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AutorBeiträge
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@grandandt. Beides. Im Kino und habe den Film auch auf DVD.
Freut mich, das Dir „Marie Antoinette“ gefällt. Ich fand es gerade sehr interessant, eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert mit moderner Musik zu unterliegen. Hat mir sehr gefallen. Wie würdest Du Sofia Coppola bisher besternen?
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraHighlights von Rolling-Stone.de„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
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WerbungWobei man sagen muss, dass ob einen Melancholie erreicht oder nicht, am meisten von der eigenen Verfassung abhängt.
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Going down in KackbratzentownpinchOh ja. Aber nicht nur die „wunderschönen Bilder“, auch die vielen unsinnigen Japanklischees und abgedroschenen Zoten scheinen wie von einem anderen Stern.
der film strotzt sichelich von den von dir erwähnten klischees und zoten. hab das aber nie als realistisches abbild japanischer lebensart betrachtet, sondern als überhöhte vergegnständlichung von Murrays innenleben. wenn z.b. die bestellte prostituierte sich am boden wälzt und „lupfe meine sluumpf“ ruft, oder die ellenlangen ausführungen des japanischen werbeclip-regisseurs mit einer aus drei worten bestehenden anweisung übersetzt werden, dann huscht immer dieser „ja klar. suuuper. ächz.“ ausdruck über sein gesicht. er velriert sich nicht in der japanischen kultur, sondern in seiner eigenen midlife crisis. was man als zuschauer sieht ist nur die vereinfachte betrachtungsweise Murrays auf sein eigenes leben, projeziert auf sein momentanes umfeld. alles in allem: nett gemacht mit zwei bis drei wirklich wunderbaren momenten. ***1/2
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MozzaBill Murrays Acting. Das ist für beide Filme sehr entscheidend.
[…]Wichtiger sind doch immer die Regisseure – wenn die schlecht sind kann doch der Schauspieler so gut sein, wie er will, der Film geht baden?
candycolouredclownAu ja, die Beste!
(die sollte mal ne Platte machen)Wenn Kiki Blondie-Lieder für den Soundtrack covert, würde ich das sogar kaufen!
scorechaser
@latho,Freut mich, das Dir „Marie Antoinette“ gefällt. Ich fand es gerade sehr interessant, eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert mit moderner Musik zu unterliegen. Hat mir sehr gefallen. Wie würdest Du Sofia Coppola bisher besternen?
Ich fand die Idee sehr nett, den Spätabsolutismus mit den 80ern gleichzusetzen und Coppola findet da die richtigen Bilder.
Lost in Translation * * *
Marie Antoinette * * * *
(The Virgin Suicides habe ich noch nicht gesehen)--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ich finde Bill Murray generell in Nebenrollen besser aufgehoben als in Hauptrollen. In den Filmen von Wes Anderson kann man dass sehr deutlich beobachten.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.„Field of Dreams“
R: Phil Alden Robinson, M: James Horner, K: John Lindley Drehbbuch: Phil Alden Robinson, nach dem Roman „Shoeless Joe Jackson“ von Ray Kinsella
Darsteller:
Kevin Costner, Amy Madigan, James Earl Jones, Ray Liotta, Burt Lancaster, Frank Whaley,USA, 1989, 107 Min.
Der Farmer Ray Kinsella hört eines Tages in seinem Kornfeld eine Stimme, die im sagt: „Wenn Du es baust, wird er kommen.“ Zuerst verwirrt und ungläubig, weiss er nicht, was er damit anfangen soll. Doch einen Tag später hat er eine Vision von einem Baseballfeld und dem ehemaligen Spieler „Shoeless“ Joe Jackson, der während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein gefeierter Spieler der Boston Red Sox war, bis ein Skandal ihn nötigte aufzuhören. Und tatsächlich: Nachdem Ray das Baseballfeld gebaut hat, steht eines Abends tatsächlich der tote Joe Jackson auf dem Feld und will mit ihm spielen. Doch das ist erst der Anfang einer unglaublichen Reise…
Ein Jahr vor seinem großen Erfolg „Dances with Wolves“ dreht Kevin Costner den eher kleinen und unbekannten Film „Field of Dreams“, unter der Regie von Phil Alden Robinson. Doch der Film trifft den Nerv der Zeit, und wird ein sogenannter Sleeper Hit. Die magische Geschichte, die sympathische und leichte Regie, sowie das beherzte und glaubwürdige Spiel aller Darsteller machen „Field of Dreams“ zu einem der schönsten Filme über Baseball und Sport im Allgemeinen. Auch jemand, der mit Baseball nichts anzufangen weiss, wird diesen Film mögen, spricht er doch die elementarsten Gefühle und Fragen in uns allen an. Getragen von einer beachtlichen Cast reist Costner von Iowa nach Boston, um dem Geheimnis hinter der Botschaft auf die Spur zu kommen. James Earl Jones überzeugt als pazifistischer Buchautor alá JD Salinger, Amy Madigan spielt seine Frau mit einer wundervollen Hingabe, während Altmeister Burt Lancaster in einer äusserst geheimnisvollen Rolle brilliert, die seine Letzte auf der Kinoleinwand gewesen sein sollte. Ray Liotta, gerade frisch mit seinem Hit „Good Fellas“ in den US Kinos, brilliert als ehemaliger Baseball-Star, dem sein Sport alles bedeutete…
Die Farm in Iowa, auf der der Film gedreht wurde, ist noch heute eine Pilgerstätte, zu der täglich über 1000 Menschen pilgern. Und das Baseball-Feld steht auch immer noch da. Und wer weiß, vielleicht treffen Sie dort ja eines Tages jemanden, der mit Ihnen eine Partie Baseball spielen will…
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Knight Moves“
USA/Germany/Switzerland, 1992, 108 Min. Farbe/Schwarz-Weiß
D: Christopher Lambert, Diane Lane, Tom Skerrit, Daniel Baldwin
R: Carl Schenkel, D: Brad Mirman K: Dietrich Lohmann, M: Anne DudleyDer Schachgroßmeister Peter Sanders ist zu Gast in einem Hotel, in dem ein Schachturnier abgehalten wird. Sanders, der als haushoher Favorit gilt, strudelt unversehens in einen Mordfall, bei dem er die attraktive Polizistin Kathy Sheppard kennen lernt, die sich von ihm angezogen fühlt…
Was wie eine allseitsbekannte Geschichte anhört, wird in den Händen von Regisseur Carl Schenkel („Abwärts“ (1984)) zu einem meisterhaftem Psychothriller voller irrer Wendungen. Deswegen sollte man auch nicht zuviel von dem Plot verraten. Immer wieder liegt der Film die falschen Fährten, so das der Zuschauer ein aufs andere Mal aufs Kreuz gelegt wird. Dabei verheddert sich das starke Drehbuch von Brad Mirman aber nicht in seiner Geschichte oder in Klischees.
In starken, düsteren Bildern und mit einem unheimlichen Score von Anne Dudley fesselt dieser nicht alltägliche Psychothriller seine Zuschauer. die Auflösung des Falls ist schlüssig und rundet die Geschichte ab. Die Darsteller sind erstklassig, allen voran die bezaubernde Diane Lane und der Highlander Christopher Lambert, der seiner Figur eine vielschichtige Persöhnlichkeit verleit. Unter dem arroganten Schachprofi steckt ein ganz anderer, verletzlicher Mensch. Weiter hervorzuheben ist der iummer gute Tom Skerrit, der den ermittlenden Beamten spielt.
Carl Schenkels „Knight Moves“ ist ein atemberaubend schön fotografierter und spannend erzählter Thriller, der gekonnt die Spannungsschraube immer höher zieht, bis zum überraschendem Finale. Ein echter Geheimtipp und ein persönlicher Lieblingsfilm.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Dead Poets Society“
R: Peter Weir, DB: Tom Schulman, M: Maurice Jarre K: John Seale
Schnitt: William M AndersonD: Robin Williams, Ethan Hawke, Robert Sean Leonard, Norman Lloyd, Kurtwood Smith, Alexandra Powers
USA, 1989, Farbe, 128 Min.
