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ist interessant Blue Train neben Traneing in zu sehen… und neben Giant Steps… was auf Blue Train vielleicht zum ersten Mal voll da ist, ist die Autorität, die Coltrane entwickeln sollte? fast noch eine Spur mehr als auf Giant Steps… das ist schon irgendwie ein perfektes Album, und die Songauswahl ist makellos… der eine Punkt in dem ich die Nase vorn bei Traneing in sehe ist irgendwie, dass es atmosphärisch/ästhetisch (?) eigenständiger ist… Blue Train nimmt einen guten Teil seiner Sicherheit daraus, dass auf „normalen“ Hard Bop zurückgegriffen wird, so als würde Coltrane das, was ihm noch fehlte bis Giant Steps, bei einer benachbarten Ästhetik ausborgen… es ist schon ganz klar ein Coltrane Album, aber nicht soo sehr wie Traneing in… wird Zeit, dass ich auch das Debüt und Soultrane wiederhöre, scheint mir…
achso, Tyner/Garrison bei Massey in deinem post hatt ich zunächst überlesen, gtw… auch C Sharpe (später bei Shepp…) und Roland Alexander waren Massey-Musiker… und der junge Cedar Walton gehörte glaub ich auch zu diesem inneren Zirkel…
und was ich noch sagen wollte: diese Geschichte, dass Coltrane Flannagan Giant Steps nicht zum üben geben wollte, sagt viel über das Verständnis, mit dem diese Leute damals Platten gemacht haben – nicht nur bei Prestige…
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Cal Massey wrote Symphony for Allah, an avant garde composition which was used in a documentary filmed by the Algerian government with accompanists Archie Shepp and Don Byas . . .
„Black Is“ was the title of a showcase production of poetry, music and fashions by Elaine Baskin-Bey, put together by young entrepreneur Spark Martin, 26, with the assistance of Cal Massey, to help pay for remedial reading for Harlem youngsters. Black Sounds were provided by Thelonious Monk, who’s leaving for a tour of Japan; Freddie Hubbard, who’s Black Clay is becoming a smash hit and who’s on the way to Europe, and McCoy Tyner and his quintet. The real star of the evening was Massey’s 14-year-old son, Zane, who stunned the audience with some impressive tenor sax playing, including some compositions of his own, and walked away being hailed as the heir apparent to John Coltrane . . .
Cal Massey, Gary Bird of WWRL, Sonia Sanchez, The Universal Messengers are only a few of the talented Blacks donating their time to a concert to benefit Leonard Rogers (Yehouse Ariel Ben Israel) who’s fighting a legal battle with the U.S. Army over religious beliefs . . .
Das New York Magazine, 1971-03-29 enthält in der Veranstaltuns-Sektion einen Hinweis auf eine „Cal Massey and a jazz revue featuring Archie Shepp, James Spaulding, Lorraine Blakey and The Young Bloods, Sundays 4-9, and Monday nights“ im East Village „IN“.
Schliesslich der Black Negro/Negro Digest 1973-02 über „Lady Day“ von Aishah Rahman (Musik von Archie Shepp, zusätzliche Musik von Stanley Cowell und Cal Massey) und hier ein Inserat für diese Show, aus dem New York Magazine 1972-10-23.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceist interessant Blue Train neben Traneing in zu sehen… und neben Giant Steps… was auf Blue Train vielleicht zum ersten Mal voll da ist, ist die Autorität, die Coltrane entwickeln sollte? fast noch eine Spur mehr als auf Giant Steps… das ist schon irgendwie ein perfektes Album, und die Songauswahl ist makellos… der eine Punkt in dem ich die Nase vorn bei Traneing in sehe ist irgendwie, dass es atmosphärisch/ästhetisch (?) eigenständiger ist… Blue Train nimmt einen guten Teil seiner Sicherheit daraus, dass auf „normalen“ Hard Bop zurückgegriffen wird, so als würde Coltrane das, was ihm noch fehlte bis Giant Steps, bei einer benachbarten Ästhetik ausborgen… es ist schon ganz klar ein Coltrane Album, aber nicht soo sehr wie Traneing in… wird Zeit, dass ich auch das Debüt und Soultrane wiederhöre, scheint mir…
Autorität beschreibt gut, was ich meinte, ja.
