Welche Eurer Musik mochten Eure Eltern?

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  • #993357  | PERMALINK

    visions

    Registriert seit: 05.04.2006

    Beiträge: 11,780

    thokeiErinnere mich noch daran wie gestern..meine Mutter kam mal wieder ins zimmer..und sich an meinen aknepickeln zu vergreifen…und es lief „wish you were here “ von Pink Floyd…und..sie war sehr angetan..was natürlich stirnrunzeln bei mir verursachte ( und das NICHT wegen dem Pickelausdrücken )…da läuft doch irgendwas schief..wenn Eltern die musik des ca. 15 jährigen sohnes mögen…ELOY fand meine mutter auch mal „ganz schön“…naja..parallel dazu kam der punk…und da hatte sich das thema eh´erledigt.

    Was mochten eure Eltern aus eurer plattensammlung..damals…??

    Mein Musikgeschmack sorgt zwar auch gerne immer wieder für Unverständnis, aber einige Songs und Künstler sind auch bei den Eltern nicht unbeliebt.
    Dazu zählen

    Simon & Garfunkel (The Boxer, Bridge, Mrs. Robinson, Sound of silence)
    Abba (Lay all your love on me, The winner takes it all etc.)
    Einige Sachen von Barry Manilow, Cher, Sandra, Modern Talking, Blue System

    Insgesamt bin ich der „Gute-Laune-Musik“ nicht so wirklich zugeneigt.
    Diese ist bei Eltern jedoch immer wieder beliebt…
    Aber sonst höre ich oftmals eben „Das Lied ist in Ordnung, aber jetzt auch nicht herausragend oder gut genug, als das ich es mir kaufen würde“.

    Macht ja nix.

    --

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    #993359  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Whole Lotta PeteDer Thread und meine Beiträge weiter vorne sind ja nun schon fast 3 Jahre alt (so lange bin ich schon hier?). Dementsprechend muss ich leider berichten, dass mein Versuch, meiner Mutter Musikhören näher zu bringen ziemlich kläglich gescheitert ist. Der Ghettoblaster steht in der Küche und darf täglich Radio dudeln, CDs hört sie glaub ich nie. Damit hat sich leider auch meine Idee erledigt, für immer und ewig Geschenkideen in Form von CDs zu haben…

    Immerhin – wenn sie mit mir im Auto fährt und ich nicht gerade irgendwelches Geschrubbe im Player habe, sagt sie oft „du hörst immer so schöne Musik“. Letztens geschehen bei den Karamasov Brothers.

    So, diesen Thread habe ich länger gesucht, vor einigen Tagen hatten wir es noch an anderer Stelle davon. Inzwischen sind wieder einige Jahre vergangen, der Eintrag oben stimmt immer noch. Mein Vater ist leider inzwischen gestorben.

    Vielleicht lässt sich hier ein neuer Ansatz finden, Richtung „Welche Musik hörten die Eltern und wie hörten sie Musik“, vielleicht mit dem weiterführenden Aspekt, wie einen das möglicherweise beeinflusst hat. Viele hatten schon ähnliches hier geschrieben.

    Bei uns zu Hause stand eine klassische Dual-Anlage im Wohnzimmer, die außer an Weihnachten leider kaum Verwendung fand. Die schmale Auswahl der Platten beschränkte sich auf Seemannslieder, Nana Mouskouri, einige Schlager-Sampler, einige Weihnachtsplatten und eine einzige Elvis-LP (die ich leider nicht mehr habe). Das musikalische Zentrum, wenn man das überhaupt so nennen darf, bestand an sich im fortwährend dudelnden Küchenradio. Das ist auch heute noch so. Mit der Veränderung, dass jetzt hin und wieder meine kleinen Neffen zum dummdödeligen Vortanzen zu irgendwelchen Melodien aus dem Radio aufgefordert werden…

    Ich denke, bis auf Nuancen (Seemannslieder, die Elvis-Platte) hat mich das kaum beeinflusst. Musik hat bei uns früher leider einen sehr kleinen Stellenwert eingenommen, was sich bei mir vollständig änderte. Bisweilen habe ich es auch bereut, dass Instrumente in unserer Familie keine Rolle spielten. Obwohl ich als Kind und Teenager ganz froh war, nicht zum Flöten- oder Orgelunterricht gezwungen zu werden, wie viele meiner Freunde damals. Sehr lustig und einprägsam habe ich aber einzelne Abende in Erinnerung, als Schifferkollegen bzw. ein bestimmter Onkel mit Akkordeon und selbstfabriziertem Sangesgut zur Unterhaltung in geselliger Runde beitrugen. Sehr schade, den Onkel und diese geselligen Runden gibt es nicht mehr, dem trauere ich nach.

