Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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#12027197  | PERMALINK

Anonym
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Aus dem taz-Artikel:

Vom intellektuellen Standpunkt aus betrachtet nicht weniger enttäuschend als absichtsvoll verkürzte Lektüren ist im Übrigen die aggressive Vehemenz hochgebildeter Cancel-Kritiker wie Liessmann, sofern sie eben nur die naheliegendsten und schlechtesten, das heißt persönliche Motive unterstellen. Selbst wenn diese in vielen Fällen zutreffen sollten, gälte es doch noch etwas mehr zu entdecken als egozentrische Querulanz. (…)

Es ist nicht nur Gerede, dass sich viele Menschen, die sich ein Leben lang als liberal oder sogar links verstanden, rasch bevormundet und missverstanden fühlen, wenn sie die Maßgaben einer zeitgeschichtlich jungen Identitätspolitik verfehlen. Anstatt in einen Dialog zu treten, riskieren Aktivisten, diese Milieus mit ihrer aggressiven Rhetorik zu verschrecken.

Als würden da der ein oder andere Foren-User beschrieben.

Einige Beiträge des Bands versuchen beide Lager wieder füreinander zu interessieren. So legt Asal Dardan mit unbestreitbarem Interesse an Michael Ende dar, warum dessen Geschichten von Jim Knopf Kindern heute keine zeitgemäßen Botschaften mehr vermitteln.

Huch!

Das Schema eines Kräftegleichgewichts zweier Lager kann damit ergänzt werden, denn zum Canceln gehören immer drei. Institutionen sind nicht einfach die Spielfelder, auf denen Linke und Konservative um Deutungshoheit konkurrieren. Sie können selbst aktiv und ihren eigenen Maßstäben folgend reagieren.
>Cancel Culture könnte für sie sogar eine Chance sein, die eigenen Werte und Maximen klar zu definieren, um sie im Falle des Falles auch in der Öffentlichkeit offensiv zu vertreten. Mit etwas Optimismus wäre es somit vorstellbar, dass Canceln in der nahen Zukunft ein übliches Ins­trument der politischen Auseinandersetzung ist, das gezielt Aufmerksamkeit bündelt, jedoch ohne dass dabei eine Partei die Nerven zu verlieren bräuchte.</p>

Das hört sich nach Pro-Canceln an. Sieht Ijoma Mangold fast so ähnlich: „Vielleicht haben am Ende die Vertreter der Identitätspolitik mit ihren Positionen und Ansichten recht, wer kann das schon wissen, das werden wir in zwanzig Jahren im Rückblick klarer sehen.“ Sieht man das nicht jetzt schon?

 

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