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nicht_vom_forumSchöne Idee, ich werde auf jeden Fall mitlesen. Gibt es die RS- und die Forimsliste irgendwo als Text? Die Klick-Galerie ist irgendwie unhandlich. Und den Forumsthread?
Die reine Liste kannst du hier oder mit Covern hier sehen. Der erwähnte Forums-Thread ist hier zu finden.
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nicht_vom_forumSchöne Idee, ich werde auf jeden Fall mitlesen. Gibt es die RS- und die Forimsliste irgendwo als Text? Die Klick-Galerie ist irgendwie unhandlich. Und den Forumsthread?
Die reine Liste kannst du hier oder mit Covern hier sehen. Der erwähnte Forums-Thread ist hier zu finden.
@atom
Danke!--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickthelonica
vorgartendanke, du kennst da viel mehr als ich. jones/hayes haben mich gestern auch ziemlich umgehauen, als ich das tatsächlich zum ersten mal gehört habe…
„At The Lighthouse“, The Soul Society, „Louis Hayes“ auf Vee Jay und das Barry Harris Album „At The Jazz Workshop“ würde ich auch gern mehr vertiefen, kenne allerdings The Soul Society und die Aufnahmen aus San Francisco. Louis Hayes, Sam Jones und Oscar Peterson zusammen finde ich ebenfalls nicht unspannend, das hat viel mit Jones/Hayes zu tun.
At the Lighthouse mag ich auch wahnsinnig gerne, hab ich aber vergleichsweise spät entdeckt … ich hätte auch eher nicht „In New York“ in so eine Liste gesetzt (eher wohl „Nippon Soul“, „In San Francisco“ oder „In Europe“ – aber das ist alles sehr persönlich gefärbt, manche dieser Alben kenne ich seitdem ich 14 oder 15 bin … in irgendwelchen Mittagspausen allein im Grünen gesessen, mit Cannonball auf den Ohren Camus gelesen, sowas prägt halt).
Und ja, die paar Alben von Peterson mit Jones/Hayes sind wirklich gut, da kommt eine andere Agilität an die Band als mit dem wuchtigeren Bass von Ray Brown, aber auch mehr Wumms als z.B. von NHOP (beides Bassisten die ich sehr schätze, ich disse ja auch Peterson schon länger nicht mehr
)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaatomPuh, ich bin echt froh, wo wir jetzt sind.
Ja, dito und sorry, ich habe ja auch manchmal mit herumgegiftet damals.Wieder mal sehr lesens- und bedenkenswerte Texte, @vorgarten, freue mich schon auf die nächsten. Und Adderley muss ich mal wieder auffrischen und erweitern.
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God told me to do it.redbeansandricedie kommenden Wochen sind düster aber beim einen oder anderen Album hör ich sicher mit…
düster, was die liste angeht, oder deine zeit?
ich komme erst nach den feiertagen zum weiterhören- und schreiben. danke für den zuspruch euch allen!--
vorgarten
redbeansandricedie kommenden Wochen sind düster aber beim einen oder anderen Album hör ich sicher mit…
düster, was die liste angeht, oder deine zeit? ich komme erst nach den feiertagen zum weiterhören- und schreiben. danke für den zuspruch euch allen!