    Somit gehöre ich noch zu einer Generation, deren Eltern sehr wenig mit Pop-Musik zu tun hatten. Mich würde vor allem interessieren, wie die folgenden Generationen einen Einfluss spüren, ablehnen oder übernehmen, der sich ganz logisch aus der fortschreitenden Veränderung ergab. Ich persönlich kann es mir gar nicht vorstellen, dass die Eltern Beatles oder Stones hörten, heute ist es aber schon kaum noch verwunderlich, dass Väter und Mütter ganz ähnliche Platten wie ihre Kinder kaufen und hören. Wie geht diese Generation damit um? Irritieren hier Gemeinsamkeiten, führt das zu neuem Distanzierungsverhalten?

    Zum Thema (nun ja, in etwa…) hab ich eine sehr schöne Bilderreihe unter den brandneu via Google verfügbaren LIFE-Fotoarchiven gefunden.

    70s Rockstars At Home (mit Eltern!):
    (dies ist nur eine Blog-Quelle aus zweiter Hand, die Originale hab ich nicht mehr gefunden)

    Frank Zappa & Eltern daheim:

    David Crosby & Vater daheim:

    Eric Clapton & Mutter daheim:

    Grace Slick & Mutter daheim:

    Weitere Künstler (Jackson Five, Elton John usw.) findet ihr entweder unter dem Link oben oder mit einer entsprechenden Google-Suche.

    --

    RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]
    #993361  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Eins noch – vielleicht sollte man den Thread ins „Musikalische Philosophicum“ oder anderswo hin verlegen.

    --

    RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]
    #993363  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    Huch, hier habe ich ja noch gar nichts geschrieben.
    Gehöre aber auch nicht zu deiner Zielgruppe…;-)

    Wollte mich aber für das schöne Zappa-Foto bedanken! :bier:

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #993365  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Zappa1Huch, hier habe ich ja noch gar nichts geschrieben.
    Gehöre aber auch nicht zu deiner Zielgruppe…;-)

    Wollte mich aber für das schöne Zappa-Foto bedanken! :bier:

    Es ist ja auch nicht meine Zielgruppe, ich hab den Thread auch nicht eröffnet (wohl aber vom Eröffnen eines neuen abgesehen, nachdem ich diesen wieder fand). Der ursprüngliche Sinn des Ganzen hier schließt wohl jeden ein, der Eltern hat oder hatte, also ist auf „Zielgruppe“ gepfiffen. Bis auf, natürlich, alle, die sich dem gefühlten Anti-Nostalgie-Strom in diesem Forum verpflichtet sehen und deshalb einen Bogen um diesen Thread machen ;-)

    Übrigens, das Wohnzimmer von Zappa´s Eltern sieht ziemlich nach Avantgarde aus. Da fiel der Apfel wohl nicht ganz so weit vom Stamm?

    --

    RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]
    #993367  | PERMALINK

    fletcher

    Registriert seit: 29.07.2008

    Beiträge: 3,021

    Schöner Thread. Meine Eltern kannten das meiste was mir gefällt nur vom Namen. Bob Dylan findet meine Mutter ab und zu ganz gut, nur sträubt sich mein Vater gegen ihn. Aber Musik, die ich, mein Vater und meine Mutter gerne hören, gibts nicht.