Kann schon sein, dass das mit der stilistischen Ausrichtung zu tun hat.
Ist die Musik auf „Traneing In“ wirklich spannender, eigenständiger? Da bin ich mir nicht so sicher!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbader neue Coltrane, Zane Massey ist heute musical director eines Hong Konger Jazzklubs… (link)
die Podcasts mit Cal Masseys Musik, die sein Sohn Taru zusammengestellt hat, sind allerdings einen Blick wert… Traneing in werd ich noch ein, zwei Mal gründlich hören müssen… Coltrane selbst fand Blue Train und Soultrane seine stärksten Alben vor Giant Steps… danke für die Zeitungslinks!
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.In der Tat grosse Klasse, Wheelin‘ and Dealin‘! Wess ist wohl tatsächlich der Sieger hier, wenn’s denn einen geben muss… er hat ein paar sehr abenteuerliche Momente und sein Flötenspiel ist toll (er ist wohl vor Lateef und Kirk auftauchten mein Lieblingsflötist). Der Mastertake von „Wheelin'“ ist grandios, aber auch auf dem langen „Robbins‘ Nest“ gibt’s tolle Soli zu hören. Waldron ist der straw boss hier, wie so oft auf solchen Alben, und auch er hat ein paar ganz tolle Soli, wie er aus kleinen Motiven ein Solo aufbauen kann ist toll, und hier ganz schön zu beobachten! Ein grosser Unterschied macht für mich Doug Watkins – sein Spiel ist erdiger, tiefer, voluminöser, mehr gefühlt als gehört (also zumindest auf der Skala… er ist durchaus kein „felt bass player“, man hört ihn sehr wohl!) im Vergelich zu Chambers, und er legt einen fantastischen Boden (hält er auch Taylors Rosse im Zaum? Denke Waldron hilft diesbezüglich auch, im Vergleich zu Garland ist er ja einiges rhythmischer).
Auf diesem Bethlehem-Album findet sich eine nette 4-Track Session mit Poll-Zweiten, -Dritten und -Vierten… Donald Byrd spielt hier sehr flüssig, noch lyrischer als sonst, auch Frank Rehak ist toll, ihn hört man viel zu selten! Al Cohn spielt Barisax, Gene Quill Alt, Eddie Costa, Oscar Pettiford (der oft als Leader angegeben wird) und Ed Thigpen bilden eine schöne, relaxte Rhythmusgruppe, die streckenweise mehr nach Basie als nach Bop klingt. Auf dem ersten Stück spielt Philly Joe Schlagzeug, und da ist plötzlich wieder dieser treibende Groove, der mir soviel Spass bereitet! Ausgerechnet auf dem Stück mit Philly Joe ist übrigens auch noch Freddie Green dabei.
Zum Poll: es geht um den Down Beat Critis Poll von 1957 – Quill war 4. hinter Pepper, McLean, Cannonball), Thigpen zweiter hinter Philly Joe, Al Cohn und Cecil Payne waren gemeinsam auf dem 2. Platz der Barisax-Liste. Da in Art Langes Notes (Dec. 1993, Rhino/Avenue Jazz Doppel-CD von 2000) nichts über Rehak, Coltrane, Costa und Pettiford steht nehme ich an, sie seien die jeweils erstplacirten gewesen? Seltsam eigentlich, müsste doch J.J. gewesen sein, der hatte da ja die grandiose Band mit Bobby Jaspar, Tommy Flanagan, Wilbur Little und Elvin Jones! Und Rollins, nicht Coltrane (im Lichte von „Live at the Village Vanguard“, „Saxophone Colossus“, „Brilliant Corners“, „Sonny Rollins Vol. 2“, „Tenor Madness“…) – weiss da jemand mehr?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaA word on a term that has been frequently misinterpreted to simply mean „playing fast.“ Coltrane himself explained that the „long, rapid lines that Ira Gitler termed ’sheets of sound'“ referred specifically to his tendency to play three chords to each one played by the rhythm section. „At that time the tendency was to play the entire scale of each chord. Therefore, they were usually played fast and sometimes sounded like glisses [glissandos]“.
