaren ecm-produktionen der zeit. (heißt: es bleibt nicht durchgängig impressionistisch, vage…) mal schauen, wie es gypsy damit geht…

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    #12292439  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bennie Wallace Tiro & Chick Corea [aka Mystic Bridge] | Zwei Lücken, „Wow Bag“ von den Slickaphonics und Michael Gregory Jacksons Solo-Album „Cowboys, Cartoons & Candy“ (ein Fall für @vorgaten?), dann folgt das nächste, am 4. und 5. Mai 1982 im Vanguard Studio in New York von David Baker aufgenommene Album des Trios von Bennie Wallace, zu dem dieses Mal ein prominenter Gast stösst: Chick Corea. Ich habe auch das um 1997/98 herum in der 25th Anniversary Ausgabe gekauft – ab den CDs von 1987 heisst das Album „Mystic Bridge“, nach dem gleichnamigen Corea-Original, das auf Wallaces öffnenden „Bob Crosby Blues“ folgt. Neben „Someone to Watch Over Me“ war das mein Einstieg in die Musik von Bennie Wallace, und das war schon eine Art instant love affair, die auch damit zu tun hat, dass ich damals selbst noch anfängerhafte Versuche am Tenorsaxophon unternahm und mir die Spielweise von Wallace – ruppiger, zupackender Ton bei sehr beweglichen, oft irre herumspringenden Linien – einfach zusagte. Das Album mit Corea sank dann relativ schnell etwas in der Gunst, nachdem ich die Trio-Alben (das nächste folgt hier gleich, eine All-Star-Geschichte, aber auch v.a. das Konzert aus dem Public Theater und etwas weniger das Monk-Tribut und das Debut) kennengelernt hatte. Die Einschätzung ändert sich gerade wieder, „Mystic Bridge“ lief gestern spät schon zweimal und gerade erneut und es gefällt mir besser, als ich es erinnerte. Corea passt gut dazu, bringt nochmal eine andere Schärfe zum den Becken von Dannie Richmond, dem sich ständig bewegenden Bass von Eddie Gomez und dem Tenorsaxophon des Leaders. Vielleicht wünschte ich mir manchmal etwas abenteuerlicheres Material (es gibt ein zweites Corea-Original, zwei von Wallace, ein Medley von Doug Davis und Wallace, sowie eine wunderbare Duo-Version von „My One and Only Love“) – aber das hält die vier nicht davon ab, eine tolle Performance zu liefern.

    Danach fehlt mir, schon angesprochen, das Solo-Album „African Dawn“ von Abdullah Ibrahim. Da werde ich mich mal darum kümmern, aber vermutlich nicht bis Ende Mai. (EDIT: Link ergänzt.)

    Jon Hendricks – Cloudburst | Das gehört eigentlich auch noch zu den „historischen“ Alben auf Enja, denn dieser Live-Mitschnitt (der bei mir aus dem Vocal-Jazz-Kontext noch bereitlag zum Wiederhören – die neu angeschaffte Japan-CD von 2020, die den seit dem wohl ersten CD-Reissue von 1994 üblichen Bonustrack enthält, „Reza“ von Edu Lobo, mit 9 Minuten vor dem ursprünglichen Closer „Arrastão“ von Lobo/de Moraes mit seinen 8 und einem 6-minütigen „Here’s That Rainy Day“ der längste Track) kam zwar 1982 heraus, wurde aber schon im Februar 1972 im Domicile gemacht. Larry Vuckovich (p), Isla Eckinger (b) und Kurt Bong (d) begleiten den gut aufgelegten Hendricks, dessen Stimme und Delivery ich immer schätze. Es gibt Blues- und Shout-Nummern, Balladen, etwas Funk und eben einen längeren Ausflug nach Brasilien. Surrealistische Texte von Big Bill Broonzy („It Was a Dream“), eigene Vertextungen von Stücken von Hubert Laws, Herbie Hancock, Benny Harris und Frank Fosters Basie-Staple „Shiny Stockings“ … das macht alles Spass, aber ich glaub ich versteh irgendwie schon, dass es nicht eilte damit, diesen Mitschnitt unter die Leute zu bringen: das wirkt einfach, als sässe man da im Club und höre etwas zu, gönne sich vielleicht einen Drink und auch einen Schwatz, weil einen das gebotene nicht so recht fesselt, die Aufmerksamkeit nur stellenweise zu bündeln vermag. Trotzdem schön zu haben, denn die Hendricks-Diskographie ist ja nicht übermässig gross und eben: ich höre ihn immer gern.

