It’s the song, not the singer? Moral und Musik

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum It’s the song, not the singer? Moral und Musik

Ansicht von 15 Beiträgen - 106 bis 120 (von insgesamt 343)
  • Autor
    Beiträge
  • #7185873  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    Bender RodriguezJedoch bin ich mir fast sicher, daß sie exakt die gleiche Arbeit auch geleistet hätte, wäre sie in der damaligen UdSSR tätig gewesen…

    Interessanter Gedanke. Aber schwer nachzuvollziehen. Sie häte auch ganz leicht -ich weiß, Spekulation – in der Verbannung enden können.

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #7185875  | PERMALINK

    saarah

    Registriert seit: 23.06.2009

    Beiträge: 43

    Daniel_BelsazarDa scheint aber doch eine erhebliche Missdeutung von Adorno vorzuliegen. Das besagte Zitat lautet „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“ – „Falschen“ wohlgemerkt großgeschrieben, also im Sinne von „in dem Falschen“. Und damit ist nicht etwa irgend ein indivudelles Leben gemeint, sondern der gesamte gesellschaftliche Zusammenhang des von Adorno zumindest zeitweise so verstandenen Spätkapitalismus. Dieser konstituiert genau das „Falsche“ – unter anderem mit der Bewußtseinsindustrie auch das falsche und natürlich notwendig ideologische Bewußtsein -, das alles durchdringt und umgibt und in dem eben grundsätzlich kein richtiges Leben möglich ist – und zwar für niemanden, vollständig unabhängig von seiner gelebten Sittlichkeit.

    Individuell-psychologisch betrachtet drückt sich in dem Zitat wohl auch eine tiefe Verzweifelung darüber aus, dass das persönliche Leben in den falsche Zusammenhängen eben nie „richtig“ ist und es auch nie sein kann. Egal welchen Abzweig man auch wählt, am Ende steht eine Sackgasse. Das Zitat steht mithin auch für den endgültigen Verlust der Utopie, die als Gegenentwurf unmöglich geworden, und damit zugleich für den Triumph der Totalität des Falschen. Jeder Gegenentwurf zum Bestehenden, das besagt es nämlich ganz wesentlich, ist bereits wieder Teil des Falschen, weil in ihm geboren und von ihm geprägt und abhängig. Nicht umsonst heißt Adornos Hauptwerk „Negative Dialektik“. Meist sind das nicht gerade einfach nachzuvollziehende Denkfiguren, die er da entwickelt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Du hast das Zitat komplett falsch verwendet, es passt wirklich nicht zu dem, worum es dir geht.

    Haben wir doch schon vor Stunden geklärt – daß ich das „Zitat“ auf den Fall hier umgedeutet habe. Mit etwas Geschick interpretiert, ist doch klar, was ich meine und daß ich auch in dem Zusammenhang richtig liege. Nämlich nichts anderes meine ich, als daß man in „falschen“ (auch kollektiven, gesellschaftlichen) Leben kein authentisches Kunstwerk hervorbringen kann. Mir ist natürlich schon klar, daß das Zitat verkürzt etwas Wiedergibt – aber das ist das Wesen der Zitate. Und aus der ganzen lektüre der „Ästhetischen Theorie“ heraus (übrigens auch aus dem Aufsatz „Kulturindustrie“ zu entnehmen) ist die Zielrichtung von Adornos Ansatz doch klar.

    --

    Ich will auch mal was sagen!
    #7185877  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    GefährlicheBohnenIst das Thema Scientology schon angesprochen worden ? Was haltet Ihr von Musikern wie Chick Corea, der L. Ron Hubbard auf jedem seiner Alben gedenkt. Ist das für Euch ein Grund, Abstand von seiner Musik zu nehmen ?

    Nein, genauso wenig wie bei Tom Cruise und seinen Filmen. Zumal es ja ein nicht geringes Gefälle gibt zwischen einem Mord-Regime mit 60 Millionen Toten und einem Quatsch-SF-Kult, der Leute abzockt.
    Das Prinzip sollte aber das gleiche sein.

    Bender RodriguezDie Frau Riefenstahl hat natürlich immer sämtliche Faschismus-Vorwürfe bis zuletzt abgestritten. Als hätte sie „nur“ ihren Job gemacht. Letztendlich hat sie mit ihrem künstlerischen Gespür und ihrer Intention eine der prägenden Ikonographien des dritten Reiches geschaffen, bzw. einen nicht unerheblichen Teil der ästhetischen Symbolik beigesteuert . Jedoch bin ich mir fast sicher, daß sie exakt die gleiche Arbeit auch geleistet hätte, wäre sie in der damaligen UdSSR tätig gewesen…

    Ich bin mir nicht sicher, ob Riefenstahls Schönheitsideale da gepasst hätten. Sie passt schon gut zum Dritten Reich und seinem Kunstverständnis.

    Bender Rodriguez
    Ach, da gibt es eine ganze Menge: DAF und Madonna wurden bereits genannt. Weiterhin fallen mir natürlich Laibach und Rammstein (das Video zur DM-Coverversion von „Stripped“ – sic!) ein. Wer Pink Floyds „The Wall“-Film gesehen hat, dürfte sich auch an eine bestimmte Sequenz erinnern. In Punkto Coverartwort signifikante Plattenhüllen und Photos von z.B. SPK, Visage, Test Dept. (die jedoch auch vom Konstruktivismus inspiriert wurden, wie z.T. auch SPK), etc.

    Rammstein fiel mir natürlich auch ein. Aber das ist das, was ich sagte – viele Strömungen in der Kunst finden sich in den 30ern und auch im Hitlerreich wieder. Eine Trennung ist da nicht immer randscharf möglich.

    GefährlicheBohnenAber wenn ich nicht wüßte, dass Leni Riefenstahl diese Ideologie im Hintergrund ihres Schaffens hatte, würde ich die Bilder als ästhetisch empfinden. Das kommt von ihr als Künstlerin. Andere nazionalsozialistische Kunst (Bauwerke, Plastiken) empfinde ich auch ohne ideologischem Hintergrund eher als häßlich, pompös, überdimensioniert.

    Die Gebäude waren ja auch absichtlich übergroß , um den Einzelnen klein zu machen.

    otisWiderspruchsfreiheit ist immer Scheiße! Muss ich jetzt mal so apodiktisch sagen.

    :-)

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #7185879  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

    Beiträge: 2,378

    Daniel_BelsazarDa scheint aber doch eine erhebliche Missdeutung von Adorno vorzuliegen. Das besagte Zitat lautet „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“ – „Falschen“ wohlgemerkt großgeschrieben, also im Sinne von „in dem Falschen“. Und damit ist nicht etwa irgend ein indivudelles Leben gemeint, sondern der gesamte gesellschaftliche Zusammenhang des von Adorno zumindest zeitweise so verstandenen Spätkapitalismus. Dieser konstituiert genau das „Falsche“ – unter anderem mit der Bewußtseinsindustrie auch das falsche und natürlich notwendig ideologische Bewußtsein -, das alles durchdringt und umgibt und in dem eben grundsätzlich kein richtiges Leben möglich ist – und zwar für niemanden, vollständig unabhängig von seiner gelebten Sittlichkeit.

    Individuell-psychologisch betrachtet drückt sich in dem Zitat wohl auch eine tiefe Verzweifelung darüber aus, dass das persönliche Leben in den falsche Zusammenhängen eben nie „richtig“ ist und es auch nie sein kann. Egal welchen Abzweig man auch wählt, am Ende steht eine Sackgasse. Das Zitat steht mithin auch für den endgültigen Verlust der Utopie, die als Gegenentwurf unmöglich geworden, und damit zugleich für den Triumph der Totalität des Falschen. Jeder Gegenentwurf zum Bestehenden, das besagt es nämlich ganz wesentlich, ist bereits wieder Teil des Falschen, weil in ihm geboren und von ihm geprägt und abhängig. Nicht umsonst heißt Adornos Hauptwerk „Negative Dialektik“. Meist sind das nicht gerade einfach nachzuvollziehende Denkfiguren, die er da entwickelt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Du hast das Zitat komplett falsch verwendet, es passt wirklich nicht zu dem, worum es dir geht.

    Du solltest dich vielleicht etwas zurück halten. In #18 (Asyl für Obdachlose)
    heißt es: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ (Minima Moralia).
    Der viel bessere Satz steht etwas weiter vorne: „… es gehört zur Moral,
    nicht bei sich selber zu Hause zu sein.“

    Und in #29 (Zwergobst) lesen wir: „Noch der armseligste Mensch ist fähig,
    die Schwächen des bedeutesten, noch der dümmste, die Denkfehler des
    klügsten zu erkennen.“

    Gute Nacht!

    --

    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    #7185881  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    MefirLeadbelly soll ganz schön was auf dem Kerbholz gehabt haben ;-)

    Und Woody Guthrie soll sogar MEHRFACH Beförderungserschleichung begangen haben!
    Also, mir kommt keine CD eines Künstlers, der nicht ordentlich seine GEMA-Bögen ausgefüllt hat, auf den Plattenteller.

    fuchsAber inwiefern sollten die Moralvorstellungen der Konsumenten relevant für die Beurteilung von Werken sein?
    Dann müssten wir uns ja konsequenterweise vorm Musikhören über den Lebenswandel der Schöpfer informieren.

    Nein, über die Moralvorstellungen der Konsumenten.

    SaarahWorauf ich hinaus will, ist sehr einfach: Wenn du ein Faschist bist, wirst du nie ein Kunstwerk erhabener Größe schaffen.

    Céline wurde ja schon genannt. Und der wird noch heute von eher linken Künstlern (wie z.B. Jacques Tardi) verehrt.
    Und wer sich für die Kunst des Sonettes begeistern kann, wird auch hier großes sprachliches Können entdecken:

    Als seine Stimme durch den Äther schwang,
    geschah’s, dass unsere Herzen stille standen
    und dass um uns die Schatten schwanden
    und dass ein Engel auf uns niedersprang

    und über unsern Schmerz die ausgespannten
    und starken Flügel hielt und dass der Klang,
    der aus des Führers heißer Seele drang,
    Altäre schuf, auf denen wir entbrannten

    wie Heilige, in denen wunderbare,
    inbrünstige Gebete sich vereinten.
    Und als zu unsern Füßen all die Jahre,

    in denen wir vor Leid zu sterben meinten,
    erstanden, fand die jubelnde Fanfare
    der Rettung neu Geborene, die weinten.

    Das ist die perfekteste Imitation von Rilkes Sonnetten, die ich je gesehen habe. Es stammt von einem Bruno Brendel und trägt den Titel „12. September 1938 – Der Führer spricht“.

    --

    Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!
    #7185883  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    „Imitation“ des Sprachlichen, meinetwegen. Doch was besagt das schon. Inhaltlich aber, selbst wenn da nicht Führer gestanden hätte, selbst wenn es sich um einen religiösen Schmarren gehandelt hätte, ist es doch genau der Mist, den ich oben widerspruchsfrei genannt habe. Grauenhaft.

    Daniel_BelsazarDas Zitat steht mithin auch für den endgültigen Verlust der Utopie, die als Gegenentwurf unmöglich geworden, und damit zugleich für den Triumph der Totalität des Falschen.

    Man kann sie als Negation sehen und diese „Totalität des Falschen“ bedauern. Ich sehe Utopien und vor allem die Ideologien, die daraus erwachsen, als Gefahr und insofern diese Totalität des Falschen, der Negation von Utopie als Befreiung, nicht als bedauernswerten Zustand. Im politischen wie religiösen Sinne.

    --

    FAVOURITES
    #7185885  | PERMALINK

    fuchs

    Registriert seit: 11.07.2007

    Beiträge: 186

    icculus66„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ (Minima Moralia).
    Der viel bessere Satz steht etwas weiter vorne: „… es gehört zur Moral,
    nicht bei sich selber zu Hause zu sein.“

    Danke – ein Blick ins Gesetzbuch erleichtert die Rechtsfindung.

    Und ein wunderbares Zitat, das den Moralaposteln unter den Schreibern hier die Leviten liest.

    Für mich der Inbegriff des Spießertums:

    Menschen, die bei der Beurteilung von Kunstwerken durchscheinen lassen: Wir wissen, was sich gehört, wer auf der Seite der guten Moral steht und wer nicht. (Wir sind natürlich auf der richtigen Seite und außerdem so gebildet, dass wir leicht entlarven, wie die bösen Kräfte die anderen armen Idioten manipulieren.)

    --

    fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."
    #7185887  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Reino
    Als seine Stimme durch den Äther schwang,
    geschah’s, dass unsere Herzen stille standen
    und dass um uns die Schatten schwanden
    und dass ein Engel auf uns niedersprang

    Dieses Gedicht taugt nicht als Argument, dass auch Faschisten Kunst machen können (ich glaube im Übrigen, sie können). Es ist allenfalls Kunsthandwerk, formal in Sachen Metrum durchaus gekonnt, aber durch und durch epigonal, vom Gehalt banal und eindimensional, ohne das Rilkesche Schillern der Bedeutungsebenen und Assoziationsräume, von der Bildsprache her klischeebeladen und bisweilen unfreiwillig komisch (wer will schon von einem Engel besprungen werden?).

    --

    #7185889  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    GefährlicheBohnenJa, Laibach – Across the universe. Ich kenne das Video. Als ich das mal ansah, dachte ich, das wäre eine Persiflage.

    Das wäre in der Tat im Falle Laibach zu einfach gedacht. Selbst der Vorwurf der reinen Provokation würde bei Laibach nicht so ohne weiteres greifen. Das Künstlerkollektiv um die „NSK“ (Neue Slowenische Kunst) bediente sich dieser Ästhetik, um sie für ihre Zwecke „richtigzustellen“ (so in etwa liess man dies vor langer Zeit mal verlauten). Was natürlich auf den ersten Blick ein fragwürdiges Unterfangen ist, Kunst „korrigieren“ zu wollen. Jedoch die Ästhetik aus ihrem (negativen) Kontext zu reissen und auf neutralen Boden zu bringen, ist in der Tat ein interessanter Gedanke.
    Diese Nutzung einer Ästhetik, wie sie im Totalitarismus zu finden ist, wurde nicht zuletzt auch instrumentalisiert, um die (nicht immer gerade demokratischen) Mechanismen des Rock- und Popbusiness aufzuzeigen. Als Laibach „One Vision“ von Queen als „Geburt einer Nation“ coverten und eindeutschten, so liess man ein bemerkenswertes Statement verlauten – und zwar sinngemäss: „…wenn man Queen verstanden hat, so versteht man auch Totalitarismus…“

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #7185891  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    SaarahDas macht die Bilder ja so gefährlich, denn sie transportieren: Seht mal, was für tolle Menschen (lachende. sporttreibende, erfolgreiche, SCHÖNE) unser System hervorbringt und sie auch noch feiert.

    Ich frage mich gerade, was daran per se so ungeheuer gefährlich sein soll.

    Kein System auf der Welt, egal ob es nun faschistisch, sozialistisch, monarchisch, kapitalistisch, kommunistisch oder demokratisch geprägt ist, wird sich gerne mit vollster Absicht negativ präsentieren wollen: „Hallo, das ist Negativwerbung für unser Land, besucht uns bloß nicht, hier ist alles richtig Scheisse. Unsere Staatsbürger sind dumm, faul und hässlich. Unsere Regierung taugt nichts – und wir heulen uns den ganzen Tag was vor…“

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #7185893  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Bender Rodriguez
    Diese Nutzung einer Ästhetik, wie sie im Totalitarismus zu finden ist, wurde nicht zuletzt auch instrumentalisiert, um die (nicht immer gerade demokratischen) Mechanismen des Rock- und Popbusiness aufzuzeigen. Als Laibach „One Vision“ von Queen als „Geburt einer Nation“ coverten und eindeutschten, so liess man ein bemerkenswertes Statement verlauten – und zwar sinngemäss: „…wenn man Queen verstanden hat, so versteht man auch Totalitarismus…“

    Dementsprechend ist Totalitarismus eine theatralische, bombastische Party mit einem exaltierten schwulen Protagonisten und banalen, aber effektiven Hintermännern? ;-)

    otisWiderspruchsfreiheit ist immer Scheiße! Muss ich jetzt mal so apodiktisch sagen.