~ Ashley Kahn, in: John Coltrane: Side Steps, booklet, p. 13Und jetzt hör ich die langen Red Garland Sessions vom November & Dezember 1957, über die ich nicht detailliert schreiben werde… mehr schöne Soli von Donald Byrd, Coltrane eben am Beginn der „sheets of sound“ Periode, gegen Ende seiner äusserst lehrreichen Monate mit Monk, dazu eine groovende Rhythmusgruppe (Garland, Bassist George Joyner und Art Taylor).
Für redbeans hier noch, was Kahn (ibid, p. 12) über Garland schreibt:
Unlike Coltrane, Garland arrived in ’55 [in Miles Davis‘ Band] with a mature musical personality intact. His piano sound boasted a tasteful modern elegance. He charted a middle ground between Bud Powell complexity and the sparser, bluesy touch of Horace Silver. Adopting a technique pioneered by Milt Buckner and Nat Cole, he developed a distinct, electrifying approach to block chords–both hands striking the keys simultaneously, creating a seven- or eight-note chord, and repeating the maneuver up and down the keyboard. Garland liked to use dramatic cadences yet could be gentle and introspective. His style helped define the group that vaulted Miles into mainstream embrace, and eventually influenced countless pianists.
Das find ich ziemlich schön auf den Punkt gebracht… Anspieltips für Garlands eigene Musik: „Red Garland’s Piano“ und „Groovy“ mit Chambers/Taylor oder die Doppel-CD „At the Prelude“ mit einer späteren Version des Trios.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNochmal zu „Traneing In“, aus Anlass von „Soul Junction“, das jetzt grad läuft… da folgt Coltrane nach 9 Minuten oder so, jetzt hat nach über 12 grad Byrds Solo begonnen… wunderbar! Ich liebe diese endlosen Blues-Nummern, brauche da keine Struktur, kein gar nichts… Kahn betont in seinen Liner Notes (dieselben, die ich oben schon zitierte), dass es speziell sei dass Garland überall zuerst soliere (das machen ja üblicherweise Pianisten auch auf ihren eigenen Alben nicht, sofern sie Bläser dabeihaben). Garland tut dies so als sei’s das normalste auf der Welt und prägt mühelos den Charakter der Stücke.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGenial, was hier in kürzester Zeit wieder alles reflektiert wird. Für meinen Geschmack eine unglaublich wertvolle Arbeit! Habe „Giant Steps“ noch immer nicht aufgelegt, aber es kann nicht mehr lange dauern…
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redbeansandriceist interessant Blue Train neben Traneing in zu sehen… und neben Giant Steps… was auf Blue Train vielleicht zum ersten Mal voll da ist, ist die Autorität, die Coltrane entwickeln sollte? fast noch eine Spur mehr als auf Giant Steps… das ist schon irgendwie ein perfektes Album, und die Songauswahl ist makellos… der eine Punkt in dem ich die Nase vorn bei Traneing in sehe ist irgendwie, dass es atmosphärisch/ästhetisch (?) eigenständiger ist… Blue Train nimmt einen guten Teil seiner Sicherheit daraus, dass auf „normalen“ Hard Bop zurückgegriffen wird, so als würde Coltrane das, was ihm noch fehlte bis Giant Steps, bei einer benachbarten Ästhetik ausborgen… es ist schon ganz klar ein Coltrane Album, aber nicht soo sehr wie Traneing in… wird Zeit, dass ich auch das Debüt und Soultrane wiederhöre, scheint mir…
und was ich noch sagen wollte: diese Geschichte, dass Coltrane Flannagan Giant Steps nicht zum üben geben wollte, sagt viel über das Verständnis, mit dem diese Leute damals Platten gemacht haben – nicht nur bei Prestige…
Welche Geschichte ist das? Wurde die oben erwähnt?
