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GefährlicheBohnenJa, Laibach – Across the universe. Ich kenne das Video. Als ich das mal ansah, dachte ich, das wäre eine Persiflage.
Das wäre in der Tat im Falle Laibach zu einfach gedacht. Selbst der Vorwurf der reinen Provokation würde bei Laibach nicht so ohne weiteres greifen. Das Künstlerkollektiv um die „NSK“ (Neue Slowenische Kunst) bediente sich dieser Ästhetik, um sie für ihre Zwecke „richtigzustellen“ (so in etwa liess man dies vor langer Zeit mal verlauten). Was natürlich auf den ersten Blick ein fragwürdiges Unterfangen ist, Kunst „korrigieren“ zu wollen. Jedoch die Ästhetik aus ihrem (negativen) Kontext zu reissen und auf neutralen Boden zu bringen, ist in der Tat ein interessanter Gedanke.
Diese Nutzung einer Ästhetik, wie sie im Totalitarismus zu finden ist, wurde nicht zuletzt auch instrumentalisiert, um die (nicht immer gerade demokratischen) Mechanismen des Rock- und Popbusiness aufzuzeigen. Als Laibach „One Vision“ von Queen als „Geburt einer Nation“ coverten und eindeutschten, so liess man ein bemerkenswertes Statement verlauten – und zwar sinngemäss: „…wenn man Queen verstanden hat, so versteht man auch Totalitarismus…“
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad