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AutorBeiträge
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gypsy tail wind
#9 – Eine Sun Ra-Hommage, nehme ich an? Sind das Kesselpauken? Irgendwie gefällt mir das ganz gut, aber es ist eben auch wieder Retro…hierüber denke ich seit tagen nach – ob man sowas „retro“ nennen kann (im abwertenden sinne), oder ob das nicht eigentlich das traditionelle jazz-verfahren der standard-interpretation ist. höre mich unablässig durch die verschiedenen versionen von „love in outer space“ und finde, dass man das durchaus einen standard nennen kann, der zur ständigen neuinterpretation geradezu herausfordert. gelingt hier ja auch hervorragend. aber die standard-tradition ist über die 60er irgendwie nie hinaus gekommen – bzw. es gibt kaum standards, die auf post 1960-kompositionen beruhen. frank lacy hat mal dafür plädiert, songs der späten coltrane-phase als solche zu behandeln. sachen von carla bley („ida lupino“) haben mehrere neuinterpretationen erlebt, einige jazzmusiker haben sich an ornette-coleman-versionen versucht, ein paar späte songs von abbey lincoln sind nachgesungen, auch -gespielt worden.
ist ja alles nicht wirklich wichtig, aber: so anders als im hiesigen fall „retro“ war das auch nicht, als monk „caravan“ eingespielt hat. die komposition wertzuschätzen, ihren kern freilegen, ihn auf persönliche art und weise zu umkleiden… das passiert doch in #9 z.b. auch! und damit will ich nicht in die new-standard-diskussion aus dem jazz-glossen-thread einsteigen und die gesellschaftliche relevanz von jazz einfordern…was sun ra angeht: der rumort ja noch ordentlich in den hippen musiksprachen. nicht nur bei sowas hier:
das sind keine remixes, sondern neuerfindungen, versuche wie von jimi tenor, sun-ra-kompositionen als songs zu behandeln, dj-versionen von ra-versatzstücken (vom unerhört originellen theo parrish), free jazz erkundungen, dekonstruktionen, popularisierungen.
einer meiner schönsten konzertabende in berlin war ein ra-programm, wo ganz unterschiedliche leute eine hommage umzusetzen versucht haben, auch djs, eine osteuropäische punk-gruppe… und der einzige, der tatsächlich original-ra-flair hätte verbreiten können (weil er mal im arkestra war), sirone, lehnte an der bar und verweigerte sich, wahrscheinlich, weil man ihm nicht genug zahlen wollte. aber auch das gehörte irgendwie zwangsläufig dazu.
sun-ra-thread folgt, auch wenn ich nur (geht ja gar nicht anders) einzelne randaspekte einstreuen kann.
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WerbungZum Teil habe ich mich etwas schwer getan mit den Kommentaren. Wollte eigentlich noch was dran feilen, aber ich stelle das jetzt mal einfach so rein:
#1a: Das muss was neueres sein, nehme ich an. Schönes Wechselspiel, Posaune mit Dämpfer? Am Ende kommt aber eine ganz andere Passage mit Cello. Der erste Teil gefällt mir.
#1b: Es handelt sich hier um dieselbe Band, was ja die Unterteilung in a), b)… auch schon vermuten lässt. Es geht so ähnlich weiter wie im 1.Teil des ersten Stückes. Diesmal auch mit Saxophon und Marimba. Hört sich an wie Musik für einen Agentenfilm. Gefällt mir auch gut.
#1c: Das Stück fängt langsam an, dann folgt ein fröhlicher Latin- Teil.
#1d: Das erinnert mich an Marschmusik.
#1e: Am Ende folgt ein trauriger Part, der dann aber doch beschwingter wird. Eine Beerdigung in New Orleans ?
#2: Ein simpel gestricktes Stück, aber mit einer sehr schönen Atmosphäre. Es passiert nicht sonderlich viel, aber es gefällt mir trotzdem sehr gut.
#3: 20er Jahre- Retro Sound. Genau das richtige für simple Gemüter wie mich ! Piano mit Ragtime- Anklängen und schön gespielte Klarinette.
#4: Das ist aber auch retro, erinnert an die Anfänge der Big Band- Ära. Aber nicht ganz so schön wie #3.
#5: Das ist aber auch wieder retro. Ein sehr schön unschuldig swingendes Stück, garniert mit einigen schönen kleinen Soli.
#6: Dieses Stück swingt nicht ganz so schön, hört sich alles etwas fahrig gespielt an. Das ist natürlich Absicht, begeistern kann mich das aber nicht.
#7a: Dann gehören 7a und b wohl auch zusammen. Die Platte hatte einen Sprung, friedrich ! (den konnte ich mir nicht verkneifen). Das ganze klingt durch die ständige Wiederholung aber doch ganz interessant. Mehr als ganz interessant aber dann auch nicht.
#8: Ein ganz schönes Stück mit guten Drums/ Percussion. Die Bläser spielen ja kreuz und quer, dadurch wird das ganze aber schon interessant. Zwischendurch spielt das Sax aber doch ein Thema. Gefällt mir, aber zum Ende hin wird es doch etwas lang.
#9: Das Thema hört sich an wie ein alter Schlagerwalzer. Hört sich irgendwie an, wie wenn man von einer Karnevalsparty besoffen nach Hause torkelt.
#10: Ist das dieselbe Band wie #1 ? Obskure Sache. Jeden Tag hörst Du so was aber nicht, oder friedrich?
#11: Im Weltraum, erklingt ein einsames Saxophon.
#12: Wieder so eine Filmmusik, aus einem 50er- Jahre Krimi. Der Held schleicht gerade durch dunkle Strassen.
#13: Jetzt swingt es wieder mal, aber sparsam. Dann bringt der Saxophonist etwas mehr Schwung rein. Ich habe das Gefühl, das Tempo wird absichtlich schleifen gelassen. Sehr, sehr lässig (zu lässig).
#14: Ein etwas klassischer Anfang mit Streichern, dann ein schön melodisches Saxophon. Ohne die Streicher würde mir das besser gefallen.
#15: Diesmal wird mit dem Swing nicht gespart, ein schön schwungvolles Stück. Die Streicher werden zum Glück nur sparsam eingesetzt. Schönes Trompeten- und auch Saxophonsolo. Gefällt mir sehr gut.Fazit: Einige schöne Sachen sind für mich dabei, aber auch einige obskure Dinger. Zum Ende hin beschleicht mich das Gefühl, das vieles aus derselben Ecke stammt (John Zorn?).