„Oh Captain, my Captain.“
Der australische Regisseur Peter Weir war schon immer ein Ausnahmekünstler, der sich schwierigen oder nicht alltäglichen Stoffen annahm. Sein erster abendfüllender Film „The Cars That Ate Paris“ ist ein eigenwilliger Horrorfilm, der Genrefilm „Witness“ ist eine neue Variation des Copthrillers und mit „The Truman Show“ zeigte Weir, das Jim Carrey mehr ist als ein Grimassenschneider. Einer von Weirs grössten Erfolgen allerdings ist der 1989 erschiene Film „Dead Poets Society“.
Vermont, 1959. Ein neues Schuljahr beginnt in dem angesehen Internat Welton Academy. Dort werden die Söhne vermögender Eltern auf das Leben vorbereitet. Der scheue Todd Anderson, dessen Bruder Klassenbester war, kommt an die Schule, ebenso wie der neue Englisch-Lehrer Mr. John Keating, der ein ehemaliger Schüler ist. Doch seine unorthodoxen Lehrmethoden stossen in der erzkonservativen Lehranstalt auf wenig Gegenliebe. Als die Schüler Neil Perry und Charles Dalton den „Club der toten Dichter“ wieder aufleben lassen, kommt es zu einer Katastrophe…
Worum geht in diesem wunderschön fotografierten Film? Um vieles. Freundschaft, Zusammenhalt, die Unterdrückung, bzw. freie Entfaltung des Geistes, das man sein Leben selber in der Hand hat. Der Film, der auf den ersten Blick nur ein weiterer College-Film ist, ist doch so viel mehr. Die schauspielerischen Leistungen sind alle herausragend, doch besonders möchte ich hier Robert Sean Leonard (Neil Perry), Ethan Hawke (als sensibler und schüchterner Todd Anderson) und Gale Hansen (als rebellischer Charlie Dalton) hervorheben. Aber der Film gehört natürlich Robin Williams, der seinen Mr. Keating mit Leben einhaucht, und eine seiner besten Performances seiner Karriere abliefert.
Ein weiterer Hauptdarsteller ist natürlich die bezaubernde Landschaft des kleinen Staates, Vermont, die Kamera-Ass John Seale in atemberaubenden Herbst-Impressionen zeigt. Die berühmte Musik von Maurice Jarre unterstreicht perfekt die Stimmung des Filmes. Das von Tom Schulman geschriebene Drama, das auf Jugenderinnerungen des Autoren basiert, ist ein sensibles und elegant inszeniertes Sittengemälde eines Amerika der 50er Jahre, das aber immer noch brandaktuell und wichtig ist.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Barton Fink“
R, B: Joel, Ethan Coen, K: Roger Deakins, M: Carter Burwell, PD: Dennis Gassner, USA, 1991, Farbe, 116 Min.
„Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht
und man siehet die im Lichte
die im Dunkeln sieht man nicht.“Dieser Spruch von Bertold Brecht aus seiner „Dreigroschenoper“ passt wohl im Bereich der Filmjobs zu keinem besser als zu dem Drehbuchautoren, der meist alleine in seinem Kämmerlein vor einer Schreibmaschine (heutzutage vor einem Computer) und einem leeren Blatt Papier sitzt, und versucht eine Geschichte zu erfinden, die es so vorher noch nicht gegeben hat.
Die beiden Regie-Exzentriker Joel und Ethan Coen, die zu den originellsten und produktivsten Filmemachern Hollywoods zählen, hatten genau dieses Problem, als sie am Drehbuch zu „Miller´s Crossing“ (ihrem Mafiafilm) saßen. Totale Schreibblockade, nichts ging mehr. Um sich abzulenken, erfanden die Brüder die Geschichte des Theaterautoren Barton Fink, der eben an dem selben Problem leidet.
New York, 1941: Nach der gefeierten Premiere seines neuesten Stückes erhält der Stückeschreiber Barton Fink (genial gespielt von John Turturro) einen Anruf aus Hollywood. Sein Erfolg ist bis dorthin vorgedrungen, und der Produzent Jack Lipnick (grandios überzeichnet dargestellt von Michael Lerner)
hat einen Job für ihn. Die Produktion eines Wrestling-Filmes bereitet dem Studio Kopfschmerzen, und so wird Barton Fink angeheuert, das Drehbuch rundherum zu erneuern. Ein Traumjob, wie es scheint. Doch in dem Hotel, in dem er untergebracht wird, lernt er einige sehr skurille Leute kennen: Angefangen vom Portier Chet bis hin zu Charlie Meadows, seinem etwas merkwürdigem Nachbarn. Dann lernt Fink, als er eine Schreibblockade erleidet, den Schriftsteller W. P. Mayhew und dessen Frau kennen…Dies ist nur eine kleine Inhaltsangabe, das sollte aber reichen, um Appetit zu machen. „Barton Fink“ ist wohl die schwärzeste aller Coen-Komödien, und quilt nur so über vor lustigen und tief-ironischen Ideen. Das Hotel Earl, in dem Fink absteigt, wurde oft als „Hölle“ bezeichnet, für die These gibt es im Film einige Anspielungen, die es zu entdecken gilt.
