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Redd Top 3?

Hampton Hawes – Spanish Stepsdas scheint mir genau wie Green Leaves of Summer eins der Alben zu sein, bei denen man am besten den ersten Track überspringt… in der Sache nicht zu viel verlangt, aber für eine Umfrage wie hier gibt das Abzüge in der B Note, die den Platz in der Top 20 in der Regel verbauen…
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Ellis Larkins – A Smooth One1977 mit George Duvivier und JC Heard, wollte das auch mal kurz hören, dass man bei Black and Blue auch in den späten 70ern noch wusste, wie man einen Bass so aufnimmt, dass es nicht weh tut… ist in der Tat so… und es ist ein hübsches Album… aber gleich kann es auch wieder ins Regal und wird nicht vermisst…
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.Ja, Top 3 würde wohl gehen, ganz so wenig hat Redd ja nicht gemacht. Interessiert aber eh nur uns drei, befürchte ich.
Ich lasse jetzt einiges beiseite, z.B. Hawes mit Brown/Manne oder Newborn mit Brown/Elvin oder Newborn mit Brown/Jimmie Smith – Brown war allem Anschein nach der Mann der Stunde, nicht nur aber besonders bei Contemporary im Jahr 1976. Larkins lasse ich dann wohl auch aus, aber für später hab ich noch Wilson auf Black & Blue bereit, „Three Little Words“ (Hinton/Jackson, auch 1976).
Das mit den Labeln und dem Bass-Sound ist echt interessant: Black & Blue, Steeplechase: kein Problem, Enja ja auch eher selten, wie ich’s erinnere? Und wenn Japaner in Japan oder den USA produzierten, ist das ja auch kein Ding. Es scheint sich mehr oder weniger auf die US-Label zu beschränken, die den Sound irgendwie toll gefunden haben müssen … rätselhaft. Bei Brackeen hab ich mich sogar gefragt, ob das schon eine digitale Produktion sein könnte – so rein vom Klangbild her. Aber dafür ist 1975 natürlich noch zu früh (von Decca hab ich eine Klassik-Box mit „Analogue Years“, das geht bis 1979/80, bei den Jazzlabeln war der Übergang dann wohl leicht verzögert, von Columbia/CBS und den anderen Major Labeln vielleicht abgesehen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich hab mich eben gefragt, ob es vielleicht in den USA irgendwelche speziellen Abspielformate gab, auf denen diese für uns vermurksten Aufnahmen dann vergleichsweise toll klangen… (Kassette im Auto über dem Motorgeräusch ist wohl der kanonische Kandidat…)
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Donald Smith – Luv | Das hatte ich ja wie @vorgarten schrie mal in einem BFT untergebracht, vor vielen Jahren als File-Häufchen von einem Musikblog geholt, lang bevor es 2010 die kleine Candid/Why Not-CD-Reihe gab. Donald Smith hatte ich davor schon da und dort gehört (Roland Kirk, Dick Griffin), aber nie wirklich beachtet. Hier, im August 1976 in New York mit Cecil McBee und Jack DeJohnette, fand ich ihn dann richtig super, und das finde ich weiterhin. Ein Wundertüten- und Knalltütenalbum, auch dank der Sidemen, die hier wie der Leader je zwei Stücke mitbringen. Die von McBee, „Mystic Man“ und „Stillness“, machen den Auftakt, dann wechseln sich die von DeJohnette („Nameless“, „The Magnetic ‚A'“) und die von Smith („Call of Liberation“ und „To Yaisa and Wanda with Luv“, das Stück zum Titel und zum Foto auf dem Cover). McBee klingt hier natürlich gut (Chuck Irwin, C.I. Recording Studios) – aber das hat ja wohl mehr mit den Vorgaben der Produktion zu tun. Das war in diesem Fall Masahiko Yuh, der 1975 Why Not in Zusammenarbeit mit dem schon seit 1969 bestehenden Trio Records gründete. Ich finde das ein total schönes Album. Die drei lassen sich viel Raum, es gibt Klavierarpeggien, Bassläufe und Beckenwirbel, Momente des Innehaltens und der Verdichtung, dabei wirkt das immer auf den Punkt und super fokussiert – vorgarten schrieb treffend von einem „ethos des sofort-auf-den-punkt-kommens“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceich hab mich eben gefragt, ob es vielleicht in den USA irgendwelche speziellen Abspielformate gab, auf denen diese für uns vermurksten Aufnahmen dann vergleichsweise toll klangen… (Kassette im Auto über dem Motorgeräusch ist wohl der kanonische Kandidat…)
AM-Radio im Auto? Keine Ahnung, guter Punkt.