    Lücken: „Perdido“ von Aki Takase (vielleicht wäre das einen Versuch Wert? Solo beim Jazz Ost-West 1982 … ich sollte wohl „Song for Hope“ die Tage doch noch nachholen, ihren 1981er Berliner Auftritt mit Nobuyoshi Ino und Takeo Moriyama), das gestern erwähnte „Non Troppo“ von Vyacheslav Ganelin (später als vom Ganelin Trio wieder aufgelegt bzw. wie ja erwähnt von Hat Hut im Umfang verdoppelt) und „Out Like a Light“ von John Scofield (Fortsetzung von „Shinola“).

    Jerry Gonzalez & The Fort Apache Band – The River Is Deep | Das ist dann ein Album, das ich nach soulpopes wiederholtem Insistieren gekauft habe, vor vier Jahren, sagt mir Discogs … live bei den Berliner Jazztagen am 5. November 1982, der Leader an Conga und Percussion sowie Trompete, dazu Frankie Rodrigues (lead voc, perc), Wilfredo Velez (as), Steve Turre und Angel „Papo“ Vasquez (tb), Edgardo Miranda (g, cuatro), Jorge Dalto (p), Andy Gonzalez (b), Steve Berrios (d, perc), Gene Golden und Hector „Flaco“ Hernandez (cga, perc) sowie Nicky Marrero (timb, perc). Da ist schon dem Line-Up anzusehen, dass das was völlig anderes ist – und Jerry Gonzalez schrieb auch ein paar Zeilen fürs Cover, die so öffnen: „The spirit of Mother Africa travelled to the Caribbean, South America, North America and the world, evolved individually and reemerged spiritually as one. The river is deep – so are our roots. Our music is a reflection of our experience of life here in New York City and of our consciousness of the cultural roots from the Motherland Africa which we keep alive. We are all second generation (Afro-Hispanic-Indian) musicians living in NYC, we are bilingual, we play the blues and we play rhumba (the catalyst for the reemergence has begun.)“ Gonzalez erinnert dann an den Samen, den „Diz, Bird, Mario Bauza, Machito y sus Afro-Cubanos, Chano Pozo, Cachao, Argano, Los Papines, Los Munequintos, Arsenio Rodrigues, Coltrane, Miles, Duke“ und viele andere gesägt hätten und kommentiert auch die sechs Stücke kurz, unter denen sich Traditionals (auf den Plattenlabeln dem Leadsänger Frankie Rodriguez zugeschrieben) neben einem kurzen Percussion-Stück des Leaders und zwei Bebop-Klassikern finden, „Bebop“ von Gillespie und „Parisian Thoroughfare“ von Bud Powell. Auch das macht viel Spass – und ist bei weitem kein Lieblingsalbum.

    Tete Montoliu – Body & Soul | Nach vielen Jahren taucht Tete Montoliu noch einmal im Enja-Katalog auf. Allerdings mit einer Aufnahme, die zum Zeitpunkt ihres Erscheinens bereits ein Dutzend Jahre zurück liegt: im April 1971 wurde der katalanische Pianist mit George Mraz (b) und Joe Nay (d) im Domicile mitgeschnitten. Es gibt neben den Klassikern „Old Folks“ und „A Nightingale Sang in Berkeley Square“ sowie dem Titelstück zwei Jazz-Tunes, „Sweet Georgia Fame“ von Blossom Dearie und „Lament“ von J.J. Johnson, sowie einen Blues von Montoliu, der schlicht „Blues“ heisst.

