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myers, palmer, nicholson, jumping in the sugar bowl (1984)
auch von stephan meyner produziert, und tatsächlich gibt es nicht wenig ähnlichkeiten zum debüt von geri allen. myers hört man dann doch mehr die nicht-jazz-einflüsse an, es gibt sogar eine r&b-ballade hier, aber vieles vom rest ist eine supervirtuose trio-als-kraftwerk-musik mit sehr viel druck. eigen an den kompositionen ist die kombination von versatzstücken, auch die songs haben keine strophen, sondern nur fragmente, sätze, ideen, die nicht linear aufgebaut sind. ich mag dieses trio sehr, reggie nicholson ist ein super drummer, die wirken aber auch, als seien sie schon 15 jahre zusammen unterwegs. am ende setzt sich myers noch für einen lasziven vamp an die orgel. ein komplettprogramm, dass dieses format hier sprengt, aber ich finde das eins der stärksten alben, die ich von ihr kenne – mit einem zugriff auf tradition(en), der komplett ihr eigener ist.
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jarrett, peacock, dejohnette, standards live (1985)
das ist das album der drei, das bei mir am meisten gewachsen ist über die jahre. zunächst habe ich die ausbrüche vermisst, die extrabewegungen, die exkursionen, die sich vom geborgten material aus ergeben. aber hier passiert was anderes, ganz simpel: fantastische standard-versionen, vorher tausendmal gespielt, hier plötzlich ganz lebendig. „falling in love with love“ wird man nie wieder so strahlend und zuversichtlich hören, „too young to go steady“ nie wieder so tänzerisch. manchmal ist das pures glück, was sich da manifestiert. der saal ist grpß und klingt gut, aber ich mag vor allem das vergleichsweise leichte drumkit, das dejohnette hier noch spielt und die funkyness von peacock, die irgendwann auch nicht mehr da war. ein toller moment, wo alles noch neu und frisch war. einmal juchzt jarrett auf, weil er schon genau weiß, was er gleich spielen wird. würde es von diesem trio nur dieses eine album geben, es würde für den ruf ausreichen.
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„The Circle of Time“ kenne ich gar nicht … bei Allen und noch mehr dem Minor Music-Album von Myers brauchte ich eine Weile, um reinzufinden, aber das sind beides gute Alben.
Weihnachtsfavoriten hab ich keine … alle 10 Jahre das Album von Dylan reicht, das von Pearson hat’s auch noch nicht öfter in den Player geschafft, obwohl ich es tatsächlich als sehr charmant erinnere (laut Wiki ist Airto nur auf drei der neun Stücke, aber Trio ist das halt dann doch nicht mehr so wirklich).
Mit Matt Wilson hatte ich bisher nie Probleme, ich mag den eigentlich ganz gern, aber aber eher dünner Basis (Chapin, die Bernstein/Blake/usw.-Ecke und von dort besonders das Herbie Nichols Project, Liberation Music Orchestra 2004 & 2016, Piano-Trios zudem auch mit Don Friedman, Frank Kimbrough und unter Mario Pavones Leitung auch mit Paul Bley …)
Und inwiefern der Vergleich mit einem angehenden Bundeskanzler und Ehren-Altersvorsitzenden des Bundestages für einen unsteten Gesellen wie einen Jazzmusiker beleidigend sein soll, weiss ich jetzt auch nicht
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Da ich schon zurück bin, geht tatsächlich noch was:

Vince Guaraldi Trio – Jazz Impressions of „A Boy Named Charlie Brown“ | Ein Klassiker, der neulich schon bei @vorgarten lief – mit der irrigen Erwartung, danach mit Guaraldi-Tipps geflutet zu werden … die kommen auch von mir nicht, denn viel mehr als eine charmante Fussnote finde ich das auch nicht. Monty Budwig und Colin Bailey gehen durch die Moves mit Guaraldi, in „Pebble Beach“ klingt das kurz fast wie „Desafinado“, die können auch sowas ordentlich, zumindest für Jazzer … das das ist halt wirklich Filmmusik, vieles bleibt fragment- und skizzenhaft. „Schroeder“ (Piano solo) weiss nicht, ob es „Suicide Is Painless“ vorwegnehmen oder amerikanische Salonmusik à la Louis Moreau Gottschalk sein will – charmant, wie gesagt, und Guaraldi klingt durchweg super. Gepimpt wird meine CD (mit dem obigen Cover und dem gekürzten Titel) mit einer neunminütigen Version von „Fly Me to the Moon“, zu der nichts steht … die aktuelle erweiterte Jubiläumsausgabe von Craft enthält auch noch ein zehnminütiges „Autumn Leaves“ – nebst zahlreichen Alternate Takes von den Sessions, die im Mai, September und Oktober 1964 stattfanden. Wer das alles vertiefen will, kann beim hinterlegten Discogs-Links das ganze CD-Booklet lesen – dort steht, dass Charles M. Schulz Klassik bevorzugte, doch Produzent Lee Mendelssohn bestand auf Jazz (es ging übrigens um eine nie ausgestrahlte Dokumentation über den schlechtesten Baseball-Spieler aller Zeiten, nämlich Charlie B., nachdem Mendelssohn mit seiner Dokumentarilm-Produktionsgeselsschaft schon einen über einen der besten Baseballer gemacht hatte) – und rief erst Brubeck und Tjader an, die ihm beide eine Absage erteilten. Das längste Stück des Albums, „Blue Charlie Brown“, ist schon ganz gut, ansonsten zieht sich das manchmal ordentlich, auch wenn die Stücke nur drei, vier Minuten dauern. Aber dann sind da eben noch „Fly Me to the Moon“, als einen Art Mini-Konzert aufgezogen:
Und das neue „Autumn Leaves“:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaCircle of Time hatte ich gestern in der Hand aber hab sie stehenlassen, weil hier im Thread noch keiner was geschrieben hatte (aber seitdem hab ich neun Platten gekauft, die ich erst noch hören muss, darunter mein erstes Paul Bley Album, Japan Suite)… In Sachen Weihnachten denk ich ja schon länger über das Schwesteralbum von Timmons nach, das Weihnachtsalbum von Don Patterson… Aber ich hab’s noch nicht gehört… Amthor: ja, kann man sehen, aber deswegen hat sich Zeitlin ja auch den Bart stehen lassen, damit es nicht mehr so rausknallt… Guaraldi hatte ich irgendwann neulich auch nochmal quergehört… Black Orpheus gefiel mir am besten, aber brauchen tu ich das alles nicht…
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Denny Zeitlin – Carnival | Runde zwei, Ende Oktober 1964 mit Charlie Haden und Jerry Granelli – dazwischen lief so einiges, wie Zeitlin in der Einführung zum Mosaic Select erzählt:
I remember bringing the finished LP [„Cathexis“] over to Bill Evans‘ apartment for his critique. I felt emboldened to call him, since he had mentioned my „great“ playing on Flute Fever in a Downbeat Blindfold Test. He loved the trio album, and encouraged me to „keep doing my own thing.“ In this early phase of my recording career, the encouragement of people like Billy Taylor, George Russell and Bill Evans was tremendously inspiring.
The release of Cathexis and the subsequent Columbia LPs opened many doors […]
Zeitlin ging kurz danach für ein Praktikum im San Francisco General Hospital an die Westküste und konnte nie mit McBee und Waits live auftreten oder touren. Erst nach einer Weile in Kalifornien fand er wieder Zeit für Musik und fand Charlie Haden, „whose great sound, time feeling and harmonic anticipation I had admired in his work with Ornette Coleman“, und Jerry Granelli, „a sensitive and innovative local drummer“. Die drei spielten bald jeden Montag im Trident in Sausalito und gaben weitere Konzerte an der Westküste. Das führte zu den Alben „Carnival“, Live at the Trident“ und der ersten Hälfte von „Zeitgeist“: „With Jerry and Charlie, I continued to explore my interest in extended compositions, unusual time signatures, reworking of standards, ‚free‘ improvisation and the challenges of trio interplay.“
Ich zitiere hier mal rasch:
vorgartendie werbeabteilung von columbia nervt. sie scheint auch schon vergessen zu haben, wer bei ihrem longseller KIND OF BLUE auf dem klaviersessel saß. jedenfalls kriegt dort, wer weiß ist und brille trägt, auch eine schöne frau an die schulter montiert. aber auch ohne solche maßnahmen kriegt sich zeitlin spielerisch von bill evans abgegrenzt, er spielt einfach alle schwindlig. karnival heißt hier nicht nur, dass die verhältnisse auf links gedreht werden, sondern auch: schleudertrauma. aber wie toll, dass er den grundsoliden bass von charlie haden an seiner seite hat. und eigen und interessant ist das alles ohnehin. ich verstehe nur die aufregung nicht.
Ich höre hier tatsächlich mehr ruhige Momente als beim Erstling, besonders in den Standards-Bearbeitungen, die ich auch von den Voicings und Stimmungen her sehr ansprechend finde: „We’ll Be Together Again“, „Once Upon a Summertime“ (hier macht er gar nicht viel Besonderes, aber das ist sehr, sehr schön), „The Boy Next Door“ (das Thema wird erst am Schluss so richtig gespielt) und der lange, starke Closer „All the Things You Are“, in dem sich die drei dem Thema behutsam annähern und dann wie Feather feststellt eine Art Variationen über das Stück spielen.