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Tommy Flanagan – Positive Intensity | Ich schieb noch eins ein, Wilson dann als letztes danach, damit ich 1976 heute noch abschliessen kann. Tommy Flanagan hab ich hier nach „Over C“ (was ja kein Album ist
) ausgelassen, wegen Enja und so, und das Album, das Ethan Iverson in seiner Säulenhalle hat, hab ich verlegt, drum halt dieses hier, das ja auch interessant ist, mit Ron Carter und Roy Haynes, Oktober und November 1976 in New York für die japanische CBS bzw. Sony aufgenommen, in den USA von Inner City mit Blumenköpfen übernommen. Es gibt neun sehr kurze Stücke (unter drei bis selten über vier Minuten). Bebop zum Einstieg mit Monks „52nd Street Theme“ und „Smooth as the Wind“ von Tadd Dameron, später noch „Ruby My Dear“ von Monk und als Closer „Lament“ von J.J. Johnson. Dazu kommen Strayhorn („Passion Flower“), Gershwin („Bess You Is My Woman Now), Flanagan („Verdandi“) Carter („Muffin“) und Produzent Teo Macero („Hustle Bustle“). Das bleibt alles viel zu sehr an der Oberfläche – aber dass Flanagan einen der schönsten Sounds im Jazzpiano hat, wird schon hörbar, und manche dieser Miniaturen sind echt schön („Passion Flower“!). Carters Sound ist etwas weniger schön aber nicht direkt schlimm.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Hampton Hawes – Spanish Steps das scheint mir genau wie Green Leaves of Summer eins der Alben zu sein, bei denen man am besten den ersten Track überspringt… in der Sache nicht zu viel verlangt, aber für eine Umfrage wie hier gibt das Abzüge in der B Note, die den Platz in der Top 20 in der Regel verbauen…Da sind offenbar Scott Yanow und andere Hörer offenbar auf ihren Ohren gesessen
….--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-windJa, glaub schon – aber das hab ich leider noch nicht physisch auftreiben können… 20 sind einfach zu wenig, vielleicht käme es rein, wenn wir das ganze in 10 oder 15 Jahren nochmal machen. Aktuell sind The Necks bei mir noch sowas unfassend Rauschhaftes, da konnte sich noch nichts setzen.
es gibt die sachen mit einer dominanten bass-linie, die habe ich sofort im ohr, wenn ich an sie denke. die ersten studioalben gehören dazu, von den live-sachen vor allem das stück auf PIANO BASS DRUMS und „athenaeum“. PBD ist insofern besonders, weil sich die entwicklung live aus einem relativ festen groove herausentwickelt und dann immer abstrakter wird, das ist total linear, man kann jeden schritt nachvollziehen, versteht aber überhaupt nicht, wie das bei diesem anfang so enden konnte
aber ich höre das stück ja auch schon seit 15 jahren (und es ist ja sogar schon 30 jahre alt).
