Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Blind Fold Test #10: JanPP
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Danke, JanPP, auch von mir für diesen bft! Ich bin ziemlich hin- und aufgeschmissen, obwohl oder weil ich jetzt schon einige Hörstunden hinter mir habe. Da ich so ratlos bin, habe ich auch bereits die Eindrücke der anderen gelesen und kann immerhin sagen, dass ich mich in den Konsens zu Nr. 8 geschmeidig einfüge. Das Stichwort für mich ist im Augenblick „minimal“. Das kann ja sowohl Konzept als auch Stil sein, hier erscheint es mir als Konzept – das eher Manierismen die Tür öffnet, wie in Nr. 2. Die ersten Takte ließen mich aufhorchen, der Schluckauf danach aber … Oder Nr. 5 … Ich frage mich, woran das liegt, mein Eindruck: jaja, aber was sonst …?; also, das ist ja zweifellos Musik, übersetzt, transformiert, zitiert, verwandelt, reduziert, was immer. Vielleicht abgesehen von dem berühmten Klavierherren in Nr. 14 (aber wohl nicht einmal das) – dessen Miniatur mir aber noch zu lang ist, ein wenig kürzer hätte ich eher einen Atem gefunden. Und bei Nr. 16 scheint mir das Umkippen von Reduktion in Sprachlosigkeit vollendet, zumindest heute Abend, das ist – obwohl ich sonst gegen Akademien nicht geradezu etwas habe – zu akademisch. Obwohl oder erneut: weil auch da die Eingeweide angezupft werden, aber das genügt womöglich nicht? Das ist wohl meine Hauptfrage bei diesem bft.
Na ja. Ich kann also keine Eindrücke zu den einzelnen Stücken geben, ich kann sie alle hören und in der Zusammenstellung erscheinen sie fast zwingend. Aber sie sind mir dennoch so fremd, dass ich mich fast fragen muss, ob mir die Musik, die ich sonst höre, eigentlich gefällt.
Das letzte Stück – es scheint so handgreiflicher zu sein in seiner Art – und doch fügt es sich in die Elektro-Musik (das hat für mich nichts damit zu tun, ob Kabel benutzt werden). Kontrollierte Emotionen. So kurz fasse ich jetzt einmal meine Schwierigkeiten mit der Musik in Deinem bft. Aber, nicht vergessen, ich bin eben ratlos.
Und bin deshalb gespannt, welche Eindrücke und Posts hier noch kommen, ich hoffe, viele!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!naja, löschen wird schwierig, wenn du es gleichzeitig zitierst.
und ich habe die ‚regeln‘ unseres bfts immer so verstanden, dass man nichts direkt verraten soll, mit links aber auf die lösungen hinweisen kann. muss ja niemand anklicken.
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vorgartennaja, löschen wird schwierig, wenn du es gleichzeitig zitierst.
und ich habe die ‚regeln‘ unseres bfts immer so verstanden, dass man nichts direkt verraten soll, mit links aber auf die lösungen hinweisen kann. muss ja niemand anklicken.
no problem, schon gelöscht, wenn auch zwecklos, ist ja offensichtlich wer das ist….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Friedrich
#04
Da klingt so, als sei es im Schlafzimmer auf dem Laptop produziert.Interessant, dass hier alle diese low-fi-Assoziationen haben. Ich denke eher, dass es in einem ziemlich gut ausgestattetem Studio aufgenommen wurde, der Pianoteil wurde mit ziemlicher Sicherheit sogar live bei einem Konzert aufgenommen. Es ist übrigens ein 2-Mann-Projekt.
#08
Bei diesem Stück bin ich hängen geblieben. Der Übergang ist wieder super raffiniert, so dass ich bei der vorangegangenen etwas leichteren Kost zuerst gar nicht gemerkt habe, was sich hier anschleicht und mich dann langsam überrollt.
Große Kunst!Freut mich, dass der Übergang gelungen ist, das war hier wie auch bei 2-3 anderen Stellen natürlich Absicht.
Schön, dass der Song so gut ankommt, ich kann ihn auch immer wieder hören und bin jedesmal wieder hingerissen.clasjazbei Nr. 16 scheint mir das Umkippen von Reduktion in Sprachlosigkeit vollendet, das ist – obwohl ich sonst gegen Akademien nicht geradezu etwas habe – zu akademisch. Obwohl oder erneut: weil auch da die Eingeweide angezupft werden, aber das genügt womöglich nicht? Das ist wohl meine Hauptfrage bei diesem bft.
Du sprichst in Rätseln.
Und auch deinen Satzsie sind mir dennoch so fremd, dass ich mich fast fragen muss, ob mir die Musik, die ich sonst höre, eigentlich gefällt.
verstehe ich nicht.
#1
zur einstimmung ok sonst , naja, könnte jede krautrockband u.o. progrockband sein die mal was anderes probieren wollte#2
wirklich cherry? dann aber nicht unter seinem namen vö, sun ra??#3
aus polen kommen immer wieder tolle jazzer die sich was trauen, gefällt mir sehr originelle coverversion, hatte ich schon mal gehört, die band ist mir aber völlig unbekannt, könnten live ein echtes erlebnis sein.#4
fällt mir nichts zu ein, ambient….#5
kommt mir auch bekannt vor, franz. sidsel endresen duplikat?#6
auch nicht meins, zu seicht, simpel, kann (fast)jeder am lap programmieren…..#7
schon besser wenn auch nicht wirklich meine baustelle und auch zu sehr weichgespült, jazz für jedermann aus den 90ern, technisch perfekt aber sonst#8
jaaaaaaaaaaaa und nochmal jaaaaaaaaaaa, vielleicht der beste gitarrist auf erden…. kann alles, macht alles und wird zu wenig gewürdigt(liegt vielleicht daran dass er nicht wirklich in einem gewässer fährt), track könnte nochmal so lang sein und völlig abdrehen, egal in welche musikrichtung, klasse#9
mit geträller im jazz hab ich so meine probleme , so auch hier, bräuchte ich in dem stück nicht….#10
mmh, nee, skipp….#11
wollt erst sagen, ja hab ich/kenn ich, finds aber nicht, gefällt mir ausgesprochen gut, rhythmus nimmt gefangen, einfach aber nicht langweilig, live bestimmt noch besser…. jazz zum abtanzen#12
skipp#13
das ist wiederum ganz große kunst oder sagen wir mal der wille zu ganz großem, bin zwar nicht so der elektronikfreund aber das hier geht super zusammen sollt ich mir doch mal zulegen#14
kann mich nur vorgarten anschließen, klasse#15
fein, zu kurz man wartet auf mehr#16
schon eher mein ding, kommt mir auch sehr bekannt vor, steh aber auf dem schlauch…..#17
e.s.t., waren besser als ihr ruf, live vor allem ein echtes erlebnis--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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JanPP
Du sprichst in Rätseln.Was ist – Du hast es doch angesprochen – Minimal Music zunächst mal, wenn nicht konzeptionelle Reduktion? Und irgendwann hebt sie sich eben selbst auf (in diesem Sinn: wird sie sprachlos) – ob das in Nr. 16 der Fall ist, werde ich bestimmt nicht entscheiden wollen -; so ist aber mein Eindruck, ein hübscher Leerlauf. Trotzdem kann ich es hören … und so war auch der andere Satz gemeint, den Du nicht „verstehst“. Ich kann es hören, höre es aber tatsächlich nie. Die Musik im bft also eine Art Hintertür, bei der ich mich frage, ob sie für mich wirklich eine ist.
JanPPIch denke eher, dass es in einem ziemlich gut ausgestattetem Studio aufgenommen wurde, der Pianoteil wurde mit ziemlicher Sicherheit sogar live bei einem Konzert aufgenommen. Es ist übrigens ein 2-Mann-Projekt.
Warum und vor allem wozu wird das Klavier irgendwo hergenommen und dann die Aufnahme ins Studio gebracht? Dass nur zwei Leute beteiligt sind, führt mich wieder zur Unterscheidung von Konzept („das ist eine gute Idee, das machen wir mal“) und Stil („hm, wie soll ich sonst sprechen“). Konzepte bedürfen nicht vieler Leute, finden aber mindestens den Zweiten; Stil beginnt oder hört auf beim Einzelnen. (Klar, dass sich das so leicht nun auch wieder nicht trennen lässt, also zurück in die Schleife der Fragen.)
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Also… nach nicht ganz zwei Durchgängen auch mal erste Eindrücke. Hatte leider wenig Zeit die letzten Tage und der Kopf steht mir ja nicht oft nach solcher Musik, daher hab ich noch nicht öfter reingehört.
Interessant, mal was in diese Richtung zu hören, ist das natürlich schon, dafür auch meinen herzlichen Dank an Dich, JanPP!
Ich hab mal noch gar nichts gegoogelt, da ich von den meisten Musikern, die’s hier zu hören gibt wenn überhaupt eh bloss die Namen kenne…
#1 – Schönes Gewaber, gefällt mir, aber geht nirgends hin. Muss es auch nicht, als Intro… aber ich hätte gerne weitergehört! Keine echte Orgel oder? Oder sonst eine mit viel Midi-Zeugs und irgendwelchen Produktions-Tricklein?
#2 – Klischee-Piano-Lick, wie es oft auch in irgendwelchen superschlauen Afro-Kubanischen-Nu-Jazz-Projekten zu hören gewesen war (ich denke grad an Nuyorican Soul, die ich mal ganz gerne mochte und irgendwo immer noch haben müsste). Die Trompete klingt erstmal etwas nach Miles, elektrische Phase… Tabla gefällt mir, Orgel und Piano-Mix auch ganz gut – ist das vom selben Album wie das Intro? Ermüdet mich auf Dauer ziemlich… den Tabla-Beat find ich ziemlich öde – da hätte man viel mehr machen können! Das ganze scheint mir eher eine vertane Chance und mag mich nie zu fesseln, auch wenn ich mir mit derselben Besetzung tolle Dinge vorstellen könnte… mit etwas mehr Mut zum Risiko und etwas… klareren Ideen (härtere/intensivere Beats, ausgespaarteres Piano, mehr Mut zur Pause bei der Trompete…) – die Ingredienzien gefallen mir, aber das Resultat nicht besonders.
#3 – Ein hübsches kleines Intermezzo, gefällt mir, was hier mit dem Trompetenton alles angestellt wird und der Beat kickt auch ganz schön fett, als er gegen Ende richtig einsetzt. Schön, aber nichts grosses.
#4 – Hm… ich glaub da mag ich dann fast lieber „richtige“ EAI, das Piano stört irgendwie (überhaupt überrascht mich bis hierhin, wie präsent das Piano ist). Das höre ich jetzt auch nur, weil ich die letzten Tage mehrmals Marc Coplands „Time Within Time“ und darauf „Some Other Time“ gehört habe, aber die Stelle bei 2:30 ist ein (ungewolltes?) Zitat? Fetter Bass dann, das Stück beginnt mir immer besser zu gefallen!
#5 – Das erinnert in der Manipulation der Stimme etwas an #3 und die Trompete. Gefällt mir sehr! Die Idee, simples Händeklatschen reinzumischen in die völlig elektronische Kulisse ist toll. Ist das ein arg komprimierter E-Bass oder doch alles nur aus dem Synthi? Nicht dass es eine Rolle spielt… der Bass-Sound ist toll! Ich mag das auch sehr, wenn ein gespielter Bass so klingt!
#6 – Und schon wieder Piano… diese Acid Jazz-Piano-Licks gehen mir – pardon! – auf die Eier, und zwar schon seit der Mitte der 90er mit Urban Species und ähnlichem (ich glaub die einzigen CDs, die ich aus der Zeit hie und da noch auflege sind „100 and Rising“ von Incognito und seltener die Brand New Heavies mit „Shelter“…) – aber egal, das Piano bleibt marginal, das Rhodes (oder Snythi-Rhodes) ist hübsch, der Bass und der Beat gefallen mir – trotz dem Anfang ein weiteres gutes Stück!
#7 – Yeah! Toller Groove! Schöner Gitarren-Sound, der nicht unvertraut klingt… Scofield? Mit Joe Lovano? Gefällt mir sehr, der Groove und der warme Sound hier! Absehbar natürlich, aber das ist bis hierhin mein liebster Track. Das verhaltene Tenor, der fette Groove, der sparsame Beat, dazu die Gitarre als Hauptstimme. Schön! Auch das nichts grosses, einfach ein paar tolle Musiker, die Spass haben, sich Zeit lassen, etwas aufzubauen und am Schluss wunderbar effektiv wieder runterzukommen… toll gemacht!
#8 – Und weiter gehts durch den Grapevine… nochmal sehr schön! Im Sound etwas verfremdeter, im Groove wieder laid back und karg, eine weitere warme Gitarre mit leichtem twang… Frisell vielleicht? Würde schon passen, besonders in der zweiten Hälfte. Sehr tolles Stück!
#9 – Die obligate Flöte… hab ich schon längst erwartet Ui, unisono mit Stimme und mit mehr nervigem Piano dahinter. Klingt brasilianisch, Bossa aus den Sechzigern ist jedenfalls die Referenz hier. Toller Bass… nicht ohne Charm, aber die Flöte stört am Ende vor allem und das Piano ist das pure Gegenteil des wunderbar relaxten Spiels von Tom Jobim, dem grossen Meister des reduziert-minimalistischen Bossa-Pianos. Leider überzeugt mich das entsprechend nur teilweise… ich wäre aber durchaus dran interessiert, die Sängerin und den Bassisten im Duo zu hören oder auch im Trio mit dem Piano, wenn man dem Herrn vorher ein paar Sedative ins Wässerchen geschüttet hätte. Die Soli sind mir zu ausschweifend, und auch hier nervt der Pianist, auch in der Begleitung des Bass-Solos, das eigentlich eh nicht nötig ist, weil der Bassist ja schon das ganze Stück hindurch soliert. Am Ende fasert alles aus und ein Fade-Out ist folgerichtig cop-out.
#10 – Das hier gefällt mir ganz gut… und passt von der Atmosphäre her auch schön zum Vorgänger.
#11 – Der Beat hier ist ziemlich grob und dumpf… aber das Piano gefällt mir für einmal ganz gut. Wie #10 ziemlich einprägsam… aber der Beat wird mir zuviel (bzw. zuwenig). Euro-Dance von einem Piano-Trio gespielt? Nicht meins, pardon. (Den russischen „Teufel[haha!]s“-Geiger dazu und der Grand Prix Eurovision ist zu gewinnen!)
#12 – zieht gewissermassen spurlos an mir vorbei… tut nicht weh, interessiert mich aber auch nicht.
#13 – Schöner minimalistischer Auftakt, dann die Stimme… und hier hab ich jetzt doch gegoogelt, denn die Stimme hat mich neugierig gemacht… die Ex des Doktorgewandtragenden Antipoden der Definitionsmacht… oder so ähnlich
Hab mich mit dieser Gruppe bisher noch gar nie befasst und weiss auch nicht, ob ich das in Albumlänge regelmässig hören würde, aber der Track ist gut, wieder ein schön fetter Beat, Kontrabass passt wunderbar in solche Musik, und das Fender Rhodes scheint diesmal auch echt zu sein… doch, da würde ich gelegentlich auch gerne mehr hören davon! Singt die Dame nur auf dem einen Track oder auf dem ganzen Album? Oder gar auf mehreren?#14 – Hm… das läuft für mich wieder etwas ins Leere, vermag mich erstmal gar nicht zu fesseln. Anklänge an Keith Jarrett und zwischendurch auch mal kurz ans funky Hardbop-Piano, aber aus den Klischees will sich der Herr hier scheinbar gar nicht befreien. Ist das Gegrunze ein Indiz dafür, dass es Jarrett selbst ist? Oder Brad Mehldau in einem Moment fast vollständiger Umnachtung? Das Stück entwickelt sich am Ende schon ein wenig, baut etwas Spannung auf, aber die linke Hand nervt doch gehörig – und nein, Mehldau hätte daraus mehr gemacht, Jarrett traue ich’s aber zu. Ich bliebe also mal bei ihm (allerdings ein sehr schwacher Moment – würde mich interessieren, wie das Drumherum klingt).
#15 – Hm, auch hier geschieht mir zu wenig (oder aber zu viel – gegen richtigen Minimalismus habe ich gar nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil, aber dazu ist das hier ja viel zu üppig angerichtet).
