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Eigentlich wollte ich in diesem unsäglichen Thread gar nichts mehr schreiben, sondern vermehrt über Filme oder Musik (bei letzterem läuft besteht ja auch weniger die Wahrscheinlichkeit nicht_vom_forum über den Weg zu laufen eher weniger…)
Auf jeden Fall vielen Dank an Bullitt das du mir bei dieser unsäglichen Diskussion beigestanden hast, ist nicht selbstverständlich in diesem Forum, habe dir zu Ehren am Mittwoch fünf Dosen des Energy-Drinks „Bullitt“ weggezischt!
Könnte jetzt noch Rossi fragen ob Aussagen wie
Es gibt Menschen, die müssen sich Tag für Tag damit beschäftigen, eine bestimmte Hautfarbe oder einen „Migrationsvordergrund“ zu haben. Aber ein Weißer, der sich damit selbst nie auseinandersetzen musste, der aber auch nur gerüchteweise zu erahnen meint, man könne ihm irgendetwas aufgrund seiner Hautfarbe verweigern oder „verbieten“, oder dem auf einmal sein Weißsein bewusst wird, auweia, da hört der Spaß aber wirklich auf, da steht 1933 direkt vor der Haustür …
wirklich nach dem „nettesten aller Moderaten“ klingt, als der er hier ja gilt, oder nicht eher nach einem Kleinkind welches Pippikacka ruft um die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen. Aber hier soll es um etwas anderes gehen.
Zu Böhmi:
Ich schätze ihn sehr, gerade weil er in seiner Sendung häufig heiße Themen angepackt hat – Harald Schmidt blieb ja in seiner politischen Ausrichtung immer eher schwammig-nebulös. Jan hatte da immer mehr – um mal in seine Terminologie zu gehen – Eier aus Stahl. Ob er mit „Florentin Ulfkotte“ Verschwörungsgeschwurbel hopps genommen hat, zur Hohenzollern-Thematik einen Vertreter der Herero sprechen ließ, ob er herausgekramt hat was der allseits gefeierte Martin Luther so abgesondert hat, mit „Jim Panzko“ die deutsche Industriemusik der Lächerlichkeit preis gab oder die „Versandsoldaten“: Immer Stellung bezogen, dabei ohne erhobenen Zeigefinger, unterhaltsam und gut gemacht. Habe ihn zugebener die letzten Jahre nicht mehr sooo verfolgt, die Intention von „Nuhr im Zweiten“ halte ich hoch, (schätze wie geschrieben Nuhr und Rebers nicht sonderlich), aber war von einem einen Detail sehr enttäuscht: Warum musste er die Klage über kulturelle Aneignung als etwas Reaktionäres darstellen? Für mich ist die KA-Thematik ein komplett falscher Weg den progressive Kräfte (hier: vermeintlich progressive Kräfte) abgebogen sind. Damit überzeugt man niemanden von seiner Sache, vertieft nur unnötig Gräben und beschneidet Menschen in ihrer Freiheit. Da ich Böhmis Hip-Hop-Ausflüge thematisiert habe: Dabei geht es natürlich nicht um Studentenrap vs. Straßenrap oder so was. Ich fand „Polizistensohn“ sehr gelungen – detailreich, witzig und der Typ kann rappen! Aber: Glaube mich erinnern zu können dass hier im German-Hiphop-Thread es durchaus Stimmen gab die seine Darstellung problematisch fanden – nicht weil er sich generell etwas angeeignet hat, sondern weil er sich aus der Position des privilegierten Biodeutschen, der natürlich immer „Polizei hat“ etwas herausnimmt. (Das sein Erdogan-Gedicht auch problematische Ebenen hat wurde hier ja – von klugen Usern! – auch schon thematisiert.) Fand das damals etwas überzogen (er hat ja auch Polizei-Gewalt thematisiert), aber was weiß ich schon, bin ja in dem Sinne auch privilegiert…
Das meinte ich indem ich sage dass Jan sich etwas weit aus dem Fenster lehnt wenn er sich über Kritiker der KA-Diskussion lustig macht. (Finde da inzwischen übrigens Youtuber wie den Dunklen Parabellritter oder Wolfgang M. Schmitt weit nachvollziehbarer, weil sie entsprechende Auswüchse halt nicht aus der rechten Ec…äh einer konservativ-reaktionären Position aus kritisieren.)
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