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gypsy-tail-windDas mit den Labeln und dem Bass-Sound ist echt interessant: Black & Blue, Steeplechase: kein Problem, Enja ja auch eher selten, wie ich’s erinnere? Und wenn Japaner in Japan oder den USA produzierten, ist das ja auch kein Ding. Es scheint sich mehr oder weniger auf die US-Label zu beschränken, die den Sound irgendwie toll gefunden haben müssen … rätselhaft. Bei Brackeen hab ich mich sogar gefragt, ob das schon eine digitale Produktion sein könnte – so rein vom Klangbild her. Aber dafür ist 1975 natürlich noch zu früh (von Decca hab ich eine Klassik-Box mit „Analogue Years“, das geht bis 1979/80, bei den Jazzlabeln war der Übergang dann wohl leicht verzögert, von Columbia/CBS und den anderen Major Labeln vielleicht abgesehen).
ich erkläre mir das immer so: mitte der 70er wird es auch im jazz lauter, und die bühnen, die es dafür noch gab, waren sehr groß. die deshalb am akustikbass verbauten tonabnehmer sind, glaube ich, problematisch, weil so viel an ihm mitschwingt und -vibriert – deshalb sind die ersten lösungen da vielleicht klanglich eher unbefriedigend. (ich weiß nicht, wie akustikbassisten das heute machen auf großen bühnen).
der transfer ins tonstudio ist wahrscheinlich eine sache der philosophie: entweder baut man dem bass eine kabine, mikrofoniert ihn nah und hat dafür den natürlichen sound (wie bei den oben beschriebenen labeln, in den USA brauchte es dafür den marsalis-moment), oder man lässt die leute so spielen, wie sie es auch live zu der zeit getan haben, mit den instrumenten, die sie dort einsetzen.
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Teddy Wilson – Three Little Words | Die Aufnahme ist dem „Black and Blue open air studio in Nice“ zugeschrieben – das ist, soweit ich weiss, eine Location vom Nice Jazz Festival, von wo es bei Black & Blue ja auch einige Aufnahmen gibt, mal mit oder – wie hier, am 14. Juli 1976 – ohne Publikum. Milt Hinton ist am Bass dabei, ein alter Mitstreiter von Wilson, der im Titelstück, nach dem öffnenden „St. Louis Blues“, auch gleich ein Feature kriegt. Was mich an sein eigenes B&B-Album erinnert, ein Klaviertrio mit Cliff Smalls und Sam Woodyard, drei Tage später am 17. Juli aufgenommen und in meiner Erinnuerng auch ein gutes Albums, aber das höre ich nicht auch noch an, die Zeit wird ja eh längst knapp*. Wilson klingt natürlich auch hier super, nach Harris und Flanagan gestern und vor Hank Jones schon gut, ihn mal wieder in Erinnerung zu rufen. Die Stücke sind hier auch kurz (2:30 bis 4:30, die CD mit vier Bonustracks vom selben Tag ist auch bloss 52 Minuten lang, 14 Stücke) – doch im Gegensatz mit Flanagan wirkt hier nichts verknappt oder versüsst oder komprimiert, weil die Spielhaltung halt eine andere ist, Wilson jeden Moment so ausgestaltet, dass er sich richtig entfaltet, nicht erst durch irgendwelchen Themen oder Arrangements durch muss, um danach loszulegen.
*) Ellis Larkins (s.o.), Jimmy Rowles (nur „Shade and Light“, nicht auch „Granpa’s Vibrato“) und zweimal Hank Jones („Compassion“ ist grad verschollen) liegen von Black & Blue noch auf dem Hörstapel; nicht hervorgesucht oder wieder aus den Hörstapeln genommen habe ich: „After Hours“ von Gene Rogers (1972), „Safari Stomp“ von Claude Hopkins, „Hey There!“ von Sir Charles Thompson, „Caravan“ von Jo Jones (alle 1974), „Walla Walla“ von Johnny Guarnieri (1975), „Excuse Me Ludwig“ von Major Holley (1976), Runde zwei von Gerry Wiggins, „A Beautiful Friendship“, „Easy to Love“, das damals unveröffentlichte Album von Ram Ramirez (alle 1977), „Cliff Smalls featuring Oliver Jackson and Leonard Gaskin“, Mary Lou Williams live in Nizza (beide 1978), „Oliver Jackson feat. Cliff Smalls and Leonard Gaskin“ (1979), und auch das späte „Move“ von René Urtreger (1995). Es gibt überraschend viel Klaviertrio auf dem Label, das ich allgemein eher mit Bläsern und Orgel (Guy Lafitte, Lockjaw, Milt Buckner, Buddy Tate …) verbinde.
Danke für die weiteren Überlegungen zum Bass-Sound – gut möglich … irgendwer müsste doch dazu mal in einer Autobiographie oder so geredet haben? Was ich im Kopf habe (woher weiss ich nicht genau, glaub nicht aus einem Buch) ist, dass Mingus Pick-Ups ablehnte und lier ein Mikrophon vor den Bass stellte – drum hört man ihn dann in Monterey auch mit den Badeschlappen im Takt dazu stapfen. Heute sind die Tonabnehmer in der Regel ja kein Problem mehr bzw. man kann den Sound halt so oder anders einstellen – aber ich mag tatsächlich vom Klang her in Konzerten bis heute die Bassisten am liebsten, die sich an Mingus halten.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,976
gypsy-tail-wind …. Das mit den Labeln und dem Bass-Sound ist echt interessant: Black & Blue, Steeplechase: kein Problem, Enja ja auch eher selten, wie ich’s erinnere? Und wenn Japaner in Japan oder den USA produzierten, ist das ja auch kein Ding. Es scheint sich mehr oder weniger auf die US-Label zu beschränken, die den Sound irgendwie toll gefunden haben müssen … rätselhaft. Bei Brackeen hab ich mich sogar gefragt, ob das schon eine digitale Produktion sein könnte – so rein vom Klangbild her. Aber dafür ist 1975 natürlich noch zu früh (von Decca hab ich eine Klassik-Box mit „Analogue Years“, das geht bis 1979/80, bei den Jazzlabeln war der Übergang dann wohl leicht verzögert, von Columbia/CBS und den anderen Major Labeln vielleicht abgesehen).
Das mit den US Hör(er)gewohnheiten mag ein erklärender Ansatz sein, wie auch in der 70er „Erfolgsgeschichte“ der Bose Lautsprecher – welche einen ziemlich dumpfen, unpräzisen Basssound hatten – nachvollziebar ….
Manchmal dachte ich mir aber auch, dass der E-Bass(sound) Erfolg in den früh 70ern auch im Jazz zu wirken begann, die meisten Akustiker aber nicht auf das elektrische Gerät umsteigen konnten/wollten und mglws. deshalb entweder via modifizierter Instrumente („Blitz Bass“, „Wah Wah“) und/oder am (Aufnahme)klang geschraubt wurde …. aber „best of both worlds“ ergab das leider nicht ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
Hank Jones – ‚Bop Redux | Noch ein neuer Player hier: Muse Records. Hank Jones mit George Duvivier und Ben Riley, elegantes Bop-Piano mit solidem Bass und hippen, leichten Drums also – und mit dem Repertoire, das der Albumtitel verspricht: „Yardbird Suite“, „Confirmation“, „Bloomdido, „Moose the Mooch“ und „Relaxin‘ with Lee“ (kenne ich glaub ich gar nicht?) von Charlie Parker und als Gegenpol „Ruby, My Dear“, „‚Round Midnight“ und „Monk’s Mood“ von Thelonious Monk. C.I. Recording Studios, 18. und 19. Januar 1977 (Chuck Irwin), produziert von Fred Seibert mit Dick Ables, das traurige Bebop-Friedhof-Cover-Foto hat Carol Friedman gemacht. Alan Goodman stellt Jones in den Liner Notes erstmal vor, als würde niemand ihn kennen – da er 15 Jahre als Angestellter für CBS verbracht habe (Ed Sullivan, Jackie Gleeson, Barbra Streisand … wo immer halt ein Pianist benötigt wurde), bis 1973 das Orchester aufgelöst wurde und er neue Aktivitäten entwickelte: eine (weitere) Tour mit Benny Goodman, das neue Great Jazz Trio mit Ron Carter/Tony Williams (von dem ich bis heute nur das Album mit dem Wein in Schläuchen von Jackie McLean kenne), und „[w]hen he isn’t flying to another engagement he fits in a nightclub appearance“. Jones habe „a stockpile containing thousands of tunes“ zur Verfügung, für sein Muse-Debut habe er aber Kompositionen von zwei Leuten gewählt, die ihm den Zugang in den Bebop ermöglichten. In den Parker-Nummern