Die Kamera von Coen-Hauskameramann Roger Deakins ist grossartig geführt, die Musik von Carter Burwell sparsam und richtig eingesetzt. Die gesamte Darstellerriege spielt mit einem Enthusiasmus, das es eine Freude ist, ihnen zuzuschauen. Besonders hervorheben möchte ich hier John Mahoney, der den Schriftsteller an William Faulkner anlehnte.
Feines Kino, das in Cannes die Goldene Palme 1991 gewann. „Barton Fink“ ist gleichzeitig eine Hommage und eine Abrechnung an/mit Hollywood, und eine liebevolle Verneigung vor der guten alten Zeit der Traumfabrik. Der Film ist ein Höhepunkt im Schaffen der Coen-Brüder, und eine der schwärzesten und lustigsten Komödien über die Traumfabrik. Feines Kino, das in Cannes die Goldene Palme 1991 gewann.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Babel“ USA, 2006, 148 Min, Farbe
R: Alejandro González Iñárritu, DB: Guillermo Arriaga, M: Gustavo Santoallala, Schnitt: Douglas Crise, Stephen Mirrione, Kamera: Rodriego PietroD: Brad Pitt, Cate Blanchett, Gael Garcia Bernal, u.v.a.
Immer mal wieder gibt es Filme, die einem im Gedächtnis hängen bleiben, lange nachdem man das Kino schon längst verlassen hat. Einer dieser Film ist für mich „Babel“, des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu. Basierend auf einem Drehbuch von Guiellermo Arriaga inszenierte Iñárritu einen gewaltigen, mehrere Kontinente umspannenden, aber dennoch intimen Film, der geschickt aber nie klischeehaft versucht zu erklären, wie die Welt zusammen hängt.
Das wohlhabende amerikanische Ehepaar Richard und Susan reisen durch Marokko, um ihre Ehe zu retten. Daheim wartet das mexikanische Kindermädchen auf die Rückkehr des Ehepaares, steht doch am Abend die Hochzeit ihres Sohnes an. Doch aös Susan von einer Kugel getroffen wird, und zu sterben droht, wird nicht nur für diese Familie das Schicksal auf eine harte Probe gestellt…
Meisterhaft zeigt Iñárritu das Mosaik auf, das sich durch diesen kleinen Zwischenfall entfaltet. Wie die Theorie des Schmetterlings, der am anderen Ende der Welt mit seinem Schlag den Wind beeinflussen kann, schildert Iñárrituauf mehreren Ebenen das ganze Ausmaß der Tragödie. Dabei reisen wir mit ihm fast um den ganzen Erdball. In einer Episode beobachten wir die Tochter des japanischen Waffenhändlers, die durch ihre Taubheit eine ganz andere Sicht auf die Welt hat. Oder wir verfolgen die Irrungen und Wirrungen des mexikanischen Kindermädchens, die mit ihrem Neffen und den Kindern des Ehepaares durch die Wüste irrt, um nach Hause zu gelangen, während Richard in Marokko um das leben seiner Frau kämpft…
„Babel“ überzeugt auf ganzer Linie. Stilistisch ist der Film brillant, erinnert er doch besonders im Schnitt sehr stark an die Filme des Michael Mann. Der Film ist äusserst realistische ausgestattet, und kommt gerade in den in Marokko spielenden Szenen wie ein Dokumentafilm her. Die Schauspieler sind allesamt herausragend, besonder hervor heben möchte ich hier die beiden marokkanischen Jungen, die die denkbar undangbarste Aufgabe haben, und diese mit wahrem Leben füllen. Aber auch Brad Pitt und Cate Blanchett überzeugen in ihren Rollen, sowie Gael Garcia Bernal, der einen sehr gebrochenen und widersprüchlichen Charackter intensiv darstellt. Großes Lob gebührt auch Adriana Barraza, die das Kindermädchen sehr sensibel spielt.
