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AutorBeiträge
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12 ist dann auch klar (besetzung der band ist ja eher selten), komponiert von Oliver Nelson, was irgendwie sinn macht – und ganz schön nah dran an miles, wenn man mal drüber nachdenkt…
@nail: das album von Kühn/Doldinger ist nicht schlechter als dieser track würd ich sagen – nicht das vergessene deutsche kind of blue oder so, aber ein nettes album, das man sich immer mal wieder anhören kann…
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WerbungHello, Hello. Ich bin wieder zurück, habe mir Teil 1 bereits gezogen und werde morgen ein erstes Feedback posten!!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkann dir auch nicht mehr sagen, als das was ich geschrieben habe,Gypsy. Teil 2 wird eine zeitlang dauern.
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#9 ist dann also von 1961…
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.Sonntagabend, zwei Flaschen JEVER und 14 Jazztracks eines Blind Fold Tests zu kommentieren. Es gibt schlimmeres.
#2.1
Braucht man noch zu erwähnen, dass das orientalisch klingt und eine offenbar ungewöhnliche Taktart hat? Dadurch hat es natürlich schon gleich eine gewisse Prägnanz. Der monotone Groove trägt das Stück und die Klarinette klingt wie Basar und Schlangenbeschörer. Eigentlich ein schöner Kontrast, einerseits der repetetive Groove und andererseits das Gedudel des Bläsers. Hypnotisch. Gefällt mir. Toller Opener.#2.2
Hier wird es gleich viel lyrischer und nachdenklicher. Deine Neigung zu gezielt gesetzten Kontrasten meine ich auch schon bei Teil 1 festgestellt zu haben. Wenn #2.1 eine plakative Prägnanz hatte, so vermisse ich genau diese hier. Mehr Mood als Groove. Klingt für mich etwas nach Kammermusiksaal. Nicht so mein Fall.#2.3
Nach dem Trio ein größeres Ensemble. Klingt für mich aber trotzdem nach Kammermusiksaal. Irgendwie konstruiert, durchkomponiert (was keine qualitative Wertung sein soll) und bei diesem gestrichen Bass oder Cello schaue ich auf’s Display, wie lange das Stück noch geht.#2.4
Das hat – zumindest am Anfang – mehr Schmiss. Ändert aber dauernd das Tempo und das Thema und bekommt dadurch etwas szenisches. Weiß nicht, ob ich diesen Film wirklich sehen möchte.#2.5
Der Einstieg mit dem kraftvolen Piano gefällt mir schon mal sehr. Aber dann zerfasert das für mich, der Groove geht mir verloren. Ach ja, ein Bass-Solo! Muss das sein? Ach, auch noch ein Drum-Solo? Steht das im Arbeitsvertrag, dass jeder Musiker ein Solo haben darf? Das Ende gefällt mir dann wieder.#2.6
Kirchenorgel goes Free Jazz. Muss man auch mal ausprobiert haben.#2.7
Filmusik von CHINATOWN oder TAXI DRIVER? Nein, ist es natürlich nicht, lässt aber so eine Stimmung von nächtlicher Straßenszene im Film Noir aufkommen. In sofern gefällt mir das. Der Trompeter hat einen unglaublich weichen und reinen Ton. Die anderen Bläser schmücken das sehr schön aus. Sehr professionell, vielleicht etwas brav gemacht. Aber insgesamt sehr schön. Man muss da einfach auch mal diese Meisterschaft anerkennen!#2.8
Die Stimmung bleibt, es wird aber etwas karger. Hat auch wieder was kammermusikartiges. Dazu passt besser ein Glas Wein als eine Flasche Bier. Aber sehr schön.#2.9
Da ist er wieder, der scharfe Kontrast! Ein demonstrativ knackiges Thema, fast schon etwas persiflierend parodistisch. Die Posaunen und der Drummer geben alles. Dann gibt es noch einen Boogie. Hat ein bisschen was von Jazzfrühschoppen. Finde ich aber amüsant.#2.10
Du scheinst auf Posaunisten zu stehen. Ist das MISTY? Ist natürlich eine schöner Kontrast mit der Flöte, die parallel zur Posaune spielt und dann die Führung übernimmt. Wir bleiben auch damit im Kammermusikalischen.#2.11
Kammermusiksaal par excellence! auch wenn die so tun, als würden sie den Blues spielen … Wer bin ich, das zu beurteilen? Ich habe sehr löchrige Kenntnisse des Genres Jazz und spiele kein Instrument. Die – von mir hier vermutete – technische Meisterschaft beeindruckt mich, aber ansonsten lässt mich das kalt.#2.12
Halloh! Hannibal zieht mit 30 Kampfelefanten über die Alpen! Das Ganze wird dann – leider – doch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Schlichter Beat und eine Nummernrevue der Solisten. Für mich wieder ein bisschen wie Jazzfrühschoppen, aber auch nicht unamüsant.#2.13
Zwei eigenartig miteinander verschachtelte Themen höre ich. Und dann kommt noch ein drittes dazu. Das ist eher sowas wie neue Musik, die auch Jazz als Stilmittel einsetzt. Gerät rhythmisch völlig aus den Fugen, das ist lustig. Klingt für mich auch schon wieder etwas parodistsch, kabarettartig. Macht mir aber Spaß.#2.14
Eine betrunkene Brass Band? Passt gut zu meinen zwei JEVER.Vielen Dank für den Blind Fold Test. Mit Teil 1 konnte ich etwas mehr anfangen als mit Teil 2, aber war fast durchgehend reizvoll. Habe keinen einzigen Musiker ekannt und bin vor allem gespannt auf das Konzept, das hinter dieser Zusammenstellung steckt.
In diesem Sinne: Gute Nacht für heute!
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)redbeansandrice12 ist dann auch klar (besetzung der band ist ja eher selten), komponiert von Oliver Nelson, was irgendwie sinn macht – und ganz schön nah dran an miles, wenn man mal drüber nachdenkt…
Ja, von der Stimmung her liegt Miles hier gewiss am nahsten. Mir ist es ein Rätsel, warum der Vibraphonist nicht sehr viel bekannter ist – sehr toller Musiker!
redbeansandrice@nail: das album von Kühn/Doldinger ist nicht schlechter als dieser track würd ich sagen – nicht das vergessene deutsche kind of blue oder so, aber ein nettes album, das man sich immer mal wieder anhören kann…
Sag ich auch, ja!
katharsisHello, Hello. Ich bin wieder zurück, habe mir Teil 1 bereits gezogen und werde morgen ein erstes Feedback posten!!
Schön, freue mich schon darauf (auch wenn mir langsam die Antworten auf Eure Antworten ausgehen).
alexischickekann dir auch nicht mehr sagen, als das was ich geschrieben habe,Gypsy. Teil 2 wird eine zeitlang dauern.
Ich sag nur nochmal: hör Dir #10 mal richtig an – was es daran zu mäkeln gibt ist mir echt rätselhaft!
redbeansandrice#9 ist dann also von 1961…
1962 – woran dachtest Du denn? Link?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandrice#10
mal wieder überhaupt keine Ahnung was das ist, hab jetzt eigentlich nur das Bariton gehört, egal wie ich mich anstreng – ist aber wirlich toll…Was soll’s denn mehr zu hören geben? Braucht auch nicht mehr! Den Track kennt man eh nicht, falls Du das meintest, der Saxer hat das Stück geschrieben (anscheinendgemeinsam mit jemandem mir unbekanntem).
#11
redbeansandriceirgendwas passt mir hier im sound der band nicht so ganz… und es ist nicht der komische sound des klaviers, ist alles ein bißchen sehr statisch… das hat ein bißchen viel von die 100 besten blues licks…
Tja, der Pianist… mal wieder
#12
redbeansandricedas stück kennt man doch… aber woher, von Miles Davis? am anfang gefällt mir die atmosphöre super, wie es dann mehr und mehr anzieht vielleicht zunehmend eine spur weniger… naiv hätt ich jetzt gesagt milt jackson/phil woods… aber da überzeugt mich weder das eine noch das andere…
s.o.
