Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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gypsy-tail-wind
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„The Circle of Time“ kenne ich gar nicht … bei Allen und noch mehr dem Minor Music-Album von Myers brauchte ich eine Weile, um reinzufinden, aber das sind beides gute Alben.

Weihnachtsfavoriten hab ich keine … alle 10 Jahre das Album von Dylan reicht, das von Pearson hat’s auch noch nicht öfter in den Player geschafft, obwohl ich es tatsächlich als sehr charmant erinnere (laut Wiki ist Airto nur auf drei der neun Stücke, aber Trio ist das halt dann doch nicht mehr so wirklich).

Mit Matt Wilson hatte ich bisher nie Probleme, ich mag den eigentlich ganz gern, aber aber eher dünner Basis (Chapin, die Bernstein/Blake/usw.-Ecke und von dort besonders das Herbie Nichols Project, Liberation Music Orchestra 2004 & 2016, Piano-Trios zudem auch mit Don Friedman, Frank Kimbrough und unter Mario Pavones Leitung auch mit Paul Bley …)

Und inwiefern der Vergleich mit einem angehenden Bundeskanzler und Ehren-Altersvorsitzenden des Bundestages für einen unsteten Gesellen wie einen Jazzmusiker beleidigend sein soll, weiss ich jetzt auch nicht :wacko:

Da ich schon zurück bin, geht tatsächlich noch was:

Vince Guaraldi Trio – Jazz Impressions of „A Boy Named Charlie Brown“ | Ein Klassiker, der neulich schon bei @vorgarten lief – mit der irrigen Erwartung, danach mit Guaraldi-Tipps geflutet zu werden … die kommen auch von mir nicht, denn viel mehr als eine charmante Fussnote finde ich das auch nicht. Monty Budwig und Colin Bailey gehen durch die Moves mit Guaraldi, in „Pebble Beach“ klingt das kurz fast wie „Desafinado“, die können auch sowas ordentlich, zumindest für Jazzer … das das ist halt wirklich Filmmusik, vieles bleibt fragment- und skizzenhaft. „Schroeder“ (Piano solo) weiss nicht, ob es „Suicide Is Painless“ vorwegnehmen oder amerikanische Salonmusik à la Louis Moreau Gottschalk sein will – charmant, wie gesagt, und Guaraldi klingt durchweg super. Gepimpt wird meine CD (mit dem obigen Cover und dem gekürzten Titel) mit einer neunminütigen Version von „Fly Me to the Moon“, zu der nichts steht … die aktuelle erweiterte Jubiläumsausgabe von Craft enthält auch noch ein zehnminütiges „Autumn Leaves“ – nebst zahlreichen Alternate Takes von den Sessions, die im Mai, September und Oktober 1964 stattfanden. Wer das alles vertiefen will, kann beim hinterlegten Discogs-Links das ganze CD-Booklet lesen – dort steht, dass Charles M. Schulz Klassik bevorzugte, doch Produzent Lee Mendelssohn bestand auf Jazz (es ging übrigens um eine nie ausgestrahlte Dokumentation über den schlechtesten Baseball-Spieler aller Zeiten, nämlich Charlie B., nachdem Mendelssohn mit seiner Dokumentarilm-Produktionsgeselsschaft schon einen über einen der besten Baseballer gemacht hatte) – und rief erst Brubeck und Tjader an, die ihm beide eine Absage erteilten. Das längste Stück des Albums, „Blue Charlie Brown“, ist schon ganz gut, ansonsten zieht sich das manchmal ordentlich, auch wenn die Stücke nur drei, vier Minuten dauern. Aber dann sind da eben noch „Fly Me to the Moon“, als einen Art Mini-Konzert aufgezogen:

Und das neue „Autumn Leaves“:

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba