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Zuerst dachte ich: Das ist so als würde vorgarten ankündigen, alle 8000er besteigen zu wollen oder als Einhandsegler die Welt zu umrunden und einen Reisebericht verfassen. Aber vielleicht ist es eher so, als hätte er sich zu einer Lesung der kompletten Tora entschlossen um sie neu zu kommentieren – was natürlich lebhafte Diskussionen in der Jazzgemeinde nach sich ziehen wird. So oder so wünsche ich allen Beteiligten erbauliche Stunden, Tage und Wochen!
Ich lese auf jeden Fall mit.
(Auch wenn ich damit offene Türen einrenne: Das sind bestimmt tolle Platten, aber in dieser Liste werden doch auch die immer wieder gleichen üblichen Verdächtigen wiedergekäut. Der beste Jazz aller Zeiten spielt sich weit überwiegend in den 50ern und 60ern und in begrenztem Rahmen ab. Miles, Mingus, Monk, Coltrane, Coleman bis zum Abwinken. Veteranen der prä-Bop Ära kommen mit Ausnahme von Ellington und Holiday kaum vor, Cool / West Coast wird nur mal kurz gestreift, ebenso Soul Jazz, nach Latin will man gar nicht erst fragen und nach 1970 wird es ganz, ganz mager. Man wundert sich ja schon, dass nicht Kind Of Blue auf der Nr. 1 landet sondern A Love Supreme. Wo es doch schon fast in Stein gemeißelt ist, dass Kind Of Blue die Spitzenposition einnimmt, so wie auch der FC Bayern Deutscher Fußballmeister wird.)
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)