Der Satz mit der Autorität gefällt mir gut, da stimme ich mal zu. Auch das Ausborgen der Ästhetik finde ich eine passende Beschreibung. Blue Train ist ein tolles Album, aber Coltrane ist noch nicht dort, wo er hinwill. Auf Giant Steps ist er das und die Entwicklung danach ist, so finde ich, nachvollziehbar und konsequent.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Welche Geschichte ist das? Wurde die oben erwähnt?
Und zu „Giant Steps“ – wo er hin will?
Ich hör das anders, hab’s ja oben schon eine Art „Sackgasse“ genannt. Danach ging’s ja in eine völlig neue Richtung, nämlich diejenige, die von Miles Davis (mit Hilfe Bill Evans‘) angebahnt wurde und die unter Teilnahme Coltranes auf einigen Stücken von „Milestones“ und dann auf „Kind of Blue“ ihren ersten gültigen Ausdruck fand.
Wo würdest du denn Anknüpfungspunkte an „Giant Steps“ in Coltranes späterem Werk sehen/hören?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAh, danke! Nicht böse sein, das geht hier alles zu schnell für mich! :lol:
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ah, danke! Nicht böse sein, das geht hier alles zu schnell für mich! :lol:
und jetzt hab ich oben noch editiert und zwar für dich – entschuldige! Diesmal warst Du zu schnell!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Und zu „Giant Steps“ – wo er hin will?
Ich hör das anders, hab’s ja oben schon eine Art „Sackgasse“ genannt. Danach ging’s ja in eine völlig neue Richtung, nämlich diejenige, die von Miles Davis (mit Hilfe Bill Evans‘) angebahnt wurde und die unter Teilnahme Coltranes auf einigen Stücken von „Milestones“ und dann auf „Kind of Blue“ ihren ersten gültigen Ausdruck fand.
Wo würdest du denn Anknüpfungspunkte an „Giant Steps“ in Coltranes späterem Werk sehen/hören?
Weg vom Hard Bop! No more blowing sessions!
Das mit der Sackgasse habe ich oben bewusst ignoriert, aber da Du es jetzt nochmal herhvorhebst, sei Dir gesagt, dass ich den Ausdruck und den Inhalt dieser Aussage für eine gigantische Fehleinschätzung halte. Ich weiß auch nicht, wie Du das begründen willst. Auch das „danach“ ist falsch. Kind Of Blue war nicht „danach“, sondern danach, davor und gleichzeitig mit Giant Steps. Das ist eine Parallelentwicklung. Der Hard Bop liegt hinter Miles und Coltrane und die Reise in eine neue Richtung beginnt: modaler Jazz, eine neue Freiheit der Improvisation (mit allen Einschränkungen).
Mit Giant Steps begegnet uns zum ersten Mal Coltrane als Autorität, um den Ausdruck aufzugreifen, den redbeans oben verwendete. Er ist jetzt ein kompletter Musiker, Komponist und Solist, der einer Session seinen individuellen Stempel aufdrücken kann und das auch macht. Dadurch ist es möglich, Alben zu veröffentlichen, die einen speziellen Charakter haben. Das hat oben auch redbeans geschrieben, wobei seine Charakterisierung fast nur negativ war, was ich natürlich für einen Fehler halte, aber es zeigt (jedenfalls nach außen): Die Alben sind individuelle Werke einer Gruppe von Musikern und der Leitung eines Leaders mit einer klaren Vision und nicht das Produkt von monetären Erwägungen. „Lass uns ein paar Junkies einsammeln, wir brauchen eine neue Platte“ – die Zeiten sind mit Giant Steps und Kind Of Blue endgültig vorbei. Stattdessen haben wir ein Album als Gesamtkunstwerk.
Coltrane hat sich damit aus dem dunklen Keller von Prestige befreit, wo er sich letztlich nur immer im Kreis drehte und besitzt nun die Freiheit, seine eigenen Wege zu gehen und mit ganz verschiedenen Settings zu experimentieren. Nicht alles ist erfolgreich, aber durch diese Freiheit werden die Entdeckungen der nachfolgenden Werke erst möglich.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Weg vom Hard Bop! No more blowing sessions!
Das mit der Sackgasse habe ich oben bewusst ignoriert, aber da Du es jetzt nochmal herhvorhebst, sei Dir gesagt, dass ich den Ausdruck und den Inhalt dieser Aussage für eine gigantische Fehleinschätzung halte. Ich weiß auch nicht, wie Du das begründen willst. Auch das „danach“ ist falsch. Kind Of Blue war nicht „danach“, sondern danach, davor und gleichzeitig mit Giant Steps. Das ist eine Parallelentwicklung. Der Hard Bop liegt hinter Miles und Coltrane und die Reise in eine neue Richtung beginnt: modaler Jazz, eine neue Freiheit der Improvisation (mit allen Einschränkungen).
Klar, hab ich oben ja auch betont, dass sozusagen der Endpunkt („Giant Steps“) nach dem Neubeginn („KoB“) stattfand!
Ich hab da überhaupt kein Problem, das zu begründen – dabei geht es allerdings nicht um Stile sondern um Technik… mit „Giant Steps“ bringt Coltrane die harmonische Verdichtung seiner Musik an ihren letzten Punk – mehr geht nicht (deswegen muss er sich auch sehr stark auf Achtel beschränken, weil die Musik ein dermassen hohes Niveau an harmonischer Komplexität erreicht, dass man dem mit „sheets of sound“ oder kleineren Unterteilungen des Metrums bei diesen halsbrecherischen Tempi nciht mehr beikommen könnte).
Mit „Kind of Blue“ und dem modalen Jazz öffnet sich das alles wieder, der Knoten wird zerschlagen… oder eher, er wird durch eine Art Zen-Meditation ganz sanft geöffnet. (Sehr schön Bill Evans‘ kurzer Text für die Platte!)Meine Argumentation scheint mir hierbei ziemlich klar (und ich schreibe hier auch nichts, was ich nicht oben schon geschrieben habe). Meine Perspektive ist dabei gewissermassen intern, von Coltrane als Improvisator/Musiker/Denker ausgehend, nicht mit Blick auf den Stil der gesamten Alben oder der Musik (was man dann externe Perspektive nennen könnte).
nail75Mit Giant Steps begegnet uns zum ersten Mal Coltrane als Autorität, um den Ausdruck aufzugreifen, den redbeans oben verwendete. Er ist jetzt ein kompletter Musiker, Komponist und Solist, der einer Session seinen individuellen Stempel aufdrücken kann und das auch macht. Dadurch ist es möglich, Alben zu veröffentlichen, die einen speziellen Charakter haben. Das hat oben auch redbeans geschrieben, wobei seine Charakterisierung fast nur negativ war, was ich natürlich für einen Fehler halte, aber es zeigt (jedenfalls nach außen): Die Alben sind individuelle Werke einer Gruppe von Musikern und der Leitung eines Leaders mit einer klaren Vision und nicht das Produkt von monetären Erwägungen. „Lass uns ein paar Junkies einsammeln, wir brauchen eine neue Platte“ – die Zeiten sind mit Giant Steps und Kind Of Blue endgültig vorbei. Stattdessen haben wir ein Album als Gesamtkunstwerk.
Coltrane hat sich damit aus dem dunklen Keller von Prestige befreit, wo er sich letztlich nur immer im Kreis drehte und besitzt nun die Freiheit, seine eigenen Wege zu gehen und mit ganz verschiedenen Settings zu experimentieren. Nicht alles ist erfolgreich, aber durch diese Freiheit werden die Entdeckungen der nachfolgenden Werke erst möglich.
Ich denke hier malst du etwas gar schwarz… auch das mit den „round up some junkies“ – ganz so einfach war das alles bestimmt nicht!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJa, viel zu schwarz, natürlich. Ich habe damit auch letztens eine Formulierung von redbeans aufgegriffen.
In Bezug auf das musikalische Verständnis kann ich mit Dir nicht mithalten. Deine „interne Perspektive“ klingt durchaus plausibel. Ich tendiere eben grundsätzlich immer zur „externen Perspektive“, weil ich stets an den großen Linien einer Entwicklung interessiert bin.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Coltrane, John Coltrane
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