#13
redbeansandricedas verdirbt jetzt irgendwie der pianist ein bißchen, der wär für den guten geschmack verantwortlich gewesen… der tenorist muss so aus sich rausgehen meinetwegen, aber dazu dann so, lieber nicht…
Dazu dann wie? Meinst Du „so, wie der Pianist begleitet“?
#14
redbeansandricehmmm für diese art von musi ist der ton des tenoristen an sich nicht facettenreich genug, vor einer orgel stehen kann so jemand wie lockjaw schlicht am besten…
Hm, hab ich mir noch nie überlegt – ist der Ton der üblichen Orgel-Saxer facettenreicher als der von anderen Tenoristen? Klar, Lockjaw ist der grösste… aber klingen Vick oder Fred Jackson facettenreicher? Oder Rusty Bryant, Red Holloway, Houston Person? Ich frage das ehrlich… habe mir das noch nie so überlegt!
#15
redbeansandriceschönes trompetensolo! nicht jede einzelne phrase aber der ton passt mir wirklich ausgesprochen gut… ansonsten etwas unspektakulär…
Dachte, das könnte was für Dich sein, mittelgrosses Ensemble. Aber klar, die Trompete ist das Highlight hier.
#16
redbeansandricezugegeben, das war jetzt aus dem bft-kontext relativ leicht zu erraten, dummes wortspiel als albumtitel und ein verstörendes cover, das ist es doch..?. die zwei bässe machen es, den rest find ich jetzt grad nicht soo richtig überzeugend,
Ist das Dein Fazit zum ganzen Album? Mir gefällt’s nämlich ausserordentlich gut!
#17
redbeansandricewenn man von gewissen soloinstrumenten absieht, ist das große klasse, kann gar nicht sagen, welcher der beiden saxophonisten mit besser gefällt…
Immerhin… mir gefällt generell der Altsaxer viel besser, der Tenorist ist natürlich berühmter, langlebiger, öfter gehört, aber er hat später oft etwas leicht verbissenes. Auf den drei Quintett-Alben gefällt er mir aber sehr gut, das Quartett-Album (ohne den Altsaxer) aus Japan muss ich mir mal wieder vornehmen.
redbeansandricewenn das wirklich alles aus deutschland war, dann fällt auf, wie mies die pianisten hier vor wolfgang dauner alles in allem waren
Tja… hat was. Der Herr aus #3 ist ein zugwandter Ort, der Herr aus #5 war ganz gut (und ist anderswo auch als Pianist zu hören). Aber sonst kennt man die Pianisten abgesehen vom roten Tuch auch nicht.
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1962 – woran dachtest Du denn? Link?
link, das stimmt auch, bandname hatte mich irregeführt
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.redbeansandricelink, das stimmt auch, bandname hatte mich irregeführt
Genau… wie bist Du drauf gekommen? Einfach etwas nach „Minority“ gesucht?
Übrigens: die Gitarristen waren ja geradezu inexistent… wenn’s von denen mehr gegeben hätte, hätte man vielleicht öfter auf mittelprächtige Pianisten verzichten können.
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Was soll’s denn mehr zu hören geben? Braucht auch nicht mehr! Den Track kennt man eh nicht, falls Du das meintest, der Saxer hat das Stück geschrieben (anscheinendgemeinsam mit jemandem mir unbekanntem).
ach der bassist, solche leute
Dazu dann wie? Meinst Du „so, wie der Pianist begleitet“?
ja!
Hm, hab ich mir noch nie überlegt – ist der Ton der üblichen Orgel-Saxer facettenreicher als der von anderen Tenoristen? Klar, Lockjaw ist der grösste… aber klingen Vick oder Fred Jackson facettenreicher? Oder Rusty Bryant, Red Holloway, Houston Person? Ich frage das ehrlich… habe mir das noch nie so überlegt!