ja, nur Arbeit, am 27.Mai um 18:30 bin ich wieder voll ansprechbar, bzw: es ist die letzte Vorlesung vor der Klausur und ich werd vermutlich früher Schluss machen, also gegen 18:15, wenn es keine Fragen mehr gibt… wie auch immer, die Liste ist doch prima, ich mag Jazzalben, und wenn jemand sagt, das Cole Porter Songbook von Ella Fitzgerald sei das 87. beste Jazzalbum aller Zeiten… wer würde da widersprechen wollen und sagen, nein, es ist das 55. [im Ohr hab ich gerade tatsächlich Jonathan Richman „Usually I like confrontations, I do; I get this thrill out of sayin‘ what’s true; I look so lifeless when I try to lie; That’s why it’s easy to tell when I try…“]--
.97
SUN SHIP
coltrane, tyner, garrison, jones, thiele [michels/coltrane], simpson (26.8.1965)
SUN SHIP gehört nicht zu den coltrane-alben, die ich bisher mehr als 3mal gehört habe. beim letzten mal, ich erinnere mich, hatte ich schon für mich herausgefunden, dass mccoy tyner in „attaining“ schon was spielt, was alice coltrane später aufgreifen wird (ich denke, sie hat zugehört; oder man kann sagen: was coltrane hier macht, formt irgendwie auch die überhaupt mögliche klavierbegleitung). auch bei elvin jones höre ich heute in „amen“ z.b. keinen großen bruch mehr zu rashied ali. vielleicht wollen alle eigentlich was anderes machen (bei ellington spielen oder sowas), aber coltrane muss zu diesem zeitpunkt gefressen werden, oder man stirbt. eine eingespielte jazzband (und welche jazzband war je eingespielter?), die plötzlich in form offener fragen unterwegs ist. meinst du das wirklich? kann man das auch anders sehen? der bass walkt kurz mit dem klavier mit und runzelt dann die stirn. der drummer explodiert und reibt sich plötzlich die augen – es geht ja so weiter, nach der explosion…? …? …? hier müsste ruhe sein, die neue normalität der extase. aber dazu braucht es andere leute mit anderen geschichten, die alles bisherige sehr genau gehört haben. A LOVE SUPREME hat hier schone eine schraube locker. und der leader einen völlig neuen begriff von schönheit (oder meinetwegen auch gebet). „dearly beloved“ ist nicht von kern/mercer („angel eyes led me to you“), sondern der direkte draht, ohne engel oder frauen. und wenn man da ist, wird es plötzlich traurig. höher geht es nicht mehr.
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Zuerst dachte ich: Das ist so als würde vorgarten ankündigen, alle 8000er besteigen zu wollen oder als Einhandsegler die Welt zu umrunden und einen Reisebericht verfassen. Aber vielleicht ist es eher so, als hätte er sich zu einer Lesung der kompletten Tora entschlossen um sie neu zu kommentieren – was natürlich lebhafte Diskussionen in der Jazzgemeinde nach sich ziehen wird. So oder so wünsche ich allen Beteiligten erbauliche Stunden, Tage und Wochen!
Ich lese auf jeden Fall mit.
(Auch wenn ich damit offene Türen einrenne: Das sind bestimmt tolle Platten, aber in dieser Liste werden doch auch die immer wieder gleichen üblichen Verdächtigen wiedergekäut. Der beste Jazz aller Zeiten spielt sich weit überwiegend in den 50ern und 60ern und in begrenztem Rahmen ab. Miles, Mingus, Monk, Coltrane, Coleman bis zum Abwinken. Veteranen der prä-Bop Ära kommen mit Ausnahme von Ellington und Holiday kaum vor, Cool / West Coast wird nur mal kurz gestreift, ebenso Soul Jazz, nach Latin will man gar nicht erst fragen und nach 1970 wird es ganz, ganz mager. Man wundert sich ja schon, dass nicht Kind Of Blue auf der Nr. 1 landet sondern A Love Supreme. Wo es doch schon fast in Stein gemeißelt ist, dass Kind Of Blue die Spitzenposition einnimmt, so wie auch der FC Bayern Deutscher Fußballmeister wird.)
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich(Auch wenn ich damit offene Türen einrenne: Das sind bestimmt tolle Platten, aber in dieser Liste werden doch auch die immer wieder gleichen üblichen Verdächtigen wiedergekäut. Der beste Jazz aller Zeiten spielt sich weit überwiegend in den 50ern und 60ern und in begrenztem Rahmen ab. Miles, Mingus, Monk, Coltrane, Coleman bis zum Abwinken. Veteranen der prä-Bop Ära kommen mit Ausnahme von Ellington und Holiday kaum vor, Cool / West Coast wird nur mal kurz gestreift, ebenso Soul Jazz, nach Latin will man gar nicht erst fragen und nach 1970 wird es ganz, ganz mager. Man wundert sich ja schon, dass nicht Kind Of Blue auf der Nr. 1 landet sondern A Love Supreme. Wo es doch schon fast in Stein gemeißelt ist, dass Kind Of Blue die Spitzenposition einnimmt, so wie auch der FC Bayern Deutscher Fußballmeister wird.)
ja, damit rennst du offene türen ein. aber mir ging es einfach nur darum, dass ich mir das programm nicht selbst zusammenstellen muss
diese liste wäre die alternative gewesen, die ist ein bisschen abwechslungsreicher, trotz fc bayern an der spitze, aber am ende fand ich es witziger, dass es bei mir hier eben die rolling-stone-liste ist. und einiges darauf kenne ich immer noch nicht, und es gibt auch überraschungen (3x kirk zum beispiel).