Freies Spiel probieren die drei in „Minority“ von Gigi Gryce aus (schon länger ein Lieblingsstück von Zeitlin), wie in Leonard Feathers Liner Notes erläutert wird: „There is a five-beat feeling to this passage; according to Denny it creates a rhythmic blanket that he found admirable for totally free playing. Later, an acceleration leads into some piano choruses based on Gryce’s original changes. An unaccompanied piano chorus gives way to a bass-piano duet in which the Zeitlin-Haden compatibility is strikingly demonstrated. This duet is based on intervals of a fourth and a major second“.
Aber ja, es gib auch den Krawall und das Schleudertrauma, im Titelstück ganz besonders, das die Geduld schon etwas strapaziert (Feather nennt es „an extraordinary example of programme music“ – ich nehme dann an, das Programm steckt im Titel). Und das Album ist wieder überlang (nur 46 Minuten dieses Mal). Originals von Zeitlin sind neben dem Titelstück auch der Opener, „Carole’s Garden“, mit einem kreisenden Groove, sowie „Skippying“ und „After the War.“ Unterm Strich höre ich hier schon einen recht deutlichen Fortschritt gegenüber dem ersten Album. Im Mosaic Select gibt es nur einen kurzen Bonustrack, eine ebenfalls recht gradlinige Version von „I Got Rhythm“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Denny Zeitlin sicherlich ein sehr interessanter Pianist und additiv in Teilen Vertreter der Bill Evans (/Lennie Tristano) Stilrichtung/Schule, dessen Mosaic Select Box mit Bonus Material zu den herausragenden Ausgaben dieser Reihe (neben Charles Tolliver) zählt …. schade dass sich die finale Veröffentlichung des kompletten (angeblich 2 CD’s prall füllenden) Materials der hochwertigen Trident Auftritte nicht mehr materialisierte ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vorgarten
jarrett, peacock, dejohnette, changes (1983) kurze startrampe und abflug. solch ein konzept minimalistischer kollektiver improvisationen über einen noch zu findenden groove und ein paar harmonien sollte einflussreicher werden als hier wahrscheinlich noch gedacht. wüsst nicht, wer das vorher gemacht hätte. witzig, dass peacock auch hier zwischendurch walking bass spielt. songs jedenfalls sind das hier nicht mehr. von „prism“ abgesehen natürlich, das sie ans ende setzen.
Ja, man kann kaum das hier in der Liste haben und dann sagen Necks gehört nicht zum Genre… Es sind halt so Nuancen … Natürlich das perfekte Album für eine Zugfahrt oder, bei mir gerade, eine längere Strassenbahnfahrt… Höre es gerade zum ersten Mal, denk ich… Auf Material wie diesem hier ist es für mich immer noch Peacocks Band…--
.soulpope[…] schade dass sich die finale Veröffentlichung des kompletten (angeblich 2 CD’s prall füllenden) Materials der hochwertigen Trident Auftritte nicht mehr materialisierte ….
Genau, das wird ja im Select erwähnt … dann wären es ja vermutlich drei CDs geworden, die Reihe war ja in der Hinsicht genormt. Ich weiss noch, wie ich über die Güte dieser Aufnahmen eines mir bis dahin komplett unbekannten Pianisten überrascht war (ähnlich erging es mir mit Clare Fischer im Pacific Jazz Piano Trios Select – Twardzik hatte natürlich höchsten Erwartungen zu genügen, Freeman kannte ich schon, Rowles war dann der Nette-Onkel-Bonus, den ich inzwischen von allen am liebsten mag, aber damals noch kaum kannte).
Lieblingsaufnahmen sind das dann aber trotzdem nie geworden, dafür lassen sie mich zu kalt … interessant sind sie allerdings auf jeden Fall, das hat sich bestätigen. Und es folgen ja noch zwei Runden in den Sechzigern. Das ECM-Duo mit Haden, vermutlich mein Zeitlin-Highlight, ist hier ja nicht Thema, aber neben dem erwähnten Live-Album habe ich noch ein Trio-Album mit Buster Williams und Al Foster aus den Neunzigern, das auch gut ist:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceCircle of Time hatte ich gestern in der Hand aber hab sie stehenlassen, weil hier im Thread noch keiner was geschrieben hatte
ich hatte das auch erst kürzlich gekauft und gestern zum ersten mal in voller länge gehört. für dem myers-thread muss ich vielleicht noch mal später was aufschreiben…
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
vorgarten
jarrett, peacock, dejohnette, changes (1983)… Natürlich das perfekte Album für eine Zugfahrt oder, bei mir gerade, eine längere Strassenbahnfahrt… Höre es gerade zum ersten Mal, denk ich… Auf Material wie diesem hier ist es für mich immer noch Peacocks Band…
Dieses Trio war de facto immer die Band von Gary Peacock, ist halt nicht allen aufgefallen …. was für ein phänomenaler Bassist ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
soulpope[…] schade dass sich die finale Veröffentlichung des kompletten (angeblich 2 CD’s prall füllenden) Materials der hochwertigen Trident Auftritte nicht mehr materialisierte ….
Genau, das wird ja im Select erwähnt … dann wären es ja vermutlich drei CDs geworden, die Reihe war ja in der Hinsicht genormt …. Lieblingsaufnahmen sind das dann aber trotzdem nie geworden, dafür lassen sie mich zu kalt … interessant sind sie allerdings auf jeden Fall, das hat sich bestätigen. Und es folgen ja noch zwei Runden in den Sechzigern. Das ECM-Duo mit Haden, vermutlich mein Zeitlin-Highlight, ist hier ja nicht Thema, aber neben dem erwähnten Live-Album habe ich noch ein Trio-Album mit Buster Williams und Al Foster aus den Neunzigern, das auch gut ist:
Amen zu „As long as there is Music“ (Venus) …. ebenso bezüglich Duo mit Charlie Haden ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vorgarten

bley, peacock, altschul, japan suite (1976)
ich will mich über sowas natürlich nicht lustig machen, aber ganz offensichtlich hat peacock hier seine selbstfindungsphase abgeschlossen. er katapultiert das ensemble von der ersten minute an in angeschärftes gelände, manchmal zum fremdschämen dominant, aber dadurch passiert auch was tolles, wenn bley plötzlich schräge latin-figuren dagegensetzt. man erklärt sich die energie heute durch ein krass zeitverzögertes konzert, das erst um null uhr vor genervtem publikum anfing, was die musiker wettmachen wollten. ich kann gut verstehen, dass manfred eicher dem bassisten hiernach ein trio-album vorschlug, und dass dabei nicht unbedigt bley der pianist sein sollte.Hab ich eben geschrieben, Peacock könnte auf Changes durchaus auch der Leader sein…? Das hier ist wirklich ein Gary Peacock Fest, gestern zufällig die Platte gefunden… Und alle drei spielen so perkussiv, dass es echt kaum noch ein Klaviertrio ist… Jedenfalls ein eindrückliches Album, auch wenn nicht jede Minute Gold ist.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Martial Solal „Summertime“ (Dreyfus Jazz) 1995 .. auch hier bleibt erwartungsgemäß Gary Peacock (gemeinsam mit Paul Motian) quasi Chef de(r) Partie, was bei einem Piano Trio mit Martial Solal durchaus Aussagekraft hat …. das gefällt mir heute wirklich sehr gut (trotz schon erwähnter, bestehender Mentalreservation zum Pianisten) ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
vorgarten
bley, peacock, altschul, japan suite (1976) …. peacock …. manchmal zum fremdschämen dominant ….Hab ich eben geschrieben, Peacock könnte auf Changes durchaus auch der Leader sein…? Das hier ist wirklich ein Gary Peacock Fest, gestern zufällig die Platte gefunden… Und alle drei spielen so perkussiv, dass es echt kaum noch ein Klaviertrio ist… Jedenfalls ein eindrückliches Album, auch wenn nicht jede Minute Gold ist.
Jede Minute Gold (bei hohen Ansprüchen) ist sehr selten ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)

kuhn, carter, foster, life’s magic (1986), the vanguard date (1986/91)
kannte ich gar nicht, ein konkurrenztrio – oder, was näher liegt: steve kuhn übernimmt das begleitteam von STATE OF THE TENOR (am gleichen ort ein jahr vorher aufgezeichnet). hochkarätig, das alles, die besetzung, der ort, die aufnahme (david baker, jim anderson mixt), aber auf kleinen labels erschienen, im zweiten fall 5 jahre später. kuhn führte ja eh eine schattenexistenz zu jarrett, scheint es, hier ist er gar nicht weiter weg, wenn er er bei den standards loslegt. und die eigenen kompositionen („trance“) haben ja durchaus auch ekstase-potenzial und ufern auch in minimalistische kollektivimprovisationen aus. was carter und foster hier machen (und letztlich auch kuhn) ist allerdigns ein bisschen vordergründiger, vielleicht der life-situation geschuldet, es geht hier eher um spielwitz, nicht um das herausarbeiten der songsstrukturen. carter spielt traditioneller, foster erfindet die ganze zeit patterns, kuhn lässt eher töne aus, spielt kauziger, wenn auch nicht so sehr wie bley. spaß macht das alles auf jeden fall und hätte mehr aufmerksamkeit verdient gehabt. auf jeden fall interessant zu merken, dass das jarrett-trio nicht so singulär war in seiner anfangszeit, wie es manchmal scheint.
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Schlagwörter: Jazz, Piano, Piano Trio
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