Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

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  • #12025821  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,973

    Aus der FAZ

    Der Verlag Harper Collins hat jetzt auch Agatha Christies Werk von „Bewusstheits-Lektoren“ durchkämmen lassen. Was wurde gewonnen?

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    "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
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    #12025935  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,064

    nicht_vom_forumDas auf jeden Fall. Und gerade in einem Mikrokosmos wie unserem sollte man m. E. sowieso versuchen, die Schreiber individuell, ganz ohne Skala und Zuordnung, zu verstehen.

    Ja. Und von der eigenen Meinung abweichende Beiträge auch mal tolerieren.

     

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #12025953  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    marbeckAus der FAZ

    Der Verlag Harper Collins hat jetzt auch Agatha Christies Werk von „Bewusstheits-Lektoren“ durchkämmen lassen. Was wurde gewonnen?

    marbeckAus der FAZ

    Der Verlag Harper Collins hat jetzt auch Agatha Christies Werk von „Bewusstheits-Lektoren“ durchkämmen lassen. Was wurde gewonnen?

    Und die FAZ urteilt knallhart: Das alles sind Veränderungen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, an sich kaum der Rede wert. 

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    #12026101  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 5,865

    stormy-monday

    nicht_vom_forumDas auf jeden Fall. Und gerade in einem Mikrokosmos wie unserem sollte man m. E. sowieso versuchen, die Schreiber individuell, ganz ohne Skala und Zuordnung, zu verstehen.

    Ja. Und von der eigenen Meinung abweichende Beiträge auch mal tolerieren.

    Moment mal. Die aktuelle, offensichtlich insgesamt nicht besonders gelungene, Diskussion war von meiner Seite aus bereits beendet, als @.bullitt mich anschrieb und anschließend behauptete, ich würde hier jemanden „diskreditieren“ wollen. Das als letztes von mir zu diesem speziellen Austausch.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #12026619  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    bulli ist halt der pc-Polizist des Forums, da ist nicht viel Toleranz zu erwarten.

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    #12026733  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Meine innere Merkel findet diese persönliche Ebene der Diskussion zu den ohnehin kontroversen Themen seit einigen Seiten nicht sehr hilfreich … Inhaltlich hätte ich zu einigen der letzten Beiträge einiges zu sagen, heute abend vielleicht.

    --

    #12026817  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    nicht_vom_forum
    Moment mal. Die aktuelle, offensichtlich insgesamt nicht besonders gelungene, Diskussion war von meiner Seite aus bereits beendet, als @.bullitt mich anschrieb und anschließend behauptete, ich würde hier jemanden „diskreditieren“ wollen.

    Nur nochmal für’s Protokoll: Du hast einem User unterstellt rechtes Vokabular zu verwenden, als er von „rechter Ecke“ sprach und damit genau das getan – ihn in die rechte Ecke gestellt. Das habe ich kommentiert.

    nicht_vom_forum

    bullittEr hat den Begriff ja aktiv genutzt und du hast ihn mit deiner Unterstellung eben auch rechts verortet.

    Ich kann nur sagen, wo ich ihn nicht verorte: Mit gut durchdachter Position weit links der Mitte. Für alle weiteten Einordnungen verstehe ich seine Texte viel zu wenig. Das als konkretes Beispiel zum Thema „rechte Ecke“ genutzt: Ich gehen schon davon aus, dass sowohl Du als auch tezuka auf der Skala weiter rechts stehen als ich. Aber zum einen gibt es „rechts von meiner“ Position noch eine ganze Menge absolut vertretbarer und akzeptabler Positionen und zum andern gibt es eben keine „rechte Ecke“ in der alle Positionen rechts von Habeck und Baerbock sich nur noch in Nuancen unterscheiden. Zumindest außerhalb von Twitter bekommt man diese Differenzierung im Lager „Mitte/Links“ allgemein auch gut hin.

    Lager, Ecke, Skala, whatever, da sind für mich überholte Kategorien. Während ich das hier tippe und den Forums-Nazi gebe, führe ich Dauerdebatten mit einem Kollegen über dessen Vorlieben für Kreuzfahrten, Dubai und Steaks aus Uruguay und bin da vermutlich Teil der Klima-Gestapo. Mit den Widersprüchen kann ich bestens leben. Bei meiner Meinungsbildung schaue ich doch nicht vorher nach, in welches Parteiprogramm das jetzt wohl passt, und ob das denn auch ein kohärentes Gesamtbild abgibt. Links sein hieß für mich ohnehin immer nur kritisch denken, nonkonformistisch und unangepasst sein.

    Aber im Ernst, mir ist diese ganze Masche suspekt, sich ständig an den Begrifflichkeiten abzuarbeiten. Woke, Cancel Culture, rechte Ecke, alles angeblich rechte Erfindungen, die es in der Realität gar nicht gibt […]

    Wer behauptet denn, dass es diese Phänomene „gar nicht gibt“?

    Der von dir zitierte Böhmi zum Beispiel? Dazu gerade ein aufschlussreicher Artikel in der taz, in dem der ZEIT-Journalist und Mitautor von „Canceln – Ein notwendiger Streit“, Ijoma Mangold, zitiert wird:

    Ihn störten vor allem die ungleichen Voraussetzungen in dem Konflikt. Lange behaupteten identitätspolitisch engagierte Linke, es gäbe gar keine Cancel Culture, und die so verunglimpften Einlassungen wären nichts anderes als zivilgesellschaftliches Engagement. Damit ist nun Schluss, da auch die Akteure in diesem Kulturkampf benannt sind. Wenn unliebsame Personen als Rechte, als TERFs oder als alte weiße Männer niedergeschrien werden, müssen die cancelnden Personen nun auch damit leben, als „Woke“ dazustehen.

    --

    #12027197  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Aus dem taz-Artikel:

    Vom intellektuellen Standpunkt aus betrachtet nicht weniger enttäuschend als absichtsvoll verkürzte Lektüren ist im Übrigen die aggressive Vehemenz hochgebildeter Cancel-Kritiker wie Liessmann, sofern sie eben nur die naheliegendsten und schlechtesten, das heißt persönliche Motive unterstellen. Selbst wenn diese in vielen Fällen zutreffen sollten, gälte es doch noch etwas mehr zu entdecken als egozentrische Querulanz. (…)

    Es ist nicht nur Gerede, dass sich viele Menschen, die sich ein Leben lang als liberal oder sogar links verstanden, rasch bevormundet und missverstanden fühlen, wenn sie die Maßgaben einer zeitgeschichtlich jungen Identitätspolitik verfehlen. Anstatt in einen Dialog zu treten, riskieren Aktivisten, diese Milieus mit ihrer aggressiven Rhetorik zu verschrecken.

    Als würden da der ein oder andere Foren-User beschrieben.

    Einige Beiträge des Bands versuchen beide Lager wieder füreinander zu interessieren. So legt Asal Dardan mit unbestreitbarem Interesse an Michael Ende dar, warum dessen Geschichten von Jim Knopf Kindern heute keine zeitgemäßen Botschaften mehr vermitteln.

    Huch!

    Das Schema eines Kräftegleichgewichts zweier Lager kann damit ergänzt werden, denn zum Canceln gehören immer drei. Institutionen sind nicht einfach die Spielfelder, auf denen Linke und Konservative um Deutungshoheit konkurrieren. Sie können selbst aktiv und ihren eigenen Maßstäben folgend reagieren.
    >Cancel Culture könnte für sie sogar eine Chance sein, die eigenen Werte und Maximen klar zu definieren, um sie im Falle des Falles auch in der Öffentlichkeit offensiv zu vertreten. Mit etwas Optimismus wäre es somit vorstellbar, dass Canceln in der nahen Zukunft ein übliches Ins­trument der politischen Auseinandersetzung ist, das gezielt Aufmerksamkeit bündelt, jedoch ohne dass dabei eine Partei die Nerven zu verlieren bräuchte.</p>

    Das hört sich nach Pro-Canceln an. Sieht Ijoma Mangold fast so ähnlich: „Vielleicht haben am Ende die Vertreter der Identitätspolitik mit ihren Positionen und Ansichten recht, wer kann das schon wissen, das werden wir in zwanzig Jahren im Rückblick klarer sehen.“ Sieht man das nicht jetzt schon?

     

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    #12028805  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    #12030819  | PERMALINK

    tezuka
    The artist formerly known as BB

    Registriert seit: 14.12.2016

    Beiträge: 1,631

    Eigentlich wollte ich in diesem unsäglichen Thread gar nichts mehr schreiben, sondern vermehrt über Filme oder Musik (bei letzterem läuft besteht ja auch weniger die Wahrscheinlichkeit nicht_vom_forum über den Weg zu laufen eher weniger…)

    Auf jeden Fall vielen Dank an Bullitt das du mir bei dieser unsäglichen Diskussion beigestanden hast, ist nicht selbstverständlich in diesem Forum, habe dir zu Ehren am Mittwoch fünf Dosen des Energy-Drinks „Bullitt“ weggezischt!

    Könnte jetzt noch Rossi fragen ob Aussagen wie

    Es gibt Menschen, die müssen sich Tag für Tag damit beschäftigen, eine bestimmte Hautfarbe oder einen „Migrationsvordergrund“ zu haben. Aber ein Weißer, der sich damit selbst nie auseinandersetzen musste, der aber auch nur gerüchteweise zu erahnen meint, man könne ihm irgendetwas aufgrund seiner Hautfarbe verweigern oder „verbieten“, oder dem auf einmal sein Weißsein bewusst wird, auweia, da hört der Spaß aber wirklich auf, da steht 1933 direkt vor der Haustür …

    wirklich nach dem „nettesten aller Moderaten“ klingt, als der er hier ja gilt, oder nicht eher nach einem Kleinkind welches Pippikacka ruft um die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen. Aber hier soll es um etwas anderes gehen.

    Zu Böhmi:

    Ich schätze ihn sehr, gerade weil er in seiner Sendung häufig heiße Themen angepackt hat – Harald Schmidt blieb ja in seiner politischen Ausrichtung immer eher schwammig-nebulös. Jan hatte da immer mehr – um mal in seine Terminologie zu gehen – Eier aus Stahl. Ob er mit „Florentin Ulfkotte“ Verschwörungsgeschwurbel hopps genommen hat, zur Hohenzollern-Thematik einen Vertreter der Herero sprechen ließ, ob er herausgekramt hat was der allseits gefeierte Martin Luther so abgesondert hat, mit „Jim Panzko“ die deutsche Industriemusik der Lächerlichkeit preis gab oder die „Versandsoldaten“: Immer Stellung bezogen, dabei ohne erhobenen Zeigefinger, unterhaltsam und gut gemacht. Habe ihn zugebener die letzten Jahre nicht mehr sooo verfolgt, die Intention von „Nuhr im Zweiten“ halte ich hoch, (schätze wie geschrieben Nuhr und Rebers nicht sonderlich), aber war von einem einen Detail sehr enttäuscht: Warum musste er die Klage über kulturelle Aneignung als etwas Reaktionäres darstellen? Für mich ist die KA-Thematik ein komplett falscher Weg den progressive Kräfte (hier: vermeintlich progressive Kräfte) abgebogen sind. Damit überzeugt man niemanden von seiner Sache, vertieft nur unnötig Gräben und beschneidet Menschen in ihrer Freiheit. Da ich Böhmis Hip-Hop-Ausflüge thematisiert habe: Dabei geht es natürlich nicht um Studentenrap vs. Straßenrap oder so was. Ich fand „Polizistensohn“ sehr gelungen – detailreich, witzig und der Typ kann rappen! Aber: Glaube mich erinnern zu können dass hier im German-Hiphop-Thread es durchaus Stimmen gab die seine Darstellung problematisch fanden – nicht weil er sich generell etwas angeeignet hat, sondern weil er sich aus der Position des privilegierten Biodeutschen, der natürlich immer „Polizei hat“ etwas herausnimmt. (Das sein Erdogan-Gedicht auch problematische Ebenen hat wurde hier ja – von klugen Usern! – auch schon thematisiert.) Fand das damals etwas überzogen (er hat ja auch Polizei-Gewalt thematisiert), aber was weiß ich schon, bin ja in dem Sinne auch privilegiert…

    Das meinte ich indem ich sage dass Jan sich etwas weit aus dem Fenster lehnt wenn er sich über Kritiker der KA-Diskussion lustig macht. (Finde da inzwischen übrigens Youtuber wie den Dunklen Parabellritter oder Wolfgang M. Schmitt weit nachvollziehbarer, weil sie entsprechende Auswüchse halt nicht aus der rechten Ec…äh einer konservativ-reaktionären Position aus kritisieren.)

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    #12030823  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    tezuka Eigentlich wollte ich in diesem unsäglichen Thread gar nichts mehr schreiben, sondern vermehrt über Filme oder Musik (bei letzterem läuft besteht ja auch weniger die Wahrscheinlichkeit nicht_vom_forum über den Weg zu laufen eher weniger…)

    Jetzt mach mal halblang.

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    #12030857  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,806

    tezukaEigentlich wollte ich in diesem unsäglichen Thread gar nichts mehr schreiben, sondern vermehrt über Filme oder Musik (bei letzterem läuft besteht ja auch weniger die Wahrscheinlichkeit nicht_vom_forum über den Weg zu laufen eher weniger…) Auf jeden Fall vielen Dank an Bullitt das du mir bei dieser unsäglichen Diskussion beigestanden hast, ist nicht selbstverständlich in diesem Forum, habe dir zu Ehren am Mittwoch fünf Dosen des Energy-Drinks „Bullitt“ weggezischt! Könnte jetzt noch Rossi fragen ob Aussagen wie

    Es gibt Menschen, die müssen sich Tag für Tag damit beschäftigen, eine bestimmte Hautfarbe oder einen „Migrationsvordergrund“ zu haben. Aber ein Weißer, der sich damit selbst nie auseinandersetzen musste, der aber auch nur gerüchteweise zu erahnen meint, man könne ihm irgendetwas aufgrund seiner Hautfarbe verweigern oder „verbieten“, oder dem auf einmal sein Weißsein bewusst wird, auweia, da hört der Spaß aber wirklich auf, da steht 1933 direkt vor der Haustür …

    wirklich nach dem „nettesten aller Moderaten“ klingt, als der er hier ja gilt, oder nicht eher nach einem Kleinkind welches Pippikacka ruft um die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen. Aber hier soll es um etwas anderes gehen.

    Die ja wirklich nicht ganz falsche Aussage eines users, dass Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen von Migranten ungleich wirklichkeitsnäher sind als die Ängste mancher Weißen, man könnte ihnen aufgrund ihrer weißen Hautfarbe etwas verweigern, führst du hier als Beleg an, um den User persönlich anzugehen? Aber klar, erstmal treten und dann schreiben, es würde um etwas anderes gehen. Wenn es um etwas anderes geht, dann lass es weg. Lässt du es nicht weg, geht es nicht um etwas anderes.

    #12030863  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    tezukaEigentlich wollte ich in diesem unsäglichen Thread gar nichts mehr schreiben, sondern vermehrt über Filme oder Musik (bei letzterem läuft besteht ja auch weniger die Wahrscheinlichkeit nicht_vom_forum über den Weg zu laufen eher weniger…)

    Diskussionen sind natürlich „unsäglich“, weil Leute doch ernsthaft andere Meinungen haben als man selbst. Du lieferst ein wunderschönes Beispiel dafür, warum das Gefühl der durch einen „woken Online-Mob“ bedrohten Meinungsfreiheit zu einem nicht geringen Teil darauf beruht, dass Leute schlicht und einfach mit kontroversen Diskussionen nicht umgehen können. Ich meinerseits danke jedenfalls @nicht_vom_forum für seine in der Regel umsichtigen und gut begründeten Beiträge [1]. Und Kollegen wie @bullitt oder @stormy-monday triggern mich umgekehrt so zuverlässig wie Kolumnen von Nikolaus Blome, ich würde keinesfalls auf diesen regelmäßigen Adrenalinschub verzichten wollen.:) Und manchmal haben sie sogar einen Punkt.[2] Ich hatte immer gedacht, dafür wären politische Diskussionen da, kann mich aber auch getäuscht haben …

    Es gibt Menschen, die müssen sich Tag für Tag damit beschäftigen, eine bestimmte Hautfarbe oder einen „Migrationsvordergrund“ zu haben. Aber ein Weißer, der sich damit selbst nie auseinandersetzen musste, der aber auch nur gerüchteweise zu erahnen meint, man könne ihm irgendetwas aufgrund seiner Hautfarbe verweigern oder „verbieten“, oder dem auf einmal sein Weißsein bewusst wird, auweia, da hört der Spaß aber wirklich auf, da steht 1933 direkt vor der Haustür …

    Oh. Mein. Gott. Ich besitze doch wirklich die Dreistigkeit, das Stilmittel der satirischen Zuspitzung zu verwenden. Satire darf zwar alles, aber auf keinen Fall herausfordernde Meinungen artikulieren, die zur inneren Spaltung des deutschen Volkskörpers beitragen. Ist das da rechts etwa eine Ecke?

    Ich stehe voll zu der Aussage. Cancel mich.:)

    wirklich nach dem „nettesten aller Moderaten“ klingt, als der er hier ja gilt, oder nicht eher nach einem Kleinkind welches Pippikacka ruft um die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen.

    Ich habe mir in fast 20 Jahren eine gut begründete Meinung gebildet über Leute, die den Moderator nicht vom User unterscheiden können. Danke für die Bestätigung.

    aber war von einem einen Detail sehr enttäuscht: Warum musste er die Klage über kulturelle Aneignung als etwas Reaktionäres darstellen? Für mich ist die KA-Thematik ein komplett falscher Weg den progressive Kräfte (hier: vermeintlich progressive Kräfte) abgebogen sind. Damit überzeugt man niemanden von seiner Sache, vertieft nur unnötig Gräben und beschneidet Menschen in ihrer Freiheit.

    Dafür kannst Du ihn ja kritisieren, wenn Du der Ansicht bist. Aber warum beschneidet ein Satiriker/Comedian Menschen in ihrer Freiheit, wenn er seine Meinung vertritt? Was ist denn überhaupt „kulturelle Aneignung“ nach Deinem Verständnis?

    Da ich Böhmis Hip-Hop-Ausflüge thematisiert habe: Dabei geht es natürlich nicht um Studentenrap vs. Straßenrap oder so was. Ich fand „Polizistensohn“ sehr gelungen – detailreich, witzig und der Typ kann rappen! Aber: Glaube mich erinnern zu können dass hier im German-Hiphop-Thread es durchaus Stimmen gab die seine Darstellung problematisch fanden – nicht weil er sich generell etwas angeeignet hat, sondern weil er sich aus der Position des privilegierten Biodeutschen, der natürlich immer „Polizei hat“ etwas herausnimmt. (Das sein Erdogan-Gedicht auch problematische Ebenen hat wurde hier ja – von klugen Usern! – auch schon thematisiert.) Fand das damals etwas überzogen (er hat ja auch Polizei-Gewalt thematisiert), aber was weiß ich schon, bin ja in dem Sinne auch privilegiert…

    Ganz ehrlich – sich selbst zu fragen, in welcher Hinsicht man gegenüber anderen Menschen privilegiert ist, ohne es jemals reflektiert zu haben, halte ich für eine der wichtigsten Anregungen aus dem progressiven Lager. Es hilft einem nämlich, die Position anderer Menschen zu verstehen. Wokeness-Kritiker bestehen ja beispielsweise gerne darauf, dass dieser oder jener Begriff eigentlich nicht abwertend gemeint sei, und die „Wokies“ sollten sich mal nicht so anstellen und so übersensibel sein. Aber wehe, sie erhalten auf einmal selbst ein Label. „Alter weißer Mann“, das bringt Leute, die noch zwei Sätze vorher darauf beharrt haben, sich nicht so zu haben, auf die Palme. Aber ist denn das etwas Schlimmes, alt zu sein, weiß oder ein Mann? Es ist doch nur eine faktische Beschreibung, da kann man doch locker bleiben? :) Schreibt yours truly, ein alter weißer Mann, der zu Unrecht von vielen als nett gelesen wird.

    (Finde da inzwischen übrigens Youtuber wie den Dunklen Parabellritter oder Wolfgang M. Schmitt weit nachvollziehbarer, weil sie entsprechende Auswüchse halt nicht aus der rechten Ec…äh einer konservativ-reaktionären Position aus kritisieren.)

    Ich empfehle Dir dann auch gerne (und völlig ironiefrei) Alicia Joe oder ShoeOnHead. Und nun stecke bitte weiter Leute in die „woke Ecke“. Danke.

    [1] Mit Fußnoten!

    [2] Manchmal, nicht übermütig werden.;)

    --

    #12030869  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,064

    herr-rossi Und Kollegen wie @bullitt oder @stormy-monday triggern mich umgekehrt so zuverlässig wie Kolumnen von Nikolaus Blome, ich würde keinesfalls auf diesen regelmäßigen Adrenalinschub verzichten wollen.:) Und manchmal haben sie sogar einen Punkt.[2] Ich hatte immer gedacht, dafür wären politische Diskussionen da, kann mich aber auch getäuscht haben …

    Versprochen, den kriegst Du weiter ;)

     

    „Alter weißer Mann“, das bringt Leute, die noch zwei Sätze vorher darauf beharrt haben, sich nicht so zu haben, auf die Palme. Aber ist denn das etwas Schlimmes, alt zu sein, weiß oder ein Mann? Es ist doch nur eine faktische Beschreibung, da kann man doch locker bleiben? :) Schreibt yours truly, ein alter weißer Mann, der zu Unrecht von vielen als nett gelesen wird.

    Naja, der alte weisse Mann wird gerne als Diss oder Beleidigung hergenommen, ich bin da so einiges gewohnt. Obwohl ich mich selbst hier öfter mal als awM oder Boomer bezeichne…

     [2] Manchmal, nicht übermütig werden.;)

    Kann nix versprechen…

     

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #12030917  | PERMALINK

    childintime

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    I scream, you scream, we all scream for ice cream.
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