#16 – Und hier folgt das auch schon längst vermisste Sopransax
Gar nicht schlecht, der Beat hier… erinnert mich ein klein wenig an Enders Room (habe zwei CDs aus den Grabbelkisten, aber beide schon lange nicht mehr gehört). Hier passiert mir aber auch eher wieder zu wenig oder eben zu viel.#17 – Ein ruhiger Ausklang, wieder mit Piano… kann man gut hören, tut nicht weh, aber interessiert mich auch nicht besonders.
Meine Mutmassungen über den Sound sind wohl langweilig, repetitiv und für den NuJazz- oder whatever-Höhrer völlig irrelevant… es ist eine Mischung daraus, wie mein Hirn beim Musik-Hören nunmal verkabelt und trainiert ist, und auch aus purer Neugierde, weil ich gegen Spielerein, Basteleien, neue Sounds usw. keinesfalls grundlegend etwas einzuwenden habe (selbst wenn ich selten Musik höre, in der sowas gemacht wird).
Der Höhepunkt sind für – wenig überraschend wohl – die beiden tollen Gitarrentracks in der Mitte!
Danke nochmals, Jan! Ich werd mich demnächt mal durch die obigen Kommentare lesen und weiterhören!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAlso, nachdem ich nachgelesen habe… Bitte um einen Link, woher denn der sackschwache Auftritt des Chef-Grunzers stammt!
Im Kommentar zu #4 hat sich noch ein falsches Fragezeichen eingeschlichen, ist konstatiere das Zitat, fraglich bleibt nur, ob’s intendiert oder Zufall ist.
Was den Minimalismus betrifft (clasjaz) – mir ist wie angedeutet manches am Ende *viel* zu wenig minimalistisch… das bezieht sich nicht nur auf den Bossa-Track sondern auch auf die Beats und Sounds in verschiedenen Tracks. Allerdings stellt sich mir dann rasch die Frage, ob ich nicht lieber mal wieder was aus der Drum’n’Bass-Ecke oder gar Detroit-Techno auflege (oder eben Terry Riley und Steve Reich), weil das meine Bedürfnisse nach minimalistischer Musik viel schöner befriedigt.
Wie gesagt, ich bin nicht der grosse Fan von dieser Spielweise des Jazz, EAI mag ich manchmal ganz gerne (#4 geht mir da aber auch zu wenig weit), und für die beiden Gitarristen habe ich durchaus was übrig. Warum der zweite Herr soviel toller sein soll als der erste erschliesst sich mir allerdings nicht. Der zweite hat auch seinen Rucksack an Klangsünden dabei (wurde ja neulich auch in einem BFT bewiesen … zumindest klanglich ist der Track dort scheusslich, dabei bleibe ich). Ich kann natürlich nachvollziehen, dass man sich vom einen merh denn vom anderen angesprochen fühlt, aber meiner Meinung nach haben beide einige sehr gute Aufnahmen gemacht (der ungeschätzte übrigens ein paar der schönsten mit dem von uns – Dir und mir, vorgarten! – geschätzen, ansonsten bei jeder Gelegenheit abgewatschen Saxophonisten) und beide ihren Beitrag zum Jazz der letzten beiden Jahrzehnte geleistet.
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#7Schöner Gitarren-Sound, der nicht unvertraut klingt… Scofield? Mit Joe Lovano?Das würde dem Mann sicher schmeicheln, dass er hier schon zum 2. Mal für Scofield gehalten wird. Tatsächlich ein deutscher Gitarrist mit einer komplett deutschen Band.
#13Singt die Dame nur auf dem einen Track oder auf dem ganzen Album? Oder gar auf mehreren?
Auf zwei. Aber das Album ist in jedem Fall bedingungslos zu empfehlen.
Übrigens, und ich hoffe, ich verrate hier nicht zuviel, gibt es außer den von den meisten von euch schon entdeckten Covers „Come as you are“ und „I heard it through the grapevine“ noch ein drittes Cover eines recht bekannten Pop-Songs. Wer findets zuerst?
Nirvana habe ich seit damals nicht mehr gehört (auch nicht gecovert – wer tut denn das alles?)… hätte ich nie erkannt. Beim dritten mache ich mir daher auch keine Hoffnungen!