    --

    Well I'm going where the water tastes like wine We can jump in the water, stay drunk all the time.
    #993369  | PERMALINK

    jerry-oster

    Registriert seit: 09.12.2008

    Beiträge: 147

    Hallo, dieser thread ist sehr interessant und auch teilweise sehr lustig. Ich denke mal das die meisten von uns sich selber in diversen Beiträgen wiederfinden. Als Hottentottenmusik aus dem Urwald, Gejaule, die versteht man ja gar nicht Junge usw ist meine Musik auch schon abgewatscht worden. Immerhin bin ich über meine Mutter „angefixt“ worden- ich kann mich noch genau erinnern, wie ich als kleine Kröte zu Abba auf dem Bett meiner Eltern rumgesprungen bin. Im übrigen krame ich auch heute noch ein bis zweimal im jahr die best of, gekauft in der Türkei ( garantiert orginal, grins) hervor! Jawohl, und dafür schäme ich mich nicht…. Das wars aber auch mit musikalischen einflüssen…. Mein Vater hörte überhaupt keine Musik und das einzige was ihm vor 20 Jahren einfiel, als ich mir im do it yourself verfahren Gitarre mit einem Peter Bursch Buch beinbringen wollte war : Spiel doch mal Oh la Paloma Blanka :dance::lach:

    --

    #993371  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Diesen Thread kannte ich doch tatsächlich bisher gar nicht.

    Meine Eltern, die bereits relativ alt waren (52 und 38) als ich 1953 geboren wurde, hörten damals vor allem aktuelle Schlager und Volksmusik. Meine Mutter spielte auch selbst Gitarre und sang Volkslieder. Aber keine volkstümliche Musik. Die gab es in der heute bekannten Form in den 50er und 60er Jahren noch gar nicht, wenn man mal von Karl Moik u.ä. absieht. Ferner hörten meine Eltern auch viel Musik ihrer eigenen Jugend, also Schlager der 20er und 30er Jahre. Als ich Kind war, hat das alles schon auch auf mich abgefärbt. Und einige 50er Jahre Schlager höre ich auch heute noch ganz gern mal ab und zu, bin mir dabei aber durchaus bewusst, dass es auch zu jener Zeit bereits andere Musik gab, die ich aus heutiger Sicht und Erfahrung deutlich vorziehe.

    Als ich dann Mitte der 1960er Jahre begann, eigene musikalische Interessen zu entwickeln und im Radio Musik entdeckte, die meine Eltern nicht kannten, ließen sie mich jedoch gewähren. Ich bekam ein Kofferradio geschenkt sowie ein kleines Spulentonbandgerät, und der Plattenspieler Musikus 105 im Wohnzimmer neben dem alten Röhrenradio von AEG wurde fortan vor allem nachmittags und am Wochende von mir genutzt. Wenn ich abends in der Küche die tägliche SF-Beat Sendung hörte und meine Favoriten mitschnitt, dann war meine Mutter dabei und machte den Abwasch oder sonst irgendeine Hausarbeit. Und sie kommentierte die Musik auch hin und wieder. Manchmal zog sie mich auch mit bestimmten Textzeilen auf, die sie mitbekommen hatte. Aber wirklich negativ äußerte sie sich nie zu „meiner“ Musik. Mein Vater war ab 1967 Rentner und daher viel zuhause. Auch er hörte oft mit mir zusammen Musik und schaute auch den Beat-Club im Fernsehen meistens mit mir und meinen Freunden, die das bei sich zuhause nicht sehen durften. Auch mein Vater machte allenfalls mal ein spöttische Bemerkung zu bestimmten Darbietungen. Hin und wieder äußerte er sogar Gefallen an einzelnen Tracks oder Platten. Lediglich als ich 1971 mit der ersten Ton Stein Scherben LP ankam und er den Song „Ich will nicht werden wie mein Alter ist“ hörte, reagierte er zunächst sauer. Aber ein klärendes Gespräch und die Versicherung, dass ich die Aussage des Songs keineswegs auf ihn und mich beziehen würde, schaffte auch dieses Problem aus der Welt.

    Mein Vater ist 1974 gestorben, so dass er meine weitere musikalische Sozialisation nicht miterleben konnte. Meine Mutter war später aber eher stolz auf mich und meine auch berufliche Beschäftigung mit Musik. Auch wenn sie selbst bei Volksmusik und Platten von Herrmann Prey oder Roger Whittaker blieb, sie interessierte sich bis zu ihrem Tod auch immer für die Musik, die mich besonders begeisterte.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #993373  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Ein netter Thread! Und erstaunlich, dass einige Musikaficionados aus einem eher amusischen Elternhaus stammen.

    Anders als bei dir, Mikko, waren meine Eltern noch sehr jung, als ich zur Welt kam (22 und 21), also selbst noch im besten Entdeckeralter. Die Geschmäcker waren allerdings sehr verschieden: Während die Mutter auch zu Carpendale nicht nein sagte, war der Vater eher den psychedelischen, elegischen Klängen verfallen, aber auch die Stones und Dire Straits waren wohlgelitten. Ich weiß noch, dass ich oft vor seinem Plattenregal stand (bin leicht antiautoritär erzogen, es klopfte mir also niemand auf die Finger), Alben hervorzog und mich an den Covern von Pink Floyd erfreute (das mit gewissen fliegenden Schweinen war wohl mein Favorit, aber auch „Meddle“ fand ich toll und irgendwie gruselig. Die Torte auf „Let it bleed“ fand ich enttäuschend, wer sollte das denn essen können mit dem ganzen Plastik dazwischen? ).
    Der Vater saß oft mit Kopfhörern und entrücktem Gesichtsausdruck im dunklen Wohnzimmer, und dann war er besser nicht zu stören.
    Wenn er selbst geklampft hat, durfte ich ihn auf einem selbstgebauten Synthesizer (ein Mordsklotz mit Hunderten von Knöpfen und Reglern, sehr kindermagnetisch) begleiten, besonders beliebt war „House of the Rising Sun“. Mehr Hausmusik gabs leider nicht, und heute schon gar nicht mehr. Das vor einigen Jahren geschenkte Banjo steht mittlerweile bei mir herum. Schade.

    Mit dem Vater gabs also nie musikalische Konflikte, im Gegenteil; er war und ist sehr offen und hört sich brav alles an, was ich so anschleppe. Da er beruflich viel auf Reisen ist, habe ich ihm damals oft Kassetten aufgenommen, und immer, wenn er junge Anhalter mitnahm, staunten die, was der erzseriöse Sack in seinem BMW für unseriöse Musik hörte. Ich glaube, das hat ihm sehr gefallen, er hat es jedenfalls öfter mal erwähnt :-)

    Die Mutter war ein anderes Kaliber, eher von Musik ohne Schräges und Extreme begeistert; ihr Lieblingslied von den Stones ist „She’s Like A Rainbow“, Roy Orbinson liebt sie sehr, Adamo, Chansons, alles, was ein bisschen schwelgt. Schwärmerei für so brettharte Jungs wie die Rattles beruhten eher auf amourösen Verwicklungen (irgendwen kannte sie da im Umfeld und ich vermute, sie war mal ne ziemlich wilde Party-Hummel; ein Foto, über das sie grinsend schweigt, zeigt sie im Bundeswehrparka mit langer blonder Matte und Riesensonnenbrille, wie sie auf irgendeiner Bühne in eine Haarbürste singt….?) Von den harmonischen Klängen musste ich mich mit 15, 16 energisch abgrenzen, um mich später wieder anzunähern. Die Mutter hatte einen Nerv für Pop, den ich jetzt erst wieder zulasse. Zu ABBA können wir mittlerweile gemeinsam herumjohlen, insofern hab ichs ganz gut getroffen!

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #993375  | PERMALINK

    beetlejuice

    Registriert seit: 15.01.2008

    Beiträge: 7,606

    Hmm, mein Vater (Jg. 42) war auch jung als ich zur Welt kam, er hörte damals Rock’n Roll und ich weiß, dass meine Eltern damals auch richtig Rock ’n Roll tanzen konnten. Er hat mir mal erzählt, dass er in Hamburg (er war als Soldat dort stationiert) sehr oft im Star Club war in den 60ern. Wer weiß, wen er da alles life gesehen hat. Die Hippiwelle ist allerdings an ihm vorbeigezogen, was er heute hört, weiß ich nicht. Wahrscheinlich noch immer die Beatles.