Oder ist Dein Thema etwa Filmmusik ?
Edit: nach nochmaligem Hören von einigen Stücken muss Dein Thema Filmmusik sein !--
life is a dream[/SIZE]Mehr morgen – kam heute nicht dazu.
Aber dazu…
FriedrichAber Du sprichst von etwas anderem.
…hier den richtigen Auschnitt:
http://www.youtube.com/watch?v=8VuFYsXpDxgUnschlagbar! Ein Witz, bei dem die Pointe eine Melodie ist – kenne ich sonst nicht!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten
sun-ra-thread folgt, auch wenn ich nur (geht ja gar nicht anders) einzelne randaspekte einstreuen kann.den gibt’s natürlich schon, wie ich dann gemerkt habe. wobei man nach den beiträgen keine große lust mehr hat, am thema weiterzuschreiben.
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vorgartenden gibt’s natürlich schon, wie ich dann gemerkt habe. wobei man nach den beiträgen keine große lust mehr hat, am thema weiterzuschreiben.
Oh Gott, da habe ich mich mal ganz unbeliebt gemacht und bin besser gegangen, bevor man mir an die Gurgel geht … :krank:
Vielleicht hilft ein kompletter relaunch?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)ferryZum Teil habe ich mich etwas schwer getan mit den Kommentaren. Wollte eigentlich noch was dran feilen, aber ich stelle das jetzt mal einfach so rein
Besten Dank!
ferry#1a: Das muss was neueres sein, nehme ich an. Schönes Wechselspiel, Posaune mit Dämpfer? Am Ende kommt aber eine ganz andere Passage mit Cello. Der erste Teil gefällt mir.
#1b: Es handelt sich hier um dieselbe Band, was ja die Unterteilung in a), b)… auch schon vermuten lässt. Es geht so ähnlich weiter wie im 1.Teil des ersten Stückes. Diesmal auch mit Saxophon und Marimba. Hört sich an wie Musik für einen Agentenfilm. Gefällt mir auch gut.
#1c: Das Stück fängt langsam an, dann folgt ein fröhlicher Latin- Teil.
#1d: Das erinnert mich an Marschmusik.
#1e: Am Ende folgt ein trauriger Part, der dann aber doch beschwingter wird. Eine Beerdigung in New Orleans ?Das ist ein kompletter Soundtrack für einen Kurzfilm. Eine Komödie. Mich reizen hier die Stimmungen, die Kangfarben und – ja- das Szenische.
ferry#2: Ein simpel gestricktes Stück, aber mit einer sehr schönen Atmosphäre. Es passiert nicht sonderlich viel, aber es gefällt mir trotzdem sehr gut.
Ja, auch hier geht es viel um Athmosphäre. Der Trompeter spielt auf auf #01.
ferry#3: 20er Jahre- Retro Sound. Genau das richtige für simple Gemüter wie mich ! Piano mit Ragtime- Anklängen und schön gespielte Klarinette.
Ob das retro ist oder nicht, darüber wird hier bereits gestritten. Es ist aber in jedem Fall eine programmatische Hommage an den frühen Stil Duke Ellingtons.
ferry#4: Das ist aber auch retro, erinnert an die Anfänge der Big Band- Ära. Aber nicht ganz so schön wie #3.
Auch das ist eine programmatische Hommage, die sogar so weit geht, dass die Musiker teilweise den Ton gewisser anderer Musiker imitieren. Das hat aber einen besonderen Grund.
ferry#5: Das ist aber auch wieder retro. Ein sehr schön unschuldig swingendes Stück, garniert mit einigen schönen kleinen Soli.
Lieber ferry, hier täuschst Du Dich gewaltig: Dieses Stück ist so authentisch wie nur irgendetwas im Jazz sein kann. Pianist und Saxofonist sind zwei Veteranen der alten Schule. Den Saxofonisten kann man relativ leicht erkennen, wenn man sich mit Swing etwas auskennt. Der Pianist ist ein echtes Urgestein, fast so alt wie der Jazz selbst.
ferry#6: Dieses Stück swingt nicht ganz so schön, hört sich alles etwas fahrig gespielt an. Das ist natürlich Absicht, begeistern kann mich das aber nicht.
Ja, das ist etwas fahrig, da ist so ein laissez-faire drin. Ist hier auch durchaus umstritten. Der Leader kommt auch aus der Swing Tradition, hat das aber ganz woanders hingetragen. Dieses Stück ist noch vergleichsweise moderat.
ferry#7a: Dann gehören 7a und b wohl auch zusammen. Die Platte hatte einen Sprung, friedrich ! (den konnte ich mir nicht verkneifen). Das ganze klingt durch die ständige Wiederholung aber doch ganz interessant. Mehr als ganz interessant aber dann auch nicht.
Haha! Ja, das dreht sich im Kreis um sich selbst. Aber bei jeder Umdrehung verändert es sich ein wenig. Das ist der Reiz und in der Mitte gibt es einen Bruch, der alles verändert. Eine Band, die sich u.a. auf den Leder von #06 bezieht.
ferry#8: Ein ganz schönes Stück mit guten Drums/ Percussion. Die Bläser spielen ja kreuz und quer, dadurch wird das ganze aber schon interessant. Zwischendurch spielt das Sax aber doch ein Thema. Gefällt mir, aber zum Ende hin wird es doch etwas lang.
Stimmt, zwischendurch spielen alle auch mal kreuz und quer, aber es lösen sich ja vor allem verschiedene Teile einander ab. Hat für mich auch was Szenisches. Der Leader mischt auch manchmal im Film mit, gelegentlich sogar vor der Kamera.
ferry#9: Das Thema hört sich an wie ein alter Schlagerwalzer. Hört sich irgendwie an, wie wenn man von einer Karnevalsparty besoffen nach Hause torkelt.
Die Komposition stammt ursprünglich vom Leader von #06. Es geht um himmlische Liebe. Das hier ist etwas, was irgendwie zwischen Hommage und Parodie changiert.
ferry#10: Ist das dieselbe Band wie #1 ? Obskure Sache. Jeden Tag hörst Du so was aber nicht, oder friedrich?