Iñárritus „Babel ist für mich sicherlich einer der besten Filme des Jahrzehnts und großes, aber dennoch intensives Weltkino.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraSchöner Thread. Keine Ahnung warum der bisher an mir vorbei ging.
Dito zu Babel. Auch mich hat der Film vom Kino nach Hause, ins Bett und am nächsten Tag noch mit zur Arbeit begleitet. Eigentlich war er bei mir bis ich ihn endlich zum 2. mal gesehen habe. Ganz großes Kino und zu recht mit der Goldenen Palme ausgestattet. Der Zusammenhang, der die Episoden verbindet ist ja keineswegs weit her geholt. Man kann sich das zu jeder Zeit vorstellen. Die Aussage, die bei mir ankam: Die Welt in der wir leben ist eine faszinierende. Der Film ist ein tolles Kunstwerk.
Dead Poets Society dagegen geht mir inzwischen ein bisschen auf den Geist. Ich könnte ihn mir zur Zeit nicht mehr anschauen. Entweder schon zu oft gesehen oder endgültig die Schnauze voll von Robin Williams.
Barton Fink werde ich mir demnächst mal anschauen müssen. Vielen Dank für den Hinweis!
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„Gilda“
R: Charles Vidor, B: Joe Eisinger, Marion Parsonnet, M: Hugo Friedhofer K: Rudolph Maté
D: Rita Hayworth, Glenn Ford, George Macready, u.a.
USA 1946, Schwarz-Weiß, 110 Min.
„Gilda, are you decent?“ – „Me? Sure I’m decent.“
Charles Vidors Film „Gilda“ ist alles in einem: Melodram, Film Noir, Krimi, Thriller, Liebesfilm, Komödie. Man berauscht sich an den extravanten Kostümen von Kostümbildner Jean Louis, an den ausschweifenden Sets von Robert Priestley, an den geschliffenen und pointierten Dialogen. Manchmal, aber auch nur manchmal streift der Film das Genre der Schmonzette, aber dies auch nur so kurz und raffiniert, das es gar nicht weiter auffällt.
Der Film ist ganz auf seine beiden Stars zugeschnitten, und Rita Hayworth war in den 40ern der größte Star Hollywoods. Aber auch Glenn Ford brilliert in der Rolle des jungen Amerikaners Johnny Farrell, der in Argentinien ein neues Leben anfangen will. Ebenso brillant ist George Macready, der seinen Casinoboss sinister und geheimnisvoll spielt. In Buenos Aires wird Johnny von dem zwielichtigem Casinobesitzer Ballin Mundson angeheuert, der ihn als seinen persönlichen Assistenten einstellt. Als Johnny schließlich Mundsons Frau Gilda kennenlernt, gerät er in eine heiße und gefährliche Geschichte…
„Gilda“ ist so reich an Wendungen und so famos inszeniert, das es eine wahre Freude ist, diesem Film zuzuschauen. Es gäbe noch so viel über diesen wunderbaren Film zu sagen, aber da swürde den Spaß nehmen. Ein großer Hollywood-Film der Superlative, eine wunderschöne Liebesgeschichte und ein extrem spannender Thriller um falsche Identitäten. Kurz: eine volle Packung Kino.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„No Way Out“
R: Roger Donaldson, B: Robert Garland, M: Maurice Jarre, K: John Alcott:
D: Kevin Costner, Gene Hackman, Sean Young, Will Patton
USA, 1987, 114 Min., Farbe
Der Navy Offfizier Tom Farrell wird in den Pentagon versetzt. Dort arbeitet er für seinen Freund Scott Pritchard, der direkt Verteidigunsminister Price unterstellt ist. Ausserdem hat Farrell eine leidenschaftliche Affäre mit Susan Atwell, die ebenfalls mit dem Verteidigunsminister angebandelt hat. Nach einer leidenschaftlichen Nacht wird Atwell jedoch ermordet in ihrem Haus aufgefunden, und Farrell gerät immer mehr unter Verdacht…
Was wie eine normale Krimistory scheint, ist doch eine komplexe und viele Wendungen schaffenden Thrillergeschichte, die einige Überraschungen parat hält. In einer seiner ersten Hauptrollen ist hier der junge Kevin Costner zu sehen, dem es gelingt sich neben dem alten Haudegen Gene Hackman zu behaupten. „No Way Out“ ist ein perfide spannender Thriller, der die Spannungsschraube geschickt hochzieht, um dann mit einem verblüffendem und absolut unerwartetem Finale zu enden. Nur so viel: Es ist nicht alles so, wie es scheint…
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Kiss Me Deadly“, USA, 1955, 106 Min. B/W
R: Robert Alrdrich, B: A.I. Bezzeredies, M: Frank DeVol, K: Ernest Laszlo
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mickey Spillane erzählt der Film die Geschichte des Privatdetektiven Mike Hammer, der (natürlich) durch eine Frau die er eines Abends auf der Landstraße aufgabelt, in eine haarsträubende und gefährliche Geschichte hinein gezogen wird.
Aldrichs Adaption des Buches ist eine wilde Achterbahnfahrt, ein skurilles, teilweise alptraumhaftes, voll faszinierender inszenatorischen Einfällen überbordendes Werk. Francois Truffaut schrieb in seiner Kritik: „Kiss Me Deadly muss man sehen, denn wenn man die Verhältnisse kennt, unter denen heute Filme gedreht werden, kann man diese außerordentliche Freiheit nur bewundern, die dieser Film atmet. Hier ist der Einfallsreichtum so groß, daß man nicht mehr weiß, wohin man schauen soll, in den vollen, üppigen Bildern.“
(Cahiers Du Cinema, 1955)Robert Aldrichs kleiner, aber feiner Film Noir-Krimi gehört zu den unbekanntesten und unterschätztesten Filmen der Reihe. Das spektakuläre Finale ist überraschend und stimmig, und rundet einen faszinierenden und wegweisenden Film Noir ab. Mögen viele diese kleine Perle noch entdecken.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra„Pickpocket“, Frankreich, 1959, B/W, 75 Minuten
Außer vielleicht Carl Theodor Dreyers „Gertrud“ kenne ich (zumindest bis zu diesem Zeitpunkt) keinen Film, der formal derart rein daher kommt. „Pickpocket“ ist in seiner Schlichtheit (im positiven Sinne) bewundernswert, und schafft das seltene Kunststück Mitleid und Mitgefühl mit seinen Figuren zu hegen, obwohl es in dem Film keinen einzigen „sympathischen“ Helden gibt.
Der Film hatte es zu seinem Startzeitpunkt nicht leicht, wurde schnell in die Arthouse-Ecke gedrängt. Dieser düstere Film, bei dem noch nicht einmal tagsüber die Sonne zu scheinen scheint, erzählt die Geschichte des mittellosen Michel, der durch seine Geldknappheit zum Stehlen gezwungen wird. Von einem Polizeiverhör nicht entmutigt, findet er Gefallen an dem „Job“, und verfeinert seine Tätitgkeit im Laufe des Filmes. Er freundet sich mit einem Taschendieb ein, der ihn in die Kunst des Stehlens einweist. Seine Mutter liegt im Sterben, und wird von einer Nachbarin gepflegt, in die sich Michel verliebt…
Zu loben sind auch hier die Schauspieler. Aleln voran natürlich Matin LaSalle und Marika Green (die übrigens die Tante von Eva Green ist), die hier eine realistische Meisterleistung bieten.
Bressons Film scheint eher ein Dokumentarfilm in Form einer Spielfilmhandlung zu sein, so realistisch inszeniert er seine Geschichte. Ohne große Effekte erzählt Bresson von den einfachen Leuten, von denen die in der Gesellschaft nicht ihren Platz gefunden haben. Dennoch ist er trotz seiner Düsterheit und seiner Stringenz ein fesselnder, ein wichtiger Film. Und wenn ich hier in dieser Rezension das Wort „realistisch“ zu oft verwendet habe, möge man mir verzeihen, denn „Pickpocket“ ist in der Tat einer der wahrhaftigsten Filme, die das Kino hervor gebracht hat.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra -
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