Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
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Bin beeindruckt, wie effektiv man mit Paul Young einen Thread einfrieren kann. Sein „Come back and stay“ wird fortan wohl auch als Beschwörungsformel für Stillstand gelesen werden dürfen.
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WerbungIch glaube da überinterpretierst Du, tolo. Der Thread war eh schon am Ende. Alles gesagt. Paul Young hätte es da gar nicht mehr gebraucht.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoIch glaube da überinterpretierst Du, tolo. Der Thread war eh schon am Ende. Alles gesagt. Paul Young hätte es da gar nicht mehr gebraucht.
Dazu habe ich offensichtlich viel Talent. Eine Schlussklappe mit P. Young bzw. Italo-Disco hat aber selbst dieser Thread nicht verdient.
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Nostalgie:
Fällt Dir denn noch was ein, tolo? Wenns jetzt „Stillstand“ gibt, nenne ich das den „Gazebo-Effekt“.--
SantanderGenau, ein ausschließendes „oder“! – Sicher gibt es weitaus Ärgeres als „Come Back and Stay“ von Paul Young; nach unten sind die Möglichkeiten ohnehin unbegrenzt (nicht nur in der Musik). Kommt aber oft auch auf den Kontext an, in dem man Stücke hört, also ob man „Come Back and Stay“ für sich stehend hört und dann, wie Mista sagt, zum Original vordringt, oder ob man es nur im unmittelbaren Kontext der damaligen Top 20 hört und diesem Kontext dann nostalgisch nachhängt.
Eben erst gesehen. Sorry, das „oder“ habe ich tatsächlich überlesen.
Trotzdem möchte ich noch mal betonen, wenn man „Come Back And Stay“ oder die „No Parlez“ heute noch gut findet, dass das nichts mit mangelnder Weiterentwicklung zu tun hat.
Für mich ist und bleibt es einfach eine gute Aufnahme, die in all den Jahren sehr gut gealtert ist.
Hat also nicht mit verklärter Nostalgie zu tun, ich verbinde mit dem Song nichts.
Auch höre ich den Song bzw. die LP nicht im Kontext der damaligen Top 20. Da gab es leider zu dieser Zeit auch sehr viel Mist in den Charts.
Gazebo und sein Chopin gehören da sicherlich mit dazu, fand ich schon damals schrecklich.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Hast Du es gesehen, Zappa1: Im „Song-des-Tages“-Thread wurde vorhin „Come back and stay“ (von Paul Young) gepostet, im gleichen Atemzug wurde „I like Chopin“ verteidigt – war an Dich adressiert.
Ja, sicher gibt es Schlechteres als „Come back and stay“, ich verbinde damit sogar etwas, Erinnerungen an eine bestimmte Stadt, bestimmte Erlebnisse dort, aber es hat für mich überhaupt nichts Nostalgisches an sich. Die „No Parlez“ kenne ich, besitze sie aber nicht und müsste noch einmal reinhören, um verifizieren zu können, was du schreibst.
Was ich meinte, ist ja eigentlich klar und auch völlig trivial, ich suchte nur ein Beispiel, um diesen Übergang „Kindheit“ – „Adoleszenz“ zu markieren, was man heute bei vielen Kids vielleicht an den Stationen „Tokio Hotel“ und „Rihanna“ festmachen kann.--
SantanderHast Du es gesehen, Zappa1: Im „Song-des-Tages“-Thread wurde vorhin „Come back and stay“ (von Paul Young) gepostet, im gleichen Atemzug wurde „I like Chopin“ verteidigt – war an Dich adressiert.
Ja, sicher gibt es Schlechteres als „Come back and stay“, ich verbinde damit sogar etwas, Erinnerungen an eine bestimmte Stadt, bestimmte Erlebnisse dort, aber es hat für mich überhaupt nichts Nostalgisches an sich. Die „No Parlez“ kenne ich, besitze sie aber nicht und müsste noch einmal reinhören, um verifizieren zu können, was du schreibst.
Was ich meinte, ist ja eigentlich klar und auch völlig trivial, ich suchte nur ein Beispiel, um diesen Übergang „Kindheit“ – „Adoleszenz“ zu markieren, was man heute bei vielen Kids vielleicht an den Stationen „Tokio Hotel“ und „Rihanna“ festmachen kann.Habe es gerade gelesen. Das ganze hat allerdings eine Vorgeschichte und ist ein rein persönliches Geplänkel zwischen Vega4 und mir.
Im Grunde genommen meinen wir beide ja (fast) das selbe und reden doch immer aneinander vorbei.
Noch mal, für mich ist und bleibt „Stay“ in beiden Versionen einfach ein guter Song oder von mir aus eine gute Aufnahme.
Ganz ohne Nostalgie. Bleibt natürlich wieder die Frage, wer bestimmt, was nun ein guter oder ein schlechter Song ist? Und da scheiden sich die Geister dann schon wieder.
Mit Übergang „Kindheit“ – „Adoleszenz“ kann ich in diesem Fall leider auch nicht dienen, da ich bei der Veröffentlichung bereits 23 Jahre alt war…;-)--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Wolfgang Doebeling Mir ging es um die Frage, warum sich gewisse Leute zu Musik bekennen, ja sich an sie klammern, obwohl sie um deren Erbärmlichkeit wissen (müßten). Als Soziologe, halber oder ganzer, wirst Du solchem Selbstbetrug nicht auf die Schliche kommen können, fürchte ich. Wahrscheinlich eher ein Fall für die Psychoanalyse.
Nachdem nun etliche Tage ins Land gingen, nun mal zur letzten Bemerkung mit der Psychoanalyse. Vielleicht können wir ja doch irgendwann Dein Rätsel knacken.
Ich meine es hilft nicht weiter, wenn jeder über sich selbst schreibt, aber es gibt ja Hans Mustermann. Ja, der Hans Mustermann hat in seiner Jugend sonntags aus Langeweile Sissi-Filme gesehen und Groschenhefte gelesen. Diskutiert über Sissi oder Perry Rodan wurde jedoch kaum. Ich habe Hans Mustermann nie darüber reden hören als er noch jung war. Über Musik sehr wohl. Ich brauche nicht näher ausführen, dass hier schon immer parallele Lager gab. Auch mit diesen hat Hans Mustermann gesprochen, sich getroffen, Schallplatten ausgeliehen usw. Und wenn man jahrelang, womöglich ein Jahrzehnt lang, sich meinungsmäßig positioniert, der bleibt in der Regel aus Gründen der Selbstachtung dabei diese Ansichten nicht einfach so abzustreifen.
Bei Film und Groschenhefte hat sich Hans Mustermann wertend weniger häufiger positioniert. Deshalb verfolgen ihn auch nicht entsprechende Jugendliebschaften. Der Hans muss hier Dritten gar nicht begründen, warum ein Meinungsumschwung vorging. Bei Musik hätte er diese unangenehme Aufgabe. Deshalb weicht er aus.
So das war in Kurzform die psychoanalytische Variante. In einigen Tagen kann ich noch eine evolutionstheoretische anreissen. Dann kannst Du bewerten, ob alles ein Schmarrn ist oder die Wahrheit in der Mitte liegt oder ganz wo anderes.
Gespannt.
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Wer wird denn gleich den Mustermann aus dem Hut ziehen. Jugendliebschaften hat doch wohl jeder von uns. Selbst der sich weiterentwickelte Wolfgang Doebeling, der mit Cliff Richards, Donald Duck, Beach Boys und Grace Kelly startete und sich danach dem Kampf wider der musikalischen Dummheit verschrieb, bekennt sich zu seinen Schwärmereien. Er hat halt das Glück, dass kein absoluter Müll dabei war.
http://www.radioeins.de/team/a_z/953.html
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dougsahm
So das war in Kurzform die psychoanalytische Variante. In einigen Tagen kann ich noch eine evolutionstheoretische anreissen. Dann kannst Du bewerten, ob alles ein Schmarrn ist oder die Wahrheit in der Mitte liegt oder ganz wo anderes.
Gespannt.
Wenn das die „psychoanalytische Variante“ sein soll, dann bin ich auf die evolutionstheoretische auch nicht sonderlich gespannt.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaWenn das die „psychoanalytische Variante“ sein soll, dann bin ich auf die evolutionstheoretische auch nicht sonderlich gespannt.
(sorry für den smiley)
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.dougsahm Und wenn man jahrelang, womöglich ein Jahrzehnt lang, sich meinungsmäßig positioniert, der bleibt in der Regel aus Gründen der Selbstachtung dabei diese Ansichten nicht einfach so abzustreifen.
In dieser Klemme stecke ich bisweilen selbst. Als ich mich vor 5 Jahren im Forum anmeldete waren meine Präferenzen und Hörgewohnheiten in Teilen recht unterschiedlich von meinen aktuellen. Das sehe ich selbst am besten an meiner alten Top 100 Alben Liste. Manches davon hätte ich damals bis aufs Messer verteidigt und fühle mich heute nicht ganz so wohl bei dem Gedanken, dass es wohl mehr um Verteidigung nostalgischer Erinnerungen ging. Es dauert eine Weile, bis man sich eingesteht, dass die liebgewonnene Musik eigentlich bei weitem nicht so genial ist, wie irgendwann angenommen. Bei mir führt dies z.B. dazu, dass ich einen Phil Collins, Deep Purple oder einen Sting nicht mehr als wichtig erachte, ohne jedoch abfällige Kommentare darüber zu verlieren. Meine Präferenzen haben sich eben geändert und relativiert.
Mir würde jedoch nie in den Sinn kommen, jemanden als „unbelehrbar“ zu bezeichen, nur weil er (immer noch) Musik hört, die ich nicht mehr für hörenswert halte. Ich bin doch keine Instanz, die mit einer Werteskala entscheidet, wer gute und wer schlechte Musik hört. Wenn sich andere dazu berufen fühlen ist mir das eigentlich egal. Ich höre eh nur das, was mir gefällt.
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Keep on Rocking!Zappa1Habe es gerade gelesen. Das ganze hat allerdings eine Vorgeschichte und ist ein rein persönliches Geplänkel zwischen Vega4 und mir.
Im Grunde genommen meinen wir beide ja (fast) das selbe und reden doch immer aneinander vorbei.
Noch mal, für mich ist und bleibt „Stay“ in beiden Versionen einfach ein guter Song oder von mir aus eine gute Aufnahme.
Ganz ohne Nostalgie. Bleibt natürlich wieder die Frage, wer bestimmt, was nun ein guter oder ein schlechter Song ist? Und da scheiden sich die Geister dann schon wieder.
Mit Übergang „Kindheit“ – „Adoleszenz“ kann ich in diesem Fall leider auch nicht dienen, da ich bei der Veröffentlichung bereits 23 Jahre alt war…;-)Ja natürlich reden wir „aneinander vorbei“, weil wir unterschiedliche Dinge im Auge hatten. Wenn Du „Come back and stay“ hier als Song „retten“ willst – geschenkt! Als Song ist er ja tatsächlich okay. An Paul Young und seiner Darbietung bzw. Interpretation liegt mir (mir!) aber wirklich nicht viel. Ich denke, mit dieser kleinen Differenz können wir leben.
Um „Come back and stay“ als Song hören und würdigen zu können, muss man allerdings schon etwas abstrakt denken. Ebenso wäre denkbar – und darauf hatte ich ja hingewiesen – dass man ihn als typischen Bestandteil der 80s-Charts-Soße hört, umrahmt von „I like Chopin“ oder „Lunatic“ und sich dann nostalgisch zu dieser ganzen Soße bekennt – auf einen solchen Fall zielte ich eigentlich ab. Löst Du „Come back and stay“ aber aus diesem Kontext heraus, kann die Sache schon anders aussehen. Ich sehe schon: Sollte ich irgendwann mal in die Situation kommen, eine Stone-FM-Sendung zu moderieren, muss ich wohl – schon um Abbitte zu leisten – „Come back and stay“ spielen. Fragt sich nur, in welchen Kontext ich ihn dann stelle, um nicht unter Nostalgieverdacht zu geraten und diesen großartigen Song wirklich zu würdigen.
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SantanderJa natürlich reden wir „aneinander vorbei“, weil wir unterschiedliche Dinge im Auge hatten. Wenn Du „Come back and stay“ hier als Song „retten“ willst – geschenkt! Als Song ist er ja tatsächlich okay. An Paul Young und seiner Darbietung bzw. Interpretation liegt mir (mir!) aber wirklich nicht viel. Ich denke, mit dieser kleinen Differenz können wir leben.
Ich denke, darauf können wir uns einigen…
SantanderUm „Come back and stay“ als Song hören und würdigen zu können, muss man allerdings schon etwas abstrakt denken. Ebenso wäre denkbar – und darauf hatte ich ja hingewiesen – dass man ihn als typischen Bestandteil der 80s-Charts-Soße hört, umrahmt von „I like Chopin“ oder „Lunatic“ und sich dann nostalgisch zu dieser ganzen Soße bekennt – auf einen solchen Fall zielte ich eigentlich ab. Löst Du „Come back and stay“ aber aus diesem Kontext heraus, kann die Sache schon anders aussehen. Ich sehe schon: Sollte ich irgendwann mal in die Situation kommen, eine Stone-FM-Sendung zu moderieren, muss ich wohl – schon um Abbitte zu leisten – „Come back and stay“ spielen. Fragt sich nur, in welchen Kontext ich ihn dann stelle, um nicht unter Nostalgieverdacht zu geraten und diesen großartigen Song wirklich zu würdigen.
Mach mal ne Sendung, würde mich freuen und auch sehr interessieren.
Im übrigen, nachdem ich fast jede Sendung bei StoneFM gehört habe, glaube ich, dass der noch nie gespielt wurde, könnte mich zumindest nicht erinnern. Wäre also sogar eine „Premiere“…--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102SantanderIch sehe schon: Sollte ich irgendwann mal in die Situation kommen, eine Stone-FM-Sendung zu moderieren
Du musst sie nicht unbedingt moderieren, es werden auch Zusammenstellungen ohne Wortbeiträge gesendet. Würde mich auch freuen, wenn Du mal was für StoneFM machst.
Fragt sich nur, in welchen Kontext ich ihn dann stelle, um nicht unter Nostalgieverdacht zu geraten und diesen großartigen Song wirklich zu würdigen.
Ist kein Problem, das bekommt man gut hin.
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