Leute wie Stitt sind nicht facettenreicher, aber die gleichen das anders aus, (Turrentine ist auch so ein Fall, mit einschränkungen Vick auch), aber Person find ich facettenreicher, Holloway find ich auch nicht besser als den Herrn hier, Jackson find ich glaub ich vom Ton her interessanter… stimmt schon, die Tendenz unter Orgel-Saxern ging vielleicht echt mehr zu bedeutenden Linien – aber ich hab das Gefühl, hier geht es eher auf Lockjaw/Ammons Territorium und kommt nicht ganz ran..
Dachte, das könnte was für Dich sein, mittelgrosses Ensemble. Aber klar, die Trompete ist das Highlight hier.
in der Tat!
Ist das Dein Fazit zum ganzen Album? Mir gefällt’s nämlich ausserordentlich gut!
ich mag glaub ich andere Stücke vom Album lieber…
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.gypsy tail windGenau… wie bist Du drauf gekommen? Einfach etwas nach „Minority“ gesucht?
Übrigens: die Gitarristen waren ja geradezu inexistent… wenn’s von denen mehr gegeben hätte, hätte man vielleicht öfter auf mittelprächtige Pianisten verzichten können.
jein, Noal Cohen hat eine Liste von Aufnahmen von Gryce Kompositionen, da hab ich schnell nachgeschaut (die Version von Naura ist aber fast noch besser, find ich) und ja, nachdem Attila Zoller (auch kein Urdeutscher) weg war, war es hier erstmal ein bißchen dünn mit Gitarristen
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.FriedrichSonntagabend, zwei Flaschen JEVER und 14 Jazztracks eines Blind Fold Tests zu kommentieren. Es gibt schlimmeres.
Oh, bestimmt! Prost! (Hier gab’s ein paar spezielle Biere aus der Appenzeller Brauerei und zum Abschluss ein dunkles Leffe… aber jetzt ist Bier leider alle).
#2.1
FriedrichBraucht man noch zu erwähnen, dass das orientalisch klingt und eine offenbar ungewöhnliche Taktart hat? Dadurch hat es natürlich schon gleich eine gewisse Prägnanz. Der monotone Groove trägt das Stück und die Klarinette klingt wie Basar und Schlangenbeschörer. Eigentlich ein schöner Kontrast, einerseits der repetetive Groove und andererseits das Gedudel des Bläsers. Hypnotisch. Gefällt mir. Toller Opener.
Yeah! Leider gibt’s von der Session nur ein weiteres Stück und die beiden einfach greifbaren Alben der Band sind stilistisch einiges freier geraten. Und das hier ist doch ein 4/4-Takt, einfach mit einem ungewöhnlichen Rhythmus drüber… oder hör ich da was nicht?
#2.2
FriedrichHier wird es gleich viel lyrischer und nachdenklicher. Deine Neigung zu gezielt gesetzten Kontrasten meine ich auch schon bei Teil 1 festgestellt zu haben. Wenn #2.1 eine plakative Prägnanz hatte, so vermisse ich genau diese hier. Mehr Mood als Groove. Klingt für mich etwas nach Kammermusiksaal. Nicht so mein Fall.
Kammermusiksaal? Das hör ich hier absolut nicht. Prägnanz gibt’s zumindest für den geneigten und geübten Hörer freierer Spielarten zuhauf hier (siehe vorgartens schöne Beschreibung ganz zu Beginn des Threads!). Aber um Moods geht’s natürlich schon…
#2.3
FriedrichNach dem Trio ein größeres Ensemble. Klingt für mich aber trotzdem nach Kammermusiksaal. Irgendwie konstruiert, durchkomponiert (was keine qualitative Wertung sein soll) und bei diesem gestrichen Bass oder Cello schaue ich auf’s Display, wie lange das Stück noch geht.
…und mit Moods geht’s hier erst recht weiter… ist übrigens ein absolut normal besetztes Quintett hier (tp-ts-p-b-d).
#2.4
FriedrichDas hat – zumindest am Anfang – mehr Schmiss. Ändert aber dauernd das Tempo und das Thema und bekommt dadurch etwas szenisches. Weiß nicht, ob ich diesen Film wirklich sehen möchte.
ferry hatte damit (auch mit #2.3) ja auch seine Mühe… mir gefällt, wie die dichten Rhythmen im Thema anfangs aufgebrochen werden durch die langsameren Teile. Dann wie die Bläser im Piano-Solo begleitend eingreifen, während der Pianist (übrigens der einzige mir völlig unbekannte der Gruppe) zeigt, dass er wohl auch schon Cecil Taylor gehört hat. Der Altsaxer ruft die Truppe dann zusammen, soliert mit sattem, schönen Ton – sein Solo ist für mich hier der grosse Höhepunkt! Wie er die Linien aneinanderfügt, sich unterbricht, schreit… dann wird das Tempo verdoppelt, Trompetensolo (von einem Herrn übrigens, der anderswo ein – wie ich finde, vorgarten übrigens auch – Glanzlicht setzt… auch die anderen beiden Bläser hört man anderswo noch, ebenso Bassist und Drummer) ist hier wirklich nicht sooo toll, aber gefällt mir doch ganz ordentlich.
#2.5
FriedrichDer Einstieg mit dem kraftvolen Piano gefällt mir schon mal sehr. Aber dann zerfasert das für mich, der Groove geht mir verloren. Ach ja, ein Bass-Solo! Muss das sein? Ach, auch noch ein Drum-Solo? Steht das im Arbeitsvertrag, dass jeder Musiker ein Solo haben darf? Das Ende gefällt mir dann wieder.
Ich versteh die Abneigung gegen Bass- und Drum-Soli nicht… insofern kann ich hier eigentlich gar nichts sagen. Wem das nicht passt, dem wird der Track auch nicht besonders passen, logisch. Und schade.
#2.6
FriedrichKirchenorgel goes Free Jazz. Muss man auch mal ausprobiert haben.
Ja, fand man wohl damals… ob dem so ist? Ich weiss es nicht wirklich. Aber das Sopransax ist auch ganz ok und das ganze zumindest ein interessanter Versuch.
#2.7
FriedrichFilmusik von CHINATOWN oder TAXI DRIVER? Nein, ist es natürlich nicht, lässt aber so eine Stimmung von nächtlicher Straßenszene im Film Noir aufkommen. In sofern gefällt mir das. Der Trompeter hat einen unglaublich weichen und reinen Ton. Die anderen Bläser schmücken das sehr schön aus. Sehr professionell, vielleicht etwas brav gemacht. Aber insgesamt sehr schön. Man muss da einfach auch mal diese Meisterschaft anerkennen!
Ja, an Filmmusik kann man hier in der Tat denken… kommt aus dem Archiv, keine Ahnung, zu welchem Zweck das ursprünglich aufgenommen worden ist. Die Trompete find ich sehr, sehr toll. Der Herr hier passt übrigens nicht recht ins Konzept… aber die ganze Band und die Session schon. Das schöne Altsax wurde glaub ich hier noch nie richtig erwähnt… steht natürlich im Schatten der Trompete, gefällt mir aber auch sehr. Und der Pianist ist auch gut (auch er übrigens auf mehreren Tracks zu hören).
#2.8
FriedrichDie Stimmung bleibt, es wird aber etwas karger. Hat auch wieder was kammermusikartiges. Dazu passt besser ein Glas Wein als eine Flasche Bier. Aber sehr schön.
Kammermusik hör ich hier eigentlich nicht, einfach eine klassische Ballade. Wenn ich ergänze, dass das auf einem US-Label erschienen ist, wird’s vielleicht zu erraten sein.
(und katharsis könnte es allenfalls auch kennen…)#2.9
FriedrichDa ist er wieder, der scharfe Kontrast! Ein demonstrativ knackiges Thema, fast schon etwas persiflierend parodistisch. Die Posaunen und der Drummer geben alles. Dann gibt es noch einen Boogie. Hat ein bisschen was von Jazzfrühschoppen. Finde ich aber amüsant.