    Im Booklet schildert Weber auf drei Seiten die Biographie von Tete: 1933 geboren; Don Byas, der 1940 nach Barcelona kam, als erster richtiger Lehrer; 1945-53 dort am Konservatorium; Lionel Hampton hört ihn und nimmt ihn zu Gigs mit; 1958 beim Festival in Cannes mit Doug Watkins/Art Taylor, 1959 in San Remo, wo er Mangelsdorff trifft, mit dem er später auch spielt (Jädig, Trunk, Bartz); Anfang der Sechziger gründet Montoliu sein Quartett mit Jädig, Trunk und Dick Spencer (8 Monate im Club Jamboree in Barcelona); mit Trunk und Nay im alten Blue Note in Berlin; Gigs mit Benny Bailey, Herb Geller, Ake Persson, Sahib Shibab; nächster Halt Kopenhagen, Trio mit NHOP und Alex Riel, Auftritte mit Dexter Gordon, Roland Kirk, Kenny Dorham, Archie Shepp: „At that time, I didn’t particularly like Shepp’s music … He was too out for me. But on a personal level, we had a good understanding. Beside Shepp, I played with Don Cherry, Don Moore, and J.C. Moses“; nach einem Jahr zurück nach Berlin, Gigs mit Leo Wright, ein abendfüllender Jam mit Chet Baker; dann nach Madrid, wo er mit Eric Peter Donald Byrd und Jean Luc Pontys begleitet; 1964 Tour mit Kirk, Tommy Potter und Billy Brooks, dann das Trio mit Peter und Brooks, das wer als sein bestes betrachtete – es hatte zwei Jahre bestand und spielte u.a. auch mit Booker Ervin, Pony Poindexter, Lee Konitz und Art Farmer, trat bei den Festivals in Bologna und Antibes auf; 1967 New York, wo er mit David Izenzon und Stu Martin im Waldorf Astoria während der „Spanish Week“ spielt, Willis Connover ihn hört und fürs Top of the Gate engagiert, wo er mit Richard Davis und Elvin Jones spielt, mit denen er anscheinend ein nie veröffentlichtes Impulse-Album aufnimmt (die spanische Plattenfirma habe die Veröffentlichung verhindert – höre ich zum ersten Mal, hatte den Text noch nie gelesen); in NYC auch Gigs mit Walter Booker, Billy Higgins, Roy Haynes; im Sommer 1967 wieder Kopenhagen, mit NHOP, Al Heath, Johnny Griffin, Yusef Lateef; dann zurück nach Spanien, sein Trio tourt mit einem katalanischen Sänger, der Gigs cancelt, nachdem er nicht in seiner Muttersprache singen darf; 1971 ein paar Monate im Domicile, auch in der Jazz Galerie in Berlin; dann eine Jugoslawien-Tour mit Dusko Goykovich (Ferdinand Powel, Rob Langereis, Nay), Gigs in Berlin mit Slide Hampton, Bert Thompson und Billy Brooks und im Domicile mit Mraz und Nay. Und da sind wird dann bei „Body & Soul“. Diese Aufnahmen gefallen mir deutlich besser als die im selben Jahr 1971 eingespielten „Songs for Love“. Klar trumpft Montoliu mit seiner ganzen Technik auf, er ist nun mal ein Virtuose. Aber das wird hier für mein Empfinden nicht zum Selbstzweck sondern zeitigt überaus musikalische Resultate. George Mraz ist am Bass toll, auch eine Art ruhender Gegenpunkt zum Klavier. Und Joe Nay schlägt sich auch ganz gut.

    Einen BFT gibt’s im Booklet dann auch wieder, leider wie üblich undatiert – und da ist fast eine Triggerwarnung nötig … eine Floskel dazu wäre „erfrischend ehrlich“, aber das wäre dann teils beschönigend. Sympathisch kommt Montoliu da nicht rüber, aber was ich an diesen BFTs halt spannend finde, und drum auch diesen hier ausweide, ist, wie sie Einblick in die Themen geben, die die Musiker damals beschäftigten, Begriffe, mit denen sie operierten usw. (Daten wären schon schön gewesen, aber man kann’s in der Regel wohl mit den ersten CD-Reissues so irgendwo in die Achtziger legen oder davon ausgehen, dass es sich um Übernahmen aus dem Jazz Podium handelt, die dann schon früher – durchaus ca. zeitgleich wie die Aufnahmen – entstanden sein könnten).

    Milt Buckner (ein MPS-Album mit Rettenbacher/Clare) hält Tete erst für Shearing (there we go again, siehe Waldrons BFT ein paar Seiten zurück), dann für Peterson, „but then again, the music is too happy. […] I don’t like it. When I hear it, all it does is make me laugh.“ Garner erkennt er dann, obwohl im was „atypical“ vorgesetzt wird (auch MPS, „You Turn Me Around“ von „Feeling Is Believing“ [ich kann die jeweiligen Stücke gern nachträglich ergänzen, wenn das wer wünscht] – „also makes me laugh, but it’s better than the preceding record. Basically, I don’t like congas in jazz [ein Bruder im Geiste – wusste ich gar nicht, weil eben: das Booklet noch nie gelesen bisher, nur die CD angehört] […] I like Garner best when he plays alone.“
    Dann Kirk, er meint „That’s Roland Kirk or Yusef Lateef, but it’s more likely Kirk … gespielt wird ein Stück von „Natural Black Inventions“, was die Verwirrung so halb rechtfertigen mag. Aber über Kirk mag er dann nichts erzählen („Sure, I played with Roland Kirk, but I can’t say a lot about his music“).
    Weiter geht’s mit Mal Waldron, „Blood and Guts“ (Futura) – den erkennt er eindeutig, klar. „He has his own style. I like him a lot, but I wouldn’t like to play that way. It’s too childish. Mal is a great personality, and his compositions correspond directly to his style of piano playing.“
    Dann Joe Haider, ein Stück von „Katzenvilla“: „Was that Andrew Hill, Keith Jarrett, or Jaki Byard? It can’t be Cecil Taylor, since he doesn’t play such good piano. In any case, the pianist is very creative. I like him a lot. New music, but very serious. I don’t especially like free jazz, but the question isn’t which style of music we listen to, but how it’s played, and whether it’s sincere, whether it’s good. You can always hear when music is sincere, and this was; and besides that, creative.“ – Dann will er wissen, wen er gerade gehört hat. „What, Joe Haider, the German?! Oh, great!“ – Er habe Haider früher gehört und hätte so eine positive Entwicklung nicht für möglich gehalten – und die Rhythmusgruppe kriegt hier auch ein fettes Lob (Eckinger/Favre).
    Dann Gulda mit einem Solo-Stück, und punktgenau, ohne den Pianisten zu erkennen: „He plays like a classical pianist. It’s not jazz. It’s music that the pianist plays very well, but it doesn’t say anything to me.“
    Peterson ist dann auch dran („Hello Herbie“, wieder MPS): „I like Oscar Peterson live a lot more than on record. This here is played too commercially. One of the best albums of his that I’ve heard was a piano solo album from MPS. Then, there’s also a trio album with Sam Jones, and, I think, Louis Hayes, where he plays Stella by Starlight. […] It’s just that his music in concert is more jazz, more relaxed, more normal. With his albums, I always have the feeling he’s thinking at the same time about the music’s marketability, and wondering, I suppose, if it will sell we..“
    Dann ist Bill Evans dran – „I thought I had all of Bill Evans‘ records – I have 22 of his albums“, aber das Riverside-Album aus dem Shelly’s Manne-Hole scheint nicht dabei zu sein: „I want it. I like Bill Evans very much. I think that everybody learns something from everyone else, but Bill Evans, especially, has had a profound influence on a lot of young pianists.“ – damit meint er sich wohl weniger, denn er fährt fort: „Even creative young pianist like Herbie Hancock, or Chick Corea, players who don’t copy, have listened very carefully to what Bill Evans did.“ (Andrew Hill nannte er bei den Gedanken zum Haider-Track auch „young“, der ist aber mit Jahrgang 1931 zwei Jahre älter, Hancock und Corea sieben bzw. acht Jahre jünger als Montoliu). „Bill Evans‘ playing has it all; and besides, he plays from his heart.“

    Und weil ich gerade noch das Rückcover guckte, um es oben einzufügen: inzwischen, also 1983, erscheinen LP- und CD-Ausgaben wohl zeitgleich. Die Biographie ausführlicher als oben zu sehen im bis dahin ausführlichsten Enja-CD-Booklet, das mir in die Hände kam (die frühen Reissues waren oft spärlich, manchmal ist es nur ein 12×12 cm Blatt auf etwas dickerem Papier plus eine Traycard, selten fehlen ja sogar Angaben wie Aufnahmedatum und -ort) und den BFT gab’s auch nur mit der CD (bedruckte Innenhüllen oder zusätzliche Einlegeblätter bei Enja-Alben würde mich sehr überraschend.

    EDIT: Link zu „Perdido“ ergänzt.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    gypsy-tail-wind
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    vorgarten
    mal schauen, wie es gypsy damit geht…

    Bin auch gespannt … aber dauert wie gesagt wohl noch eine Weile.

    Danke auch für die Zeilen zu Friedman/Samuels und Steig/Gomez – dass ich meine CD von letzterem nicht finden kann, nervt mich, weil sie eigentlich irgendwo zuoberst liegen müsste, vermutlich sehe ich sie einfach nicht … ähnlich mit Jane Ira Blooms Enja-Album, das ich im Kontext meiner Fred Hersch-Vertiefung 2021 oder so auch wieder hervorgekramt (und angehört) habe, Eh kein Lieblingsalbum, aber es wäre jetzt halt an der Reihe und ich finde es nicht.

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    lotterlotta
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    …..kleine vergewisserungsrunde über die rangfolge, was davor kommt ist sicher, ihre reihenfolge noch nicht ganz, ob alle in die top ten kommen ebenfalls nicht, wahrscheinlich fällt eins raus! in der nächsten runde werde ich mir dann die fünf möglichen kandidaten für eine top ten platzierung vornehmen!

    @gypsy-tail-wind

    deinen ausführungen zur „at montreux“ kann ich fast vollumfänglich beipflichten, aber egal wie oft ich diese platte höre, wünsche ich mir doch jedesmal das am ende von „ishmael“ das ganze ensemble das tempo anzieht und mit einem gemeinsamen aufbrausen abrupt endet….

    echoes als appendix vermiformis, ich musste dabei heftigst schlucken! „good news….“ ist ohne zweifel eine sahnetorte, „african space programm“ ein sahnehäubchen und „echoes….“ für mich die kirsche darauf…..

    bei „african dawn“ und nock’s „talisman“ wären bescheidene behelfe aus der rille digitalisiert möglich……besonders die soloscheibe von adolph johannes brand sollte hier von bedeutung sein…..

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12292609  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bennie Wallace – Big Jim’s Tango | Neues Trio, neues Glück … das ist dann wohl mein liebstes Bennie Wallace-Album, knapp vorm Gershwin-Album mit Mulgrew Miller. Mit Dave Holland am Bass und Elvin Jones am Schlagzeug spielt Wallace vier Originals und einen meiner Lieblingsstandards (ä, Cole Porters „My Heart Belongs to Daddy“. Los geht‘ es mit „Big Jim Does that Tango for You“, fünf Minuten pures Glück, wenn Elvin Jones den Tango trommelt, Dave Holland dazu ein torkelnd im Oval kreisendes Basslick spielt und Wallace am Sax loslegt – nennt mich einen sentimentalen Hund, es ficht mich nicht an. Im Porter-Song spielt Jones dann einen leichten Besen-Swing, während Holland eine Art Two-Beat-Begleitung à la Miles Davis Quintett spielt und dann und wann in Walking-Bass-Linien fällt. Die erste Hälfte des Albums endet mit einer fast zehnminütigen neuen Version des Calypso „Green & Yellow“ (vom Debutalbum). Auch hier für mich pures Glück, dem Trio zu lauschen. Jones‘ Beats, Hollands federnd jumpender, immer melodischer Bass, und darüber Wallace am Saxophon im freien Flug, der auch eine ständige Zick-Zack-, eine Auf-und-Ab-Bewegung ist. Nach fünf Minuten stoppt die Musik – nicht zum ersten Mal. Doch geht es jetzt mit einem schnelleren Tempo im straighten 4/4 weiter, bevor das Stück wieder über den Latin-Beat endet.

    Die zweite Hälfte umfasst zwei Stücke, das langsame „Monroe County Moon“, in dem Jones zwischen trägem Back-Beat und verschlepptem Shuffle schwankt, während Holland weit ausgreift und viele Leerräume lässt, bevor er nach einem langen Solo von Wallace auch länger zu hören ist. Wallace kommt zwar aus Tennessee, aber so eine Performance transportiert nicht nur den Geist von Ben Webster sondern trägt auch den „Sound of Wide Open Spaces“ in sich, den typischen Texas-Tenor-Sound (vom Stück gab es 1987 auf dem Album „The Art of the Saxophone“ ein Revival). Als Closer gibt es eine zwölfeinhalb Minuten dauernde neue Version von „The Free Will“ (dem Titelstück des Albums mit Tommy Flanagan, das mir leider noch fehlt, ebenso wie übrigens auch der Nachfolger von „Big Jim’s Tango“, das 1984 erschienene „Sweeping Through the City“ mit Labelmates Ray Anderson, John Scofield und einem kleinen Gospelchor). Im schnellen Tempo walkt Holland hinter Wallace, Jones hält sich lange zurück, wird im Lauf von Wallaces Solo immer aktiver. Holland kriegt auch hier wieder ein Solo – Jones nicht sofort, denn erst kehrt Wallace nochmal zurück, doch dann ist auch der Drummer an der Reihe und spielt ein dichtes, trommellastiges Solo. In den ganz engen Favoritenkreis reicht’s wohl nicht, aber ich mag das Album nach wie vor sehr, sehr gerne.

    Die Aufnahme entstand am 30. November und 1. Dezember 1982 im Eurosound Studio in Now York – wie üblich von David Baker aufgenommen und später von Carlos Albrecht im Tonstudio Bauer abgemischt.

    Die CD – die einzige bei Discogs gelistete (von 1995 anscheinend, auf meiner steht nur 1983) – kriegte ein anderes Cover:

    Das folgende Album, „Swinging Macedonia“ von Dusko Goykovich, liegt hier natürlich als Enja-CD, aber zuerst ist es 1967 bei Philips erschienen, 1975 vom Label des Belgrader Rundfunks und dann ab 1983 von Enja wieder aufgelegt – eigentlich interessant, denn Goykovich wurde erst im Lauf der 90er zu einem wichtigen Enja-Musiker.

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    gypsy-tail-wind
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    lotterlotta
    echoes als appendix vermiformis, ich musste dabei heftigst schlucken! „good news….“ ist ohne zweifel eine sahnetorte, „african space programm“ ein sahnehäubchen und „echoes….“ für mich die kirsche darauf…..

    Das hör ich nun halt anders … ich habe beide Alben diverse Male gehört und die Rangfolge bleibt sich stets gleich. Dass die Hörbiographie (das spätere Kennenlernen) eine Erklärung ist, mag sein, drum habe ich sie auch erwähnt …

    lotterlotta
    bei „african dawn“ und nock’s „talisman“ wären bescheidene behelfe aus der rille digitalisiert möglich……besonders die soloscheibe von adolph johannes brand sollte hier von bedeutung sein…..

    Merci fürs Angebot, aber ich gucke bei beiden eh für ordentliche Ausgaben.

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    gypsy-tail-wind
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    Archie Shepp – Soul Song | Von dem Album bin ich bisher nur halb begeistert, wie hier auch längst bekannt ist … das öffnende „Mama Rose“ ist schon ein ziemlicher Trip, aber am besten finde ich es dann halt in der gesungenen Passage, wenn DeBriano/Smith etwas runterkommen, das nicht sehr zielstrebige Sopransaxophon Pause hat und auch Werner sich irgendwie einzufügen schafft. Irgendwie hört sich das für mich nach viel Druck an, der verpufft, weil niemand einen Plan hat, wohin man das alles kanalisieren könnte. Im kurzen „Soul Song“ setzt Werner dann den erstmal Ton: eine Ballade mit Shepp am Tenor, nach einer Weile wird aus dem langsamen Rubato ein schnelles Riff und die Ballade ist vorbei, Shepp rotzt ein paar Töne (sein Sound am Tenor ist schon super!), macht dann lange Pause, während die Band rifft. DeBrianos Basss ist nicht schön aufgenommen, Werners Klavier eigentlich auch nicht (es hat keinen Körper, viel zu viel Höhen), Smith hat ein Steh-Tom (?), das wie aus einem Pop-Drum-Kit klingt und spielt gerne die Glockensounds auf den Becken, die viel zu sehr zudecken … so viel zum Versuch, konkret zu beschreiben, was ich nicht mag. Mit Shepp selbst hat das wohl am wenigsten zu tun. Also weiter mit „Geechee“, dem 18minütigen Stück, das die ganze B-Seite der LP einnahm. Da geht die Post dann schon ziemlich ab, Shepp ist jetzt am Tenor, scheint aber manchmal von der Jungmannschaft fast etwas zugedeckt, in eine Ecke gedrängt zu werden – so richtig fokussiert wirkt das auch nicht, aber gefällt mir schon etwas besser als die erste Seite. Seit 1997 ist dann noch „My Romance“ als Bonustrack mit dabei – und ist das vielleicht mein Highlight? Jedenfalls eine sehr schöne Version, die ein wenig nach Ellington klingt. Das Album entstand am 1. Dezember 1982 im Studio N in Köln (G. Kaspar ist als Tonmeister angegeben – Günther gemäss Discogs… hat auch Heino, die Kelly Family und für Enja später einige der Alben von Rabih Abou-Khalil aufgenommen; keine Erwähnung eines Masterings in Ludwigsburg).

    Weil Enja keinen Bock hatte, Daten auf Hüllen und Label zu drucken, ist mir unklar, ob das oben – dass 1983 schon LPs und CDs parallel erscheinen – ein Irrtum ist. Hier ist es wie es scheint nicht so, denn nach diversen LP-Ausgaben 1982 (Japan, Kanada) und 1983 (Deutschland, Portugal) gibt es bei Discogs 1989 eine Kassette (DE) und erst 1997 eine CD, die Ausgabe der 25th Anniversary Series, die ich wiederum seit ca. damals habe (in derselben Zeit wie „Steam“ gekauft und im direkten Vergleich und in Unkenntnis von fast allem weiteren von Shepp sehr enttäuschend gefunden – viel schwächer noch, als ich das heute höre).

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    gypsy-tail-wind
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    Tommy Flanagan – Thelonica | Würde mich wundernehmen, wessen Idee dieses Album war – ich finde es überhaupt keine logische Paarung, den so eleganten Flanagan mit seinem Flow und Monk, den Schöpfer der zerklüfteten, kantigen Jazzkompositionen. George Mraz und Art Taylor sind diesmal dabei, 30. November und 1. Dezember 1982 im Eurosound Studio – also an denselben beiden Tagen und am selben Ort wie „Big Jim’s Tango“. Die CD habe ich am 3. Oktober 2022 in Wien gekauft, mit Covidbirne im Urlaub dort … und sie birgt ein Rätsel: 9 Stücke im Vergleich mit den 8 der LP, aber mit Vermerkt: „This Compact Disc features two additional selections to the LP version of THELONICA“. Des Rätsels halbe Lösung liegt darin, dass die erste Albumhälfte umgestellt wurde, der Titeltrack weggelassen, „Light Blue“ und „Ask Me Now“ neu dazugekommen. Den Titeltrack findet man weiterhin an letzter Stelle – die Angabe bei der LP ist 5:12 bzw. 5:09, bei der CD 5:11 – die Frage also, ob auf der LP zweimal derselbe Take zu hören ist? Oder zwei verschiedene Takes, von denen einer ohne Not bei der CD gestrichen wurde? Beides schwer nachvollziehbar. Was die Musik angeht, ist die schon ganz gut geworden. Taylor ist zwar nicht annähernd so beweglich wie Foster, aber vom Klang her ebenfalls transparent – und als notorischer Beschleuniger sicher nie hinter dem Beat – und er klingt wie immer gut. Obendrein gehörte er in den späten Fünfzigern auch eine Zeit lang zum Quartett von Monk (dem mit Charlie Rouse bei dessen Entstehen). Meine Kritik ist halt die erwartbare – und am Ende geht sie vielleicht auch völlig am Album vorbei, weil der sehr aufgeräumte Monk, den wir hier vorgesetzt kriegen ja gewiss kein Zufall oder gar ein Versehen ist.

    Das Cover hat Berit de Koenigswarter 1983, im Jahr der Erscheinens der LP, gezeichnet, eine Schwester von Nica, wenn ich das richtig mitgekriegt habe. Hier gibt es ein Foto von ihr mit Barry Harris.

    Falls jemand mehr zu den beiden „Thelonica“-Tracks/Takes/Versionen auf der LP weiss, bitte am Schalter melden ;-)

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    #12292779  | PERMALINK

    thelonica

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    Tommy Flanagan kommt ja auch im Buch „Three Wishes“ vor. Tommy müsste Monk eigentlich in New Jersey besucht haben(?), denn da ist ein privates Foto mit einer Katze im Buch. Das war ja das Haus von Josef von Sternberg ursprünglich, Barry Harris hatte dort auch später länger gelebt. Berit ist aber die Tochter von Nica, meine ich.

    Eben fand ich auch noch was zu Jual Curtis in „Three Wishes“, Geburtsdatum (17.01.1935), Geburtsort (Houston, Texas) und ein ganzseitiges Foto, inklusive 3 Wünsche.

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    gypsy-tail-wind
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    thelonicaBerit ist aber die Tochter von Nica, meine ich.

    Danke, grad nochmal gegoogelt und in der New York Times das hier gefunden:

    The baron divorced his wife [Nica] in 1956 after the scandalous publicity surrounding Charlie Parker’s death in her home. Shaun de Koenigswarter, the couple’s youngest son, recently confirmed that the baron also got custody of the three younger children, Berit (born in 1946), Kari (1950) and himself (1948). “I am the only child who never lived with my mother after she settled in New York in 1953,” he said in an e-mail message, adding that his four siblings lived with her during different periods.

    https://www.nytimes.com/2008/10/19/arts/music/19sing.html

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    gypsy-tail-wind
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    Jane Ira Bloom – Mighty Light | Doch wieder aufgetaucht … Jane Ira Bloom (ss), Fred Hersch (p), Charlie Haden (b), Ed Blackwell (d). Schon eine Ansage mit dem b/d-Gespann. Bloom legt im dann im Opener „2-5-1“ auch gleich ohne Klavier los („strolling“) – und überzeugt. Fliegender Wechsel zu Fred Hersch, ein paar Tage vor den Sessions vom 17. und 18. November 1982 in den Vanguard Studios (Baker machte hier auch den Mix) 27 Jahre alt geworden und noch längst nicht gefestigt. Haden kriegt auch gleich sein erstes Solo und auch hinter ihm ist Blackwell alles andere als ruhig. Ähnlich wie der aus dem Labelkatalog jetzt rausgeflogene Makaya Ntshoko lässt er seine Präsenz stets fühlen. Und auch da ein fliegender Wechsel, Haden wechselt in die Begleitung und Blackwell spielt ein von der Snare ausgehendes Solo, bis Bloom wieder einsteigt. Fünf der sechs Stücke stammen aus ihrer Feder, nur „Lost in the Stars“, die Ballade an zweiter Stelle, ist natürlich die Komposition von Kurt Weill. Das Bass/Drums-Gespann glänzt auch in „I Got Rhythm But No Melody“ wieder. Das ist schon ein ziemlich starkes Album.

    Im CD-Booklet (LP gemäss Discogs von 1982, CD undatiert, aber auf der Rückseite des Booklets steht (C) & (P) 1983) gibt es jetzt Liner Notes, geschrieben von Bill Shoemaker, der erwähnt, dass „Lost in the Stars“ von Abbey Lincolns Einspielung des Stückes inspiriert worden sei und auch erklärt, das „The Man with Glasses“ – ein Highlight des Albums, auch dank dem Rhythmusgespann – erst halbfertig gewesen sei, als Bill Evans starb, „and that event became the emotional focus of this piece which evokes his introspective lyricism without paraphrasing it.“ Dass Bloom auf David Friedmans Album „Of the Wind’s Eye“ (eine meiner Lücken, ich kenne von Friedman überhaupt kein Leader-Album bisher) schon bei Enja zu hören war, wird natürlich auch erwähnt.

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    #12292817  | PERMALINK

    lotterlotta
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    @gypsy-tail-wind

    …da ich nach dollar brand mit den weiteren kandidaten für eine top20 liste vergleichend unterwegs bin, filtere ich gerade bei archies enja alben…zu dieser hier muss ich dir ein wenig widersprechen. mama rose gibt es sicherlich in einigen besseren versionen, vielleicht ist hier ja der weg zum gesangsteil das ziel und das sopran ist lediglich begleiter für die sich austobenden mitmusiker….und geechee klingt auf meiner original-lp fantastisch, shepp schwebt mit seinem tenor über der truppe die sich tatsächlich mächtig ins zeug legt, er wird aber nirgends hingedrängt, auch der klang des klaviers und die präsenz des basses ist perfekt….allein das stück(*****) ist den kauf der lp wert und seite I bekommt von mir ****+-****1/2, die platte wird es aber trotzdem schwer haben in eine top 20 zu kommen….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12292971  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @lotterlotta
    Der Bass schmiert mit eine Spur zu fest … da scheint ja das Alter auch eine Rolle zu spielen: als Jazzkind der 90er konnte man von früh an herrlich trocken hölzerne Bass-Sounds mit Körper und echter räumlicher Resonanz hören. Ich denke die relative (In-)Toleranz gegenüber Schmiere- oder Gummibass wird von sowas mitbeeinflusst (auch mein – nicht grosses – Problem mit Mraz da und dort).

    Manchmal wäre es schon spannend sich mal den Kopf (die Gehörgänge, die Sozialisation bezüglich Musik, die Gewohnheiten, Vorlieben) von wem anderem ausleihen zu können (z.B. bei der Frage der Balance in „Geechee“).

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    #12292995  | PERMALINK

    lotterlotta
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    ….also ich kann federndem bass-spiel eine menge abgewinnen, darf halt nicht leiern, ebenso verzerrtem gestrichenem bass, es muss halt passen! und klar, das erste erleben im jazz spielt sicher eine rolle und prägt eventuell die weiteren vorlieben…..

    ich glaub meine top(f) 20 steht…. ;-)

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
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    vorgarten

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    lotterlotta
    @gypsy-tail-wind
    …da ich nach dollar brand mit den weiteren kandidaten für eine top20 liste vergleichend unterwegs bin, filtere ich gerade bei archies enja alben…zu dieser hier muss ich dir ein wenig widersprechen. mama rose gibt es sicherlich in einigen besseren versionen, vielleicht ist hier ja der weg zum gesangsteil das ziel und das sopran ist lediglich begleiter für die sich austobenden mitmusiker….und geechee klingt auf meiner original-lp fantastisch, shepp schwebt mit seinem tenor über der truppe die sich tatsächlich mächtig ins zeug legt, er wird aber nirgends hingedrängt, auch der klang des klaviers und die präsenz des basses ist perfekt….allein das stück(*****) ist den kauf der lp wert und seite I bekommt von mir ****+-****1/2, die platte wird es aber trotzdem schwer haben in eine top 20 zu kommen….

    da bin ich bei dir, aber man muss mit der reibung von shepp mit seiner rhythmussektion klarkommen, die ich total faszinierend finde. das beharren, die verletzlichkeit, das schwere gegen die leichten muskeln der jugend, was nochmal besonders aufgeladen ist, weil in „mama rose“ ja ein ganzes leben steckt, auch mit seiner musikalischen genese und der auseinandersetzung von shepp damit, teil einer community (seiner großmutter) zu sein. ich finde, man kann nicht voraussetzen, dass es das gibt – und dann schauen, ob ein solo irgendwo hinführt (irgendwo hinführt es ja immer). aber ich erinnere mich dabei auch an mich selbst, shepp war ja mein zweites jazzkonzert überhaupt, da hat er auch „mama rose“ skandiert, meine erfahrenen begleiter sprachen hinterher darüber, wie politisch das konzert war, und ich dachte: was ist denn an einem älteren mann, der auf einer bühne singt, rapt und etwas saxofon spielt, politisch…?

    hier meine eindrücke vom letzten hören von SOUL SONG, die ich aber auch nochmal überprüfen werde. ich mag ja auch das cover sehr gerne, die leichtigkeit darin, die exakt gerade gehaltene eiswaffel…

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