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Schöner Text – ich liebe „Sun Ship“ ja bekanntlich über alles – bin also über die dreimal etwas schockiert – und freue mich jedoch darüber, dass Du auch die Kontinuitäten beschriebst bzw. dass die Brüche schon vor dem Wechsel des Line-Ups anzusetzen sind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windich liebe „Sun Ship“ ja bekanntlich über alles – bin also über die dreimal etwas schockiert – und freue mich jedoch darüber, dass Du auch die Kontinuitäten beschriebst bzw. dass die Brüche schon vor dem Wechsel des Line-Ups anzusetzen sind.
die spätphase dieser band, also quasi alles aus 1965, kenne ich allgemein noch nicht so gut. KULU SE MAMA war eine große späte entdeckung, aber da gibt es sehr viel mehr aufregendes, wenn man sich nicht so auf den line-up-wechsel festzurrt. SUN SHIP, in der für lp konfektionierten form, hat für mich gestern als album wirklich überzeugt. es strahlt etwas überirdisches aus, aber das erwartet man ja fast schon.
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vorgartenja, damit rennst du offene türen ein. aber mir ging es einfach nur darum, dass ich mir das programm nicht selbst zusammenstellen muss
diese liste wäre die alternative gewesen, die ist ein bisschen abwechslungsreicher, trotz fc bayern an der spitze, aber am ende fand ich es witziger, dass es bei mir hier eben die rolling-stone-liste ist. und einiges darauf kenne ich immer noch nicht, und es gibt auch überraschungen (3x kirk zum beispiel).
Ja, ist mir schon klar und ist vieleicht auch gut so. Das sind zum großen Teil eben auch die Alben von denen „geschrieben steht“, dass sie zu den unantastbaren Heiligtümern gehören. Also sprach der allmächtige Jazzgott: „Du sollst Kind Of Blue ehren!“
Deshalb auch mein schön schiefer Vergleich mit der Tora – über die meines Wissens aber auch immer wieder diskutiert und die immer wieder neu ausgelegt wird.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)naja, eben. alice coltrane wäre vor 20 jahren wohl noch nicht in der liste gewesen.
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ich find das was auf Platz 50-100 steht wirklich nicht besonders vorhersehbar… von Coltrane hätten zB viele Leute eher Crescent oder Blue Train in die Liste getan statt Sun Ship und dem Olatunji Konzert … kein einziges Prestige Album von irgendwem ist auch hart…. (edit: doch „Saxophone Colossus“ ist drin, da steht bloss das falsche Label). Kulu Se Mama kenn ich schon ewig, das war eine der paar Platten meines Vaters, Sun Ship hab ich auch noch nicht oft gehört… dabei liest es sich in der Beschreibung tatsächlich sehr verlockend…
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.redbeansandriceich find das was auf Platz 50-100 steht wirklich nicht besonders vorhersehbar… von Coltrane hätten zB viele Leute eher Crescent oder Blue Train in die Liste getan statt Sun Ship und dem Olatunji Konzert … kein einziges Prestige Album von irgendwem ist auch hart…. (edit: doch „Saxophone Colossus“ ist drin, da steht bloss das falsche Label). Kulu Se Mama kenn ich schon ewig, das war eine der paar Platten meines Vaters, Sun Ship hab ich auch noch nicht oft gehört… dabei liest es sich in der Beschreibung tatsächlich sehr verlockend…
Hätte noch schlimmer kommen können!
Aber hast schon recht, da sind sogar ein paar Sachen drin, die ich überhaupt nicht einordnen kann. Weiter nach oben in der Liste wird es aber immer mehr vorhersehbar.
Ich bin gespannt auf die weitere Auslegung der heiligen Jazz-Schrift hier im Forum.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
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