Und ich hoffe, dass meine Kommentare nicht arrogant oder herablassend rüberkommen! Am Ende ist das ja mit der Musik immer sehr individuell… ich habe einfach versucht, möglichst ehrlich zu sein und zu erklären, warum ich was nicht sonderlich mag, oder welche Aspekte ich an einzelnen Tracks nicht mag.
Airto und Flora sind das nicht auf dem Bossa-Track, oder?
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#09
Holla, was für ein Kontrastprogramm! Frühlingshaft, ich höre die Vögelchen zwitschern. Hat aber auch gleichzeitig etwas kammermusikartiges, der Pianist/die Pianistin klingt für mich etwas so, als käme er/sie aus der Klassik. Kann das sein? In was für einer Sprache singt der Elfenchor da? Für mich zunächst sehr gewöhnungsbedürftig, aber dann sehr schön. Wird nach hinten hin viel jazziger als es anfängt.#10
Retro-futurustischer Bossa Nova. Pizzicato Five? Eigentlich ganz hübsch, für meinen Geschmack aber auch ein bisschen zu süß. Nein, es sind nicht Stereolab, bei denen würde das um einiges schräger und um die Ecke gedachter klingen. Es gibt Unterschiede zwischen bloßer Cocktailmusik und ultrahippen Zitatpop!#11
Ein einfaches, aber zupackendes Stück. Dieses repetetive Pianomotiv geht natürlich sofort ins Ohr. Bekommt dadurch und durch den einfachen Drumbeat fast etwas von elektronischer Musik. Gefällt mir ganz gut.#12
Und da ist sie dann auch, die Elektronik. Auch wieder so ein repetetiver groove, hier mehr understated und dadurch hypnotischer, es fängt an zu wabern und mir wird ganz verträumt zu Mute. Gefällt mir auch ganz gut.#13
Und noch ein elektronischer Loop, oder? Frauenstimme und dann setzt ein Hip Hop Beat ein. Aber mit akustischem Bass. Ein ganz schöner Mix aus Jazz und Hip Hop. Es gab in den 90ern ja eine ganze Reihe solcher Ansätze. A Tribe Called Quest fielen mir da ein, sind sie aber wohl nicht. Sehe gerade, dass gypsy den Namen der Sängerin sehr schön verklausuliert erwähnt hat und dann hat man natürlich auch schnell die Band rausgefunden. Na klar, kennen die Hip Hop- und Elektronik-Fritzen den Jazz besser als Jazzer den Hip Hop und die Elektronik. Die verfügen ja alle über riesige Plattensammlungen und sind ständig auf der Suche nach dem exotischsten und coolsten Sound, während die Jazzer immer alles selber spielen wollen, auf echten Instrumenten.#14
Eine Fingerübung am Piano, die sich zu einer großen Improvisation mausert. Hat auch einen recht zupackenden Groove. Habe keine Ahnung, wer da im Hintergrund so ächzt.#15
Jetzt wird es romantisch, mit hang zur Düsternis. Sehr athmosphärisch, suggerriert für mich auch irgendwie elektronische Musik, die Musiker kennen das also offenbar und imitieren so was wie loops. Ich finde das eigentlich sehr hübsch, weiß aber nicht so recht, ob das auf die Seite von Feierabendberieselung oder Kunst kippt. Aber vielleicht ist das auch egal.#16
Das ist schon deutlich rasanter. Klingt deutlich älter als vieles von dem vorangegangenem. Aber auch hier meine ich so einen Hang zum Athmosphärischen, im positiven gemeinten Monotonen zu hören, wenngleich dieses Stück sehr lebhaft pulsiert.#17
Abspann, credits, man wischt sich noch eine Träne aus dem Augenwinkel während die Musik weiter spielt. Sehr schlicht, aber auch sehr schön, verträumt, nachdenklich. Eigentlich völlig simpel, aber effektiv. Gegen Ende hört man eine elektronische Verzerrung, oder? Schöner Abschluss dieses Mixes.Ich finde, dieser BFT balancierte sehr schön auf der Grenze zwischen Jazz und Elektronik. Ich weiß nicht, wie inflationär ich das Wort „athmosphärisch“ in meinen Kommentaren gebraucht habe, aber das war wohl auch angemessen. War interessant, diese Sachen so zwangsläufig unvoreingenommen zu hören. #08 hat mich überrumpelt – und ist für mich auch der Höhepunkt dieses Mixes. Ich finde aber auch, das ein zwar sehr schmaler, aber doch auch sehr scharfer Grat zwischen solcher Musik verläuft, die zwar „athmosphärisch“ und behaglich ist, und solcher, die im Gewande der vermeintlich vertrauten Behaglichkeit daherkommt, die aber darunter noch etwas ganz anderes verbirgt und nur langsam preisgibt. #08 ist für mich ein Musterbeispiel dafür.
PS: Das von gypsy in diesem – erweiterten – Zusammenhang gebrauchte Wort „scheußlich“ empfinde ich als ebenso geistreich wie amüsant und unverschämt.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)gypsy tail wind
#14 Ist das Gegrunze ein Indiz dafür, dass es Jarrett selbst ist? Oder Brad Mehldau in einem Moment fast vollständiger Umnachtung?
(…)und nein, Mehldau hätte daraus mehr gemacht, Jarrett traue ich’s aber zu.ui, hier bist du aber nicht ganz auf deinem niveau…;-) mal abgesehen davon, dass es beiden gegenüber unfair ist, sie miteinander zu vergleichen (bei scofield und lovano liegt das viel näher, da sie zur gleichen zeit großen einfluss hatten und sogar miteinander gespielt haben), ist das doch sehr hart und abwertend. mehldau, der ab und zu kiffende schöngeist mit seinem braven, sehr technischen trio, würde jedenfalls keinen moment der umnachtung dokumentiert lassen. und „grunzen“? naja… was muss denn da abreagiert werden…?;-)
gypsy tail wind
Was den Minimalismus betrifft (clasjaz) – mir ist wie angedeutet manches am Ende *viel* zu wenig minimalistisch… das bezieht sich nicht nur auf den Bossa-Track sondern auch auf die Beats und Sounds in verschiedenen Tracks. Allerdings stellt sich mir dann rasch die Frage, ob ich nicht lieber mal wieder was aus der Drum’n’Bass-Ecke oder gar Detroit-Techno auflege (oder eben Terry Riley und Steve Reich), weil das meine Bedürfnisse nach minimalistischer Musik viel schöner befriedigt.vollste zustimmung. ich glaube, dass jans hinweis auf den minimalismus viele hier in die falsche richtung führt – oder dazu einlädt zu sagen: das passiert aber auch tatsächlich zu wenig. tatsächlich passiert in den ausgewählten stücken ziemlich viel, sie bleiben nur klein in ihrer geste. das sollte keine hintertür sein, um nicht genau hinzuhören…
gypsy tail windNirvana habe ich seit damals nicht mehr gehört (auch nicht gecovert – wer tut denn das alles?)
der hier zum beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=H4iAMx-nS6Ysmells like teen spirit gibt es auf CHERRY von josh roseman, die friedrich letztens vorgestellt hat.
FriedrichIch finde aber auch, das ein zwar sehr schmaler, aber doch auch sehr scharfer Grat zwischen solcher Musik verläuft, die zwar „athmosphärisch“ und behaglich ist, und solcher, die im Gewande der vermeintlich vertrauten Behaglichkeit daherkommt, die aber darunter noch etwas ganz anderes verbirgt und nur langsam preisgibt.
das stimmt auch. ich würde auch eher die gefahr in nu-jazz-orientierter musik sehen, dass sie ecken und kanten abschleift und irgendwie alles will (von eingeweide anzupfen bis ehemaligem musiktheorie-professor beeindrucken) und dabei hängen bleibt, als dass sie alles „bis zur sprachlosigkeit reduziert“. selbst den herren aus #13 ist es irgendwann passiert, dass sich alles in wabernder 2-akkord-harmonie abgeschliffen hat. ganz abgeschrieben habe ich die allerdings noch nicht.