Nein, ganz kalt. Nicht die selbe Band wie #01 und auch keinerlei Verbindung. Auch das ist eine Hommage an einen Musiker, einen ganz großen im Jazz. Es wurden schon Duke Ellington und Charles Mingus getippt. Sie sind es beide nicht, aber die Tipps sind eigentlich schon sehr gut, wenn man sich Ellingtons Jungle Style (z.B. The Mooche) oder z.B. Mingusens Album OH YEAH! ins Gedächtnis ruft. Die haben auch so etwas Groteskes, fett groovendes. Und dann finde ich, haben die Leute, die dieses Stück aufgenommen haben, zumindest irgendetwas richtig verstanden, denn dieser Geist steckt in diesem Stück in jedem Fall auch mit drin. Das kann ich übrigens gar nicht jeden Tag hören, denn es ist das einzige Stück dieser Formation, das ich auf Tonträger besitze. Kann ja nicht immer wieder die gleichen 2:00 min. Musik hören!
ferry#11: Im Weltraum, erklingt ein einsames Saxophon.
Eine interessante und nachvollziehbare Assoziation. Wenn man jedoch weiß, woher diese Melodie ursprünglich kommt, hat man ganz andere Bilder im Kopf. Dies hat nichts mit dem Weltraum oder dem Himmel zu tun, sondern ist sehr irdisch und diesseitig. Da hängt Unheil in der Luft und es werden sich menschliche Abgründe unfassliche Ausmaßes auftun. Vorgarten hat schon ein paar Stichworte genannt.
ferry#12: Wieder so eine Filmmusik, aus einem 50er- Jahre Krimi. Der Held schleicht gerade durch dunkle Strassen.
Ja, Filmmusik, 50er und in diesem Fall auch das Original. Aber kein Krimi, kein Held. Abgründe im zwischenmenschlichen Bereich.
ferry#13: Jetzt swingt es wieder mal, aber sparsam. Dann bringt der Saxophonist etwas mehr Schwung rein. Ich habe das Gefühl, das Tempo wird absichtlich schleifen gelassen. Sehr, sehr lässig (zu lässig).
Ich finde das gar nicht so lässig. Schon die Triller am Anfang erzeugen doch Gänsehaut und dann die disharmonischen Klangfarben und die Soli. Ist keine Filmusik, könnte es aber fast sein, finde ich.
ferry#14: Ein etwas klassischer Anfang mit Streichern, dann ein schön melodisches Saxophon. Ohne die Streicher würde mir das besser gefallen.
Streicher im Jazz sind oft etwas schwierig. Aber hier bringen sie noch eine Extra-Portion Drama hinein. von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt in nur ein paar Takten. Das Sax hat ganz große Klasse. Nicht nur melodisch, sondern vor allem auch sehr expressiv, nicht wahr? Das Stück ist natürlich schon als ANGEL EYES erkannt worden. Auch hier finde ich die Atmosphäre, die Dramatik und – ja – ein bisschen auch wieder das Abgründige toll. Excuse me while I disappear …
ferry#15: Diesmal wird mit dem Swing nicht gespart, ein schön schwungvolles Stück. Die Streicher werden zum Glück nur sparsam eingesetzt. Schönes Trompeten- und auch Saxophonsolo. Gefällt mir sehr gut.
Ja, es hat was Triumphierendes, auch wenn die Filmszene (!), aus der diese Melodie ursprünglich stammt, gar nichts Triumphierendes hat: Der Protagonist scheitert daran, dieses Stück zu spielen.
ferryZum Ende hin beschleicht mich das Gefühl, das vieles aus derselben Ecke stammt (John Zorn?). Oder ist Dein Thema etwa Filmmusik?
Edit: nach nochmaligem Hören von einigen Stücken muss Dein Thema Filmmusik sein !
John Zorn ist auf nur einem einzigen Stück zu hören. Es gibt zwei Stücke, die sind auf seinem Label Tzadik erschienen. Einem weiteren Musiker könnte man eine Verbindung zu Zorn nachsagen, obwohl mir kein Fall bekannt ist, in dem die beiden zusammen spielen. Aber diese NYC Downtown/Zorn-Ecke ist hier eigentlich nicht das Thema. Ergab sich halt so. Es gibt 3 Stücke, die exakt so in Filmen vorkommen, und ein paar weitere (zwei bis drei, je nach Lesart) stammen ursprünglich aus Filmen. Ein bisschen zieht sich dieses Thema durch diesen Mix. Und ein bestimmter Musiker taucht hier mehrfach auf, teils aber in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Shit, zweite Runde… aus versehen das falsche Tab geschlossen… aaarg.
Hab jetzt also für die meisten Tracks zwei Runden nacheinander gemacht.#1
Friedrich
Es ist keine Suite sondern ein kompletter Soundtrack für einen Kurzfilm, den ich allerdings nicht kenne. Ich würde mal vermuten, dass es sich um eine etwas cartoonische Komödie handeln dürfte. Vielleicht sogar Stummfilm? Nicht europäisch und auch nicht zornig, obwohl Du mit dieser Vermutung der Sache schon sehr nahe kommst. Mit Steven Bernstein hast Du jedenfalls einen der Musiker herausgehört. Hut ab!Beim Wiederhören wird mir hier recht schnell klar, dass das in der Tat nicht europäisch ist… Bernstein zu erkennen find ich mittlerweile gar nicht mehr so erstaunlich, es gibt viele Momente, die ich für typisch halte. Etwa wie er sich in 1a) bei 1:14 oder so leise einschleicht, aber auch später immer wieder, etwa in 1e) bei 0:26.
Und ist das Michael Blake am Tenor? Wunderbar!
Die Passage mit der Klarinette und dem Cello ist auch super – erinnert leise an Jane Scarpantoni und die Lizards… als Drummer hätte ich Wollesen oder Previte zu bieten – bin mir aber überhaupt nicht sicher.
Gefällt mir jedenfalls, diese Suite! (Verzeih, dass ich bei der Bezeichnung bleibe – ich denke man darf auch einen in verschiedene Segmente aufgeteilten Soundtrack Suite nennen?)#2
Friedrich
Tja, der Übergang fiel mir eigentlich in den Schoß… Das Stück hast Du inzwischen ja erkannt, und damit dürfte auch die Verbindung zu #01 zu erkennen sein. Der Mann tanzt auf unzähligen Hochzeiten, wenngleich er als Leader und unter seinem eigenen und wirklichen Namen nur eine handvoll Alben gemacht hat. Ich kenne ein paar seiner Sachen und die sind nicht nur von der Qualität sondern auch vom Niveau her sehr unterschiedlich. Vielleicht ist das aber auch eine Frage der Perspektive. Sein erstes Soloalbum ist aber großartig. Dieses Stück ist allerdings von Album Nr. 3 aus dieser „Serie“. Auch das ist gut.Ich kenne #2 und #3 wie gesagt ja erst von Live-Mitschnitten, wobei #2 mich stets leise enttäuscht hat. Kennst Du #4 schon? Von dessen Existenz hatte ich ja erst erfahren, als ich mich wegen dem Track hier etwas im Netz umgeschaut habe.
#3
Friedrich
Ist auch erkannt worden. Ich denke, diese Musik kann man ganz unterschiedlich hören, Natürlich ist das Retro, Hommage, Fake oder was auch immer und dann steht es natürlich immer auch sofort im direkten Vergleich mit dem Original. Habe das Original aber erst später kennen und schätzen gelernt. Du musst jetzt aber noch erraten, wer einer der beiden Trompeter ist …Nun ja, ich weiss, dass „unser Mann“ hier mitspielt und ich denke das Solo zum Auftakt ist wieder von ihm – unverkennbar eigentlich! Er ist ja ein riesiger Ellington-Fan und das hier könnte fast schon Harold „Shorty“ Baker sein. Der andere kommt dann mal kurz dazwischen… und das Altsax, ich hab’s ja schon herausgehoben: es ist doch toll, was man alles finden kann, wenn man mal über Hoges, Carter und Willie Smith hinausgeht… das hier ist 20er-Stil – erinnernt mich etwa an CHARLIE fuckin‘ HOLMES!!!! den grandiosen Solisten der Luis Russell Band – und genau da liegt auch der Hund begraben: der Bass, die Drums – nee, das geht so nicht recht… Craig Harris ist dann allerdings wieder toll, wenngleich viel zu kurz, und der Leader lässt sich nicht lumpen, aber es ist „unser Mann“ und der Holmes-Wiedergänger, die mich hier packen. Das ganze lässt mich immer noch ein wenig ratlos, aber ich freunde mich langsam an – ich würde allerdings dann doch lieber wieder mal Raymond Scott hören!
#4
Friedrich
Nochmals Hut ab! Kansas City ist richtig und nicht New York oder Chicago, was ich vermutlich selbst nicht erkannt hätte, wenn ich es nicht wüsste. Auch das ist Retro-Zeugs und Du als Kenner des Originals hörst das hochsensibel und kommentierst entsprechend. Ich bin da unempfindlicher und gnädiger und vorgarten offenbar auch. Wenn ich verrate, dass das irgendwie mit einem Thema, dass sich locker durch diesen BFT zieht, zu tun hat und dass ein gewisser Trompeter hier die Finger mit im Spiel hat – jedoch nicht als Instrumentalist – fällt Euch die Lösung beinahe direkt vor die Füße….Tja KC ist einfach zu erkenne, finde ich! Die Spielhaltung ist eine andere, man ist an den Linien interessiert, am lyrischen mehr als am harmonischen – salop gesagt ist es Pres vs. Bean. Es gab ja damals auch Leute, die glaubten, die KC-Musiker würden die Changes nicht so recht beherrschen – völlig falsch natürlich – Bird kam ist ja auch auf dem Humus gewachsen… Aber es stört mich hier einfach Grundsätzliches, der Beat ist viel zu modern – die Drums klingen falsch, der Bass, die Gitarre. Auch das Piano ist nicht toll – ich mag Geri Allen an sich, aber hier überzeugt sie mich nicht (ist doch sie, ja?).
Das Stück ist natürlich „Moten Swing“ und „unser Mann“ hat die musikalische Direktion… Jesse Davis am Alt, danach… James Carter (?) am gun-slinging Tenor. Das Problem hier ist, dass die ganze Chose nur Pose ist. Coole Jungs mit coole Hüten und Sonnenbrillen, die sich gefallen… ich hab’s neulich doch endlich noch geschafft, Bertrand Taverniers „Round Midnight“ endlich (und natürlich im Kino – hab ihn mir aufgespaart) zu sehen, und die Sache hier ist einfach mindestens tausendmal hohler, leerer, schlechter… dort Dexter, der noch das zynischste Herz (ausser nails ;-)) erweicht mit seiner Musik, hier die hohle Pose, das coole Getue (sitzt der Hut?) – noch schlimmer ist natürlich dann die Posse mit dem saxophonspielenden Bruder der grossen Familie…#5
Friedrich
Das hast Du ja inzwischen rausgefunden. Ja, ein älteres Stück, jedoch in einem Stil, der zum Aufnahmezeitpunkt schon in die Jahre gekommen war, wie auch die Musiker. Ich bin aber beeindruckt, wie frisch das klingt, obwohl damals schon Bebop, Cool, Hard Bop und Free etc. ff. an den alten Haudegen vorbeigezogen waren, die das offenbar aber überhaupt nicht beeindruckt. Noch vor einigen Jahren hätte ich das vermutlich altmodisch gefunden, aber heute weiß ich das manche Dinge einfach nicht altern. Ich glaube ich kann hier verraten, dass der Saxofonist tatsächlich Johnny Hodges ist, ohne den Ratespaß zu verderben. Der Pianist ist aber nicht Ellington und ich finde der lässt die Töne nur so sprühen. Es ist dieses Album und es ist mir ein Rätsel, wieso man es heute offenbar nur noch irgendwo versteckt als „Bonus-Album“ bekommt.Natürlich ist das nicht Ellington – klar! Der Pianist ist unglaublich, er ist der beste! Er spielt grossspurig, demonstrativ… aber verdammt ist das geil! Wenn man das drauf hat, was der kann – dann darf man das!
Dass die Gitarre schön passt, überrascht eigentlich wenig, der Herr ist ja ein grosser Ellington-Fan und es war ihm wohl eine Ehre, mit Hodges zu spielen!#6
Friedrich
Das „Zirkusmäßige“ wird dem Leader/Pianisten häufig attestiert. Ist auch nicht von der Hand zu weisen. Für seine Verhältnisse ist das tatsächlich etwas brav, denn oft bewegt er sich in ganz anderen Sphären. Ich finde das trotzdem reizvoll, weil er hier zwar einerseits so traditionell spielt, andererseits das Stück aber fast aus den Fugen zu geraten scheint. Es sind übrigens wirklich zwei Drummer.Ich hab’s grad rausgekriegt, was wir hier hören… den Trompeten- bzw. Flügelhorn-Solisten kennt kein Mensch…
Das macht irgendwie schon Spass, aber der Beat passt mir immer noch nicht so recht, auch wenn smilin‘ Billy einer der Drummer ist. Ich höre die Lässigkeit, aber da ist doch eine Steife drin, da fehlt der richtige Kick, der vielleicht auch dem ganzen Arrangement und den Solisten die Spur mehr Antrieb geben könnte, die das Stück von gut zu ausserordentlich hätte machen können. Das ganze ist einfach zu brav… auch wenn die Bläser aus den Fugen geraten. Die Gitarre ist öde (auch im Solo – viel zu geschliffen), die Drums brav, der Bass erdet schön, aber auch nicht soo viel mehr. Der Altist klingt wie Dolphy auf Speed oder so… ape-shit. Und der so verehrte Tenorist hat keine Ideen… hm. Ich liebe ja die richtig alten Sachen, die die Herren machten und noch immer machen, Fletcher Henderson. Das hier ist nicht so meins.
Der Drummer hat übrigens einen Namensvetter, der auch heftig in der KC-Szene mitmischte.#7
Friedrich
Rzewski kenne ich nicht. Diese Band bezieht sich unter anderem auf Sun Ra, aber auch auf vieles anderes, insofern kann man es auch als Retro bezeichnen, besser aber als postmodern. Deswegen können die auch diese zwei Teile so unbefangen miteinander verbinden. Ich finde der Reiz des Stückes kommt vor allem daher. Es ist ein „Pianette“ und ein Arp Synthesizer mit drin. Ich glaube es ist das neueste Stück in diesem Mix, 2007 und kommt aus Chicago.Ist das also die Band, die vorgarten nannte, ja? Kenne ich noch kaum. Über den Leader gab’s vor einigen Jahren mal eine tolle Story in The Wire, das war damals, als er in Brasilien lebte (ich dachte, er sei längst in die USA zurückgekehrt? bei Wiki steht er lebe immer noch in São Paulo?). Seither denke ich immer wieder mal, dass ich mich endlich mit ihm beschäftigen sollte…
Frederic Rzweski ist Pianist und Komponist, Mitbegründer von MEV (mit Alvin Curran und Richard Teitelbaum). Viel von ihm kenne ich noch nicht, aber „Les moutons de Panurge“ ist eins meiner absolut liebsten Stücke aus der Minimal Music (von dem ich allerdings nicht mal eine Aufnahme besitze). Ein aberwitziges Ding… „Coming Together“ ist ebenfalls interessant, handelt von den Aufständen in Attica 1971. Ich bin wegen der Passage im Wechsel zwischen den beiden Teilen und dann dem ganzen zweiten Teil auf ihn gekommen, weil da diese immer gleichen Phrasen gespielt werden, die sich leicht verschieben… sehr faszinierend!
#8
Friedrich
Den Übergang musste ich einfach bringen! Ein zweiter Grund für die Wahl dieses Stückes ist, das hier wieder ein gewisser Trompeter zu hören ist. Die Band ist eine, von der mancher vermutlich gar keine ernstzunehmende Jazzmusik erwarten würde, jedenfalls nichts was in irgendeiner Weise authentisch ist. Und sie neigen auch tatsächlich zur Pose. Machen aber trotzdem tolle Musik. USA ist richtig, späte 90er und der Leader mischt auch manchmal im Film mit.Das ist also Marvin Pontiac… die Königin aller Ohren. Da wäre „mischte“ die angebrachte Formulierung – wir hatten dir ganze, krasse, psychotische Story ja mal diskutiert…
Hab die Scheibe und liebe sie, hab ich aber länger nicht mehr gehört und irgendwie hatte ich die Besetzung da gar nicht mehr sooo gross in Erinnerung… dass Michael Blake (diesmal ist er’s ja!) einen solchen Eddie-who?-Groove spielt, wusste ich gar nicht mehr! Toll! (Die letzte phrase ab 2:32 ist das krasseste Beispiel, aber auch danach die ganze Passage zwischen dem Ensemble-Intermezzo und den Drums.) Muss die Scheibe mal ausgraben, ich glaub sie liegt irgendwo ganz unten und akrobatisch aufgestapelten Türmen…#9
Friedrich
Ja, eine Sun Ra Hommage, eigentlich sein bekanntestes Stück. Auch hier würde ich das Wort „postmodern“ bevorzugen. Aber auch wieder ziemlich zirkusmäßig, oder? Der Trompeter hat hier so was wie einen Gastauftritt, eigentlich ein deutlich älteres Semester als der Posaune spielende Leader. In den credits sind nur „Keyboards“ aufgeführt. Könnte eine Farfisa sein.Ja, „postmodern“ kriegst Du hierfür gerne – mit allem Guten und Schlechten.
Wenn ich sowas sehe, bin ich erstmal mächtig skeptisch – aber hör ich rein, kann’s sehr gut sein, dass es mich packt. Die Scheibe #2 des Herren besitze ich dann, als bisher einzige. Der Trompeter ist eben derjenige, der totgeschwiegen wird von all den Sektengängern, zuletzt auch von klein Nick (Big Nick ist schon vergeben!)
Der Groove hier ist schon ganz schön… die Gitarre ist viel toller als beim Übervater und von den Drums kommt auch mehr von dem, was ich mir bei den Wein und Rosentagen erhofft hätte – irgendwie ist einfach die Spielhaltung eine andere. Und hier sind auch zwei Drummer am Werke, ja? Einer am Set, der andere an den Kesselpauken?
In Sachen Farfisa und Sun Ra Hommage: hör mal „Qattara“ vom Co Streiff Sextett an (Intakt) – dürfte Dir gefallen, tolle Scheibe!#10
Friedrich
Der harte Schnitt kommt daher, dass #09 auf dem Album in das nächste Stück übergeht und ich das einfach abgeschnitten habe. Kein Ellington, auch kein Mingus, wenngleich gerade letzterer recht nahe liegt und auch ungefähr aus der gleichen Ecke kommt wie der Urheber dieser Komposition, deren Titel schon fast länger als diese Aufnahme und auch fast schon eine Selbstpersiflage ist. Die Komposition müsstet Ihr herauskriegen, wer das hier spielt, erkennt man nur, wenn man die Aufnahme kennt. Vielleicht, kann man es über ein paar Umwege recherchieren, aber das wäre schon fast detektivisch ..Die Stimme in der linken Spur ist schon Mingus… „Devil Woman“, oder?
Ist natürlich auch einfach ein Blues-Klischee.
Denke allerdings in der Tat nicht, dass ich hier weiterkomme – aber ich bin interessiert!#11
Friedrich
Der Gitarrist ist Frisell, aber er ist nicht der Leader. Der Originalkontext dieses Stückes ist filmischer Natur, aber das hier ist eine Zurückübersetzung in jazzige.Ist nach wie vor nicht meins… ist mir irgendwie zu kühl, zu viel Oberfläche.
#12
Friedrich
Ich glaube das kann man nicht rausfinden. Ich selbst weiß weder, wer der Posaunist, noch wer der Trompeter ist. In den Credtis wird nur der Komponist and his Orchestra erwähnt. Den Vergleich mit Gil Evans und Mingus dürfte der Komponist als dickes Lob empfunden haben. Höre ich ähnlich. Und damit weißt Du auch, warum auf diesen Track der nächste folgt.Das hier hab ich grad rausgekriegt – ich hab die CD nämlich auch :sonne:
Sehr toll!Ob der Komponist über meinen Vergleich erfreut gewesen wäre? Ich weiss es nicht – kann mir aber irgendwie auch vorstellen, dass das hier für ihn eher Wegwerfmusik war, im Gegensatz zu üppigeren, orchestralen Soundtracks? Allerdings hat er ja doch regelmässig Jazz eingesetzt.
#13
Friedrich
Jetzt verstehe ich Dein Wortspiel! Klar, das ist Monk’s Straight No Chaser, arrangiert von einem, der sonst auch viel mit einem sehr bekannten Trompeter gearbeitet hat. Ich habe diese Aufnahme von einer uralten CD-Ausgabe des Original-Albums. Da war das Stück wohl etwas editiert.Das ist einfach nur grosse Klasse, das! Und der Trompeter ist sowas von wunderbar – in meiner Welt einer der grossen!
Den Sopransaxer durfte ich ein paar Jahre vor seinem zu frühen Tod live erleben – ein Solokonzert am Sonntagnachmittag, eine Dreiviertelstunde, in der alles gesagt wurde. Grossartig!
#15
Friedrich
Hast du inzwischen auch rausgefunden, oder? Ich finde, das passt sehr gut an #14 hinten dran und fährt noch mal alles auf um zu einem großen Finale zu kommen. Der Zusammenhang erklärt sich auch hier wieder aus einem der kleinen thematischen Fäden, die ich durch diesen Mix gesponnen habe. Noch ein kleiner Tipp für die, die es noch nicht rausgefunden haben: Das Stück hat etwas mit dem meines Wissens einzigen (und erfolglosem) Auftritt Frank Sinatras als Schlagzeuger zu tun.Hier habe ich mich getäuscht und bin wieder zurück auf Feld 1 – verdammt! Ich hatte eine Ahnung und scheinbar einen schönen Beleg dazu gefunden, aber das war nichts…
Die Filmszene ist hier:
http://www.youtube.com/watch?v=gjXZ-qqkEfM
Rausgekriegt hab ich’s also erst grad eben… Joes letzte Aufnahmesession – hab ich zuvor noch nie gehört. Lohnt die ganze CD?Danke nochmal! Manches finde ich jetzt, wo ich’s einordnen kann, etwas besser (#3 vor allem), anderes (#4 und #Saturn) eher noch schwächer.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenhierüber denke ich seit tagen nach – ob man sowas „retro“ nennen kann (im abwertenden sinne), oder ob das nicht eigentlich das traditionelle jazz-verfahren der standard-interpretation ist. höre mich unablässig durch die verschiedenen versionen von „love in outer space“ und finde, dass man das durchaus einen standard nennen kann, der zur ständigen neuinterpretation geradezu herausfordert. gelingt hier ja auch hervorragend. aber die standard-tradition ist über die 60er irgendwie nie hinaus gekommen – bzw. es gibt kaum standards, die auf post 1960-kompositionen beruhen. frank lacy hat mal dafür plädiert, songs der späten coltrane-phase als solche zu behandeln. sachen von carla bley („ida lupino“) haben mehrere neuinterpretationen erlebt, einige jazzmusiker haben sich an ornette-coleman-versionen versucht, ein paar späte songs von abbey lincoln sind nachgesungen, auch -gespielt worden.
ist ja alles nicht wirklich wichtig, aber: so anders als im hiesigen fall „retro“ war das auch nicht, als monk „caravan“ eingespielt hat. die komposition wertzuschätzen, ihren kern freilegen, ihn auf persönliche art und weise zu umkleiden… das passiert doch in #9 z.b. auch! und damit will ich nicht in die new-standard-diskussion aus dem jazz-glossen-thread einsteigen und die gesellschaftliche relevanz von jazz einfordern…Nun, vielleicht hast Du was den Track betrifft in der Tat recht! Negativ gemeint war das Wörtchen natürlich schon, aber schlecht fand ich das Stück ja nie. Es ist jedenfalls eine Art der Traditionspflege, die für mich an der Grenze zum grad noch Erträglichen ist – es wird mir beinahe zu hip.
Das geht ab vom Thema, ist aber immerhin von Friedrichs BFT angestiftet, daher sei mir die Überlegung erlaubt: gemeinsames Ausgangsmaterial, „Standards“, gibt’s eigentlich nach dem Bebop (Hardbop, Cool, whatever inklusive) nicht mehr, oder? Es gibt Einzelfälle, es gibt etwas jüngere Komponisten (Johnny Mandel, Mancini, von mir aus Bacharach), deren Stücke oft gespielt werden – aber die werden eben nicht von Leuten gespielt, die musikalisch noch… ach, ich will jetzt nicht „relevant“ sagen. Die werden von Leuten gespielt, die im Mainstream anzuordnen sind, im prä-Coltrane/Tyner/Kirk/Mingus/Shepp-Great-Black-Music-Mainstream.
Ansonsten dünkt mich haben die wichtigen Exponenten des Jazz – ich denke etwa an Roscoe Mitchell, Anthony Braxton, Henry Threadgill, George Lewis, Julius Hemphill etc. – ihre eigene Musik geschaffen und benötigen keine „Standars“ mehr (auch wenn Braxton oft und gerne welche spielt, aber die alten – also Berlin und Gershwin und Porter, nicht Mancini und Mandel). Die gemeinsame Sprache müsste eben seit den 60ern sowieso jene der Improvisation sein, jene, dass man sich respektvoll annähert, etwas gemeinsames im Spiel sucht, nicht im Ausgangsmaterial sondern im Prozess des Spielens. Dass 1962 Ayler mit Cecil Taylor spielen konnte war wohl ein solcher Moment, aber auch dass George Gruntz, Sahib Shihab und Jean-Luc Ponty mit Beduinen in Tunesien spielen konnte, Randy Weston und später Ornette und all die Pop-Fuzzis mit den Gnaoua-Musikern Marokkos… in diesem Sinne ist es nicht nötig, auf Carla Bley oder Ornette oder Ayler als neue „Standards“ zurückzugreifen, auch wenn deren Stücke durchaus als gemeinsame Basis dienen können – das ist dann aber nur ein Weg unter vielen.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@friedrich:
Danke für die ausführliche Antwort auf meine doch eher spärlichen Kommentare.
Ich werde mir erst einige Tracks nochmal anhören, bevor ich Dir antworte. (dauert also evtl. noch etwas)--
life is a dream[/SIZE]Interessant, zu lesen, wie jemand anderes diese Musik hört und wie sich dadurch auch die eigene Perspektive darauf verändert. Vieles lasse ich einfach mal so stehen. Hat ja alles Hand und Fuß, ist nachvollziehbar und anregend, auch wenn ich nicht immer der gleichen Meinung bin. Kann man ja später noch vertiefen.
gypsy tail wind #1
Und ist das Michael Blake am Tenor? Wunderbar!
Die Passage mit der Klarinette und dem Cello ist auch super – erinnert leise an Jane Scarpantoni und die Lizards… als Drummer hätte ich Wollesen oder Previte zu bieten – bin mir aber überhaupt nicht sicher.
Gefällt mir jedenfalls, diese Suite! (Verzeih, dass ich bei der Bezeichnung bleibe – ich denke man darf auch einen in verschiedene Segmente aufgeteilten Soundtrack Suite nennen?) .Eigentlich muss man es sogar als eine Art Suite hören, oder als eine Abfolge von einzelnen Szenen, deren Reiz für mich die verschiedenen Stimmungen und die dadurch erzeugte Dramaturgie sind. Das Label beschreibt es auch als „a swinging suite for Jazz septet“. Jane Scarpantoni und Michael Blake liegen sehr nahe, sind sie aber nicht. Sie kommen aber beide in diesem BFT an anderer Stelle vor. Wo wohl? Aber wenn Du den Pianisten/Komponisten/Leader (der hier auch noch einen weiteren Auftritt hat …) herausfindest, hast Du es so gut wie geschafft.
gypsy tail wind #2
Ich kenne #2 und #3 wie gesagt ja erst von Live-Mitschnitten, wobei #2 mich stets leise enttäuscht hat. Kennst Du #4 schon? Von dessen Existenz hatte ich ja erst erfahren, als ich mich wegen dem Track hier etwas im Netz umgeschaut habe. .Ich kenne Nr.1, Nr.3 und Nr.4. Die erste schon länger und finde sie großartig, die anderen beiden erst seit kurzem. Erster Eindruck ist positiv, sehr hörenswert, auch wenn sie an Nr. 1 nicht ganz herankommen. Die Latte hängt da aber auch schon ziemlich hoch. Aber sie sind stilistisch auch recht unterschiedlich. Er hat sich ja für jedes der Alben ein unterschiedliches Thema gesetzt. Kann man ggf. aber noch mal an anderer Stelle vertiefen.
gypsy tail wind #8
Das ist also Marvin Pontiac… die Königin aller Ohren. Da wäre „mischte“ die angebrachte Formulierung – wir hatten dir ganze, krasse, psychotische Story ja mal diskutiert…
Hab die Scheibe und liebe sie, hab ich aber länger nicht mehr gehört und irgendwie hatte ich die Besetzung da gar nicht mehr sooo gross in Erinnerung… dass Michael Blake (diesmal ist er’s ja!) einen solchen Eddie-who?-Groove spielt, wusste ich gar nicht mehr! Toll! … Muss die Scheibe mal ausgraben, ich glaub sie liegt irgendwo ganz unten und akrobatisch aufgestapelten Türmen…Ich empfehle Dir für CDs und andere Tonträger die vertikale Lagerung in horizontalen Regalen. Fahr mal zu IKEA, die bieten verschiedene sehr nutzerfreundliche Lösungen zu erschwinglichen Preisen an.
Den Zusammenhang mit einem mir bis dato unbekannten Marvin Pontiac musste ich erstmal googeln. Was ist das denn für eine Räuberpistole? Aber zumindest erklärt das das kleine afrikanische Motiv ganz am Anfang.
gypsy tail wind#9
Ja, „postmodern“ kriegst Du hierfür gerne – mit allem Guten und Schlechten.
… Der Trompeter ist eben derjenige, der totgeschwiegen wird von all den Sektengängern, zuletzt auch von klein Nick (Big Nick ist schon vergeben!) … Und hier sind auch zwei Drummer am Werke, ja? Einer am Set, der andere an den Kesselpauken?
In Sachen Farfisa und Sun Ra Hommage: hör mal „Qattara“ vom Co Streiff Sextett an (Intakt) – dürfte Dir gefallen, tolle Scheibe!Den „kleiner Nick“-Hinweis verstehe ich nicht …
Es sind auf diesem Album zwar laut Credits insgesamt 3 Drummer/Perkussionisten am Werk, ab auf diesem Stück nur einer. Vielleicht overdubs? Qattara hört sich interessant an.
gypsy tail wind#10
Die Stimme in der linken Spur ist schon Mingus… „Devil Woman“, oder?
Ist natürlich auch einfach ein Blues-Klischee.
Denke allerdings in der Tat nicht, dass ich hier weiterkomme – aber ich bin interessiert!Ich habe es ja schon in der Antwort auf ferrys Kommentare geschrieben: Die tatsächliche oder imaginäre Ellington- und Mingus-Verwandschaft höre ich hier auch. Devil Woman, Jungle Style, Blues Klischees: ist hier alles drin. Edit (der Hinweis war zu klar und zu unlustig): Die Originalkomposition hat etwas mit altem europäischen Geldadel und einem süd-amerikanischem Freiheitskämpfer zu tun.
gypsy tail wind#10
Das hier hab ich grad rausgekriegt – ich hab die CD nämlich auch :sonne:
Sehr toll!Ob der Komponist über meinen Vergleich erfreut gewesen wäre? Ich weiss es nicht – kann mir aber irgendwie auch vorstellen, dass das hier für ihn eher Wegwerfmusik war, im Gegensatz zu üppigeren, orchestralen Soundtracks? Allerdings hat er ja doch regelmässig Jazz eingesetzt.
