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gypsy tail wind
#14 Ist das Gegrunze ein Indiz dafür, dass es Jarrett selbst ist? Oder Brad Mehldau in einem Moment fast vollständiger Umnachtung?
(…)und nein, Mehldau hätte daraus mehr gemacht, Jarrett traue ich’s aber zu.
ui, hier bist du aber nicht ganz auf deinem niveau…;-) mal abgesehen davon, dass es beiden gegenüber unfair ist, sie miteinander zu vergleichen (bei scofield und lovano liegt das viel näher, da sie zur gleichen zeit großen einfluss hatten und sogar miteinander gespielt haben), ist das doch sehr hart und abwertend. mehldau, der ab und zu kiffende schöngeist mit seinem braven, sehr technischen trio, würde jedenfalls keinen moment der umnachtung dokumentiert lassen. und „grunzen“? naja… was muss denn da abreagiert werden…?;-)
gypsy tail wind
Was den Minimalismus betrifft (clasjaz) – mir ist wie angedeutet manches am Ende *viel* zu wenig minimalistisch… das bezieht sich nicht nur auf den Bossa-Track sondern auch auf die Beats und Sounds in verschiedenen Tracks. Allerdings stellt sich mir dann rasch die Frage, ob ich nicht lieber mal wieder was aus der Drum’n’Bass-Ecke oder gar Detroit-Techno auflege (oder eben Terry Riley und Steve Reich), weil das meine Bedürfnisse nach minimalistischer Musik viel schöner befriedigt.
vollste zustimmung. ich glaube, dass jans hinweis auf den minimalismus viele hier in die falsche richtung führt – oder dazu einlädt zu sagen: das passiert aber auch tatsächlich zu wenig. tatsächlich passiert in den ausgewählten stücken ziemlich viel, sie bleiben nur klein in ihrer geste. das sollte keine hintertür sein, um nicht genau hinzuhören…
gypsy tail windNirvana habe ich seit damals nicht mehr gehört (auch nicht gecovert – wer tut denn das alles?)
der hier zum beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=H4iAMx-nS6Y
smells like teen spirit gibt es auf CHERRY von josh roseman, die friedrich letztens vorgestellt hat.
FriedrichIch finde aber auch, das ein zwar sehr schmaler, aber doch auch sehr scharfer Grat zwischen solcher Musik verläuft, die zwar „athmosphärisch“ und behaglich ist, und solcher, die im Gewande der vermeintlich vertrauten Behaglichkeit daherkommt, die aber darunter noch etwas ganz anderes verbirgt und nur langsam preisgibt.
das stimmt auch. ich würde auch eher die gefahr in nu-jazz-orientierter musik sehen, dass sie ecken und kanten abschleift und irgendwie alles will (von eingeweide anzupfen bis ehemaligem musiktheorie-professor beeindrucken) und dabei hängen bleibt, als dass sie alles „bis zur sprachlosigkeit reduziert“. selbst den herren aus #13 ist es irgendwann passiert, dass sich alles in wabernder 2-akkord-harmonie abgeschliffen hat. ganz abgeschrieben habe ich die allerdings noch nicht.
ihre sängerin auf den ex-status vom freejazz-doktor zu reduzieren, fände ich auch schwierig (hat ja auch keiner gemacht) – sie war jedenfalls schon vorher eine fantastische soul-sängerin! das andere stück mit ihr auf dem album ist allerdings eine eindeutige hommage an den ex.
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