ihre sängerin auf den ex-status vom freejazz-doktor zu reduzieren, fände ich auch schwierig (hat ja auch keiner gemacht) – sie war jedenfalls schon vorher eine fantastische soul-sängerin! das andere stück mit ihr auf dem album ist allerdings eine eindeutige hommage an den ex.--
JanPP….Auf zwei. Aber das Album ist in jedem Fall bedingungslos zu empfehlen…
Genauer gesagt singt besagte dame jeweils auf zwei alben jeweils zwei lieder,
müsste mich eigentlich in grund und boden schämen das ich das nicht erkannt habe. das zweite album aus 2007 habe ich seinerzeit doch sehr oft gehört, sollte es mal wieder hervorkramen…und es ist in ganzer länge gut bis sehr gut….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!vorgartenhttp://www.youtube.com/watch?v=H4iAMx-nS6Y
smells like teen spirit gibt es auf CHERRY von josh roseman, die friedrich letztens vorgestellt hat.
Hunter hat mich bisher nie gross interessiert, die einzige CD, die ich habe, ist „Come in Red Dog, This Is Tango Leader“ im Duo mit Bobby Previte, die muss ich mal wieder hören… und ob ich überhaupt mich wieder mal mit Nirvana beschäftigen soll (das Reissue von „Nevermind“ böte ja Anlass), ist mir noch nicht klar… ich denke ich kann verzichten.
FriedrichPS: Das von gypsy in diesem – erweiterten – Zusammenhang gebrauchte Wort „scheußlich“ empfinde ich als ebenso geistreich wie amüsant und unverschämt.
:bier:
vorgartenihre sängerin auf den ex-status vom freejazz-doktor zu reduzieren, fände ich auch schwierig (hat ja auch keiner gemacht) – sie war jedenfalls schon vorher eine fantastische soul-sängerin! das andere stück mit ihr auf dem album ist allerdings eine eindeutige hommage an den ex.
Auf jeden Fall war sie das! Dass sie sich dazu hergab, eine solche Hommage einzuspielen, verwundert mich auch fast schon ein klein wenig, aber ich kenne die Geschichte der beiden nicht genauer.
vorgartenui, hier bist du aber nicht ganz auf deinem niveau…;-) mal abgesehen davon, dass es beiden gegenüber unfair ist, sie miteinander zu vergleichen (bei scofield und lovano [Du meinst Frisell?] liegt das viel näher, da sie zur gleichen zeit großen einfluss hatten und sogar miteinander gespielt haben), ist das doch sehr hart und abwertend. mehldau, der ab und zu kiffende schöngeist mit seinem braven, sehr technischen trio, würde jedenfalls keinen moment der umnachtung dokumentiert lassen. und „grunzen“? naja… was muss denn da abreagiert werden…?;-)
Zu #14: mit Jarretts Gestöhne und Gegrunze (das ist nicht wertend gemeint bzw. geht nicht anders) habe ich oft meine liebe Mühe – es schmeichelt meinem Ohr jedenfalls nicht und ich kenne kein besseres Wort, es zu umschreiben. Abreagiert werden muss hier gar nichts. Für mich ist das Stück hier einfach ein schöner Beweis dafür, dass Jarrett eben auch kein Übermensch ist und manchmal auch schwache Musik macht (das wird ja gerne auf die Anfänge und auf die Crossover-Projekte geschoben, aber es gibt sie auch in den Solos und in den Jazz-Combos).
Was Mehldau betrifft, so gehöre ich nicht (mehr) zu den Verächtern…. ich glaub wir hatten das schonmal, bin mir aber nicht sicher. Was ich hier meine: das Jarrett-Stück geht nirgendwo hin, es ist für mich einer dieser Fälle, in denen mit einer halben Idee einige Minuten gefüllt werden. Manchmal macht das Spass, hier erwischt es micht gelinde ausgedrückt auf dem falschen Fuss – aber ich werd’s mir nochmal anhören später.
Auf Mehldau bin ich wohl gekommen wegen des Rahmens hier… ein Track von „Largo“ hätte ja auch noch reingepasst und es gab im Stück irgendwo einen Moment, wo ich wirklich an ihn gedacht hatte. Ich will die beiden nicht gegeneinander ausspielen, aber Mehldau hat mehr (oder konventionellere, flüssigere) Technik und würde sich mit dieser halben Idee einfach nicht über mehrere Minuten zufriedengeben – so war mein Einwand gemeint.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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