Du hattest schon auf den Titel der CD angespielt. Soweit ich weiß, hat der Komponist hier schon sehr bewusst und gezielt mit diesen Jazz-Mitteln – meinetwegen auch Klischees – gearbeitet. Der Anlass ist aber nun gerade nicht auf Wegwerf-Niveau sondern so etwas wie ein amerikanisches Kulturdenkmal. Habe den Film aber offen gesagt nie gesehen, glaube ich …
gypsy tail wind#15
Die Filmszene ist hier: http://www.youtube.com/watch?v=gjXZ-qqkEfM
Rausgekriegt hab ich’s also erst grad eben… Joes letzte Aufnahmesession – hab ich zuvor noch nie gehört. Lohnt die ganze CD?Der Drummer im Video ist übrigens Shelly Manne und der herrlich genervte und blasierte Leader ist Shorty Rogers.
Ich glaube es ist nicht nur Joes letzte Aufnahme, sondern auch Kennys. Das ganze Album hält eigentlich, was dieser Track verspricht.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Danke Friedrich!
Der „kleine Nick“ war ein Tritt an Nicholas Paytons Schienbein…
Die Scheibe für den Sphärischen also? Kenne ich noch gar nicht… muss ich mir mal besorgen!
Was die vertikale Lagerung der CDs betrifft… ich bräuchte da erstmal ein weiteres Zimmer oder gleich eine Zweitwohnung, um das sauber hinzukriegen. Derzeit sieht’s so aus, dass etwas tiefere Regale zweireihig gefüllt sind, oft mit jeweils zwei Stapeln hintereinander, manchmal auch mutigere Konstrukte… Zudem diverste Stapel am Boden vor den Regalen und in andersweitig nutzlosen Leerräumen (zwischen Bett und Regal, unter dem und auf dem Schreibtisch…) – und das ganze hat keine ersichtliche Ordnung sondern ist einigermassen „gewachsen“, allerdings gerät diese Ordnung durch manchmal unternommene hilflose Aufräumversuche gerne wieder durcheinander, was dazu führt, dass ich hie und da doch länger brauche, um eine CD zu finden… die meisten kann ich aber innerhalb von 1-5 Minuten finden (es handelt sich wohl so um 5-6 Tausend Stück, habe sie schon lange nicht mehr gezählt…)
Eigentlich bin ich ein grosser Fan solcher gewachsener Ordnungen… klar, ich hab z.B. gewisse Orte für OJCCDs, andere für Blue Notes, ich weiss wo die Barney Wilen- oder Martial Solal- oder Gene Ammons-Stapel sich befinden, ich weiss wo überall Avantgarde anzutreffen sein könnte, wo die 20er und 30er-Sachen liegen, wo der Bebop… und die Box-Sets finde ich natürlich sowieso problemlos. Zuletzt musste ich „Sarah Vaughan in Hi-Fi“ suchen, das dauerte dank einer Aufräum-Aktion etwas länger, sie lag an einem nicht natürlich gewachsenen Ort… tja… und die Pontiac-CDs liegen eben auch irgendwo, seit die Stapel zwischen Bett und Gestell mal kollabiert sind und neu errichtet werden mussten, auf hoffentlich stabilerem Fundament (das – so meine Vermutung – u.a. vom guten Marvin gebildet wird, weshalb die CDs von aussen nicht eingesehen werden können…)Komplexe Sache, die hier weit off-topic führt, pardon… systematisch geordnet habe ich den ganzen Wust in einer Excel-Tabelle… und sonst gibt’s ja die Diskographien. So weit, dass ich aus purer Verzweiflung etwas einfach nochmal gekauft habe, bin ich jedenfalls noch längst nicht
Ach ja, Shelly Manne spielt sehr toll im Sinatra-Film – Frankie aber auch, wenn auch nicht am Schlagzeug. Schauspierisch eine recht eindringliche Darstellung, fand ich! Und natürlich tolle Musik! Gar nicht so weit vom Kleopatra-Tonsetzer entfernt, in der Stimmungslage.
Und Kenny – verdammt, der ist viel, viel zu früh gegangen!
Hat am Ende zwar nicht auf vielen wirklich guten Scheiben mitgewirkt (oder ich kenne sie noch nicht), war aber ein sehr toller Pianist!Grad nachgehört… die irrwitzige #10 ist endlich doch noch erkannt… der gute Simón lässt grüssen!
Dass ich das Stück nicht identifizieren konnte wundert mich jetzt doch ziemlich!
Die CD-Version scheint höchst unkomplett zu sein auf den schnellen ersten Blick… muss ich wohl mal das 2LP-Set suchen!
Die Band hier kenne ich übrigens gar nicht – wohl aber die Sängerin (sie ist grossartig!) und viele der involvierten Musiker/Sidemen.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windDanke Friedrich!
Die Scheibe für den Sphärischen also? Kenne ich noch gar nicht… muss ich mir mal besorgen!
Grad nachgehört… die irrwitzige #10 ist endlich doch noch erkannt… der gute Simón lässt grüssen! Die CD-Version scheint höchst unkomplett zu sein auf den schnellen ersten Blick… muss ich wohl mal das 2LP-Set suchen!
Ja genau die! Ich habe meinen Hinweis noch mal editiert. War zu offen und irgendwie auch unlustig.
Auf der Einfach-CD-Ausgabe dieser ursprünglichen Doppel-LP fehlen 7(!) von 23 Stücken. Ein Jammer! Leider sind sowohl LP als auch CD heute nur noch schwer zu bekommen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichAuf der Einfach-CD-Ausgabe dieser ursprünglichen Doppel-LP fehlen 7(!) von 23 Stücken. Ein Jammer! Leider sind sowohl LP als auch CD heute nur noch schwer zu bekommen.
Ich glaub ich hab irgendwo immerhin eine Kopie der CD… nach der LP werd ich einfach greifen, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt. Im Falle der Scheibe zu des armen B.B.‘ Kollegen war’s aber umgekehrt, da hab ich die LP gefunden und mich dann geärgert, zu sehen, dass auf der CD anscheinend mehr Musik zu finden ist…
Bin an sich gar nicht so ein Fan von dieser Art Compilation, aber die hier sind schon ganz schön, gibt ja noch weitere, die ich noch überhaupt nicht kenne.
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und wann kommen die kommentare der anderen…?--
vorgarten#1 habe ich jetzt. und den überblick verloren, was jetzt noch nicht herausgefunden wurde.
und wann kommen die kommentare der anderen…?Mir sind #2-10 und #12-15 klar – einige aber nur dank Deiner (und natürlich Friedrichs) Hinweisen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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