kriegen die Sidemen mehr Raum, vor allem Rileys Drums sind sehr präsent, in „Confirmation“ z.B. im langen Dialog mit Jones, der wiederum seine eigene Eleganz mit bringt, immer tolle Akkorde findet, kleine Überleitungen, besondere Touches überall. Ich finde das alles sehr hübsch – aber es bleibt auch etwas an der Oberfläche, dünkt mich. Von Jones kam ja noch mehr … und ich erinnere mich auch gerne an das seltsame All-Star-Konzert vor fast 25 Jahren in der Tonhalle, bei dem Jones am Klavier glänzte (wie Kenny Burrell und Ray Brown, während Mickey Roker es eilig zu haben schien und immer wieder davoneilte und Bobby Hutcherson desinteressiert hinterm Vibraphon stand, an dem eigentlich Milt Jackson hätte stehen sollen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten

ibrahim, mclaurine, johnson, yarona (1995)
eine viel zu späte entdeckung, aber besser spät als nie. trotz der hinweise von @gypsy-tail-wind hatte ich das noch nicht mal zur enja-umfrage angeschafft, dann fiel es mir in tokio in die hände. ich weiß nicht, wie man es geschafft hat, dass das sweet basils klingt wie die elbphilharmonie (plus aktiviertem publikum), und ich verbreite als kirchenaustreter auch nicht gerne weihrauch, aber das ist ein heiliges album. so wie ibrahim hier spielt, kann das sonst niemand. und dann hat er noch eine hipster-begleitband, die garantiert auch hiphop gehört hat, weshalb das tatsächlich nach den 90ern klingt. eine lange suite durch das eigene songbook, aber so, dass alles nur angedeutet wird, groovt, schwebt, absinkt. really deep shit. klingt fast auskomponiert, aber am ende zählt halt doch, wie das abgleiten in die tiefen tasten und dazu der besen auf dem ridebecken in diesem raum in diesem moment klingen. und mein verstärker sagt: nie mehr außer reichweite legen. top 10.Ich habe das Album tatsächlich erst im Zuge der Enja-Umfrage im vergangenen Jahr kennengelernt. Es brauchte einige Durchläufe, bis es mich vollständig gepackt hat – man darf es schlicht nicht zu leise hören. Gibt es eigentlich von den beiden mitgeschnittenen Auftritten weiteres veröffentlichtes Material?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
Andrew Hill – Nefertiti | Nochmal ein Jahr zurück in den Januar 1976 – auf dem Tray der Test of Time CD steht halt 1977, drum lag die falsch im Stapel … mit Richard Davis und Roger Blank – und auch schon im langen Solo-Intro des Openers „Blue Black“ – ist der Sound dunkler. Das klingt alles zerklüfteter, wuchtiger als „Invitation“, spricht mich eher noch mehr an, weil es ja auch eher Hill-typisch ist. Blank hat auch einen leichten Sound, die Besen auf der Snare klingen super (David Baker hat die Aufnahme in den Vanguard Studios gemacht), Davis ist natürlich mit Hills Musik sehr vertraut … alle drei finden in einer ständigen Nervosität zusammen, die mir sehr gut gefällt. Es gibt auch ruhigere Momente, etwa im Titelstück (von Hill natürlich, nicht von Shorter), wo Davis am Bogen zu hören ist und in einer hohen, eher cello-artigen Lage Liegetöne unter Hills Klavier legt, das hier von einer Unbedingheit ist, wie ich sie gerade bei Mary Lou Williams gehört habe (oder aktuell eben bei Amina Claudine Myers). Das Album wurde auch für East Wind eingespielt, ich habe in diesem Fall aber die test of Time CD-Ausgabe – und die lief noch viel zu selten, was bei mir aber überhaupt für fast alles von Hill nach 1967 gilt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Jazz, Piano, Piano Trio
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