    :lol:

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7185895  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    bullschuetzDieses Gedicht taugt nicht als Argument, dass auch Faschisten Kunst machen können (ich glaube im Übrigen, sie können).

    Wenn man genau nachliest, sieht man, daß ich nicht behauptet habe, daß das Kunst ist. Aber warum sollte Bruno Brendel nicht genauso als Kunst wiederentdeckt werden wie Arno Breker?
    Auch Gottfried Benn hat zeitweise mit dem Nationalsozialismus sympathisiert. Kann man nun sein Werk chronologisch in Kunst und Nicht-Kunst einteilen?

    --

    Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!
    #7185897  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    lathoMan muss da vorsichtig sein: die faschistischen oder auch kommunistischen Filmemacher bedienten sich an älteren Vorbildern, das macht diese ja nicht unbedingt schlecht. Und woher willst Du wissen, dass sich ein entsprechendes Video nicht auch an den Volbildern orientiert und nicht am eigentlichen Riefenstahl-Film.

    Hier muß ich Dir natürlich recht geben. Das kann man im Einzelfall natürlich nie genau bestimmen. Ähnlich funktioniert es natürlich auch mit den Einflüssen und Vorbildern in der Rock-/Popmusik: wenn ich z.B. bei irgendeiner Neo-Postpunk-Band ganz offensichtlich Joy Division heraushören will, kann es selbstverständlich auch so sein, daß diese sich direkt auf Velvet Underground bezieht…

    Jedoch zurück zur Riefenstahl-Ästhetik als stilistischer Einfluß: in den meisten Fällen dürfte wohl tatsächlich eher die prominentere Version Pate gestanden haben…

    Klingt ja cool. Habt Ihr davon mal ein Bild?

    Sorry, da ich die Platte nicht habe, kann ich nicht damit dienen. Habe auch kein Bild irgendwo finden können. Aber wie otis die 7″ schon beschrieb, sieht das Teil offenbar wirklich nicht besonders spektakulär aus. Denk Dir einfach eine 7″, die nochmals ein zweites Loch verpasst bekommen hat.
    @otis: In der Tat wurde diese VÖ als „Album“ bezeichnet, da die verschiedenen Möglichkeiten, die Platte abzuspielen, quasi eine verlängerte Spieldauer verursachten… (ja, ich weiß: Absurd!)

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #7185899  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    nail75Dementsprechend ist Totalitarismus eine theatralische, bombastische Party mit einem exaltierten schwulen Protagonisten und banalen, aber effektiven Hintermännern? ;-)

    Ich sehe schon, Du hast Queen verstanden…

    (Erschreckend, gell, wenn man anfangen würde, nach diversen Parallelen zu suchen…)

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #7185901  | PERMALINK

    saarah

    Registriert seit: 23.06.2009

    Beiträge: 43

    fuchs Und ein wunderbares Zitat, das den Moralaposteln unter den Schreibern hier die Leviten liest.

    Für mich der Inbegriff des Spießertums:

    Menschen, die bei der Beurteilung von Kunstwerken durchscheinen lassen: Wir wissen, was sich gehört, wer auf der Seite der guten Moral steht und wer nicht.

    Es wäre sicher kein Fehler, deine Relationen zu überprüfen. Leute, die Probleme damit haben, Kunst des Dritten Reiches zu goutieren, als Moralapostel, den man die Leviten lesen sollte, darzustellen, ist infam.

    --

    Ich will auch mal was sagen!
Ansicht von 15 Beiträgen - 106 bis 120 (von insgesamt 343)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.