    Meine Mutter (Jg. 38) ist 4 1/2 Jahre älter als mein Vater, sie mochte als Teenie natürlich Elvis, durfte aber keine Musik dieser Art hören, ihr Vater hatte es verboten. Sie hat oft unsere Musik mitgehört (Reggae) und sie hörte stets Radio in der Küche, vor allem Sonntag morgens, da lief Musik der Völker .
    Natürlich kannten meine Eltern alle Schlager der 50er und 60er, auch internationale, nicht nur deutsche. Sowas kam auch oft im Radio und meine Mutter sang mit. Heute hört meine Mutter gemäßigten Pop / Rock (Gene Pitney, Eric Clapton), halt nix Aufregendes, aber noch immer hört sie gern Radio.
    edit: Meine Eltern sind beide Angestellte, also keine intellektuelle Personen, sie haben keine musikalische Ausbildung. Mein Vater hat allerdings im Männerchor gesungen.

    --

    [/SIZE][/FONT]A Supposedly Fun Thing I'll Never Do Again.[/B]
    #993377  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Whole Lotta PeteVielleicht lässt sich hier ein neuer Ansatz finden, Richtung „Welche Musik hörten die Eltern und wie hörten sie Musik“, vielleicht mit dem weiterführenden Aspekt, wie einen das möglicherweise beeinflusst hat. …
    Musik hat bei uns früher leider einen sehr kleinen Stellenwert eingenommen, was sich bei mir vollständig änderte. Bisweilen habe ich es auch bereut, dass Instrumente in unserer Familie keine Rolle spielten. Obwohl ich als Kind und Teenager ganz froh war, nicht zum Flöten- oder Orgelunterricht gezwungen zu werden, wie viele meiner Freunde damals. …
    Somit gehöre ich noch zu einer Generation, deren Eltern sehr wenig mit Pop-Musik zu tun hatten.

    So ähnlich war es bei mir auch. Meine Eltern hatten nichts mit Popmusik am Hut und sie haben sich generell nicht besonders für Musik interessiert. Radio und Fernsehen reichten aus, Schallplatten brauchten sie nicht. Ihre Musikdiät bestand aus Schlager und volkstümlicher Musik. Beeinflusst hat mich das nur im negativen Sinne: Ich habe ein paar Abneigungen aus der Zeit mitgenommen. Im Schlagerprogramm lief hin und wieder auch ein Country-Song – das hat dazu geführt, dass ich mich lange nicht für Country-Musik interessiert habe. Die Musik, die ich gehört habe, haben meine Eltern sicher nicht gemocht, aber ich kann mich nicht an bedeutende Konflikte erinnern – solange es nicht zu laut wurde, war es einfach kein Thema.

    --

    To Hell with Poverty
    #993379  | PERMALINK

    harry-hartmann

    Registriert seit: 13.01.2007

    Beiträge: 3,097

    Meine Eltern ( Jg. 28 und 37 ) waren bei meinen ersten eigenen „musikalischen Entdeckungen“ in den 60ern noch mit dabei. Beatles, Kinks, Dave Dee, Manfred Mann. Hollies. Nur die Stones fandes sie schon damals doof.

    Als sich die Musik 1970 vom Beat zunehmend verabschiedete und mein Stil immer mehr in Richtung Rock / Progressiv ging, gab es zunehmend Spannungen.

    Außerdem ( ich war damals 16 ) musste man sich ja vom Musikgeschmack der Eltern absetzen. Beispiel: Als die „Alten“ Yesterday oder Yellow Submarine ganz OK fanden, fanden wir es doof. Aus Opportunismus ? Keine Ahnung.

    ————-

    Ich konnte speziell meine Mutter zwar immer noch ab und zu mal dazu bringen, sich was anzuhören und „ihren Senf“ dazu zu geben, nur bei ONE OF THESE DAYS von Pink Floyd aus dem 71er Album MEDDLE war auch bei ihr die Toleranzgrenze erreicht.

    ———–

    Zwei späte Eingeständnisse an meine Eltern, die in den 80ern beide verstorben sind:

    – einiges, was sie damals als Krach bezeichneten, ist aus meiner heutigen Sicht nach über 30 Jahren auch Krach, und lebt nur noch vom „weißt du noch“
    – einiges, was sie in den 50ern und frühen 60ern hörten, höre ich heute mit anderen Ohren und entdecke auch aus dieser Aera interessante Musik.

    --

    Real Guitars Have Wings
    #993381  | PERMALINK

    moontear

    Registriert seit: 20.12.2002

    Beiträge: 14,237

    Als einen persönlichen Erfolg in den letzten 1,2 Jahren verbuche ich, daß ich meinen Vater aus den musikalischen Klängen von Claudia Jung, Bruce Low und Konsorten weitgehend befreit habe und ihm die Musik von Johnny Cash, Emmylou Harris und Gordon Lightfoot näherbringen konnte.

    --

    If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]
    #993383  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,722

    Meine Mutter liebte Klassik (Oper), Musicals, Jazz, Aznavour und Becaud.
    Sie besass einen Plattenspieler und ein Tonbandgerät (von Metz, daran erinnere ich mich noch.)

    Und dann ergab es sich, dass sie irgendwann auch das liebte, was ich als Jugendliche hörte.

    --

    #993385  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Meine Eltern hatten glaube ich keinen direkten Einfluß auf meine musikalischen Vorlieben- genausowenig umgekehrt. Obwohl, wenn ich darüber nachdenke; ich denke meine Eltern haben mich schon beeinflußt anders herum aber eher nicht. So entdeckte ich bei meinen Eltern im Schrank (neben viel grauenhaftem James Last, Schlagerplatten, ein paar Klassikplatten etc..die ich auch durchhörte) als Kind ein oder zwei Louis Armstrong-Platten die ich oft gehört habe. Irgendwann einmal, ich glaube da mir ab und zu eine geschenkt wurde, hatte ich dann 10 Stück, neben diversen Märchenplatten. Meine erste Plattensammlung.

    Ich denke meine Vorliebe für Louis Armstrong wurde wohlwollend aufgenommen – meine Eltern haben immer noch eine seltsame Vorliebe für altertümlichen Jazz der noch heute gespielt wird. Louis Armstrong ist natürlich großartig- nur ertrage ich schlecht gespielten Dixieland-Jazz nicht.

    Ansonsten wurde ich schon sehr früh bei der Musikschule angemeldet- meine Mutter spielt etwas Klavier, mein Vater ein wenig Gitarre. Relativ lang spielte ich Trompete, gut war ich daran allerdings nie, primär wegen mangelnder Übung, bzw. schlicht Faulheit (trotzdem kommt mir die Erfahrung bei meinem neuen Instrument Schlagzeug zugute).

    Insoweit hatten meine Eltern eventuell doch Einfluß auf meine Vorliebe für Jazz- andererseits können sie mit Coltrane natürlich herzlich wenig anfangen, denn Musik hat für sie bei weitem nicht die Bedeutung wie für mich- sie darf auch auf keinen Fall herausfordern.

    Da mein Vater sich weigerte in die Oper zu gehen wurde ich als Kind hierzu von meiner Mutter misbraucht (beide gehen allerdings ganz gerne zu Klassikkonzerten). Wahrscheinlich habe ich u.a. deshalb mit Mozart immer noch so meine Probleme. Dies bedeutet natürlich nicht, daß ich Klassik ablehne, sie spielt für mich aber keine große Rolle; als Teenager lehnte ich (vermutlich aus Opposition) diese Musikrichtung allerdings ab.

    Stattdessen wurde ich im beginnenden Teenageralter zum Bob Marley Fan- stieß aber auf nicht allzuviel Gegenliebe. Durch schlechte aber laute Boxen habe ich damit auch meine Familie ohne Unterbrechung terrorisiert. Meine Schwester hängte mir deshalb ein RAF-Zeichen an die Tür. Von ihr habe ich dann auch mein erstes Rocklexikon geklaut (keine Ahnung woher und warum sie es hatte)- mit der daraus resultierenden Musik konnten meine Eltern eigentlich nichts anfangen. Im Grunde genommen ist es fast schon erstaunlich wie wenig Musik sie in ihrer Jugend mitbekommen haben. Dennoch respektieren sie heutzutage mein Hobby (ich denke sie finden es sogar gut), wenngleich sie es auch nicht wirklich nachvollziehen können.

    --

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