Oh, wenn’s die Art Jazz zum Frühschoppen gäbe, dann wäre ich da regelmässig anzutreffen! (Nur eine Posaune, aber eine von Weltklasse!)
#2.10
FriedrichDu scheinst auf Posaunisten zu stehen. Ist das MISTY? Ist natürlich eine schöner Kontrast mit der Flöte, die parallel zur Posaune spielt und dann die Führung übernimmt. Wir bleiben auch damit im Kammermusikalischen.
Es ist ein Original des Posaunisten, den ich nicht sehr gut kenne, aber die Scheibe, von dem dieses Stück stammt, liebe ich schon länger!
#2.11
FriedrichKammermusiksaal par excellence! auch wenn die so tun, als würden sie den Blues spielen … Wer bin ich, das zu beurteilen? Ich habe sehr löchrige Kenntnisse des Genres Jazz und spiele kein Instrument. Die – von mir hier vermutete – technische Meisterschaft beeindruckt mich, aber ansonsten lässt mich das kalt.
Damit bist Du nicht allein… bei mir dauerte es einige Jahre, bis ich den Pianisten wirklich mochte (hab ihn auch mal live gehört). Ich mag es, wie er aus einfachsten Ideen tolle Musik machen kann. (Und er passt auch nicht ganz ins Konzept des BFT, falls jemand etwas rätseln möchte…)
#2.12
FriedrichHalloh! Hannibal zieht mit 30 Kampfelefanten über die Alpen! Das Ganze wird dann – leider – doch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Schlichter Beat und eine Nummernrevue der Solisten. Für mich wieder ein bisschen wie Jazzfrühschoppen, aber auch nicht unamüsant.
Souljazz im Big Band Format… muss man nicht mögen, klar. Ich wollte den Barisaxer drin haben. Die Solisten (einer von ihnen ist der Leader) sind alle auch auf anderen Tracks anzutreffen (zwei von ihnen sind mit fünf Tracks wohl die meistgehörten Musiker des BFT).
#2.13
FriedrichZwei eigenartig miteinander verschachtelte Themen höre ich. Und dann kommt noch ein drittes dazu. Das ist eher sowas wie neue Musik, die auch Jazz als Stilmittel einsetzt. Gerät rhythmisch völlig aus den Fugen, das ist lustig. Klingt für mich auch schon wieder etwas parodistsch, kabarettartig. Macht mir aber Spaß.
Es gerät zwar manches aus den Fugen, aber im Gegensatz zu anderen ähnlichen Bands der europäischen Avantgarde gibt’s hier eben doch einen Rahmen, ein Konzept, eine Komposition (die übrigens nicht aus dem Jazz kommt). Für mich eine grossartige Scheibe!
#2.14
FriedrichEine betrunkene Brass Band? Passt gut zu meinen zwei JEVER.
Prost! Für eine Brass Band sind allerdings ein paar Saxophone und Bässe zuviel zu hören…
FriedrichVielen Dank für den Blind Fold Test. Mit Teil 1 konnte ich etwas mehr anfangen als mit Teil 2, aber war fast durchgehend reizvoll. Habe keinen einzigen Musiker ekannt und bin vor allem gespannt auf das Konzept, das hinter dieser Zusammenstellung steckt.
In diesem Sinne: Gute Nacht für heute!
Danke für Deine Rückmeldungen! Das Konzept habe ich weiter oben genannt…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandricejein, Noal Cohen hat eine Liste von Aufnahmen von Gryce Kompositionen, da hab ich schnell nachgeschaut (die Version von Naura ist aber fast noch besser, find ich) und ja, nachdem Attila Zoller (auch kein Urdeutscher) weg war, war es hier erstmal ein bißchen dünn mit Gitarristen
Zoller ist aber auch international eine Ausnahmefigur… die Pettiford/Koller/Zoller/Pratt-Aufnahmen (auf dem Black Lion Album „Vienna Blues“ von Pettiford und ein paar weitere Stücke auf Hans Kollers „Exklusiv“) sind grossartig! Hab ich hier weggelassen, wäre mir etwas zu gesucht vorgekommen. Kann ich aber vorbehaltlos empfehlen, auch wegen Koller und Pettiford!
Ach ja, in Sachen Piano: Jutta Hipp gab’s schon mal in einem BFT (vorgartens, ja?) – sie hab ich auch weggelassen. Die Musik hätte zwar gut zu CD1#3 gepasst, aber ich fand das Album, von dem ich jenes Stück nahm, am Ende trotz allem besser als die paar frühen Hipp-Aufnahmen, die ich kenne. Das beste von ihr sind die Trio-Alben auf Blue Note (von denen eben bereits ein Track zu hören gewesen war). Mit ihr ist zumindest eine tolle Pianistin vor Dauner da… (also eben wie ich finde nicht von Anfang an toll, ein Track von „Cool Dogs and Oranges“ wäre hier wohl auch eher durchgefallen, nehme ich an).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceLeute wie Stitt sind nicht facettenreicher, aber die gleichen das anders aus, (Turrentine ist auch so ein Fall, mit einschränkungen Vick auch), aber Person find ich facettenreicher, Holloway find ich auch nicht besser als den Herrn hier, Jackson find ich glaub ich vom Ton her interessanter… stimmt schon, die Tendenz unter Orgel-Saxern ging vielleicht echt mehr zu bedeutenden Linien – aber ich hab das Gefühl, hier geht es eher auf Lockjaw/Ammons Territorium und kommt nicht ganz ran..
Ich hab ja oben schon drauf hingewiesen, dass der Track vermutlich in einer Jam Session zustande kam… die vier beteiligten Musiker machen jeweils die Hälfte und (vermutlich) zwei Drittel von zwei anderen Bands aus, die wohl an dem Festival auftraten, an dem dieses Stück auch aufgenommen wurde. Der Saxer war vermutlich nicht so sehr an Lockjaw oder Ammons interessiert, eher an etwas moderneren Spielweisen… aber das kommt in diesem Stück hier wohl wirklich nicht so gut rüber. Mir gefällt sein Ton und mir gefällt der lockere Groove des Stückes.
Ich hab auch schon erwähnt, dass das Stück bei mir ziemlich gewachsen ist mit der Zeit… und einen tollen Drummer (auch einer von ausserhalb des Konzepts) hab ich so auch noch reingekriegt, auch wenn er hier nicht besonders aktiv spielt.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Ach ja, in Sachen Piano: Jutta Hipp gab’s schon mal in einem BFT (vorgartens, ja?) – sie hab ich auch weggelassen. Die Musik hätte zwar gut zu CD1#3 gepasst, aber ich fand das Album, von dem ich jenes Stück nahm, am Ende trotz allem besser als die paar frühen Hipp-Aufnahmen, die ich kenne. Das beste von ihr sind die Trio-Alben auf Blue Note (von denen eben bereits ein Track zu hören gewesen war). Mit ihr ist zumindest eine tolle Pianistin vor Dauner da… (also eben wie ich finde nicht von Anfang an toll, ein Track von „Cool Dogs and Oranges“ wäre hier wohl auch eher durchgefallen, nehme ich an).Naura ist auf dem einen Stück wo ich ihn bisher erkannt hab auch völlig ok und besser und klar, Hipp hab ich wegen #3 nochmal kurz angespielt, die war schon gut! in Sachen Saxophonist: kann man sich schon anhören, aber so richtig geklappt hat das alle mE nicht, wer das mit dem modernen Ding nicht packt, braucht halt einen tollen sound… alles in allem find ich die Trompeter und Saxophonisten (und letztlich auch die Bassisten) aber einfach sehr sehr stark, im Vergleich zu dem was hier am Klavier geboten wird…
rip gordon beck
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Schlagwörter: Blindfold Test, gypsy's jazz, Jazz in Deutschland
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