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„Dead Poets Society“
R: Peter Weir, DB: Tom Schulman, M: Maurice Jarre K: John Seale
Schnitt: William M Anderson
D: Robin Williams, Ethan Hawke, Robert Sean Leonard, Norman Lloyd, Kurtwood Smith, Alexandra Powers
USA, 1989, Farbe, 128 Min.
„Oh Captain, my Captain.“
Der australische Regisseur Peter Weir war schon immer ein Ausnahmekünstler, der sich schwierigen oder nicht alltäglichen Stoffen annahm. Sein erster abendfüllender Film „The Cars That Ate Paris“ ist ein eigenwilliger Horrorfilm, der Genrefilm „Witness“ ist eine neue Variation des Copthrillers und mit „The Truman Show“ zeigte Weir, das Jim Carrey mehr ist als ein Grimassenschneider. Einer von Weirs grössten Erfolgen allerdings ist der 1989 erschiene Film „Dead Poets Society“.
Vermont, 1959. Ein neues Schuljahr beginnt in dem angesehen Internat Welton Academy. Dort werden die Söhne vermögender Eltern auf das Leben vorbereitet. Der scheue Todd Anderson, dessen Bruder Klassenbester war, kommt an die Schule, ebenso wie der neue Englisch-Lehrer Mr. John Keating, der ein ehemaliger Schüler ist. Doch seine unorthodoxen Lehrmethoden stossen in der erzkonservativen Lehranstalt auf wenig Gegenliebe. Als die Schüler Neil Perry und Charles Dalton den „Club der toten Dichter“ wieder aufleben lassen, kommt es zu einer Katastrophe…
Worum geht in diesem wunderschön fotografierten Film? Um vieles. Freundschaft, Zusammenhalt, die Unterdrückung, bzw. freie Entfaltung des Geistes, das man sein Leben selber in der Hand hat. Der Film, der auf den ersten Blick nur ein weiterer College-Film ist, ist doch so viel mehr. Die schauspielerischen Leistungen sind alle herausragend, doch besonders möchte ich hier Robert Sean Leonard (Neil Perry), Ethan Hawke (als sensibler und schüchterner Todd Anderson) und Gale Hansen (als rebellischer Charlie Dalton) hervorheben. Aber der Film gehört natürlich Robin Williams, der seinen Mr. Keating mit Leben einhaucht, und eine seiner besten Performances seiner Karriere abliefert.
Ein weiterer Hauptdarsteller ist natürlich die bezaubernde Landschaft des kleinen Staates, Vermont, die Kamera-Ass John Seale in atemberaubenden Herbst-Impressionen zeigt. Die berühmte Musik von Maurice Jarre unterstreicht perfekt die Stimmung des Filmes. Das von Tom Schulman geschriebene Drama, das auf Jugenderinnerungen des Autoren basiert, ist ein sensibles und elegant inszeniertes Sittengemälde eines Amerika der 50er Jahre, das aber immer noch brandaktuell und wichtig ist.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra